Was ist möglich?

  • Ich habe noch nicht viel Ahnung von der Materie. Daher meine Frage. Gestern habe ich mit meinem gebraucht gekauftem Vixen Teleskop Refraktor 102M Jupiter betrachtet. Allerdings war ich etwas entäuscht. Im Okular war gerade so zu erkennen, das da ein paar Streifen und Monde waren, aber trotzdem nicht mehr als ein Lichtpunkt. Nicht sehr eindrucksvoll. Daher meine Frage, was ist mit einem Budget unter 2000 Euro eigentlich möglich. Lässt sich Jupiter mit diesem Budget wesentlich besser darstellen. Wenn ja, beschreibt mir irgendwie, was ich erwarten kann und womit das erreichbar wäre. Wenn man lediglich nen Lichtpunkt mit ein paar Fliegen drumherum sieht, macht es nicht soviel Spass. ;) Am besten wäre natürlich eine unbearbeitete Fotografie, die darstellt, was man auch mit dem Auge sieht.

  • Hallo Bassemand,


    Deine Frage beinhaltet zu wenige Informationen.


    Welche Brennweite hat Dein Refraktor?
    Welche(s) Okular(e) hast Du verwendet(Brennweite!)?
    Hattest Du einen Filter drin?
    Welche Uhrzeit?


    Um Deine brennendsten Fragen grob zu beantworten:
    Ich kann mit meinem ca. 500EUR Dobson einiges an Oberflächendetails erkennen. Grosser roter Fleck auf einem der Wolkenbänder und immer mal schwarze Stellen. Die Monde bzw. Schatten der Monde VOR der Jupiterscheibe sind mir noch nicht gelungen. Ich benutze einen Polarisationsfilter, damit Details nicht überblendet werden.
    Ein unbearbeitetes Foto entspricht nicht unbedingt dem, was Du mit Deinen Augen siehst. Eine Webcam vielleicht noch am ehesten, besser geben Zeichnungen den Eindruck wieder.


    Und wirklich, Fliegen sind das nicht, sondern ganz faszinierende Welten, über die Du eine ganze Menge erfahren kannst und mit minimalem Aufwand weisst Du auch, wo welcher Mond wann steht.


    Grundsätzlich solltest Du ohne zu große Erwartungen an die Sache rangehen, ich freue mich bereits, wenn ich vor der Haustür stehen und mit dem Fernglas die immer wechselnden Stellungen der Monde beobachten kann.
    Meine Herangehensweise ist es, mich über jedes neue Objekt/Detail, welches ich mit meiner Ausrüstung erreichen kann, zu freuen, ohne bei schlechteren Bedingungen frustriert zu sein.
    Das ist ja kein Kinobesuch, wo ich gegen Geld eine Leistung erwarten darf, sondern der Himmel. Der ist, wie er ist.
    Also nutze, was Du hast und freue Dich über die gewonnenen Erkenntnisse.


    CS,


    Henning

  • Hallo Henning,


    nein, bitte nicht falsch verstehen. Ich denke schon seit langem ueber ein neues Teleskop nach. Nur scheint es mir so, das die Fotos die man ueberall sieht immer das Resultat umfangreicher Nachbearbeitung sind. Im Prinzip wuerde ich gern mal sehen, was Ihr gerade benutzt und was Ihr damit durch Euer Okular seht, Schoen waere zum Vergleich der Jupiter.


    Sollten aber nur Konfigurationen bis ungefaehr 2000€ sein.

  • Hallo!


    Ich hatte den Vixen 102M auf der SuperPolaris sieben Jahre lang. Der Farbfehler des Objektivs machte sich auf Jupiter deutlich bemerkbar. Zwar waren die Schatten der Monde und der GRF meist gut zu sehen, die innere Struktur der Bänder war aber im Vergleich zum damaligen Vixen 102/1500mm deutlich schlechter zu sehen. Es werden noch Nächte mit besserem Seeing kommen, auch die Fähigkeit der Wahrnehmung kleinster Details wächst mit der Zeit. Als Einsteiger sah ich mal zu, wie ein erfahrener Beobachter an einem 80mm-Refraktor eine Jupiterzeichnung anfertigte und war maßlos erstaunt über den Detailreichtum, den ich damals beim Durchschauen noch nicht nachvollziehen konnte.


    Noch eine Frage: Mit welchen Okularen beobachtest du mit diesem Instrument?


    Salü, Volker.

    Deep Sky visuell, Mond und Sonne im Weißlicht mit 10" f/5 Dobson auf Selbstbau Birke-Multiplex  :dizzy:

  • Hallo Sebastian,


    http://binoviewer.at/beobachtu…skopvergleich_jupiter.htm


    Da sind Vergleiche zwischen verschiedenen Optiken gezeigt. Mit deinem Vixen 102/1000 kannst du natürlich sinnvoll nur bis 200x vergrößern, Planeten vertragen mit entsprechend größerer Optik durchaus mehr.


    Die in den Foren zu findenden Bilder sind typisch mit kleinen Videokameras als AVI aufgenommen und aus den Filmen wurde dann per SW ein scharfes Einzelbild gerechnet. Die sind nicht mit dem vergleichbar, was man mit dem Auge sehen kann. Wenn das Seeing gut und die mögliche Vergrößerung hoch genug sein darf ist aber auch visuell viel zu sehen.


    Allerdings muss man dann auch länger am Okular verbleiben und die kurzen Momente abpassen, in denen die Luftruhe wirklich mal passt. Dann zeigt sich Jupiter oder Saturn auch mit vielen Details. <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Daher meine Frage, was ist mit einem Budget unter 2000 Euro eigentlich möglich<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Tja, rein nur für Planetenbeobachtung würde ich mir ein Teleskop nicht unbedingt anschaffen. Dafür bietet Deepsky zuviel bzw. die Planeten stehen eher zu selten richtig gut oder zur passenden Tageszeit. Wenn du auf ein parallaktisch montiertes und motorisiertes Teleskop überlegst, frisst natürlich die Montierung anteilig schon einiges am Budget.


    Für Deepsky wären so wenigstens 8" Öffnung recht nett, aber das als Newton parallaktisch ist unhandlich und bezüglich Montierung schon anspruchsvoll. Als Dobson deutlich günstiger, so ab 350€ aufwärts, dafür rein manuelle Nachführung.


    Gruß
    Stefan

  • Hi Sebastian
    frage nicht hier wie Du was sehen kannst, sondern suche Leute in der Nähe die Astro machen und es Dir zeigen.
    Alles andere ist kalter Kaffee.
    Zu Deinem Versuch ein 102M ist ein f/10 Refraktor aber ein Achromat. IdR sind die Optiken für die Geräte und Öffnung gut,
    aber es gibt weitere limitierende Faktoren für den Erfolg. Derzeit ist es tags heiß und nachts noch kalt. Es hat viel Seeing bei den meisten von uns.
    Jupiter steht schon tief und hat nicht mehr die maximala Größe. Das kostet Details.
    Dieser Refraktor ist nicht farbrein, wird also immer etwas Verlust haben gegenüber farbfehlerfreien Optiken.


    Und dann bleibst Du noch. Jupiterdetails brauchen Erfahrung und Übung. Ein Rookie sieht selten mehr als nur 2 Bänder auf Anhieb mit 4 Zoll Öffnung.
    CS

  • Besser wären einfache (aber qualitativ brauchbare) Festbrennweiten wie Kellner oder Plössl. Die Dinger funktionieren bei f/10 gut, aber der Augenabstand ist bei den kleinen Brennweiten recht gering (2/3 bis 3/4 der Brennweite).
    Ein chinesisches 7-21mm Zoom hatte ich auch mal und es war mein erstes Okular, dass ich verkauft habe, da mich Schärfe und Kontrast nicht überzeugen konnten.


    Gruss Heinz

  • Hallo!<blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Was sagt Ihr zum Okular? Ist das ok fuer den Anfang?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Ein 7-21mm Zoom ist für Planeten nicht optimal. Wie Heinz schon sagte, zeigen einfache Okulare die beste Schärfe und den stärksten Kontrast am Planeten. Mein persönlicher Favorit war damals am Vixen 102M das Baader Genuine Ortho 5mm (heute nur noch gebraucht erhältlich). Eine preisgünstige Alternative wäre das Baader Classic Ortho 6mm. Weitere Okulare, die an Planeten spitzenmäßige Leistungen zeigen, sind das TeleVue 8mm Plössl und das Edmund 8mm RKE, wobei die Vergrößerung dieser Okulare am Vixen 102M nach meinem Geschmack etwas zu gering ist. Manchmal wird auch das 7,4mm Plössl der ersten Plössl-Serie von TeleVue auf dem Gebrauchtmarkt noch angeboten.


    Weitere Möglichkeiten bietet der Einsatz von Filtern. Für Jupiter würde ich einen Blau 80A empfehlen, oder -besser- den Baader Neodymium, der das Bild nicht so stark einfärbt wie der 80A und trotzdem rötliche Strukturen wie z.B. den GRF sehr gut herausarbeitet.


    Zuletzt noch ein Buch: Vom Verlag Sterne und Weltraum gab es mal das "Taschenbuch für Planetenbeobachter" von Günter D. Roth, bei Amazon gebraucht meist günstig zu bekommen.


    Salü, Volker.

    Deep Sky visuell, Mond und Sonne im Weißlicht mit 10" f/5 Dobson auf Selbstbau Birke-Multiplex  :dizzy:

  • Hallo Bassemand
    Ich weiß ja selber nicht, was deine Vorstellungen waren? Hattest du Bilder wie auf manchen Teleskopverpackungen, oder Hubblefotos in Magazinen erwartet? Solche Anblicke kann dir selbst das beste und größte Teleskop (was du privat erwerben kannst) nicht bieten. Erst mit Kameras und Computerprogrammen (und einiger Erfahrung) kannst du Fotos, wie sie hier einige Sternenfreunden gelingen, in Verbindung mit einem guten Teleskop, erwarten. Ich finde es immer wieder schade, in interessierten Anfängern, mit Superfotos, falsche Erwartungen zu schüren. Ich habe jetzt keine andere Antwort durch gelesen, sondern mich gleich mit deiner Frage auseinander gesetzt. Wahrscheinlich kamen schon andere Antworten meiner ziemlich ähnlich. Vielleicht erfreuen dich doch die Möglichkeiten deines Teleskops. Den dein Vixen 102 M ist kein schlechtes Gerät. Ich wäre erfreut gewesen, zu Anfangs solch ein Teleskop besitzen zu dürfen!! Einerseits musste ich viel Lehrgeld zahlen (Billigteleskope, falsche Erwartungen usw), andererseits finde ich es gar nicht falsch, sich langsam "hoch zu arbeiten". Soll heißen; die Möglichkeiten meiner Anfangsgeräte aus zu reizen, und sich an den finanziell mühsam erworbenen "besseren" Teleskopen,noch mehr zu erfreuen. Zu lernen, auch mit Rückschlägen klar kommen. Egal. Merke grade ich schreibe mich fest. Also viel Spass mit deinem Teleskop
    Gruss und k.H. (klaren Himmel), Alexander

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!