PDI Foto so ungefähr richtig?

  • Hallo zusammen,


    der 12" Schliff (Danke an Stathis an den Tip mit den Fliesentool) geht nach verblüffend wenig Problemen zur Politur über, im Foucault sieht es schon sehr kugelig aus, der Spiegel wird nahezu schlagartig dunkel.


    Also wollte ich das PDI probieren (mit dem Glasplättchen vom Michel) und sah kurzzeitig mit bloßem Auge auch ein Interferogramm wie ich es hier aus dem Forum kenne. Mit der Kamera konnte ich allerdings nur viele Kreisförmige I-gramme fotografieren, so wie hier



    Bin ich da auf dem richtigen Weg und ich muss mich nur auf den hellsten Kringel/den mittigsten Kringel oder so konzentrieren (Position der Kamera und Brennweite) oder den ganzen Tester so verschieben das ich ein "normale" I-Bild sehe.


    Vielen Dank schon mal im voraus


    Martin

  • Hallo Martin,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: martin_vom_ZOFF</i>
    <br />Danke! Dachte der Abstand Foucault/PDI ist der gleiche... Versuchs gleich nochmal.


    Viele Grüße
    Martin
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    erst das


    erst das PDI- Plättchen so einrichten dass du vis. schöne, fotogene I- gramme sehen kannst. Danach erst die Kamera einrichten. Prinzipiell bleibt das Plättchen dabei an dem vis. gefundenen Ort. Viel Erfolg wünscht dir


    Kurt

  • so, endlich mal wieder ein wenig poliert und dann auch ein I-Gramm gemacht:

    Ich glaube langsam etwas Gefühl dafür entwickelt zu haben, traue mich aber nicht zu sagen das das Bild rund 1h Einstellzeit gebraucht hat...[:0]


    Der zu helle Bereich ist wohl durch ein zu großes Loch im PDI Plättchen, da such ich mir nochmal ein kleineres. Den Rand des Spiegels stelle ich das nächste mal vor dem Laser (mit normaler Zimmerbeleuchtung) scharf ein dann sollte wohl auch der Strahlenkranz weggehen


    Ich habe auch gleich in Openfringe eingelesen, und es hat Zahlen rausgesucht [:)]
    Nur eine kurze Zwischenfrage, Conic Fit für einen Kugelspiegel ist 0, für die Parabel später -1 oder?


    Ich polier nochmal ne Runde

  • Hallo Martin,


    hast Du schon mal DFTFringe statt Openfringe probiert ? Wenn man sich nicht schon auf Openfringe eingeschossen hat, finde ich es viel einfacher zu bedienen, für Anfänger gibt es weniger verwirrende Einstellmöglichkeiten und damit Fehlerquellen. Überhaupt schien die Anzahl der notwendigen Klicks für eine Auswertung geringer zu sein, und das fällt bei den vielen Igrammen, die Du noch vor Dir hast, durchaus ins Gewicht...
    Also ich war begeistert (und wenn die Igramme nur 800 Pixel breit sind, gibts auch keine Abstürze, das ist die gleiche Bildgröße wie hier fürs Forum, also sehr praktisch).
    Kannst ja mal probieren, wenn Du magst:


    https://github.com/githubdoe/DFTFringe/releases


    Gruß
    Daniel

  • Hallo Martin, hallo Daniel,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Hallo Martin,


    hast Du schon mal DFTFringe statt Openfringe probiert ?... <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">



    das wollte ich eigentlich auch gefragt haben. Nach lanjähriger Praxis mit "openFringe" kann ich nicht beurteilen ob DFTFtinge auch für Einsteiger besser geeignet ist als oF.


    Gruß Kurt

  • Hallo Daniel, Hallo Kurt,


    DFTFringe habe ich gerade ausprobiert, die Software macht ja die Streifenfindung von selbst! Also wenn ich saubere I-gramme schaffe würde mir das viel Arbeit abnehmen. In Openfringe kann ich vielleicht Bildfehler (da ist natürlich die Frage was erkenne ich als Bildfehler oder was ist ein richtiger Fehler...) ausgleichen. Hier mein erster Report, einfach um zu sehen ob diese Magie bei mir auch funktioniert[:)]

    Ich denke ich bin auf dem Weg zur Sphäre[:D]
    Der Report von DFTFringe wird gerade hochgeladen, wird nachgereicht


    Morgen Abend habe ich wieder Zeit zum Polieren und dann auch zum Interferometrieren [;)]


    Danke schon mal für die Tips!


    Viele Grüße
    Martin

  • Hallo Martin,


    ich würde lieber keine Bildfehler händisch ausgleichen. Das dauert lange und wird nicht unbedingt richtig. Auch rumschrauben am Kontrast oder Helligkeit oder sonstige Nachbearbeitung der Bilder ist unnötig.
    Ein Anhaltspunkt für die Auswertbarkeit der Igramme sind die "Unwrap Errors": Unter 100 ist prima, über 1000 sollten es nicht sein. Eine Rolle spielt hier die Anzahl der Ringe/Streifen, die Du am PDI eingestellt hast. Ich habe am PDI immer zwischen 10 und 20 Streifen gemacht. 10 Streifen war zu grob, aber bei 20 Streifen wurden die äußeren dann recht schmal, verwaschen und nicht mehr gut trennbar. Das treibt die Unwrap Errors nach oben. Am besten mal herantasten und bei Problemen vielleicht mal nicht ganz so ehrgeizig sein und ein paar Ringe weniger einstellen, dann klappt die Auswertung manchmal besser.


    Ganz wichtig, auch zum Ausgleich von einzelnen Bildfehlern ist die Mittelung mehrerer Igramme. 4 Igramme mit unterschiedlicher Streifenlage aufnehmen, dann den Spiegel um 90 Grad drehen und nochmal 4 Igramme aufnehmen. Die letzten 4 Bilder anschließend wieder um 90 Grad zurückdrehen. Die Mittelung der 8 Wavefronts bügelt auch einzelne Ausreißer aus.
    Aus eigener leidvoller Erfahrung: bitte jede einzelne Wavefront nochmal anschauen ob Berg und Tal zu den anderen passt, es sind öfters mal invertierte Wavefronts dabei, die verfälschen natürlich das gemittelte Ergebnis.
    Beim Anschauen der einzelnen Wavefronts fallen übrigens auch Bildfehler auf: Einzelne Buckel oder Pickel oder Löcher, die nur in einer Wavefront zu sehen sind und nicht in den anderen, sind natürlich nicht auf dem Spiegel.


    Ingesamt war mir das PDI eine Riesenhilfe, bin kein Experte dafür, aber gut damit zurecht gekommen.


    Gruß
    Daniel

  • Hallo Martin,
    denk' auch an die richtige Belichtung der I-Gramme. Ich bin da kein Spezialist, aber vielleicht hilft folgender Link:
    https://groups.io/g/Interferom…exposure-for-FFT-analysis.


    Zusammengefasst: Man soll helle überbelichtete I-Gramme vermeiden, wo Digitalkameras anfangen zu "tricksen" und sich nicht mehr linear verhalten. Denn es werden nicht nur Streifen an sich, sondern die Farbverläufe insgesamt ausgewertet.


    Vielleicht kennt sich da jemand besser aus als ich.

  • Hallo Daniel und natürlich alle anderen auch


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: daniel1976</i>
    <br /> Das treibt die Unwrap Errors nach oben. <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    wo finde ich bei Openfringe denn diese Unwrap Errors?


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: daniel1976</i>
    <br /> Aus eigener leidvoller Erfahrung: bitte jede einzelne Wavefront nochmal anschauen ob Berg und Tal zu den anderen passt,
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Diese "Abweichung ist offensichtlich? Also sieht das I-Gramm dann aus wie gespiegelt?


    Nachdem ich den ersten Laser vom Michael leider zerdrückt habe (wollte ihn in der Bohrung etwas verrücken...[:(]) werden die I-Gramme besser, die zu kleine Bohrung hat wohl den Strahl etwas beschnitten

    Noch ist nur ein I-Gramm ausgewertet worden, ich versuche heute mal 4 zu mittels/zu drehen. Aber wenn die Auswertung so halbwegs stimmt und ich auch unter dem Okular ein sehr sehr lockeres Sternenzelt sehe könnte ich ja fast zum parabolisieren übergehen.[:)]


    Gut, ich Mittel jetzt noch die neuen I-Gramme und schau das ich den Rand scharf bekommen.


    Bis dann
    Martin

  • Hallo Martin,


    in Openfringe (habe nur V10) wird die Anzahl der Unwrap Errors im Reiter "FFT Analysis" ganz rechts unter den Feldern "2.FFT" und "3.Compute Surface" angezeigt. Dort kann man sich auch als Bild anzeigen lassen, wo im Igramm die Unwrap Error Stellen liegen. Meist sind das Bereiche, wo die Streifen sehr schmal, dicht und unscharf, also schlecht zu trennen sind.
    In Deinem Igramm mit nur 10 Streifen komme ich auf kaum nennenswerte 50 Unwrap Errors, was bei so wenigen Streifen mit so großen Zwischenräumen auch zu erwarten ist.
    Hier kannst Du ruhig etwas mutiger sein und mehr Streifen (vielleicht bis 20, wie in Deinem mittleren Igramm oben?) einstellen, sonst ist die Aussagekraft vielleicht etwas dürftig.
    Was bei der Auswertung noch etwas stört, ist der Rand des Igramms, wo beim drauflegen der "Ellipse Points" nicht ganz klar ist, wo die wirkliche Kante des Spiegels ist oder was nur überstrahlt ist.
    Da bin ich nicht sicher, ob das bei Dir auch die gleiche Ursache hat (fehlender Streulichtschirm) wie die "Aura" von Kurt hier beschrieben:
    http://www.astrotreff.de/topic…HIVE=true&TOPIC_ID=143437


    Invertierte Wavefronts sind wirklich gespiegelt, d.h. Berge und Täler vertauscht. Entweder polierst Du dann auf Bergen, die in Wirklichkeit Täler sind oder im schlimmsten Fall (Hälfte der Wavefronts invertiert) heben sich Berge und Täler bei der Mittelung gegenseitig auf und gaukeln Dir einen perfekten Spiegel vor.
    Wie gesagt, je mehr Igramme ausgewertet werden, desto höher die Chance invertierte Wavefronts zu erkennen und mich hatte DFTFringe auch immer recht zuverlässig auf invertierte Wavefronts hingewiesen.


    Du solltest in den Zernike Terms die "X Astig" und "Y Astig" nicht auf "Disabled" haben. (Konntest Du dich mit DFT Fringe anfreunden ? Da waren mir solche Einstellungen intuitiver machbar)


    Gruß
    Daniel

  • Hallo Daniel und alle anderen Schleifer,


    ich bin jetzt dem Schärfenproblem des Randes von meinem Spiegel auf die Schliche gekommen, ich sah bis jetzt nur einen mehr oder weniger zentralen Teil des Spiegels :(
    Irgendwie konnte ich/das Objektiv des Fotoapparates/die Laserdiode nicht den ganzen Spiegel ausleuchten, siehe hier:

    Die Schwarzen Streifen vor dem Spiegel ist ein Meterstab an dem ich Scharfstellen wollte...


    Also, alles zurück auf Anfang mit der Auswertung, den Tester etwas umgebaut und die Canon mit einer Festbrennweite 40mm versehen und jetzt geht es auch wieder :) (hier das erste I-Gramm noch freihändig)


    Mit diesem I-Gram konnte auch DFT Fringe etwas anfangen, das Programm klappt gerade besser als Openfringe. Mal schauen was es heute Abend nach dem polieren sagt.


    Schönen Abend noch


    Martin

  • mir kommt da gerade ein Verdacht, nachdem ich diese tolle Lektüre gelesen habe:
    http://www.astrotreff.de/topic…HIVE=true&TOPIC_ID=143437
    Da hat Michael (PDI-Plätchen-Meister) folgendes geschrieben:


    P.S. Ich fasse es zu einer Faustformel zusammen:
    Ein Spiegel kann mit dem PDI getestet werden, wenn D/(N^3) kleiner als 5 ist. Dabei wird D in Millimeter angegeben.


    Also bei meinem Spiegel 300/(3,3^3)=8,34 :-O


    Da muss ich mir zum Testen etwas anderes suchen oder von diesem Projekt Abstand nehmen...

  • Hallo Martin,


    oha, dieses entscheidende Detail hatte ich gar nicht gesehen, tut mir leid.
    ROC 2000mm - Du machst wirklich einen 12 Zoll f/3.3 ? [:0]


    Da bin ich ehrlich raus, das dürfte auch unabhängig vom PDI eine Herausforderung sein. Vielleicht magst Du etwas zu Deiner Motivation erzählen, ein solch ambitioniertes Öffnungsverhältnis anzugehen ?


    Gruß
    Daniel

  • Hallo Martin,


    für mich sehen die letzten beiden Interferogramme so aus, als ob ein zu großes Loch verwendet wurde. Ich sehe da mehrere Stellen, wo dunkle Streifen in helle Streifen übergehen. Sowas darf nicht sein.


    Die angesprochene Formel dient nur zur groben Orientierung. Wenn das Ergebnis etwas größer als 5 ist, heisst das noch nicht dass es grundsätzlich unmöglich ist.


    Gruß
    Michael

  • Hallo zusammen,


    ich habe die letzte Zeit eigentlich mehr mit dem PDI/Messen verbracht als zu polieren, ich glaube es ist schwer zu messen. Wenn ich ein kleines Loch vom PDI Plättchen nehme habe ich oft das Problem das ich das Loch daneben/drüber/drunter auch noch sehe. Komme ich dann mehr in Richtung Brennpunkt wird plötzlich der Kontrast der Streifen sehr schwach. Und um einen komplett ausgeleuchteten Spiegel zu bekommen muss die PDI-Platte eigentlich auf dem Objektiv aufliegen. Blöd nur das meine Frontlinse bei der Fokussierung mit dreht.
    Bei meinem 10" f4,8 habe ich ähnliche Werte wie der (mir messtechnisch bestimmt erfahrerne) Hersteller/Tester.


    (==&gt;)daniel Warum so eine kurze Brennweite? Ich wollte ein 1 Meter Teleskop haben ;) Durchmesser ging nicht also musste die Brennweite 1m sein. Nein im Ernst, ich liebe es große Areale An zu schauen, viele Sterne auf ein mal und so...
    und die Seite von Mel Bartels hat mir den Rest gegeben.


    Ich übe jetzt noch das Messen an einem 12" f4,7 und dann stürze ich mich wieder auf meinen meter Spiegel


    Viele Grüße
    Martin

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