Adapter für Canon EOS 450d auf Newton 1,25 Zoll

  • Hallo zusammen,


    wir sind nun stolze Besitzer einer Canon EOS 450d und wurden diese gerne an ein Newton 150/1200 mit 1,25 Zoll OAZ anschließen. Allerd finde ich online nur einen ca. 30 Euro teuren Adapter zum Anschluss der Kamera an Refraktoren oder Mak.
    Weiß jemand, ob ich diesen Adapter dann trotzdem verwenden kann oder kann mir einen fur mich passenden empfehlen?


    Viele Grüße von der Bergstraße
    Tim

    Omegon RC 203/1624 auf EQ6-R (sofern sie denn bald bei mir eintrifft), Canon EOS 450d, ASI120-MC

  • Hallo Tim,


    Du kannst irgendeinen 1,25"-T2 Adapter und dann einen EOS-T-Ring verwenden um die Kamera anzuschließen.
    Es ist allerdings sehr fraglich, ob Du in den Fokus kommst. Der Newton wird für visuelle Beobachtung ausgelegt sein. Eine DSLR benötigt aber deutlich mehr Backfokus als ein Okular. Wenn sich keine Verlängerungshülsen mehr im OAZ befinden wenn Du visuell beobachtest, müsstest Du den OAZ um rund 5cm rein drehen können, um mit der Kamera in den Fokus zu kommen. Geht das überhaupt?
    Bei Maksutovs und SCTs ist bauartbedingt deutlich mehr Backfokus vorhanden als bei einem Newton. Wenn es mit dem Fokus nicht klappt, müsstest Du einen kürzeren OAZ besorgen (am besten gleich in 2") und gegebenenfalls noch den Tubus des Teleskops entsprechend kürzen.


    Bis dann:
    Marcus

    16" f/4 Dobson, 6" f/5 Dobson, C8, 60/360 Apo, 70/700 PST-Mod "Sunlux"


    Zeige mir einen Dobson und ich zeige Dir eine Baustelle

  • Hallo Tim,
    ich habe selber einen GSO 150/900 Newton und komme mit meiner EOS und diesem Adapter;
    http://www.teleskop-express.de…non-EOS-DSLR-Kameras.html
    nicht in den Focus. Daraufhin habe ich versuchshalber mal eine 2-Fach Barlowlinse benutzt und damit komme ich in den Focus. Zwar mit einem 2" OAZ, aber
    Beispiel, http://www.astrotreff.de/uploadedit.asp?FILE_ID=109658
    Allerdings sollte die Barlow schon eine hohe Qualität aufweisen, sonst bekommst Du auch bei einem Newton Farbfehler zu sehen.
    Gruß,
    Ulrich

  • Hallo !
    Ich besitze einen 130/900 Newton ebenfalls aus dem Hause Skywatcher. Und an dem ist vorne am OAZ ein T2 Gewinde dran, an dem man mit einem T2 Adapter eine Eos anschließen kann.
    In den Fokus kommt man aber damit nicht. Vielleicht könnte man den Spiegel 5 cm nach vorne verlegen? Dann geht zwar etwas Bild verloren, müsste aber funktionieren.
    Viele Grüße
    Wolfgang

  • Hallo Tim,


    beim Skywatchernewton mit 1,25"-Metall-OAZ musst du die Okularklemmhülse abschrauben und dann kannst die die Kamera mit T2-Ring auf das nun zugängliche T2-Gewinde schrauben. Es gibt einen Konterring, um die Kamera im gewünschten Winkel zu fixieren.
    Fokusprobleme sollte es nicht geben, da du mit der Kamera so knapp 4 cm näher ans Teleskop kommst als mit dem Okular.


    Gruss Heinz

  • Hallo Tim,


    da das Auflagemaß einer EOS schon 44mm beträgt und ja auch noch ein Adapter dazu kommt, wirst Du mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht in de Fokus kommen. Will sagen Du wirst das Bild auf dem Sensor der Kamera nicht scharf stellen können da Du den OAZ nicht weit genug einfahren kannst. Das lässt sich ohne größere Umbaumaßnahmen nicht ändern.


    Dazu müsstest Du den Spiegel weiter Richtung Öffnung bringen, einen größeren Fangspiegel verwenden und am besten auch gleich einen 2" OAZ einbauen.
    Der Newton ist halt für visuelle Beobachtung ausgelegt, das ist eine Frage des Designs.
    Du hast noch nicht geschrieben welche Montierung Deinen Newton trägt. Das ist für die Fotografie sehr wichtig.


    Was Du machen kannst ist, Dir eine "Planetenkamera" á la ASI120MC oder alccd5IIc zu besorgen (gibt es auch gebraucht). Damit ist die Wahrscheinlichkeit in den Fokus zu kommen schon größer. Der Newton währe damit bestens geeignet um Planeten aufzunehmen, in Kombination mit einer 2,5x oder 3x Barlow. Dann kannst Du auch versuchen ohne Barlow mit der Planetenkamera die ersten helleren Deepsky Objekte anzupeilen.


    Der Einstieg in die Astrofotografie wird um so schwerer je länger die Brennweite der Optik ist. Denn die notwendige Nachführung muss dann schon sehr präzise sein.


    Wenn Du mit der EOS arbeiten willst würde ich Dir empfehlen erstmal mit einem Objektiv (z.B. das günstige 50mm f1,8 bei Blende 4) einzusteigen. Damit kann man prima Sternbilder einfangen. Du wirst erstaunt sein wie viele Sterne man sieht wenn man zwei Stunden lang Photonen sammelt.
    Und später (das ist natürlich Deine Entscheidung) kannst Du mit ein Zweitteleskop weitermachen. Für den Einstieg würde ich eines empfehlen das auch fotografisch ausgelegt ist. Z.B. ein Skywatcher 130PDS. Der hat 'nur' 650mm Brennweite aber schau mal bei Astrobin was damit machbar ist. Astrofotografie ist kein billiges Hobby. Aber man bekommt vieles auch Gebraucht in guter Qualität, z.B. den dann fälligen Komakorrektor.


    Viele Grüße
    Michael

  • Hallo zusammen,
    erstmal vielen lieben Dank für die zahlreichen Antworten. Schön zu sehen, dass auch nach längerer Zeit noch geantwortet wird.
    Zum Thema: Ich habe die 450d nun mittels des Adapters an das Teleskop angeschlossen. Wie schon befürchtet, komme ich ohne Barlow nicht ganz in den Fokus. Das macht mir erstmal nichts aus, denn mir Barlow funktioniert es scheinbar. Ich hab nun aber trotzdem ein Problem mit den Bildern.
    Ich habe die Kamera mit Adapter und Barlow angeschlossen und probeweise auf den Mond gehalten. Durch den Sucher der Kamera sehe ich den Mond knackscharf. Also offensichtlich bin ich ja im Fokus. Dann habe ich 20-30 Bilder gemacht. Sicherheitshalber habe ich dabei immer wieder ein bisschen den Fokus verändert (ich habe einen Fokusmotor am OAZ der das fokussieren sehr angenehm und ruckelfrei schafft). Die Belichtungszeit war jeweils recht kurz (1/200 Sekunde, mal etwas länger, mal etwas kürzer). Nachdem ich mir die Bilder dann aber am Rechner angeschaut habe, musste ich feststellen, dass kein einziges Bild wirklich scharf geworden ist. Es sind alle doch deutlich unscharf. Mal mehr mal weniger, aber keines zu gebrauchen.
    Kann mir jemand sagen, ob ich hier etwas falsch mache oder ob das daran liegt, dass ich mit dem Adapter doch nicht richtig fokussieren kann? Wenn ich aber im Sucher den Mond perfekt scharf sehe, sollte es doch auch auf dem Bild annähernd scharf sein. Oder liegt es vielleicht daran, dass ich deutlich mehr Bilder machen muss und diese dann sacken sollte?
    Ach ja, die Ausrüstung sieht folgend aus:
    Newton 150/1200 auf NEQ5 mit Celestron GT Advanced
    EOS 450d unmodifiziert mit Fernauslöser


    Viele Grüße
    Tim

    Omegon RC 203/1624 auf EQ6-R (sofern sie denn bald bei mir eintrifft), Canon EOS 450d, ASI120-MC

  • Hallo Tim,


    das Sucherbild ist je recht klein und da entsteht schnell der Eindruck es währe scharf obwohl das noch nicht (ganz) so ist.
    Nicht ohne Grund haben so viele Programme zur Kamerasteuerung einen Fokusassistenten.
    Du kannst versuchen über Live View und der Lupe an einer kontrastreichen Struktur des Mondes scharf zu stellen.
    Damit kannst Du das Ergebnis besser kontrollieren und der Mond ist für Live View ja hell genug.


    Ein Motorfokus ist da was feines und schont natürlich die Nerven deutlich :)


    Stacken hilft Dir das Rauschen zu reduzieren und den Signal-Rausch-Abstand (SNR) zu erhöhen.
    Damit werden feinere Details und schwächere Signale darstellbar.


    Am Planeten und auch am Mond kann man mit Planetenkameras (z.B. ASI120 oder ALCCD5II) viele (ja nach Modell 30/s - 150/s) Bilder machen
    und die Software diejenigen raussuchen lassen, die einen scharfen Moment im Seeing erwischt haben (Lucky imaging)
    diese werden dann gestacked (Rauschen reduzieren) und das ganze anschließend geschärft.


    Astrofotografie ist herausfordernd, also dranbleiben ;)


    Viele Grüße
    Michael

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