Welche Kamera für EAA?

  • Hallo Leute,


    da ich bisher nur visuell beobachtet habe und nun in die EAA-Bildbearbeitung einsteigen möchte, würde ich gerne eure Meinung zu folgenden ZWO ASI-Modellen wissen.


    Verwenden würde ich die Kamera mit einem Takahashi FS 60 CB mit einem Flattener oder mit einem 0,72 Reducer


    Als Software würde ich Sharp Cap 3.0 verwenden


    Mich interessieren vorallem folgende Modelle


    ZWO ASI 178 MC


    ZWO ASI 184 MC


    Würdet ihr mir zu einer anderen Kamera raten, bzw macht für EAA eine gekühlte ASI Sinn?


    lg


    Markus

  • Hi Markus,


    grundsätzlich ist es beim EAA so, dass selten Einzelbilder mit mehr als 30 Sekunden aufgenommen werden. Somit ist Kühlung nicht notwendig. Das Geld kann man dann lieber in anderes Equipment stecken.
    Wenn Du aber neben dem EAA auch klassische Astrofotografie machen möchtest, dann ist die Kühlung ein gutes Feature.


    Zwei Punkte sollten EAA Kameras erfüllen: Hohe Empfindlichkeit und niedriges Ausleserauschen.


    Daher sind beliebte EAA Kameras von ZWO:
    ASI 224MC (unbedingt auf Boardversion 1.3 achten, da diese ein vermindertes Verstärkerglühen hat)
    ASI 290MM (sehr empindliche S/W Kamera mit höherer Auflösung als die 224)


    Weitere besonders beliebete EAA Kameras sind:
    Lodestar X2 (mono)
    Ultrastar C oder auch M
    Atik Infinity C oder auch M


    Schau einfach mal in die EAA Galerie bei Cloudynights. Dort einfach einmal durch die jüngsten Aufnahmen stöbern. Alle Aufnahmen haben Angaben zur eingesetzen Kamera und Optik, so dass du leicht etwas vergleichbares zu Deiner Optik findest und dann einfach schaust, welche Kameras Dir Freude bereiten würden ;)


    Beispiele aus der Galerie findest Du hier: https://www.cloudynights.com/t…-image-gallery/?p=7902266


    oder hier: https://www.cloudynights.com/t…-image-gallery/?p=7787369


    Im Cloudynights EAA Forum gibt es darüber hinaus unzählige Diskussionen zu diversen Kameras.


    Gruß
    Christian

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: nother</i>
    <br />Hi Markus,


    grundsätzlich ist es beim EAA so, dass selten Einzelbilder mit mehr als 30 Sekunden aufgenommen werden. Somit ist Kühlung nicht notwendig. ...
    Gruß
    Christian
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Hallo,


    ich sehe das anders, denn die Kamera erwärmt sich im Dauerbetrieb, egal, wie lange belichtet wird.


    Daher ist gerade bei EAA die Kühlung sinnvoll.


    Ich habe Markus schon mal von der Infinity abgeraten, weil er für etwa das selbe Geld eine ASI oder vergleichbare Kamera mit Kühlung und größerem Chip bekommt. Und da wären noch die aufgeblähten Sterne der Infinity Kameras.


    Gruß Eric

  • Hallo Christian,


    herzlichen Dank für deine Antwort und die links zu den EAA-Seiten


    Ich habe bei teleskop-express bez ZWO ASI 224,290 und 174 nachgeschaut und da steht, dass die ASI´s erst ab windows 8 gehen, leider schlecht, da ich windows 7 auf meinem lapi hab.


    Da muss ich überlegen, was ich tun könnte.


    USB 3.0 hätte mein Lapi


    Welches Betriebssystem benützt du?

  • Hallo Eric,


    die ATIK INFINITY reitzt mich überhaupt nicht mehr, die ist abgehackt ;)


    Sollte ich mir eine DER ZWO ASI´s kaufen, dann eh eine gekühlte, da ich mir die Option der Langzeitbelichtung offen halten möchte.


    Ich muss halt noch schauen, ob mein laptop die Kamera überhaupt leistungsmässig packt.


    SharpCap 3.0 hab ich schon installiert, funktioniert und ich komme damit zurecht.


    Fehlt also nur mehr die passende Kamera, damit ich mit EAA beginnen kann.


    Frage: Wäre die ASI 174MCC übertrieben für EAA?


    komischerweise steht nur bei den ungekühlten ASI´s (teleskop-express), dass sie erst ab windows 8 funktionieren, bei den gekühlten steht nichts dergleichen

  • Hallo Markus,


    Die ASI sind im Prinzip alle gut. Eine Empfehlung für ein Modell gebe ich nicht.
    Je nach Geldbeutel würde ich eine 224, 174, 178 oder 1600 nehmen.
    Für etwas weniger Knete bekommst Du auch evtl. eine Altair Kamera mit Kühlung und dem selben Chip.
    Erfahrungsberichte gibt es da halt nicht so, wie bei den ASI Kameras.


    Für EAA ist es unerheblich, ob der Rechner USB2.0 oder 3.0 hat.
    Bei der Planetenfilmerei mit einer USB 3.0 Kamera wird man allerdings
    ohne entsprechenden USB 3.0 Anschluß am Rechner
    und einer anständigen SSD nicht glücklich.


    Gruß Eric

  • Hallo Eric,


    herzlichen dank, leisten kann ich mir jede der ASI´s, wahrscheinlich wird es eine gekühlte ASI 174.


    Mein Laptop hat 3.0, aber was bedeutet "eine anständige SSD"?


    Hier die Daten meines HP_Laptops:


    Modellreihe HP EliteBook
    Serie HP EliteBook 8470p


    Chipsatz Intel UM77 Express
    Prozessor Intel Core i5 3320M / 2,6 GHz
    Multi-Core-Technologie Dual-Core
    Cache L3 - 3 MB
    Grafikprozessor Intel HD Graphics 4000
    RAM
    1. Steckplatz 4 GB
    2. Steckplatz Frei
    Installiert 4 GB
    Technologie DDR3 SDRAM - PC3-12800 - 1600 MHz
    Festplatte 500 GB - 7200 rpm
    Schnittstelle Serial ATA

  • Wenn Geld eher eine untergeordnete Rolle spielt, dann ist die ASI071 sicherlich auch eine gute Wahl, wobei hier der Chip recht groß ist und Du schauen müsstest wie das FOV bei Deiner Optik aussieht bzw. ob der Chip ausgeleuchtet wird.


    EAA-Beispiele gibt es hier:
    https://www.cloudynights.com/t…ery/page-201#entry7673699


    Ich verwende meine ASI224MC mit einem Windows 10 Mini-PC, der direkt am Teleskop montiert ist. Ich verbinde mich dann per WLAN mit dem Teleskop - im Winter vorzugsweise aus dem Haus heraus :)


    Grundsätzlich ist es so, dass EAA und Astrofotografie (AP) völlig unterschiedliche Herangehensweisen sind und daher mag eine Kamera super für AP sein, weil sie eine hohe Auflösung hat und gekühlt ist und sich damit "pretty pictures" machen lassen, aber für EAA ist die selbe Kamera vielleicht nicht geeignet/interessant.


    Die 224 ist etwa Faktor 4 empflindlicher als die 178, hat aber natürlich eine gerringere Auflösung.


    Die 224 deckt bei meinem Teleskop (80 f/7) gerade einen guten Kompromiss beim FOV ab, so dass ich mittelflächige Nebel ganz gut beobchaten kann und die Vergößerung auch bei kleinen Objekten noch passt.

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Joschi58</i>
    <br />SSD= Solid State Disk, das sind Festplatten ohne mechanische Bauteile.
    Diese übertragen und schreiben sehr hohe Datenraten.
    Bei meiner ASI 178mm fallen bei voller Auflösung und 50fps ca 330Mb pro Sekunde, das schafft keine herkömmliche Festplatte.


    VG
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Servus!


    Aber bei EAA wirst du mit den ASI's eher Einzelbelichtungen im Sekundenbereich haben, somit ist die SSD/HDD USB2/3 Frage hier weniger gegeben [:)]


    Mein Lapi ist mitlerweile über 8 Jahre als - Sony Vaio mit intel core 2 duo e8400 2GB ram, HD ist eingegangen und die hab ich dann gegen eine SSD getauscht.


    Das reicht vollkommen aus, inklusive Guiding mit PHD2 und Steuerung der Monti [8D]

  • Ich nutze meine ASI224 wie gesagt an einem Win10 Mini-Rechner, der direkt am Telrad montiert ist.
    Die ASI ist über USB2.0 angeschlossen. Zwar hat der Mini-PC auch USB3.0, aber zum einen brauche ich es für EAA nicht uns zum anderen stört es das WLAN.
    Auf dem Mini-PC läuft dann neben SharpCap noch PHD2 und Stellarium.


    Hier ein Bild vom Aufbau:



  • Hallo nother,


    herzlichen dank für deine beschreibung plus fotos.


    eine frage habe ich: guidest du beim EAA?


    ich habe gelesen, dass wenn man mit ShapCap arbeitet, das guiden (wie bei der ATIK INFINITY) nicht notwendig ist, da das Programm die Bilder richtig "darauf rechnet"


    und andere Frage: Wie ist eure Meinung zur ASI 174 bzw 178, wenn ich sie in verbindung mit einem 60/355 refraktor nehmen würde (f 5,9)?


    Oder sind die billigeren ASI´s mit kleineren Chips sinnvoller (224, 290)


    und: da mir S/W gut gefällt: hab ich das richtig verstanden, das die S/W versionen sensibler sind, also das EAAbild mit kürzerer belichtungszeit entstehen kann?

  • Hi Markus, <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">ich habe gelesen, dass wenn man mit ShapCap arbeitet, das guiden (wie bei der ATIK INFINITY) nicht notwendig ist, da das Programm die Bilder richtig "darauf rechnet"<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Selbsst wenn SharpCap die einzelnen Bilder "richtig rechnet", wenn z.B. bei 60s oder 90s Belichtungszeit die Nachführung nicht korrekt läuft oder deine Montierung mal kurz einen Ruck macht, ergibt das Eiersterne auf jedem so lang belichtetem Einzelbild. Und die rechnet dir kein Programm wieder weg. Und halbwegs genau eingenordet sollte die Montierung auch stehen, andernfalls ergibt sich eine Bildfeldrotation und auch die kann nur sehr bedingt "weggerechnet" werden.


    Gruß
    Stefan

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: stefan-h</i>
    <br />Hi Markus, <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">ich habe gelesen, dass wenn man mit ShapCap arbeitet, das guiden (wie bei der ATIK INFINITY) nicht notwendig ist, da das Programm die Bilder richtig "darauf rechnet"<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Selbsst wenn SharpCap die einzelnen Bilder "richtig rechnet", wenn z.B. bei 60s oder 90s Belichtungszeit die Nachführung nicht korrekt läuft oder deine Montierung mal kurz einen Ruck macht, ergibt das Eiersterne auf jedem so lang belichtetem Einzelbild. Und die rechnet dir kein Programm wieder weg. Und halbwegs genau eingenordet sollte die Montierung auch stehen, andernfalls ergibt sich eine Bildfeldrotation und auch die kann nur sehr bedingt "weggerechnet" werden.


    Gruß
    Stefan
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    60s/90s ist für EAA gar nicht notwendig. Ich verwende ganz selten 60s Subs.


    Das Autoguiding ist in der Tat nicht notwendig und SharpCap addiert die Bilder automatisch und live während der Beobachtung.
    Nur darf halt das Einzelbild halt nicht verschmieren, daher machen die kurzen Belichtungszeiten Sinn.


    In der EAA Gallerie (http://www.astrotreff.de/topic.asp?TOPIC_ID=205567) hier im Forum siehst Du verschiedene EAA Aufnahmen von mir und dort erkennt man die ungeguideten Aufnahmen daran, dass die Hotpixel bunte Striche ziehen. Die ASI-Treiber erlauben aber auch einen live-Dark-Abzug, so dass auch das Problem in SharpCap gelöst wird. Das Addieren der Bilder macht Sharpcap wirklich gut. Der Live-Eindruck ist wirklich toll.


    Autoguiden mach ich eigentlich nur, wenn die Einzelaufnahmen &gt;15s sind und ich mir keine Mühe beim Einnorden gegeben habe.


    Das macht aber halt den Reiz von EAA aus: schnell raus, grob aufbauen und trotzdem auch mit kleinen Optiken fantastische Beobachtungen machen, die bei der Öffnung gar nicht möglich wären.

  • super link,


    genau solche bilder möchte ich zusätzlich zum astrozeichen erstellen können.


    doofe (anfänger)frage: wenn ich 10x30sec belichte ist das dann dasselbe wie 20x15sec belichten?


    und woran erkenne ich in den beschreibungen auf der ZWO-Seite, welche kamera den besten chip oder die beste empfindlichkeit für mein vorhaben hat?


    gibt es da richtlinien?


    prinzipiell dürften ja alle ASI´s für EAA geeignet sein (bis auf die 071 und die 1600)


    und ich habe die frage bereits gestellt, macht eine gekühlte version in meinen fall sinn?

  • Hi Leute


    ich muss mich hier mal einklinken und hoffe ihr könnt mir weiterhelfen.


    Ich möchte mit meinem Newton 8 Zoll F/6 mittelfristig EAA betreiben.


    Das Thema fasziniert mich unglaublich und wird mich wohl noch einige Jahre begleiten.
    Irgendwann soll auch noch ein lichtstärkeres Teleskop, auf einer anständigen Montierung dafür zum Einsatz kommen.
    Aber das ist noch Zukunftsmusik.


    Aktuell bin ich auf der Suche nach der richtigen Kamera für meine Zwecke.
    Da ich sehr viel Brennweite habe, sollte der Chip ausreichend groß sein, ebenso wie die Pixelgröße.


    Ich habe mir drei ASI´s rausgesucht, komme aber aktuell nicht weiter.


    Mit dem "Gesichtsfeld" könnte ich bei allen drei leben, wobei größer schon besser wäre.


    Könnt Ihr mir was zu der Sensitivität der Kameras sagen?
    Binning ist ja anscheinend bei CMOS Chips nicht möglich, um die Pixel zu vergrößern, oder?


    1. ASI 385 MC &gt; Günstigste. Hat angeblich eine hohe Sensitivität. Bildausschnitt wird sehr klein. Pixelgröße ist evtl. nicht ausreichend.


    https://www.astroshop.de/astro…/p,56524#tab_bar_1_select


    2. ASI 183 MC &gt; Etwas teurer. Der Chip ist etwas größer. Die Pixel sind wahrscheinlich zu klein.


    https://www.astroshop.de/astro…/p,56536#tab_bar_1_select



    3. ASI 294 MC &gt; Teuerste. Bildausschnitt ist ausreichend. Hat die größten Pixel. 14 Bit. Quanteneffizienz 75% (also weniger als die anderen beiden)
    QE 75%. Heist das sie ist weniger sensitiv als die anderen beiden?


    https://www.astroshop.de/astro…/p,56121#tab_bar_1_select



    Die letzten beiden Chips (ASI 183 & ASI 294) gibt es auch noch von Altair mit eingebautem Lüfter.
    Der Lüfter interessiert mich eher weniger, da ich mir bei den ZWO ASI´s, aufgrund der Bauform nachträglich noch eine Peltier-Kühlung anbringen könnte.


    Bei Altair wird aber angegeben, dass die Kameras Binning unterstützen.


    https://www.teleskop-express.d…ony-Sensor-D-15-9-mm.html


    https://www.teleskop-express.d…ony-Sensor-D-23-2-mm.html


    Was bedeutet das? Software Binning? Ist das in meinem Fall nützlich, um die Pixel zu vergrößern?



    Ich hoffe Ihr könnt mir bißchen weiterhelfen.


    Vielen Dank schon mal


    Gruß Mario

  • Hallo Mario,


    ich habe seit einigen Wochen die Altair 385C und kann daher kurz darüber berichten. Ich habe die Kamera primär für Mond- und Planetenfotos gekauft, hatte aber auch bereits die Anwendung EEA im Hinterkopf. Der verbaute IMX385 Chip gilt auf Grund der hohen Sensitivität als einer der aktuell am besten für EEA geeigneten Chips. Ich kann das insofern bestätigen, dass ich bei ersten EEA-Experimenten ganz brauchbare Ergebnisse mit sehr kurzen Belichtungszeiten von 250ms mit einem 8“ f/5 Dobson gemacht habe. Die Belichtungszeiten musste ich so kurz halten, da ich noch keine EQ-Plattform besitze und daher ohne Nachführung, mit der Driftmethode gearbeitet habe. Also Objekt einstellen und das Stacking während des Drifts durch das Bildfeld laufen lassen.


    Für die Altair und gegen die äquivalente ASI habe ich mich aus zwei Gründen entschieden:


    1. Die Fokuslage ist besser für die Nutzung an visuell ausgelegten Newtons (mit geringem Backfokus) geeignet, da die Chipebene diesbezüglich sinnvoller positioniert ist. Mit vergleichbaren ASIs hatte ich teilweise Probleme in den Fokus zu kommen.


    2. Die ZWO war beim günstigsten Händler knapp 100€ teurer als die Altair. Die Leistung scheint aber auf Grund des identischen Chips gleichauf zu sein. Auch der Softwaresupport scheint gleichauf zu sein (das gilt zumindest für das von mir verwendete SharpCap).


    In Bezug auf das Gesichtsfeld kannst Du übrigens einen 0,5x Reducer in Betracht ziehen. Diese werden an Newtons normalerweise ja nicht wirklich verwendet. In Bezug auf EEA kann das aber durchaus sinnvoll möglich. Neben der Verdopplung des Gesichtsfeldes machst Du damit aus Deinem f/6 einen lichtstarken f/3. Das zieht am Newton natürlich eine deutliche Verstärkung der Aberrationen nach sich. Das ist aber insbesondere im Randbereich der Fall und den deckt der kleine Chip der 385C sowieso nicht ab. Von Altair gibt es einen passenden Reducer für 25€. Du musst aber in Bezug auf die Fokuslage aufpassen. Diese ändert sich durch den Reducer und Du benötigst dann mehr Backfokus.


    Zu Deiner Frage: Durch Binning werden benachbarte Pixel zusammengefasst (z.B. 4 Pixel bei 2x2 Binning). Die effektive Pixelgröße wird entsprechend größer, das Rauschen und die Auflösung geringer.


    Viele Grüße,
    Matthias

  • Hi Matthias,


    erst mal vielen vielen Dank für deine schnelle Antwort.
    Auch wenn das wieder noch mehr Fragen aufwirft :)


    1. Frage: Kann man die Sensitivität der Kameras an irgendeinem Werd ausrechnen bzw. ablesen?
    Sollte ja irgenwie eine Mischung zwischen Quanteneffizienz, Full Well Kapazität und evtl. Ausleserauschen sein.
    Der 294er Chip könnte sogar noch sensitiver sein. Bin mir aber nicht sicher.


    2. Was die Reducer angeht, dachte ich die kann man bei Newtons nicht verwenden, oder man nimmt einen für ca. 400€
    Aber wäre natürlich ne feine Sache, sollte das für die paar Euro auch klappen.


    3. Über den Backfokus habe ich mir noch garkeine Gedanken gemacht. Keine Ahnung welche Kameras da für mich in Frage kommen würden....
    Kann ich diesbezüglich jetzt die Asi´s komplett auschließen?


    4. Was Binning betrifft. Weiß ich was das ist. Hardwareseitig gibt´s das aber anscheinend nur bei CCD Chips. (Zumindest hab ich das so gelesen)
    Bei CMOS kann man das nur über Softwareeinstellungen nachahmen. Aber ob das dann den gleichen Effekt hat, weiß ich leider noch nicht.
    Also das kleine Pixel, dann auch bei langer Brennweite ausgeleuchtet werden.


    5. Denkst du man braucht eine Kühlung für EAA, oder gehts auch ohne?


    Auf jedenfall schon mal super zu hören, dass der 385ér Chip bei einem ähnlichen Teleskop funktioniert. Und das auch noch ohne EQ-Plattform.
    Scheint die günstigste Lösung zu sein, für den Einstieg.
    Hatte schon bedenken, dass ich meine EQ Plattform nicht perfekt genug ausrichten kann für EAA.





    Gruß Mario

  • Hallo Mario,


    deine neuen Fragen kann ich leider nicht ausreichend kompetent beantworten, ich bin bis auf ein paar Mond- und Planetenfotos und ein paar EEA Experimente eigentlich ein rein visueller Beobachter.


    zu 3) Ich denke nicht, dass Du die ASIs nun komplett ausschließen musst. Ich nehme an, dass Du einen 8 f/6 von der Stange hast, da reicht der Backfokus vermutlich aus. Mein 8" f/5 ist ein für visuelle Beobachtung und auf meine Okularpalette optimierter Eigenbau mit nahezu null Backfokus.


    zu 4) Ob es nun Hardware- oder Softwarebinning ist macht nach meinem Verständnis zumindest für die effektive Pixelgröße keinen Unterschied.


    zu 5) Keine Ahnung. Auf CloudyNights habe ich da gegensätzliche Aussagen gelesen: Von „Kühlung ist auf Grund der kurzen Belichtungszeiten der Frames irrelevant“ bis hin zu „Kühlung ist auf Grund der langen Gesamtbelichtungszeiten bzw. Gesamtlaufzeiten der Kameras in einer EEA-Session besonders relevant“.


    Viele Grüße,
    Matthias

  • Ok danke dir auf jedenfall.


    Ich werde die Altair 385 mit Reducer mal ins Auge fassen. Sollte das mit dem Reducer funktionieren ist es wohl die beste und auch günstigste Lösung

  • Hallo Mario,


    also ich kann dir ZWO-ASI Kameras wirklich ans Herz legen. Ich selbst nutze ja eine 224MC, die zwar keine hohe Auflösung hat, aber zu meinem Setup perfekt passt (f/7).


    Nun habe ich den Markt in letzter Zeit nicht wirklich beobachtet, aber ich kann nur empfehlen sich im EAA Forum von cloudynights.com umzuschauen:


    https://www.cloudynights.com/forum/73-eaa-and-night-vision/


    Schau dir dort einfach mal die aktuellsten Bilder in der EAA Gallerie an. In dem Forum ist es Pflicht zu jedem Bild Details zum EAA-Setup (Kamera, Optik) anzugeben. Also kannst du leicht schauen, wer was mit welcher Optik und welcher Kamera erreicht und dich dann an dem orientieren, was dich am meisten anspricht.


    In den aktuellsten Beiträgen sind auch immer wieder die typischen Fragen nach einer passenden und aktuellen EAA Kamera. Auch hier findest du wertvolle Tips und Hinweise.


    Viel Spaß beim Einstieg in EAA ... es ist eine wirklich beeindruckte Art der Beobachtung, die mich bislang länger gefesselt hat als jede andere (visuell, klassische Fotografie, Sonnenbeobachtung, etc....)

  • Hi Nother,


    danke für die Info. Hab schon bemerkt, dass du schön etwas länger EAA btreibst, bin auch echt gefessselt von dem ganzen EAA Thema.
    Cloudynights Bilder habe ich mir schon angesehen.
    Leider haben dort nur wenige ein Newton Teleskop und schon garnicht eins mit Reducer vor der Kamera.
    Aber ich werde mir die Bilder nochmal genauer ansehen ;)


    Hab dort auch mal einen Beitrag eigestellt, vielleicht kann mir einer von den Profis noch etwas weiterhelfen :)


    Hast du zufällig schon mal EAA mit einer gekühlten Kamera betrieben und kannst berichten ob es eine große Verbesserung bewirkt?



    Gruß Mario

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