Weitwinkel versus ruhiges Einblickverhalten

  • Guten Abend


    Eigentlich sollte die Überschrift aussagekräftig genug sein. Ich habe jedenfalls beim Studieren der Threads hier und anderswo den Eindruck gewonnnen, daß es bei den Superweitwinkelokularen á là Televue Nagler einen unruhigen Einblick geben könnte.
    Meine Frage bezieht sich natürlicherweise darauf, ob dem so ist - für Brillen- Beobachter und dem Rest der Menschheit ( =ich).


    Sibi caelum clarum....


    Michael

  • Hallo Michael,


    Vielleicht solltest Du mal erklären, was Du unter einem "unruhigen Einblick" verstehst.
    Ich habe fünf Nagler: 26mm T5, 17mm T4, 12mm T4, 11mm T6 und 7mm T6. Ich bin bei allen mit dem Einblick sehr zufrieden und überblicke ohne Brille problemlos das gesamte Gesichtsfeld. Bei den T4 bei Bedarf auch mit Brille, wenn man die Augenauflage runter schiebt. Ich wüsste nicht, was am Einblick "unruhig" sein sollte. Das gleiche gilt für die diversen Ethos durch die ich schauen durfte und auch für das 14mm ES 100°.


    Also: erkläre doch mal, was Du eigentlich meinst.


    Bis dann:
    Marcus

    16" f/4 Dobson, 6" f/5 Dobson, C8, 60/360 Apo, 70/700 PST-Mod "Sunlux"


    Zeige mir einen Dobson und ich zeige Dir eine Baustelle

  • Hallo Michael,


    ich hab Nagler T5 mit 31 und 26mm, dazu 17 und 12mm T4 und 9 sowie 7mm von der T6 Serie.


    Einzig bei den T4- Okularen gibt es ein kleines Problem, man findet unter Umständen nicht sofort die richtige Stellung mit dem Auge über dem Okular. Aber die T4 haben eine ausziehbare Augenauflage und wenn die in der richtigen Stellung ist hat man auch ohne Problem sofort den richtigen Einblick.


    Bei den T6 kann das tagsüber der Fall sein, dann ist die Augenpupille nicht groß und mit einer kleinen AP am Okular muss man AP und EP in überdeckende Stellung bringen. Das gilt so aber für fast alle Okulare.


    Unruhiger Einblick wird meist für Okulare beschrieben, die zu einem ausgeprägten Kidney Bean Effekt neigen.


    Zur Brille- die Serie T6 ist mit 12mm Augenabstand für Brille ein wenig knapp, dann sind die 82° nicht überblickbar. Für die T4 und T5 Serie gibt es das Dioptrx, passend zum Achsfehler des Auges zu bekommen, wird auf das Okular aufgesetzt und beseitigt das Problem Augenastigmatismus bzw. ersetzt die Brille.


    Dioptrx- die etwas andere Sehhilfe (klick mich)


    Gruß
    Stefan

  • Hallo,


    Einen "unruhigen" Einblick habe ich bei meinem Okularen bisher nicht
    feststellen können.


    Bei meinem Nagler und Meade UWA Okularen finde ich sofort die richtige
    Einblickposition.



    Viele Grüße
    Gerd

  • Gerd/ Stefan/Marcus


    Ja- ich bin mir da ja auch nicht sicher. Aber hier in der Community gibt es so " Spuren" von Ansichten, welche besagen, daß das bei den Extremweitwinkeln etwas tricky mit dem Einblick sein soll. Brille brauch´ich nicht- das bischen Weitsichtigkeit korrigiert sich " von alleine".
    Nur vorausschauend- irgendwann ist ja genug Taschengeld angespart / auch die Erfahrung etwas mehr- und dann, so denke ich jetzt zumindest- kämen für mich eher diese schweineteuren Okulare in Frage. Persönlich bin ich mit dem Motto: Eher das beste! bisher nicht unbedingt schlecht gefahren.


    Cs


    Michael

  • Moin,


    "Bei beiden ist der Mensch das Maß der Dinge. Das Gesichtsfeld von 65-68 Grad entspricht dem Bereich, den man bewußt wahrnimmt.
    Welches Okular?
    Auch diese Frage kann ich niemandem abnehmen. Welches Einblickverhalten gut oder unmöglich ist oder welches Bild akzeptabel ist, hängt auch sehr stark vom Beobachter ab. Ich kann nur raten: selbst testen, und zwar mit dem dafür vorgesehenen Teleskop. Zum Beispiel kombiniert das TeleVue Panoptic ein 68° Gesichtsfeld mit großem Augenabstand: die Meinungen gehen von der völligen Ablehnung bis zur totalen Begeisterung – vorher testen."


    Zitat von Intercon Spacetec über Okulare.


    Bei mir ist es tatsächlich so, ein größeres GF. verleitet mich/meine Augen zum "herumwandern" und so kommt eine gewisse Unruhe ins Beobachten!
    Persönlich empfinde ich die ca. 65-70 Grad-Okulare wesentlich angenehmer und entspannter, dass verstehe ich als "unruhigen Einblick", Kidney Bean wäre hier natürlich auch zu nennen!
    Natürlich ist meine Aussage rein subjektiver Natur...[;)]


    Andreas


    P.S. Ich halte das Panoptic übrigens auch für Klasse, besonders das 41mm,... besser als jedes andere Übersichtsokular...natürlich auch rein subjetiv.[:D]

  • Hallo Michael,


    Okulare sind eine sehr persönliche Sache und es gibt kaum eine Alternative zum individuellen Ausprobieren um die optimalen Okulartypen heraus zu finden.
    Beispiel: das 12mm Nagler T4 ist mein absolutes Lieblingsokular. Tolle Bildqualität, knackscharf, einfach klasse. Aber da der Augenabstand zum Okular wichtig ist, muss man die verstellbare Augenauflage richtig einstellen. Es gibt aber auch Leute, die kommen mit diesem Okular überhaupt nicht zurecht und geben es nach einer Probebeobachtung kopfschüttelnd wieder zurück.


    Wie willst Du vorher wissen, wie Dir ein Okular gefällt? Du kannst es nicht wissen. Da bleibt nur eigenes Ausprobieren. Und dafür bieten sich Teleskoptreffen an. Zum Glück beginnt ja jetzt die Saison, besuche doch mal eines oder zwei. da kannst Du dann auch schnell herausfinden, welche Weitwinkelokulare Dir liegen und welche nicht.


    Bis dann:
    Marcus

    16" f/4 Dobson, 6" f/5 Dobson, C8, 60/360 Apo, 70/700 PST-Mod "Sunlux"


    Zeige mir einen Dobson und ich zeige Dir eine Baustelle

  • Hallo!


    Die Nagler vom Typ 6 sind vom Pupillenabstand vielleicht etwas knapp. Bei meinem 7mm und 5mm Nagler T6 spüre ich einen leichten Kidney-Bean-Effekt, wenn die Pupille noch nicht völlig offen ist. Beim 3.5mm Nagler dagegen nicht. Mittlerweile benutze ich diese Okulare wegen ihrer kompromisslosen Schärfe und dem tollen Kontrast auch für Planeten.


    Einen vollkommen ermüdungsfreien Einblick ohne jede Abschattung bietet die LVW-Serie von Vixen, das Gesichtsfeld ist allerdings kleiner (65°). Eine sehr ähnliche optische Abbildung wie die Vixen LVW liefern die Baader Hyperion, zumindest bei den kurzen Brennweiten. Bei den längeren Brennweiten an schnellen Spiegeln würde ich die LVW vorziehen. Beide Okularserien bleiben hinsichtlich Transmission und Kontrast hinter den Naglern zurück.


    Vor einem teuren Okularkauf sollte man dieses unbedingt einmal ausprobieren. In dem von Andreas erwähnten Zitat von Martin Birkmaier liegt viel Wahrheit, nicht nur bezüglich der Panoptics (obwohl z.B. das 24mm Pano in meinen Augen ein nahezu perfektes Okular ist).


    Schönen Sonntag, Volker.

    Deep Sky visuell, Mond und Sonne im Weißlicht mit 10" f/5 Dobson auf Selbstbau Birke-Multiplex  :dizzy:

  • Hi Andreas, <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Ich halte das Panoptic übrigens auch für Klasse, besonders das 41mm,... besser als jedes andere Übersichtsokular...natürlich auch rein subjetiv.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Ja, an einer f/8 bis f/10 oder noch langsameren Optik hast du Recht. Für einen f/5 Newton sind 41mm Brennweite aber mehr als nur ein bisserl zu zu viel des Guten. [:)]



    Hi Volker,


    den richtigen Einblick bei den T6 zu finden ist doch eigentlich recht einfach. Gerade durch ihre kleine Bauweise bekommt man das Auge eher auf Anhieb gut mittig über das Okular. Bei den T4 mit den großen augenseitigen Linsen empfinde ich das schwieriger.


    Mag aber auch wieder an dem individuell Verhalten bzw. Empfinden liegen. Deswegen ist Ausprobieren von Okularen schon empfehlenswert.


    Gruß
    Stefan

  • Hi Stefan!
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">...den richtigen Einblick bei den T6 zu finden ist doch eigentlich recht einfach. Gerade durch ihre kleine Bauweise bekommt man das Auge eher auf Anhieb gut mittig über das Okular. Bei den T4 mit den großen augenseitigen Linsen empfinde ich das schwieriger.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Yep, das stimmt. Aber gerade Gäste, die die T6 nicht kennen, sind oft überrascht, wie nah das Auge der Linse kommt. Die kamen mit meinen alten Hyperions meist viel besser zurecht.


    Schwierig ist es z.B. auch bei den alten Radians mit 20mm Augenabstand gerade bei den kurzen Brennweiten. Hier muss man nicht nur die Höhe der Augenmuschel anpassen, sondern -wenn man den Kopf nicht stillhält- die Pupille mit einem Pupil-Guide-Plättchen zentrieren. Das 18mm Radian ist dagegen sehr tolerant, sicherlich eines meiner Favoriten. Unter 10mm Brennweite wird´s dann aber schwierig, am Dobson auch wegen der nur knapp 60° sGF. Wurde das Einblickverhalten bei den neuen Delos eigentlich besser?


    Schöne Grüße, Volker.

    Deep Sky visuell, Mond und Sonne im Weißlicht mit 10" f/5 Dobson auf Selbstbau Birke-Multiplex  :dizzy:

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