Jupiter mit GRF 17.05.2017 12"

  • Hallo Planetenfreunde,
    hier Material vom 17.05.2017. Bereits nach Sonnenuntergang war Seeing akzeptabel und steigerte sich bis zum Höchststand. Gleichzeitig war GRF Durchgang. 61 Fime a 1 min wurden aufgenommen und über Nacht in Batch bearbeitet.


    Hier mitten ins Material gegriffen, welches ziemlich gleichmäßig in der Qualität scheint. Auch Blau und Grün sind akzeptabel.



    Jupiter 17.05.2017 MESZ 22:21 Rotkanal Decon-Schärfung in Fitswork


    Anbei optimierte Ausarbeitungen:


    N4


    Jupiter 17.05.2017 MESZ 21:00 RGB (in der hellen Dämmerung 15 min nach Sonnenuntergang)


    N5


    Jupiter 17.05.2017 MESZ 21:15 RGB (in der Dämmerung, optimierte Ausarbeitung)


    N5


    Jupiter 17.05.2017 MESZ 21:43 RGB


    N2


    Jupiter 17.05.2017 MESZ 22:03 RGB (kurz vor Höchststand)


    N3


    Jupiter 17.05.2017 MESZ 22:03 LR-RGB aus 72.000 Bildern/9 Filmen (detailreichstes Bild durch Verwendung des R-Kanals als L)



    12"f5 Newton mit 2x Barlow (3000 mm Brennweite)
    ASI290MM USB3.0 s/w mit Baader RGB-Filter
    Giotto-Bearbeitungen mit Mex Hat aus jeweils mehreren Filmen




    Stimmungsbilder vom Rossfeld während Aufbau des Teleskops


    An dieser Stelle baue ich selten auf, da hier der Wind ungestört über die Schneide bläst. Mein Standardplatz war von Motorradfahrern für Grillfest belegt.


    LG
    Robert

  • Hallo Micha,
    für einen Beugungsrand des 12" ist die Kante links zu dick und zu weit weg vom Rand. Entweder war Seeing doch schlechter als aus den ersten Bildern erwartet (dann gibt es manchmal auch solche Ränder) oder ich bin mit der Decon Schärfung noch nicht ganz sattelfest. Ich kann dir mehr sagen, wenn ich am Wochenende die ersten Bilder mit Giotto geschärft habe.
    LG
    Robert

  • Hallo Robert


    leider lässt sich die malerische Bergkulisse nicht mit den Jupiterbildern kombinieren.


    Bin mal auf die Ausarbeitung gespannt, ob sich was nach dem Erfahrungsaustausch mit Oskar ändert.


    Grüße
    Volker

  • Noch gibt es nicht viel Änderung zu sehen [;)].


    Hier erster Versuch, den Rand durch Addition mehrerer Filme zu beseitigen:



    Jupiter 17.05.2017 MESZ 22:29 Rotkanal aus vier Filmen


    Auf der hellen Seite wird es besser, dafür kommen Probleme auf der Fasenseite zum Vorschein (heller Rand). Bildbearbeitung wird interessante Herausforderung [8)]. Durch die Addition läßt sich Rauschen fast völlig unterdrücken. Rotkanäle zeigen schön viel feines Detail.


    LG
    Robert

  • Hallo Planetenfreunde,
    hab das erste RGB aus Beitrag entfernt - war Schnellschuß. Bekomme die "Rand"-Themen so langsam im Griff. Mit Giotto fällt mir die Beseitigung der Artefacte leichter.


    Hier erste bessere Variante:



    Jupiter 17.05.2017 MESZ 22:05 RGB
    RGB bestehend aus einem Rot- und jeweils zwei Grün- und Blaukanälen. Bei diesem Bild waren die Blaukanäle besser als die Grünkanäle - kommt eher selten vor.


    In den Einzelbildern sind etliche Details im GRF zu sehen - mal schauen, wie gut ich das herausarbeiten kann. Seeing war schlechter als am 08.04.2017, aber auch visuell ganz in Ordnung. Material zum Barbeiten hab ich noch genug[:)]


    LG
    Robert

  • Erste aufwändige Ausarbeitung in Beitrag als N2 eingefügt:



    Jupiter 17.05.2017 MESZ 22:03 RGB
    RGB bestehend aus drei Rot- und drei Blaukanälen, dazu zwei Grünkanäle, in winjupos zusammenrotiert. Der fasenabgewandte Rand ist nun schon ziemlich sauber, den weißen Rand an der Fase kann ich ganz gut unterdrücken. Bei härterer Schärfung kommt der Rand aber wieder zum Vorschein. Ein bischen Halo auf der Fasen abgewanden Seite habe ich belassen, könnte man mit einer Maske wegblenden. Mit Histogramm geht das nicht, sonst fehlt Information auf der dunklen Fasenseite.
    Im nächsten Schritt werde ich früheres Material näher ansehen. Bisher gehe ich davon aus, dass die Bildqualität zum Höchststand auch am besten sein sollte und das gezeigte dann wohl schon bestes Ergebnis ist.


    LG
    Robert

  • Hallo Planetenfreund,
    Wetter war Wochenende schöner als angesagt. War deshalb wenig am Computer. Trotzdem hab ich Strategie erarbeitet, um Randprobleme zu unterdrücken, und konnte weitere Verbesserungen am ersten Bild durchführen bzw. ein zweites Bild vom Anfang der Sitzung erzeugen. Über eine Stunde waren Bedingungen ordentlich. Von ein paar Windböen und Kondensstreifen abgesehen, sind 80% der Filme brauchbar. Brennweite war mit 3000 mm eher kurz gewählt, 4000 mm wären wohl wenigstens für Rotkanal besser gewesen. Etliche Rotkanäle sind trotzdem sehr gut, einige Grünkanäle ebenfalls. Blaukanäle sind abfallend, aber o.k..


    Als Einstieg ein guter Rotkanal:



    Jupiter 17.05.2017 MESZ 20:00 R-Kanal aus 32.000 Bildern/4 Filmen


    Das ganze mit dem guten Farbbild zum LR-RGB vermischt:



    Jupiter 17.05.2017 MESZ 20:03 LR-RGB aus 72.000 Bildern/9 Filmen
    Das zeigt dann schon viel schönes Detail bei noch akzeptabler Farbe


    Bereits in der hellen Dämmerung waren gute Ergebnisse möglich:



    Jupiter 17.05.2017 MESZ 21:15 RGB aus 41.000 Bildern/5 Filmen


    Vielleicht schiebe ich noch ein Bild kurz nach Sonnenuntergang nach, da war seeing o.k. aber Kontrast noch lausig....


    Wundere mich im nachhinein, wie der 50mm dicke Newtonspiegel sich in der Temperatur angeglichen hat. Im Tal hatte es selbst in der kühlsten Ecke meiner Wohnung 22°C. Oben am Berg waren es nur 15°C. Normalerweise rechne ich bei 7°C Unterschied mit mindestens 2 h Zeit für Temperatur Angleich, trotz voll laufendem Lüfter. Konnte aber schon nach 1 h bzw. gleich nach Ende Aufbau in der frühen Dämmerung mit Beobachtung beginnen.


    LG
    Robert

  • Hallo Robert,


    da hat sich die Wochenendarbeit aber gelohnt. Super, wie die feinen Details herausgearbeitet sind, bis nach an die Pole hin.


    Viele Grüße


    Oskar

  • Hallo Oscar,
    danke für Lob. Um zu sehen, wie die Qualität der Einzelfilme ist, verwende ich die Deconmethode, wie du sie mir gezeigt hast. Bei dem Bildmaterial und 1,5 Drizzle muss ich den Regler auf 4(rot) bis maximal 6 (blau) stellen. Decon ist also für mich ein Qualitäts- und Seeingindikator geworden. Rot muss ich beim Material vom 17.05 fast gar nicht entrauschen, bei blau darf ich alle Register ziehen. Wenn ich auf > 4 stellen muss, entstehen am Rand deutliche Randartefacte (Halo und Beugungsring in Scheibe). Das Halo bekommt man weg, da außerhalb des Bildes, den Beugungsrand kann man durch Zusammenrotieren von Bildern abschwächen. In der Mitte des Bildes erhalte ich identische Qualität wie mit Giotto Mex Hat bei etwas blasserem Kontrast (sieht so aus, als hätte ich Gamma auf > 1 geändert). Wahrscheinlich kann man mit Mex Hat und Decon nahezu gleiche Bild-Qualität erzeugen, wobei die Decon-Methode weniger Bilder benötigt (bei gleichem Rauschen). Wenn also besonders gute Bilder (aber davon wenige)im Material stecken und kleine Filter (< 4) zum Schärfen reichen, hat die Decon-Methode Vorteile. War beim 14" Rotkanal sehr hilfreich. Bei dem Material hier hab ich eher einheitliche Qualität gesehen, hab aber noch nicht alle guten Filme analysiert. Bisher hab ich mich auf die Grenzbereiche konzentriert, d.h. den Höchststand und erste Bilder in Dämmerung wegen GRF und Red Spot Junior. Dazwischen stecken noch mindesten 4 RGB und viele gute Rotkanäle. Also noch genügend Material zum Spielen bei schlechtem Wetter. Zusammenaddieren von mehreren Bildern erlaubt sicher auch nochmal Kontraststeigerung. Oder ich finde noch besonders ruhige Momente und kann damit mehr Kleindetail herausarbeiten.


    Hab jetzt hier noch erstes RGB kurz nach Sonnenuntergang erzeugt. Die Rotkanäle sind kontrastreich und gut, 50% Verwendung ist möglich (< Decon 4). Blaukanäle sind ziemlich flau, 33% Verwendung war bestes Ergebnis (Decon 6 nötig). Der Himmelshintergrund war noch richtig blau [:(]. Den Blaustich habe ich belassen, da sonst zviel Blau an der Fasenseite fehlt.



    Jupiter 17.05.2017 MESZ 21:00 RGB (in der hellen Dämmerung 15 min nach Sonnenuntergang)


    LG
    Robert

  • Hallo Planetenfreunde,
    weil mir die Bearbeitung des Materials aus Opposition 2016/17 etwas kompliziert erscheint, habe ich mit meinen aktuellen Methoden (AS3! Multi scale Stackung; Giotto Mex Hat; Fitswork; Winjupos; Fitswork)ein gutes RGB aus Oppsoition 2013/2014 bearbeitet. Bearbeitung geht wesentlich schneller und Ergebnis ist meiner Meinung nach besser als damals präsentiert. Die Details sind zwar dieselben, aber mit AS3! stacks braucht man wesentlich weniger Schärfung. Abbildung wird damit feiner. Die Bildbearbeitung hat also einen Schritt nach vorne gemacht.



    Jupiter mit GRF, Ganymedschatten und Io 09.03.2014 MEZ20:06
    RGB aus jeweils einem Film mit 15.000 Bildern
    14"f4,5 Newton
    Televue 3x Barlow 5000 mm Brennweite
    RGB Filtersatz Baader
    ASI120MM USB 2.0


    Jupiter war damals noch 65° über Horizont. Dementsprechend ist der Grünkanal kontrastreicher als der Rotkanal und zeigt sogar feinere Details z.B. im GRF. Die Verwendungsraten sind 50% Rotkanal, 66% Grünkanal, 25% Blaukanal. Das waren noch Zeiten. Da kommt jetzt lange Durststrecke für uns auf der Nordhalbkugel...


    LG
    Robert

  • Hallo Robert,


    danke für´s Zeigen des Vergleich-Bildes.


    Da muss man sich keine Gedanken mehr machen, warum die aktuellen
    Bilder einfach nicht den Kontrast bringen, den man von früheren Bildern
    im Kopf hatte. Bzw. wenn man die Bilder mit den Ergebnissen aus anderen Regionen der Erde vergleicht.


    Grüße
    Volker

  • Hallo Planetenfreunde,
    die beste Zeit für Jupiter ist nun sicher für länger vorbei. Auf meinem Rechner schlummern noch zig unbearbeitete Filme aus der Opposition 2016/17. Das Wetter ist schlecht. Hab mich also über das Material vom 17.05.2017 gemacht und schon gezeigtes optimiert (21:15) bzw. neues Bild (21:43) erzeugt.



    Jupiter 17.05.2017 MESZ 21:15 RGB / MESZ 21:43 RGB im Direktvergleich
    Da ist gar nicht klar, welches Bild besser in der Auflösung ist....Qualitätsmäßig ist wenig Unterschied zu sehen. Mein Favorit für die ganze Serie ist rechts MESZ 21:42 wegen dezenten Farben und Schärfung. Bei den Höchststandbildern hab ich wohl zu kräftig hingelangt. Interessant ist das flächige blaue Detail in der Südpolkappe (am einfachsten zu sehen in den aggressiv geschärften Höchststandvarianten).


    Die Auflösung der meisten Filme ist sehr ähnlich. RGB-Bilder leben von sehr guten Rot- und guten Grünkanälen. Die Rotkanäle sind relativ einfach zu bearbeiten. Da reicht ein guter Rotfilter-Film a 25.000 Bilder, aufgenommen in 1 min. Bei den Grünkanälen bekomme ich besseres Ergebnis, wenn ich jeweils zwei gute Kanäle addiere. Optimale Schärfung der Grünkanäle ist nicht ganz einfach. Blaukanäle hinken deutlich hinterher und bringen bei weitem nicht das für ein perfektes RGB Bild mit 12" notwendige Detail. Hab zudem mit verschiedenen Schärfungsmethoden gespielt und mit etwas Übung sehr ähnliche Ergebnisse nur mit fitswork decon und wavelet erzielen können. Der Giotto Mex Hat Filter zeigt allerdings die Details in den Polkappen am deutlichsten.


    In den Daten vom 17.05. schlummern noch etliche Filme, die ich bisher nur grob angesehen habe. Die Ergebnisse liegen zeitlich zwischen dem bereits gezeigten bzw. kurz danach. Ob hier noch mehr aus der Serie zu zeigen Sinn macht, ist eine andere Frage[:I]. Eventuell bringe ich noch eine Karte oder was rotierendes. Mir sind jedenfalls an wenigstens 3 Tagen über < 1 h gute Aufnahmen vom GRF und Umgebung geglückt, so dass ich mit Ausbeute der Opposition zufrieden sein darf.


    LG
    Robert

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