Hutech IDAS LPS-D1 Farbfehler Problem

  • Hallo,


    hab mir mittlerweile mal obigen Filter erstanden und mit folgender Konstellation probiert:
    Kamera: CANON EOS 350D m. Baader IR-Pass Modifikation
    Objektiv: COSINON 50mm Festbrennweite, Blende 4


    Im Stack ohne Flatfieltkorrektur erscheint das Zentrum leicht magenta und am Rand komplementär grünlich. Mit Flatfieldkorrektur wird der Fehler enorm.


    Darkfield ohne Flatfield

    Mit Dark und Flat Korrektur im DeepSkyStacker

    Mit Dark und Flat Korrektur in Fitswork

    Das Flatfield


    Nun mache ich schon 4 Jahre mit dem digitalen Astrofotokram herum doch selbst mit dem Astronomik CLS CCD-Filter hatte ich sowas mit allen meinen Optiken wie auch diesem Objektiv noch nicht erlebt.


    Kann das sein dass ausgerechnet der IDAS Clipfilter überhaupt nicht zum Abstand bzw. dem Strahlengang des Festbrennweiten-Objektiv passt?


    Ciao,
    Jo

  • Hallo Jo,


    äußerst merkwürdig. Zumal du sagst das Problem sei mit CLS Clip nicht so ausgeprägt gewesen. Dass der Abstand Filter - Optik oder Abstand Sensor - Filter nicht passen soll, ergibt für mich keinen Sinn.


    Ich hatte sowas mal, als ich nen Idas p2 in 2"er Ausführung VOR ein kurzbrennweitiges Objektiv "legte". Das war aber an einer wesentlich schnelleren Öffnung (f/1.8 oder so) wo das Problem mit Interferenzfiltern öfters mal auftritt. An f/4 kann ich mir das kaum vorstellen. Ist da auch nichts verkippt bei dem Filter (wobei der Idas doch festgeschraubt wird, so weit mir bekannt)?
    Merkwürdig auch, dass die Einbindung von Flats das Problem verstärkt. Das Masterflat, welches du zeigst, sieht für mich erst einmal "unauffällig" aus in der Hinsicht.


    Insgesamt sieht das für mich auch nach extremsten Einfall von Streulicht aus, das dir da (seitlich?) in die Optik strahlt.


    Habe dein Foto mit Dark- und Flatfieldkorrektur (DSS) mal in Pixinsight geladen und SCNR sowie eine Pixelmathfunktion zur Entfernung von Magenta durchgeführt und es lässt sich korrigieren, natürlich bist du aber eher auf Ursachenforschung aus. Abgesehen davon "killt" dir solche Bearbeitung natürlich die beiden Farben, es sei denn du verwendest Masken. Wenn du willst und erlaubst, kann ich das bearbeitete Bild hier posten.


    Gruß, Hannes

  • Hi,
    da kamen ja noch Antworten auf meine Anfrage, danke euch.


    Vorweg nochmal eine Zusatzinformation zum Verwendeten Objektiv. Es ist ein älteres mit M42-Anschluß und seine innere Linse taucht recht weit bei Unendlich ins Kameragehäuse. Das ist oft so bei diesen älteren kurzbrennweitigen Pentax-Objektiven. Kommt also dem Filterglas sehr nahe. Deutlich weiter als ein SIGMA EF Vario-Objektiv das ich hier zum Vergleich habe.


    (==>)Hannes: Das Bild darfst du posten Hannes. Künstl. Lichtquellen waren da nicht und Streulicht wäre evtl. nur von der Taumanschette möglich, doch mit Taumanschetten und ohne IDAS gabs nicht das Problem.


    (==>)Frank, man kann alles vergleichen. Deine Ausstattung ist eben nicht die Gleiche, du benutzt ja ein 200mm EF-Objektiv und das ist um ein vielfaches weiter vom Filter entfernt als mein nostagisches Cosinon. Gerade Dein Beispiel liefert evtl. sogar indirekt die Bestätigung für meinen Verdacht dass der IDAS Interferenzfilter problematisch beim Objetktivabstand ist.
    Hast du eigentlich auch noch ein kurzbrennweitiges Objetiv (konkret: 50mm Canon EF 1,4 oder 1,8) und damit Deep-Sky-Bilder gemacht und zeigst sie hier? Das würde mich echt interessieren. Danke schonmal.




    Ein weiterer Nachteil dieses eher teuren Filters ist der Clip-Mechanismus. Die Clip-Fassung wird nur geklemmt, wenn der Objektiv-Flansch, bzw. der Objektiv-Canonadapter mit dem entsprechend passenden Abstand ins Kameragehäuse eintaucht. Einige Fremd-Objektive und Adapter haben einen geringeren Überstand was zur Folge hat dass der Clip-Filter frei in der Aussparung des Lichtschachts wackelt und rotieren kann. Ein einfacher Federmechanismus (Lamellenfeder) hätte das Problem von vorne herein verhindert.


    Schade wenn man sowas erleben muß. Wie siehts da bei Astronomik aus, haben die mehr Hirnschmalz bei ihren Clip-Filtern aufgewendet?

  • Hallo Jo,


    interessanter Gedanke bzgl. Abstand zum Filter. Bisher habe ich jedoch nur von Problemen gehört, wo der Filter z.B. als Schraubvariante VOR dem Objektiv war. Als Clipfilter jedoch noch nie....


    Ich hab noch ein 40 mm f/2.8 von Canon. Das wartet auf seinen Einsatz für die nächsten Milchstraßenfotos. Hier mal eines vom Orion inkl. Bernards Loop => http://astrob.in/294833/0/


    Bzgl. Wackelei: Versuch mal zwei kleine Stücke selbstklebende Velourfolie oder Moosgummi auf den Rand des Filters zu kleben. Das klemmt dann den Filter beim Drehen!

  • Hallo Jo,


    hab's ganz verpennt. Hier ist das korrigierte Bild:



    Wie gesagt, da ist einiges beschnitten, habe auch auch keine Maske drauf gehabt. Dann wären die Nebel auch noch schön bunt ...



    LG, Hannes

  • Mitterweile habe ich den Clipfilter mal mit nem 135mm Objektiv ausprobiert, dessen Austrittslinse weit vor dem Filter liegt.
    Das Ergebnis ist ein schöner Hintergrund ohne Gradienten.


    Die Annahmne war somit richtig, der Hutech hat ein sehr stark winkelabhängiges Filter und versagt daher bei zu geringen Linsenabstand.
    Damit ist der LPS dem Astronomik hinsichtlich Freiheit bei der Objektivwahl unterlegen. Gut, dann kann ich mir schonmal neue kurzbrennweitige Objektive kaufen.



    Zentrum Schwand, 7h Belichtung, 135mm, EOS 350da, Hutech LPS-D1


    ciao
    Joachim

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