Hallo Forum,
„es ist mir eine Ehre“, das sagt man so leicht, aber in diesem Fall ist es wirklich genau so. Ich darf euch eine Gruppenarbeit des Astrofototeams-Niederrhein zeigen. Die Mitglieder: Mark Schocke, Stephan Küppers, Michael Kunze und ich haben in 2 Jahren zusammen 118,8 Std. Belichtungszeit gesammelt.
und natürlich ganz wichtig, die 100% Version:
http://www.astrofototeam-niede…e/simeis147/simeis147.jpg
Simeis 147 ist ein Supernova-Überrest im Stier. Die Flächenhelligkeit ist sehr gering, dafür ist die Ausdehnung aber sehr groß, ungefähr 3°, und damit ist er bestens geeignet für 200 mm Teleobjektive.
Im Jahre 2015 hatten wir uns entschlossen gemeinsam auf das Objekt zu halten. Das hieß nicht unbedingt, dass wir all unsere Belichtungszeit diesem Objekt widmeten, sondern jedes Mitglied steuerte soviel bei, wie es konnte oder wollte. Jeder hatte dann seine Bilder selber gestackt und bearbeitet, incl. Kalibration und allem, was dazu gehört. Lediglich auf „destruktive“ Prozesse mussten wir verzichten, also keine Rauschreduzierung etc.
Das Objekt wird meistens im H(a) belichtet, dort ist es auch am hellsten. Bilder mit brauchbarem O[III]-Anteil gibt es sehr wenige, und noch weniger Bilder zeigen zudem den ganzen Staub im Nebel und drum herum. Wir beschlossen deshalb, diese beiden Bereiche besonders ernst zu nehmen.
In H(a) kamen 43 Std. zusammen von Mark und Michael.
In O[III] 31,3 Std. von Stephan und Mark. Das Tele wurde i.d.R. auf f/4 abgeblendet, die Kameras waren jeweils eine CCD von Morvian, G2 8300er Chip.
Ich selber war für RGB zuständig und nutzte eine EOS 7Da und eine unmodifizierte 5D MKII. Zusammen 44,5 Std. Die Hälfte bei f/2,8 die andere ebenfalls bei f/4.
„Das Ganze ist mehr als die Summe seiner Teile“...auch wieder so ein Spruch, aber es stimmt wirklich. Ein Beispiel: Meine Bilder mit der 5D unmod. hätte ich eigentlich gar nicht machen brauchen. Mein fertiges Bild zeigte denn auch so gut wie gar nichts vom SNR. Meine Aufgabe bestand aber auch ja nur darin die Sternfarben beizusteuern. Als wir die Bilder dann ´verheirateten´ stellten wir fest, dass gewisse bläuliche Strukturen sich mit den O[III]- Bildern deckten. Diese RGB-Daten konnten dann zur „Rauschreduzierung“ des O[III]- Bildes genutzt werden, das deshalb wiederum etwas mehr gestreckt werden konnte.
Ich denke, wir können sagen, dass das die von uns bisher ´beste´ Gemeinschaftsproduktion ist. Das bezieht sich nicht nur auf die Belichtungszeit und das Ergebnis, sondern auch auf das ganze drum herum um den Teamgedanken.
Deshalb von mir an dieser Stelle einen Gruß an die Jungs und in die A-Treff-Runde,
viele GRüße,
ralf