180mm f/5,1 Politur

  • Hallo Zusammen!


    Normalerweise durchlöchere ich die Münchner ATM'ler immer mit Fragen aber ich entlaste die Jungs mal ein bisschen, zumal das am Dienstag immer voller wird. Der Virus greift da ganz unbarmherzig um sich zur Zeit. [:p]


    Ich bin gerade dabei meinen ersten Spiegel (180mm, f/5,1) in Richtung Sphäre zu polieren. Ähnlich wie Matze http://www.astrotreff.de/topic…PIC_ID=208362&whichpage=1 und viele andere hatte mich auch ein abgesunkener Rand heimgesucht, den ich vorerst mit Stathis' Daumenmethode bändingen konnte.


    Bis jetzt habe ich ausschließlich mit der Pechhaut auf meinem 155mm Tool poliert. Nach 2 1/2 Stunden TOT mit ca 1/4 Überhang entfernen sich die Zonen und Riefen, die der Daumen hinterlassen hatte langsam.


    Wenn ich mir den Spiegel jetzt im Foucault anschau, (Klinge kommt von Links, knapp innerhalb des KR der "Sphäre") sehe ich folgendes:



    (Kann man schöner putzen[V], die schwarzen Flecken sind auf dem Objektiv)


    Haut mir der Rand jetzt schon wieder ab oder fügt der sich ein wenn ich den Berg abtrage?


    Dadurch dass es mir mit dem Subtool schwer fällt, Politur auf die Mitte zu konzentrieren, wäre mein Plan gewesen, MOT mit mehr Überhang die Mitte Richtung Sphäre zu bringen und dann evtl gleich weiter zur Parabel wenn sich der Rand fügt.




    Vielen Dank im Vorraus


    Alex

  • Hallo Alex,
    ich erkenne nicht viel auf dem Bild, aber für mich sieht das nach einem sauberen Rand aus. Das marginal hellere Leuchten auf der linken Seite kann man vernachlässigen.
    Ein Problem hättest Du wenn es so aussieht (von den Zonen mal abgesehen)

    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Dadurch dass es mir mit dem Subtool schwer fällt, Politur auf die Mitte zu konzentrieren, wäre mein Plan gewesen, MOT mit mehr Überhang die Mitte Richtung Sphäre zu bringen und dann evtl gleich weiter zur Parabel wenn sich der Rand fügt<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    hmm, mit dem 150mm Tool MoT bei einem 180 mm Spiegel? Da bin ich überfragt. Ich hätte die Parabel mit einem Subtool (d=50% mit zentralen Strichen) in Angriff genommen.
    Ist aber eine Meinung von Vielen...
    Grüße, Matze

  • Hallo Alex,


    Also, ich habe das Parabolisieren damals bei meinen beiden 180mm f/5,3 Scheiben sogar mit Volltool 180mm MOT ganz gut hinbekommen (na ja, bis auf den Asti, aber das lag nicht an der Toolgröße!).
    Probier's einfach aus! Jetzt mit dem Interferometer können wir ja sehr schnell und recht genau sehen, was dabei rauskommt[8D]
    Wenn Du das Zeug heute abend dabei hast, kümmer ich mich ein wenig um dich! Meine eigenen Spiegel in Arbeit (derzeit 3 Stück[:0]! Zwei sind allerdings praktisch fertig...) hab ich heute nicht dabei. Dafür aber Laptop und Kamera[^].
    Bis nachher!


    Gruß,
    Martin

  • Vielen Dank, Matze, Martin und auch Stathis für die Hilfe!


    Der Berg ist jetzt futsch und die Parabel fängt an sich zu entwickeln. Ich werde die Tage mal messen und die Ergebnisse hier preisgeben. Jetzt muss ich aber arbeiten, es gibt ja angeblich noch eine Realität außerhalb der Spiegelwelt.


    Grüße
    Alex

  • Update:


    Nachdem mein liebstes Stück Glas am Freitag einen Sturz aus 1,50m UNVERSEHRT überstanden hatte bin ich am Samstag recht zuversichtlich zur Spiegel-Extravaganza an der VSW München. Im Foucault zeigte sich auch eine schöne Parabel, die mit der richtigen CC auch einen tollen Strehl gehabt HÄTTE. Leider hab ich den "kapitalen Anfängerfehler" begangen und bei FigureXP vergessen, die Klinge auf MOVING zu stellen, was mir natürlich eine ordentliche Überkorrektur bescherte.


    Jetzt bin ich dabei, wieder in Richtung Sphäre zu polieren. Am Dienstag machen wir nochmal ein Interferogramm. Bis dahin orientiere ich mich zuhause im Foucault an der hoffentlich geringer werdenden Schnittweitendifferenz.


    Wenigstens hab ich bei meinen Poliermethoden eine gewisse Berechenbarkeit erreicht und alles verhält sich wie geplant.


    Grüße
    Alex

  • Hello again,


    Nach der hier http://www.astrotreff.de/topic…PIC_ID=207052&whichpage=7 beschriebenen Methode, die nötig war, um den leicht abfallenden Rand, den ich mir beim Zurückkorrigieren eingefangen hatte zu beheben bin ich mal wieder hier angelangt:



    Das ist der Stand nach 1h TOT mit 1/4 bis 1/3 Überhang. Einmal hab ich dazwischen noch mit dem weichen Daumen nachgeholfen.


    Sehr befriedigend zu sehen, wie sich die Zone langsam auflöst.


    Freue mich schon auf die baldige Parabolisierungsrunde, dieses mal mit der richtigen CC.


    Grüße


    Alex

  • Nach erfolgreicher Daumenkur und guten 3 Stunden Glätten mit 6" Tool hat sich eine schöne Sphäre mit einem flachen Hügel ergeben. Danke nochmal an Martin, der am Dienstag seinen neuen Interferometer mit meinem Spiegel entjungferte.


    Ich wollte eigentlich noch ein bisschen warten, konnte es mir aber dann doch nicht verkneifen und fing an, erneut in Richtung Parabel zu arbeiten:


    5Min MOT, 1/2 Überhang &gt; LOCH!


    5Min MOT, 1/3 Überhang &gt; Korrektur weiter bis knapp 50%


    5Min MOT, 1/4 Überhang &gt; weiter bis ca 70%


    5Min TOT, 1/4 Überhang &gt; 80%+ etwas an die Gesamtkurve angepasst, Kurz mal die Coudermaske drübergeworfen und gemessen, dabei meinen Verdacht vom Loch bestätigt.


    4Min MOT 1/4-1/3 Überhang mit Druck auf die Überhängende Seite &gt; Schöner Effekt, viel an Korrektur in der 50-70% Zone aufgeholt.


    Dann hab ich nochmal gemessen - ein sorgfältiger Durchgang - und bekomme folgendes Ergebnis




    Ich bin echt erstaunt, welch ein Loch nur 5 Minuten MOT buddeln können...


    Ich würde jetzt meinen letzten Arbeitsschritt nochmal wiederholen, oder lande ich dann insgesamt wieder in der Überkorrektur?


    Was wäre euer weiteres Vorgehen?


    Wenn alles gut geht schaff' ich es nächsten Dienstag doch noch zur VSWM und ich kann mich zwischen die emsigen Interferometrie- Bienchen mogeln...


    Grüße


    Alex

  • Hallo Alex


    Der Spiegel ist jetzt schon so gut das Du ihn so lassen kannst .


    Wenn Du den Spiegel mit Foucault weiter verbessern willst , würde ich die äußere Zone weiter nach außen verlegen , besonders weil Du dort mit dem Daumen gearbeitest hast und dein letztes Foucaultbild (26.04) außen nicht gut zur aktuellen Kurve des Auswerteprogramms paßt .
    Eine 5 Zonenmaske mit äußerste Zone bei ca. 93% erscheint mir hier sinnvoll .


    Viele Grüße Rainer

  • Hallo Alex,


    also bei Strehl 0,97 wäre ich stolz und würde aufhören. Ich würde aber lieber mehrere Foucault Messungen machen und den Mittelwert nehmen.
    Mit dem Interferometer ist der Wert sicher etwas niedriger. Davon würde ich es abhängig machen.
    Ist denn das gute Stück schon auspoliert ?


    Gruß
    Daniel

  • Vielen Dank!


    Also die totale Schnittweitendifferenz passt soweit, die Oberfläche sieht auch schön glatt aus. Heben sich dann also die überkorrigierte Mitte und der unterkorrigierte Rest gegenseitig auf und lassen deshalb den Strehl so hoch erscheinen?


    (==&gt;)Rainer: Zwischen dem Bild vom 26.4. liegen gute 2 Stunden polieren und ich hab währenddessen meine Pechhaut noch etwas verändert (Hatte anfangs ziemlich große Quadrate, jetzt sinds mehrere kleine, so ca 2cm. Hab jetzt das Gefühl dass sie besser packt und ich kontrollierter arbeiten kann).
    Ich wollte anstatt der Coudermaske mal FoucaultXL ausprobieren, werde aber eh erst nächste Woche wieder dazu kommen und dann hab ich hoffentlich schon interferometriert.


    (==&gt;)Daniel Der war nach 3 Stunden schon auspoliert, was mir auch meine ersten Randprobleme besorgt hat. War anfangs ein bisschen übereifrig beim Polieren, hatte noch den Schwung vom Grobschliff in den Armen. Spätestens nach den insgesamt 8 Stunden mit Randkorrektur, 170% Überkorrektur und Rückkehr zu Sphäre mach ich mir darüber keine Sorgen mehr.


    PS.: Noch eine dumme Frage zu FoucaultXL: Ich lass mir von FigureXP die totalen Radien der Zonen vorgeben. Bei FoucaultXL kann ich aber nur die Schnittweiten vorgeben und dann ablesen auf welchen Radius die Schnittweite zutrifft. Wie bekomm ich dann aus FXL Werte, die ich in FXP eingeben kann?


    Grüße, Alex

  • Hallo Alex,


    das sieht ja schon gut aus.


    Bei der Auswertung mit FoucaultXL machst Du Bilder bei bestimmten Schnittweiten. Im Idealfall zeigt Dir das Programm für jedes Bild einen Schnittpunkt für einen bestimmten Spiegeldurchmesser. Dieser Durchmesser entspricht im Programm FigureXP dem "Effektiven Zonendurchmesser". Du musst also einfach Deine Couder Mask in FigureXP so einstellen, daß diese zu Deinen FoucaultXL Ergebnissen (Schnittpunkte) passen (Einstellung Mask Entry Type = Effective Radius). Wichtig ist das Du zu jedem Bild die Schnittweitendifferenz zuordnen kannst, das sind dann die "Knife Edge Reading Values".


    Viel Erfolg
    Gruß Rudi

  • Hallo Rudi,


    Danke dir, jetzt hab ichs verstanden! Manchmal ist meine Leitung doch länger als mir lieb ist...


    Hoffentlich komm ich die Tage noch dazu, das auszuprobieren. Sieht ja auch immer schön aus, wenn man so eine Reihe Bilder als "Portrait" des Spiegels hat.


    Grüße
    Alex

  • Hallo Alex


    Damit Du bei Foucault XL die Messungen an den wichtigsten Zonenradien machst , ist es sinnvoll sich die dazu idealerweise gehörenden Schnittweiten vorher auszurechnen . In FigurXP ist das ganz einfach .
    In Setup Mask Entry Type Effectiv
    Dann gewünschte Zonenradien eingeben
    In KE Readings die gesuchten Schnittweitendiff. als "Ideal Knife Edge Value" ablesen , notieren und für Foucault XL verwenden .


    Zur Strehzahl
    Damit der von FigureXP ermittelte Strehl etwas mit der Realität zu tun hat müßen zwei Bedingungen erfüllt sein .
    1.) Der Spiegel muß rotationssymetrisch sein , sonst hat man nur einen Steifen des Spiegels vermessen .
    2.) Tatsächliche und berechnete Spiegelkurve müßen übereinstimmen .
    Die von Figure XP aus nur wenigen Punkten berechnete mathematische Fehlerkurve ist nur eine von mehreren möglichen . Sie muß nicht mit der tatsächlichen Fehlerkurve übereinstimmen . Dies gilt besonders für den Bereich außerhalb des äußeren gemessenen Zonenradius . Hier gibt es physikalisch wenig Gründe das der Spiegel sich so verhält wie das Programm rechnet .
    Das Foucault Bild kann man und muß man deshalb immer auch beachten .


    Ein Beispiel : Bei meinen ersten Spiegel , ein 6" f8 , hatte ich beim Versuch des Parabolisierens in der erweiterten Mitte ein Loch , die äußeren ca. 30% blieben ziemlich flach .
    Damals hatte ich ein Auswerteprogramm aus Sky & Teleskop für drei Zonen . Die Schnittweitendifferenz zwischen außen und innen stimmte gut und die mittlere Zone lag zufällig so auf dem Hang des Lochs das sie ebenfall sehr gut passte .
    Der Spiegel war richtig hochstrehlig nur Foucault sagte das ist nix .
    Ich habe das Programm dann auf 4 , 5 , und 6 Zonen umgeschrieben und der Strehl ging dabei auch tüchtig runter .


    Viele Grüße Rainer

  • Hallo Rainer,


    Vielen Dank für die ausführliche Beschreibung!


    Mein Spiegel scheint ähnliche Symptome wie dein Erstlingswerk aufzuweisen. Rein visuell betrachtet verhält sich der Spiegel auch so. Deshalb bin auch noch nicht so enthusiastisch über das Ergebnis.
    Wenn ichs noch vor der Interferometrie schaffe kann ich auch gleich die beiden Testerebnisse mal vergleichen.


    Schönes Wochenende


    Alex

  • Guten Morgen,


    konnte mich gestern noch auf den Teststand mogeln. Danke mal wieder an Stathis, der es trotz des stetig wachsenden Andrangs an der VSW München immer noch schafft, jeden mit der nötigen Dosis Kompetenz zu versorgen.


    Der Verdacht hat sich bestätigt:

    (Entschuldigt den Schnappschuss)
    Da fehlt noch was[:p]


    Ich werde erst nächste Woche dazu kommen weiterzumachen. Werde dann wie geplant mal 2-3 Minuten "MOT 1/4-1/3 Überhang mit Druck auf die überhängende Seite" polieren und fotografisch auswerten.


    Grüße
    Alex

  • Nach 7 weiteren zwei- bis dreiminütigen Polier- und Messdurchgängen, die anfangs mal wieder zur Überkorrektur führten und mir dann meinen fast schon zu schönen Rand zu nichte machten bin ich jetzt hier angekommen:




    Fotografisch mit FocaultXL, Schnittweitendifferenz 0,3mm


    Mal sehen, was der allmächtige grüne Laser dazu zu sagen hat...


    Sonnige grüße


    Alex

  • Hallo Alexander, <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Mal sehen, was der allmächtige grüne Laser dazu zu sagen hat...<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">[:D]Ja, ich bin auch schon gespannt! Aber wenn Du ordentlich mit Focaulttest gemessen hast und nicht wie von Zauberhand plötzlich heftiger Asti in der Scherbe ist, sollte die wohl ziemlich gut sein - wenn auch nicht Strehl 99%[8)].
    Dann gibts was zu feiern!


    Ich denke, Du kommst heute als Erster auf den Messtisch (äh nö, dein Spiegel[:o)]). Danach müssen wir nicht mehr so oft umbauen, und die restlichen drei Fünflingseltern können in Ruhe fertig messen.
    Jedenfalls werd ich meine geplanten Holzarbeiten wohl vor 20 Uhr fertig bekommen müssen[:D].


    Gruß,
    Martin


    edit: Strehlwert nach unten korrigiert[:I]

  • "Und Lord Laser sah, dass es gut war..."





    (Interferogramm schick ich noch hinterher)


    Ich glaub damit kann ich leben. Sehr gut sogar. Der Rand ist leider nicht mehr ganz so schön wie er mal war.


    Das hat auf jeden Fall schonmal viel Spaß gemacht und diese kleine Scherbe hat mir schon viel beigrebacht.


    An dieser Stelle nochmal tausend Dank an Stathis und MartinB für die Inspiration und Informationen!


    Jetzt geht`s an die Hardware...


    Grüße

  • Hallo Alex,


    meinen Glückwunsch zu dem schönen Spiegelchen ! Weißt Du denn schon wer ihn beschichten soll ?
    Allen Anfängern kann ich nur empfehlen: Lest Euch in diesem Thread den Beitrag über "5 min MOT" lieber genau durch ! [;)]


    Gruß
    Daniel

  • Hallo Alexander,


    Glückwünsche hast Du ja schon gestern abend von mir bekommen[^].
    Vielleicht schilderst Du noch mal kurz, welche Polierstrategie schließlich beim "Endspurt" erfolgreich war. (welche Tools, welche Strichführung, wie lange, wie variiert).
    Ich finde es wichtig, das gerade im Erfolgsfall etwas ausführlicher zu beschreiben. Über Problemfälle gibt's hier ja schon reichlich zu lesen...


    Gruß,
    Martin

  • Hallo Daniel,


    Vielen Dank! Ich bin nächste Woche in Hamburg, also steht die Sternwarte in der engeren Auswahl. Allerdings hab ich da noch wenige Erfahrungsberichte einholen können.


    Wie sieht es bei dir denn nun aus? Die ganzen Spiegelthreads waren alle recht ruhig die letzten Tage.


    (==&gt;)Martin: Ich bin gerade dabei den Werdegang zusammenzuschreiben und noch ein paar Bilder von meinen Arbeits- und Testbedingungen mit Tool usw. zu machen. Weiß noch nicht wann ich das fertig hab. Ich hab leider ein paar Lücken in der Dokumentation aber für einen Gesamteindruck sollte es wohl genügen.


    Grüße
    Alex

  • Hallo Zusammen,


    Für alle interessierten (Neueinsteiger) mal eine Art Rekapitulation vom Schliff zur Parabel


    Spiegel: 7“ Borofloat 21mm Stärke
    Tool: 6“ Borofloat 21mm Stärke, beides von Stathis


    Ziel f/4.5


    +++GROBSCHLIFF+++


    K80:
    -2,5h MOT
    -0,5h TOT


    K180:
    -1,3h TOT


    Hatte anfangs Probleme, die Brennweite zu erhalten, die wurde bei mir immer wieder länger da ich etwas zu schwungvoll und überhängend TOT den Rand runtergebügelt hatte.
    Fand ich aber nicht schlimm, F/5,1 schien mir dann auch plausibel und munter ging’s weiter.
    Mit der Fase war ich etwas zu sparsam, die hat jetzt zum Schluss ca. nen halben Millimeter.


    K320:
    -1h TOT
    -0,5h MOT
    -1h TOT


    25my:
    -1,5 h TOT


    Ab hier hatte ich immer mal wieder Probleme mit der Dosierung, der Mix war meistens zu nass und die Prozedur hat sich dadurch ein bisschen gezogen. Einen Kolbenfresser gabs auch, dessen Lösung im Waschbecken mir klassisch einen Bruch -zum Glück unter der Oberfläche- bescherte.


    15my:
    -1,5h TOT


    9my:
    -1,5h TOT


    5 und 3 my nur noch ca. 20-30min.


    +++POLITUR+++


    Erstmal Foucault Tester gebaut, zu dem Zeitpunkt hatte ich noch keine Standbohrmaschine, die Holzteile hab ich mir vom Schreiner zurechtschneiden lassen, dann orientiert an der Anleitung von Armin Erndt gebaut.




    Sieht schlimmer aus als es ist, funktioniert etwas schwergängig aber zuverlässig.


    Stathis hat die Pechhaut an der Sternwarte gegossen und los ging es mit dem Polieren. Etwas zu flott, die Scheibe war nämlich schon nach gut 3 Stunden auspoliert. Dabei hab ich natürlich auch schön über die Kante gepflügt und musste zum ersten mal mit dem Daumen den Rand bearbeiten.


    Das hat gut funktioniert und ich konnte miteiner akzeptablen Sphäre, die noch einen kleinen Hügel in der Mitte hatte, anfangen zu…
    +++PARABOLISIEREN++


    Das hat sich auch gut angefühlt, die ersten 15 Minuten MOT haben ein schönes Loch gegraben dass ich dann mit weiteren 10-15minütigen Aktionen bis zum Rand ausweiten konnte. die 5 Zonen Coudermaske zeigte mir bei FigureXP den Fortschritt und war mir ziemlich dass das schon ein guter Spiegel ist…


    Die vermeintliche Parabel sah auch richtig schön definiert aus im Foucault…irgendwie ZU definiert für f/5. Das passiert wenn man bei FigureXP nicht aufpasst und Lightsource FIXED anstatt MOVING eingibt…. Schrecklich überkorrigiert! (Achja runtergefallen ist er auch mal…)


    Diese Lektion musste vor allem mein Daumen dann nochmal lernen, wobei ich auf dem Weg zur Hyperbel und wieder zurück zur Sphäre meine Pechhaut etwas besser kennenlernen konnte und mittlerweile eine ganz gute Vorstellung davon hatte, welchen Effekt ich mit welcher Technik erreichen konnte.


    Alles weitere bis kurz vor Schluss ist dann hier im Thread zu lesen.


    Hier noch ein Bild von der Pechhaut, mit der ich den zweiten Parabolisierungsdurchgang vollzogen hatte.





    Ab hier wurde auch fotografisch gemessen und die Radien mit FoucaultXL ermittelt.


    Ich hab bis auf den Daumen nie etwas anderes als das Volltool verwendet und mich jetzt am Ende auf wenige Strichführungen (Je nur noch 3 Minuten) begrenzt:


    -Mitte aushöhlen: MOT, Überhang bis kurz vor’m Kippeln (Vorsicht das geht fix! Ich finde davor wird generell zu wenig gewarnt)


    -Loch ausweiten: MOT, ca 1/3 Überhang


    -Korrektur in 50-80% Zone: MOT 1/3 bis 1/4 Überhang mit Druck auf die überhängende Seite


    -Korrektur im Randereich: TOT mit max. 1/3 Überhang und/oder Druck innerhalb des Randes. Das war auch die letzte Polierrunde, die mit 2 Minuten 20 Sekunden mehr oder weniger rechtzeitig beendet wurde.


    Es gibt bestimmt zielführendere Methoden und der ein oder andere findet hier bestimmt ein paar grobe Fehler.
    Ich hab mit dem Projekt als absoluter Laie angefangen und vielleicht kann ich andere Leute, die keinerlei Vorbelastung im Optiker- oder Ingenieurswesen haben dazu ermutigen, sich so etwas anzutun.


    An dieser Stelle auch nochmal Danke an alle, die ihre Erfahrungen hier teilen.



    Grüße
    Alex

  • (==&gt;)Daniel: Gerade mit Hamburg telefoniert, war ein sehr nettes Gespräch und die haben sogar noch Platz in der Glocke nächste Woche. Der Preis geht auch absolut klar.


    (==&gt;)Stathis: Wenn man die richtigen Bälle zugeworfen bekommt geht das schnell mit dem Jonglieren! Das Basteln wird auch noch interessant, ich werde euch auf jeden Fall noch eine Weile erhalten bleiben!


    Grüße
    Alex

  • Hallo,


    Hab am Dienstag meine Scherbe in der Hamburger Sternwarte abgegeben. Was für ein wunderschöner Ort!
    Ich wurde auch freundlich mit einer Tasse Filterkaffee und einem netten Pläuschchen empfangen. Nächsten Monat bin ich nochmal beruflich in HH und hol den SPIEGEL dann ab.


    Schönen Feiertag allen!


    Alex

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