M17 - Schwanennebel/Omeganebel

  • Howdy Astrofreunde


    Habe nun dank einer "Gewaltrodung" von einigen Haselnussbäumen in Nachbars Wildgarten (um nach den Polarstern einrichten zu können),
    die Möglichkeit mein Astrogerümpel in meinem Garten in einer Ecke, statt ansonsten im Hof, aufstellen zu können um eben auch etwas tieferstehende Objekte aufnehmen zu können.
    Suboptimal an den Standort ist aber das die Dorfbeleuchtung erst um halb eins bei uns aus geht und die Milchstraße mit der Jahreszeit auch immer südlicher zieht
    wo dann leider ein Haus im wege steht.
    Letzte Rettung wäre auf dem nach Süden ausgerichteten Balkon umzuziehen wo ich aber wiederum keinen Blick auf Polaris habe.
    Falls jemand ein einfaches Tutorial für Dummis parat hat, wie ich die Monti auch ohne Polarstern fotografisch ausrichten kann, als her damit.


    Egal, auf jeden Fall hab ich es mal mit M17 probiert und das Ergebniss der viel zu kurzen Belichtungszeit möchte ich gerne zeigen.


    M17 - Schwanennebel/Omeganebel 25.6 & 30.6 2017
    Belichtungszeit 15 x 4-8 min iso 800, gesamt 1h 37min, jeweils 20 flats, 20 bias

    In Originalgrößehttps://picload.org/image/rpal…nomad_ucac4_mix_prett.jpg


    Hier noch ein Bild vom Standort mit dem besagten Haus. (f2,8 20sek iso800)


    Bildbearbeitung mit Theli, Fitswork und Photoshop.


    Aufnahmegerät:
    Skywatcher 150/750 PDS auf Vixen GP GoTo, Canon EOS 450Da, GPU Koma Korrektor, Mini-Leitrohr Guiding mit MGEN



    Einen schönen Sonntag wünsche ich euch noch, Udo

  • Hallo Udo,


    für anderthalb Stunden Belichtung gibt's da schon ganz ordentlich was zu sehen [:)] Du guidest mit dem MGEN, richtig? Der hat eine Hilferoutine, mit der du nach grober Einnordung der Monti auch genauer einstellen kannst. Guck mal im Manual von dem Ding. [;)]

  • Danke dir Frank für den Tipp, ich hab mir grad mal die Beschreibung zum Einscheinern mit dem MGEN angeschaut, schaut ja gar nicht so kompliziert aus.
    Nun gut, es kommt ja eh jetzt der Mond und Wetter soll sich auch wieder bessern, da hab ich genug Zeit zum Testen.


    bis denn, Udo

  • Servus Simon


    Dankeschön für dein Lob, mit dem Farben bin ich diesmal einen etwas un­or­tho­doxen Weg gegangen.
    Habe mir in Theli zwei RGB Reihen farbkalibrieren lassen, einmal nach UCAC4 Katalog (zu rot) und einmal nach NOMAD Katalog (zu blau).
    Beide farbkalibrierte RBG Bilder wurden dann einfach in Fitswork mit "Bild addieren" zusammengefügt.
    Mit dem Equipment raus vom Kaff und irgendwo in der Pampa aufbauen hast wohl recht. Dunklen sauberen Mittelfränkischen Nachthimmel habe ich schon wenn ich zwei Kilometer raus fahre,
    muß mir halt was mit der Stromversorgung für die Monti, Kamera und MGEN überlegen.
    Jetzt bekomme ich erst mal von nem Freund Stahlplatten und Stahlrohre besorgt die als Montihalterung ans Balkongeländer geschweißt werden.
    Bin gespannt wie sich das Ganze dann so Stabilitäts, Schwingungstechnisch verhält. Falls nicht, kommt halt die Flex raus und der ganze Schrott wieder weg.


    Viele Grüße Udo

  • Hallo Udo,


    sehr beeindruckender Omeganebel, danke für’s Zeigen! Unglaublich, was du bei der Belichtungszeit an Strukturen rauskitzeln konntest.


    Ich hab gestern mein 203/2030 SCT zum ersten Mal auf M17 gehalten und konnte leider wegen aufziehender Wolken nur 54 Minuten belichten (9 x 6 Min), also in etwa halb so lange wie du. Dabei komme ich mit der unmodifizierten Samsung NX1 nicht annähernd an die Helligkeit, die dein Foto mit der 450Da zeigt. Da sieht man mal, was eine Astromodifizierung und ein besseres Brennweitenverhältnis ausmachen können.


    Ich hänge mein Ergebnis von letzter Nacht trotzdem mal mit an. In den nächsten Wochen werden hoffentlich noch ein paar M17-Photonen gesammelt :)
    Bin gespannt auf weitere Bilder von dir!


    Gruß aus Unterfranken, Marco


  • Servus Marco, freut mich sehr das es dir gefällt.
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: MarcoE</i>
    <br />Hallo Udo,


    sehr beeindruckender Omeganebel, danke für’s Zeigen! Unglaublich, was du bei der Belichtungszeit an Strukturen rauskitzeln konntest.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Wenn du das Bild in der Großansicht anschaust wirkt es aber doch schon fast bis zur Schmerzgrenze überstrapaziert (Hintergrundrauschen).


    Nun zu deinem Bild. Den Omeganebel hast schon mal gut erwischt, du kannst aber, falls du es nicht schon so gemacht hast und das Bild nur gecroppt ist,
    den 0.7x Reducer dran lassen und die Kamera um 90° drehen.
    Gibt einen größeren Bildausschnitt und du hast ein schnelleres Öffnungsverhältnis von f7 statt f10. (halbiert theoretisch die Belichtungszeit)
    Auch kannst, wie z.B. bei deiner Sonnenblume trotz der schmalen Belichtungszeit ruhig noch mehr stretchen, gegebenfalls halt das Objekt und den Hintergrund in Ebenen bearbeiten.
    Mit den Farben aufpassen! nicht zu Bunt treiben. Astrofotos sollen schön dezent und homogen erscheinen und nicht knallbunt wie Comiczeichnungen daherkommen, gut das ist halt meine Meinung. Marco, sicherlich sind Astrofotos meist stark bearbeitete Bilder, aber die künstlichen Spikes kannst dir auch noch mal überlegen, ist halt auch wieder meine Meinung und natürlich Geschmacksache.
    Deine NX1 finde ich übrigens auch sehr interessant, zumal es da im Netz nur wenig Referenz in sachen Astrofotografie gibt. Wie hoch hast denn die ISO eingestell, geht die bei Iso 1600 noch rauschfrei? Bin schon gespannt auf weitere Aufnahmen von dir.


    Ich hab mal meinen Omeganebel so gecroppt wie er bei dir mit dem 0.7x Reducer also bei gut 1400mm Brennweite ausschauen könnte.


    viele grüße nach WÜ, Udo

  • Servus Udo,


    danke für dein Feedback! Natürlich hast du recht, der Bildausschnitt ist eher suboptimal… Kommt davon, wenn man vorher ein anderes Objekt fotografiert und zu faul ist, die Kamera neu auszurichten und wieder zu fokussieren. Da ich den MGEN per OAG betreibe, muss ich im Voraus die Leitsternsuche planen, was aber i.d.R. kein großes Problem darstellt.


    Deinen Ausschnitt mit ca. 1,4 m Brennweite werde ich demnächst ausprobieren und wenn was Ordentliches dabei rauskommt, hänge ich das Foto hier an.


    Was die Farben angeht: Klar, hier schießt man (besonders am Anfang) gerne mal über’s Ziel hinaus. Andererseits gibt es ja gerade in der Astrofotografie keine festgelegten Regeln, da im Deep-Sky-Bereich sowieso nichts so ausschaut, wie es das bloße Auge sehen würde. Dieser Interpretationsspielraum gefällt mir und lässt auch ein und dasselbe Objekt immer wieder interessant wirken.


    Leider liest man über die NX1 nicht (mehr) viel, da Samsung die Produktreihe nicht fortführt. Wirklich schade, da es sich um eine sehr gute Kamera mit rückwärtig belichtetem Sensor handelt. Für Tagaufnahmen sind die 28 MP perfekt, nachts sind es aber zu kleine Pixel auf dem APS-C Chip.
    Mein M17 ist mit ISO 800 aufgenommen. Der SNR-Wert düfte dabei optimal sein. 1600 rauscht dann schon ordentlich ohne Darkframe.


    Eine andere Frage: Wie bekommt man so perfekte Flats hin? Wirkt alles ideal ausgeleuchtet in deiner Aufnahme. Ich habe besonders mit dem 0.7 Reducer an den Rändern üble Vignettierung und bekomme trotz T-Shirt-Methode und gleichmäßig weißem LCD-Screen (ca. 50% Helligkeit im RAW) keine gescheiten Flats per DSS hin. Bin ratlos.
    Das war auch der Grund weshalb ich wieder zu f/10 gewechselt habe. Da ist die Ausleuchtung über die gesamte Bildfläche besser.


    Viele Grüße, Marco

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: MarcoE</i>
    <br />Eine andere Frage: Wie bekommt man so perfekte Flats hin? Wirkt alles ideal ausgeleuchtet in deiner Aufnahme. Ich habe besonders mit dem 0.7 Reducer an den Rändern üble Vignettierung und bekomme trotz T-Shirt-Methode und gleichmäßig weißem LCD-Screen (ca. 50% Helligkeit im RAW) keine gescheiten Flats per DSS hin. Bin ratlos.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Servus Marco
    Mit nicht passenden Flats hab ich mich auch schon gnadenlos rumgeärgert.
    Bei mir war es dann so das die RGB Farblayer zu verschoben waren und z.B. der rote Kanal viel zu weit nach rechts, sprich überbelichtet war.
    Abhilfe hat dann ein verstellen des Weißabgleichs der Kamera bewirkt.
    Du schreibst das du die Flats mit einem LCD-Screen machst, vielleicht mal versuchen den Weißabgleich auf Kunstlicht oder Leuchtstoff stellen.
    Meine Flats mache ich auch mit dem weißen T-Shirt bei ISO 100, bloß halt am nächsten Morgen gegen den Himmel.
    Hab aber auch schon des öfteren, nach dem Aufräumen vom Gerödel, die Flats einfach gegen die Neonröhre an der Werkstattdecke gemacht. Hat genauso funktioniert, nur musst halt mit dem Weißabgleich aufpassen.


    Das Bild unten zeigt das Histogramm von einem M17 Flat, eventuell nützt es was zum Vergleich mit deinen Flats.


    bis denn Udo


    Edit: Upps, Ich denke ich habe da was falsch verstanden, du meinst wahrscheinlich den LCD-Screen von deiner Kamera,
    aussagekräftiger ist in der Regel das Histogramm, das mit dem Weißabgleich gilt aber trotzdem.
    Falls du Darks machst, kannst die mal beim Stacking weg lassen obs vieleicht besser wird. Ich mache nie Darks, Dithering muss ausreichen.

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!