Guten Tag allerseits,
der Urlaub liegt inzwischen mehr als eine Woche zurück und damit sind die folgenden Fotos nicht mehr tagesaktuell, aber das Einstellen bietet noch einmal die Möglichkeit, einiges Revue passieren zu lassen. Und solch farbintensiven Abendhimmel wie am 27. März habe ich selten vorher gesehen.
Glücklicherweise war der Deich zu Sonnenuntergang noch nicht überlaufen, viele Urlauber hielten sich an diesem recht abgelegenen Ort in Friedrichskoog-Spitze noch nicht auf, ich stand dort qanz alleine. Aber die Sonnenuntergänge über dem Meer sind einfach ein Muss.
Die folgenden Aufnahmen sind bezüglich der Farben nicht verändert worden; manche sind ein fast 100% Ausschnitt aus dem Original, um den etwas schiefen Horizont auszugleichen.
Das erste Foto hier stammt von 19:30 MESZ, aufgenommen mit 17mm und zeigt einen Grund für den farbigen Himmel – Kondesstreifen der Flieger aus Richtung GB / Niederlande in Richtung Osten, es ist eine sehr intensiv genutzte Flugroute, wie man sieht.
Mit abnehmender Höhe über dem Horizont wurde die Landschaft in sattes goldgelbes Licht getaucht, wie diese Aufnahme mit 280mm zwei Minuten später zeigt:
Beim nächsten Foto von 19:48 sind zwei Dinge neben der roten Färbung interessant, nämlich einmal die beginnende Verformung der Sonne durch die einzelnen Schichten der Atmosphäre und die Tatsache, dass laut Stellarium nur noch ca. eine Minute bis zum scheinbaren Untergang bleibt; dafür stand die Sonne noch recht hoch:
Jetzt um 19:50 MESZ schien der untere Rand der Sonne hinter der flachen Vogelinsel Trischen verschwunden zu sein, aber wenn man genau hinsieht, dann ist der untere Sonnenrand jetzt stark angehoben und schwebt direkt über der Horizontlinie:
Das sah durch den Sucher schon sehr beeindruckend aus, wie sich der Ball allmählich verformte.
Um 19:52 Uhr nach exif-Daten war sie nun fast verschwunden, und es begann sich eine Lichtsäule auszubilden, die sich noch für ca 20 Minuten dort halten sollte, wieder mit 280mm aufgenommen:
Das sieht man auch im folgenden Foto, mit 70mm aufgenommen. Was aber besonders visuell auffiel, das war ein horizontaler grüner Streifen in der Atmosphäre, den ich in der Intensität bei vorherigen Sonnenuntergängen noch nicht gesehen hatte. Visuell war er noch stärker als es hier in den Fotos zum Ausdruck kommt. Vom Horizont aus nach oben war es eine eindrucksvolle Verteilung von Spektralfarben, bis auf das Violett ganz oben, das fehlte.
Auch hier in der Aufnahme mit 98mm zeichnet er sich deutlich ab:
Um ca 20:07 Uhr schließlich wurde der Himmel in ein irres rotes Licht getaucht (25mm):
Und immer noch zeigte sich dieses grüne Band (70mm):
Das war der Sonnenuntergang.
Später klarte der Himmel doch weiter auf, und so bin ich noch einmal zurückgelaufen, um Merkur über dem Watt einzufangen. Ca 2,5° über dem Horizont war er um 21:20 MESZ noch deutlich in der Dämmerung sichtbar, hier aufgenommen mit 17mm und 20s Belichtungszeit, ohne Nachführung:
Oben links sind noch das V des Stierkopfes und die Pleiaden zu erkennen, in der Aufnahme in Originalgröße zeichnet sich im rechten 8ildbereich sogar noch die Andromedagalaxie ab. Ziemlich genau in der Bildmitte über dem Merkur sitzt der Widder, links von ihm Mars
Hier der Link zur großen Version:
https://www.dropbox.com/s/7sn8…w/IMG_7833_b_R_f.jpg?dl=0
Ein letztes Foto um 21:27MESZ vom Merkur, noch ca 1,5° hoch, und seiner Umgebung. Ganz links am Bildrand in Horizonthöhe leuchtet übrigens die Bohrinsel Mittelplate:
Große Version:
https://www.dropbox.com/s/rso6…r/IMG_7838_c_f_R.jpg?dl=0
So, das solls gewesen sein, eine Zusammenfassung eines wunderbaren Abends am Deich. Am 29. März wollte ich so gerne die schmale Mondsichel zusammen mit Merkur einfangen, aber ein satter grauer, vollständig bedeckter Himmel ließ nichts zu.
Viele Grüße
Manfred
<font color="green">Edit: ein (doppeltes) Bild herausgenommen</font id="green">
