Bildsensor-Datenbank

  • Hallo liebe Astrofans,


    für ein aktuelles Projekt suche ich nach einer Datenbank für Bildsensoren und/oder Kameras, welche möglichst folgende Einträge für so viele Sensoren wie nur möglich hat:
    -CCD/CMOS
    -Hersteller
    -Größe
    -Effektive Fläche
    -Effektive Pixelzahl
    -Pixelgröße
    -readout type
    -QE-Plot
    -min. Belichtungszeit
    -Auslesegeschwindigkeit
    -Ausleserauschen
    -gain
    -ADC resolution
    -max. Leistungsaufnahme



    für Kameras zusätzlich:
    -Eingangsspannunge
    -Teleskopanschluss
    -Computerschnittstelle
    -cooling max. dT


    Kennt jemand eine solche frei verfügbare Datenzusammenstellung oder hat sie möglicherweise selbst erstellt?


    Liebe Grüße M404

  • Hallo und Willkommen im Astrotreff!


    Wenn Du die Forenmitglieder für dich zum Daten sammeln "einspannen" möchtest, empfehle ich dir, etwas mehr über dich und das Projekt zu schreiben.


    Ich würde mich z.B. nur beteiligen, wenn sicher gestellt ist, dass die gesammelten Daten kostenlos der Allgemeinheit der Amateurastronomen zugänglich sein werden.


    Es empfiehlt sich hier auch, einen Vornamen oder wenigstens einen aussprechbaren Nickname anzugeben. Viele der "Vielschreiber" hier im Forum kennen sich seit vielen Jahren persönlich, z.B. von Teleskoptreffen.


    Noch eine Anmerkung zu den Daten: Insbesondere bei CCD sind viele der Bildsensor-Daten, die Du angegeben hast, von der externen Beschaltung des Bildsensors abhängig.
    Es gibt auch eine Reihe von Bildsensoren, deren Daten nicht offiziell zugänglich gemacht werden. Der Kamerahersteller muss teils dem Chiphersteller ein NDA unterschreiben, um an technische Infos zu kommen. Oder der Bildsensor wird in einer exklusiven Version für den Kamerahersteller gefertigt.


    Gruß,
    Martin


    Edit: Korrektur

  • Hallo Martin :)
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    Wenn Du die Forenmitglieder für dich zum Daten sammeln "einspannen" möchtest, empfehle ich dir, etwas mehr über dich und das Projekt zu schreiben.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Viel Arbeit generieren -in der Form von einspannen- wollte ich eigentlich nicht. Ich hatte gehofft, dass sich Hilfe in diesem Fall auf das posten eines Links o.ä. beschränken lässt, aber mir scheint, dass dieses Problem keine einfache und schnelle Antwort ermöglicht. Darum hast du auf jeden Fall damit recht, dass ich euch für ein Debüt ein wenig mehr Kontext schuldig bin :)


    Ich habe auf der Basis eines mathematisch abstrahierten Modells eine Kameranachführung sehr günstig (~70€ Material) und schnell (~35h total) realisieren können und wollte testen ob diese Idee als Prämisse für eine ebenso überraschend schnelle Konstruktion eines Teleskops "von Eintrittsöffnung bis Computerschnittstelle" nach genau spezifizierten Anforderungen geeignet ist. Deshalb habe ich mich auf die Suche nach kompletten, kohärenten und "computable" Datenquellen für Komponenten eines Telekskops gemacht, die ich definitiv nicht selbst herstellen können werden und auch hier im Astrotreff angeklopft.
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Ich würde mich z.B. nur beteiligen, wenn sicher gestellt ist, dass die gesammelten Daten kostenlos der Allgemeinheit der Amateurastronomen zugänglich sein werden.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Wenn ich selbst daran arbeiten sollte, wäre das eine persönliche bedingungslose Voraussetzung. (Es gibt einfach zu viel verstreutes unnötig unzugängliches Wissen, was bei einer Systematisierung und freien Verfügbarkeit viele unnötige Barrieren bei Problemlösungen im allgemeinen in Bereichen von hochkarätiger Wissenschaft über Engineering bis Hobbys radikal entfernen könnten.)
    Zufälligerweise gab es gerade (mittlerweile gestern) zu dem Thema Veröffentlichung und Nutzbarmachung von Daten einen interessanten Blogeintrag von Stephen Wolfram zu einem speziell für diesen Zweck entwickeltes Tool:


    http://blog.wolfram.com/2017/0…ishing-that-really-works/


    Wolfram Data Repository wäre ein geeigneter Kandidat für den äußeren Rahmen einer solchen Bildsensor-Datensammlung und würde mir persönlich gleichzeitig die Einbindung in Modelle erleichtern. Denkbar wäre auch ein Github-Repository mit Orientierung an bereits bestehenden open-data-Projekten auf GitHub. In einem ersten Schritt könnte man sich über Struktur der Daten und Eigenschaften der Entitäten austauschen und einigen.
    Da ich allerdings nicht über einen Zugang zu ausreichend viel Hardware verfüge um eine sinnvolle Menge an Daten beizutragen, kann ich die Frage ob der Aufwand einer Beteiligung für den Einzelnen in diesem Fall (sofern es idealerweise eine kritischen Masse an Freiwilligen gibt) einen rechtfertigbaren Nutzen für alle zur Folge hat nur dem Einzelnen selbst überlassen.




    Für jene die mehr über die Nachführung wissen wollen:


    Der anfängliche Gedanke war die kürzlich gewonnene Felxibilität für die Erstellung von Konstruktionsteilen durch den Kauf eines 3D-Druckers konsequent in die Konstruktion zu integrieren. Das Ziel war es daher ein mathematisches Modell einer abstrahierten Kameranachführung zu erstellen, welches nach verschiedenen Parametern (Abweichung der Winkelgeschwindigkeit, Kosten, Temperaturstabilität, ...) optimiert werden kann und dabei die Verwendung bereits vorhandener Materialien bei geringer Bearbeitungskomplexität ermöglicht. Das Grundproblem der Nachführung lässt sich mit einer minimalen Anzahl an notwendigen Abhängigkeiten sehr simpel geometisch auf der Basis von Geraden formulieren:
    <ul>
    <li>Die Arretierung einer drehbaren Achse A1 parralel zur Erdachse im Raum</li>
    <li>Die Erzeugung einer Winkelgeschwidigkeit 2Pi/86164.099s von A1</li>
    <li>Die Fixierbarkeit einer weiteren Achse A2 an A1 </li></ul>
    Es gibt auch andere äquvialente Formulierungen. Natürlich ist sofort klar, dass für eine solch simplifizierte Formulierung die Komplexität dieses Modells bezüglich realer Konstruktionen den zeitlichen Rahmen eines kleinen Nebenprojektes sprengt, weshalb ich hierarchisch vorgegangen bin und nach jeder Festlegung einer Komponente andere Verzweigungen in dem Modell ohne diese Komponente nicht weiter verfolgt habe. Mein Hauptziel war den tracking error der Nachführung nach 30min auf unter 1" zu bekommen und Aufnahmeserien von 2h ohne Neuausrichtung zu ermöglichen.


    Kontrollmessungen in geschlossenen Räumen zeigen eine stückweise Abweichung der Nachführung, welche meine Anforderungen erfüllen. Ich warte im Moment auf sternenklare Nächte um erste reale Aufnahmen zu machen zu können und um die LUT für die ansteuernde Elektronik, in der alle erfassten systematischen Fehlern für die gesamten Bewegungsablauf stehen durch entstehende startrails in Langzeitbelichtungen weiter verbessern zu können.


    Wenn es gewünscht ist kann ich auch einen anderen Thread erstellen mit näheren Informationen zu dem Konkreten Aufbau und ersten Ergebnissen, sofern sie vorliegen.



    Liebe Grüße M404

  • Hallo M404,


    schön zu wissen, dass Messier doch nicht bei 110 aufgehört hat[:D]


    Zu deiner Sensor-Datenbank könnte ich noch diese Seite beitragen: http://sensorgen.info


    Was deine Nachführung betrifft - so etwas nennt sich parallaktische oder äquatoriale Montierung und Menschen zerbrechen sich seit 100 Jahren die Köpfe darüber. Dabei herausgekommen sind etliche unterschiedliche Bauformen, von denen einige hier ganz nett dargestellt sind:


    http://www.montierungen.info


    Aber evtl. ist es ja gut, wenn sich jemand mal unvorbelastet und rein theoretisch dem Thema nähert. Evtl. kommt ja mal eine wirklich neue Idee dabei heraus.


    Die Sache mit dem 3D-Drucker ist dabei etwas zwiespältig. Wenn Du nicht zufällig das Kleingeld für einen SLS-Drucker übrig hast, kannst Du zwar einiges mit einem normalen FLM-Drucker bauen - das hat aber einen Pferdefuß: Als Fertigprodukt sind die Teil aus ABS (und schlimmer noch PLA) eher für kleine Montierungen zu gebrauchen, da das Material einfach nicht die notwendige Stabilität hat. Als Prototyp für die spätere Fertigung in Metall musst Du höllisch darauf achten, dass die Konstruktion auch klassisch zu fertigen ist und nicht nur auf dem 3D-Drucker. Das sind nämlich zwei völlig verschiedene paar Schuhe...


    Aber ich denke, Du stehst noch ziemlich am Anfang mit deinen Überlegungen - zumindest deine knappe Darstellung der grundlegenden Anforderungen läßt darauf schließen. Auf die Punkte, bei denen es schwierig wird, wirst Du bestimmt noch kommen[;)]


    Gruß
    Klaus

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