OdM März 2017 - NGC 3242 (Jupiters Geist)

  • <b>NGC 3242 (aka Jupiters Geist)</b>


    RA 10h 24m 46s
    Dec. -18° 38#8242; 32#8243;
    Sternbild: Wasserschlange (Hydra)


    Dieser planetarische Nebel ist für mein Empfinden eines der schönsten Himmelsobjekte überhaupt. Er ist strahlend hell und zeigt reichlich Struktur. Leider steigt er nicht besonders hoch, so daß man gute Horizontsicht braucht, um die Details wahrzunehmen. (Die Kollegen aus der Stuttgarter Innenstadt müssen zudem die Hälse etwas recken, um über ihren Talkesselrand hinausschauen zu können.)


    Hier zunächst ein Photo vom Mount Lemmon Observatory:



    Image credit: Adam Block/Mount Lemmon SkyCenter/University of Arizona



    Worauf kann man bei der Beobachtung achten?


    A. Allgemeines:


    1) Ist die Grundstruktur erkennbar? – Zentralstern, Ring, äußerer Halo
    2) Welche Farbe hat das Objekt?
    3) Gibt es Helligkeitsunterschiede im äußeren Halo?
    4) Ist Struktur innerhalb des Ringes erkennbar?



    B. Besondere Einzelstrukturen:


    Im Photo des Mount Lemmon Observatory habe ich einige Strukturen markiert:



    Im Ring selbst sind zwei helle Knoten erkennbar:
    k1) = Knoten 1 O[III]
    k2) = Knoten 2 O[III]


    Aus dem Ring scheinen drei Bögen hervorzubrechen:
    b1) = Bogen 1 O[III]
    b2) = Bogen 2 O[III]
    b3) = Bogen 3 O[III]
    Die an b2 und b3 ansetzenden roten Schwänzchen („Ansen“) strahlen leider nur in N[II] und sind daher visuell nicht zu erkennen.


    Über den äußeren Halo weisen drei sehr schwache Bögen hinaus:
    h1) = Halobogen 1
    h2) = Halobogen 2
    h3) = Halobogen 3


    Ein paar physikalische Fakten:


    Der äußere Halo ist etwa 5000 Jahre alt und dehnt sich mit 13 km/s aus, der innere (d.h. innerhalb des Rings) dagegen ist erst 1000 Jahre alt, bewegt sich aber schneller, nämlich mit 23 km/s. Der Ring stellt die Stoßfront dar, an der die schnellere innere Blase durch das Material der langsamen äußeren pflügt.
    Zusätzlich stößt der Stern von seinen Polen aus immer wieder sehr schnelle, stark gebündelte Materiejets aus. Die ältesten Jets haben bereits den äußeren Halo durchstoßen (h1 – h3), die jüngeren Jets haben den Ring überholt (b1 – b3).



    C. Der äußerste Halo:


    In einem gewissen Abstand vom PN selbst befindet sich der sogenannte äußerste Halo. Hier ein Photo mit dem 4 m Mayall Telescope auf dem Kitt Peak National Observatory:



    Image credit: Minimum credit line: T.A. Rector/University of Alaska Anchorage, H. Schweiker/WIYN and NOAO/AURA/NSF, L. Frattare and Z. Levay/STScI/AURA/NASA


    Es ist nicht ganz klar, ob es sich hier um Material handelt, daß vom Zentralstern vor langer Zeit ausgeworfen wurde, oder ob der Stern bloß interstellares Material zum Leuchten bringt. Obwohl der äußerste Halo auf dem Mayall Telescope Photo sehr hell aussieht, ist er nicht leicht zu finden. Als Aufsuchhilfe hänge ich noch ein kontrastverstärktes DSS Bild an (Kantenlänge ca. 25´, blaue POSS Platten).



    Interessante astrophysikalische Informationen zur Gestalt und Dynamik von NGC 3242 bekommt man in diesem Artikel: https://arxiv.org/pdf/1508.05115.pdf
    Dort werden noch weitere Einzelstrukturen gezeigt und erklärt, die aber nur photographisch zu erfassen sind.



    Ich bin gespannt auf Eure Berichte von Beobachtungen mit allen Instrumenten, und besonders auf Eure Zeichnungen.


    Viel Freude beim Beobachten wünscht
    Johannes

  • Servus Johannes


    Sehr schönes Objekt, das vorausgesetzt bei gutem Seeing und ausreichende Vergrößerung interessante Details preisgibt.
    Meine Beobachtung ist von 2013 mit 16 Zoll und 520x bei sehr gutem Seeing auf dem hohen Adelegg.

    Was die Knoten im inneren Ring angeht, konnte ich da nichts genaues identifizieren. Der nördliche Teil des inneren Rings erschien mir heller. Sonst keine der Details.
    Wir sehen uns in 3 Wochen auf dem DSM!


    Viele Grüße Hajü
    http://www.astromerk.de

  • Hallo Johannes


    Zum ersten mal kann ich aus meiner kleinen Zeichnungssammlung eine schon getätigte Zeichnug präsentieren.
    Ist zwar erst 4 Wochen alt, aber quasi noch druckfrisch.
    Mein Vermerk zum PN:
    "NGC3242 / Ghost of Jupiter
    Das schönste Objekt der Nacht.
    Schon im Übersichtsokular (60fach) war eine wunderschöne, smaragdfarbene Aufhellung zu sehen. wie dieses Juwel
    zu diesem Namen kam, ist mir ein Rätsel.
    Bei 730x eine sehr schöne, ovale innere Schale mit einer Verdickung am nördlichen Ende. Hab mal wieder
    ohne Filter geschaut und evtl.noch weitere Feinheiten übersehen.
    Den werde ich mir aber mit Sicherheit noch öfters anschauen".

    zu Deinen Fragen:
    1) Ist die Grundstruktur erkennbar? ja, siehe Zeichnung
    2) Welche Farbe hat das Objekt? wunderschönes, farbintensives smaragdgrün (meine Farbwahrnehmung!)
    3) Gibt es Helligkeitsunterschiede im äußeren Halo? nichts auffälliges gesehen.
    4) Ist Struktur innerhalb des Ringes erkennbar? nichts auffälliges gesehen.


    Muß aber noch dazu sagen, das ich für diesen PN nicht vorbereitet war, ihn im Frühjahr immerwieder aufsuche
    und bei diesem Anblick auch unbedingt zeichnen musste.
    Bei Vergrößerung von 365fach war von Farbe nichts mehr zu erkennen. Vielleicht fehlte auch eine weiße Vergleichsfläche.


  • Hallo Johannes,


    Einen schönen PN hast du dir rausgesucht , dazu eine vorbildliche Präsentation mit zusätzlichen Infos.


    <b>10 Zoll:</b> eine etwas ältere Beobachtung die ich in der Rhön hatte, Transparenz gut-sehr-gut, Seeing ok.
    Bei 156 fache Vergrößerung und UHC Filter war ein heller gut abgegrenzter Ring zu sehen der in einem schwächeren
    und diffusen Halo zu sehen war. An der Nordseite des Ringes war indirekt ein hellere Fläche zu erkennen, siehe Zeichnung.


    <b>18 Zoll</b> (unvollständig): Beobachtet an meinem Platz in Südbrandenburg, blöderweise stand ich ungünstig und so
    verschwand der PN frühzeitig hinter einem Gebäude. Da erst ende Januar beobachtet, ist die Erinnerung noch recht frisch.
    Bei brauchbaren Horizontseeing und 317 fache Vergrößerung (ohne Filter) war ein scharf abgegrenzter innerer Ring einfach zu sehen.
    An der Nordseite war der Ring breiter, auf der südlichen Seite ein heller Knoten. Diese beiden Details waren recht gut
    auszumachen. Viel schwieriger war der diffuse äußere Ring, der verschieden helle Bereiche zeigte, und die ich bis zum
    verschwinden des PN's, noch nicht ordnen konnte. Um den Zentralstern hatte ich mich auch noch nicht gekümmert, war aber wohl
    bei dieser Vergrößerung nicht besonders auffällig. Für eine Zeichnung hat die Zeit leider auch nicht mehr gereicht.



    <i>10 Zoll, Wasserkuppe (Rhön) </i>


    Liebe Grüße
    Mathias

  • Hallo Johannes, da stellst du eins meiner Lieblingsobjekte vor, danke für die Aufbereitung.


    Leider steht er ja mit Dec=-19° nur recht tief am Himmel. Daher zeige ich mal bewusst meine Erst- Beobachtung vom März 1991 im dem 10" Dobson von südlich Berlin bei fst= 5,8 mag (im Zenit), vernebeltem Horizont und schlechtem Seeing:


    Der Planetary steht keine 20° hoch im recht dickem Horizontdunst. Im 24 Wide Field (57x) schon als blaues bis türkises rundliches Scheibchen sichtbar. Zum Rand sehr scharf abgegrenzt. Auch im 13 mm Plössl (107x) kein Zentralstern sichtbar. Sieht wirklich aus wie ein zarter Jupiter, nur kleiner und bläulicher.


    Ich hatte damals also nur den zentralen Bereich gesehen. Die äußere Scheibe ging im Horizontdunst unter. Ich hatte zu der Zeit noch keine Filter. Bei späteren Beobachtungen von Griechenland aus reichte der 6" Reisedobson ohne Filter aus, um den kompletten Planetary mit umgebender diffuser Scheibe zu sehen. Vom äußeren Halo hingegen habe ich selbst mit großem Gerät nie etwas gesehen - habe auch nie darauf geachtet.

  • Hallo Hajü, Werner, Matthias und Stathis und alle,


    da sind ja schon viele schöne Beiträge gekommen. Vielen Dank!
    Stathis, Deine archäologischen Beobachtungsberichte finde ich immer interessant.
    Die Verbreiterung des Ringes im Norden, die praktisch auf allen Zeichnungen vorkommt, ist auf b2 zurückzuführen. Der helle Knoten auf der Südseite in Matthias' 18" Bericht ist sicher k1.
    Werner, in Deiner Zeichnung sind durchaus Helligkeitsunterschiede im äußeren Halo zu sehen. Du hast die langen Flanken heller gezeichnet, wie es auch den Photos entspricht. Hajü hat es ja im Prinzip ähnlich gezeichnet.
    Der Zentralstern kommt offenbar mit 16" schon gut raus.


    Bis bald beim DSM
    Johannes

  • Hallo Johannes,


    ich kann eine Beobachtung vom Februar 2012 beitragen.


    Der Zentralstern und die Schalen waren bei guten Bedingungen auch mit 12" einfach zu sehen.



    Objekt: NGC3242 (Jupiters Ghost)
    Typ: Planetarischer Nebel in der Wasserschlange (Hydra)
    Beobachtungsort: La Palma, oberhalb von Puntagorda (1550m)
    Datum, Uhrzeit: 17.02.2012, 2:45 Uhr
    Verhältnisse: SQML = 21,75 mag/arcsec*2, rel. LF = 92%, 1 GradC, seeing gut (II)
    Teleskop: Dobson Hofheim Instruments 300mm / F5
    Vergrößerung: 500x (Nagler Zoom 3mm)
    Filter: keines


    Es war übrigens eine coole Woche damals in La Palma in "alter" Besetzung....
    http://www.licht-stimmungen.de…icht_La%20Palma_2012.html



    Viele Grüße
    Christian

  • Hallo Beisammen,


    Ich habe letzte Woche auch ein Foto vom Geist Jupiters gemacht.



    Die Aufnahmen sind vom Balkon aus der Vorstadt bei 18.2mag SQM.
    Pro RGB Kanal je 12x2min Belichtung mit der alten SBIG ST10 am 12zoll CDK.
    Nachführung mit SBIG AO.


    Verarbeitung dann in CCDSoft / CCDStack / und Photoshop.


    Clear Skies,
    Gert

  • Hallo Johannes,


    da noch niemand was zum Halo/angeregten ISM geschrieben hat:
    Ich habe es vor drei Jahren probiert, im Februar 2014. Ich hatte mir eine Aufnahme von Marco Lorenzi ausgedruckt, auf der das Halo gut zu sehen war (dürfte eine der ersten Halo Aufnahmen von 3242 von Amateuren gewesen sein).


    Visuell sah das dann aber ziemlich schwierig aus [xx(]. Mit OIII Filter und einem 24er Panoptic (5.3mm AP) erschien die E-Seite der PN-Umgebung heller als die W-Seite (im für das Halo zu erwartenden Bereich). Diese Beobachtung empfand ich als sicher. Was mich aber dann halt doch etwas stutzig gemacht hat, war das Fehlen einer ausgeprägten Struktur, die von den Aufnahmen her eigentlich zu erwarten gewesen wäre.


    Seither habe ich das nicht mehr probiert, werde es mir aber auf jeden Fall wieder mal vornehmen, wenn es die Bedingungen zulassen, das Teil steht halt schon recht tief :(


    Viele Grüße
    Reiner

  • Hallo zusammen,


    ein sehr interessantes Objekt hast Du da herausgesucht, Johannes. Da sollte ja sogar für eine größere Vielzahl an Öffnungen was dabei sein!


    Dieses Objekt schrieb ich mir beim Deep-Sky Meeting vor 2 Jahren auf, als Anne einen Vortrag über Farbsehen bei Deep-Sky Objekten hielt und Jupiters Geist als Beispiel nannte. Dann wollte ich unbedingt wissen, wie meine Augen diesen Planetarischen Nebel sehen.


    Mit dem 12 Zoll Dobson bei 275x Vergrößerung erkannte ich einen Ring, den ich auf der westlichen Seite etwas heller empfand. Bin mir aber im Nachhinein nicht sicher, ob das physisch real war oder das indirekte Sehen da besser funktioniert hat. Außerhalb des Rings war mit indirektem Sehen und mit O-III Filter ein Halo erkennbar.


    Bei 47x Vergrößerung (ohne Filter) erschien der Planetarische Nebel leicht bläulichgrün, bei Vergrößerungen ab 84x (3.6 mm AP) erschien er meinen Augen grau.




    Clear skies


    Robin

  • Hallo Johannes,


    Vor wenigen Wochen just unter sehr guten Bedingungen auf La Palma beobachtet: "Sehr komplexes Objekt. Bei sehr gutem Seeing und zunächst 290 facher Vergrößerung wird ein ovaler Nebel sichtbar, der im Zentrum einen Zentralstern beherbergt. Ihn umgibt eine weitere helle Nebelschale in Form eines ovalen Rings. Dieser hat einen hellen, recht auffälligen Knoten. Insgesamt zeigen sich auf der Nebelschale weitere schwächere Knoten bei zunächst 420 fach und später besser bei ca. 800 fach. An den Enden zeigen sich zudem Ansen, zum Teil mit weiteren Strukturen wie Knoten beziehungsweise kurzen Armen. In der schwächeren äußeren Schale zeigen sich zudem ebenfalls hellere Kanten und Flächen im Inneren. Trotz der hohen Vergrößerung zeigt sich der gesamte Nebel im zarten Grünton. Bin am Ende fast drei Stunden mit der Beobachtung beschäftigt."



    Bedingungen waren: Seeing perfekt, d.h. ca. 0.4" lt. Seeing Monitor WHT. Lt. NOT angeblich 0.2" lt. Mitbeobachter. SQM-L um 21.9. Datum: 24.01.2017 bzw. 25.01.2017 von ca. 01:30 Uhr bis 04:30 Uhr Ortszeit (=UT) Gerät: 14" Dobson (Öffnung 350mm). Okular Ethos 3.7mm und Baader FFC als Barlow. Achso: Beobachtung OHNE Filter. Lässt sich am FFC leider nicht unterbringen!


    Insgesamt eine sehr beeindruckende Beobachtung. Nach einem Schwenk auf den Eskimonebel konnte ich auch sehr leicht die "Brücke" sehen. War eine geniale Nacht. Anschließend wurde das Seeing wieder variabel. Eine beeindruckendes Beobachtungsfenster für dieses Objekt von ca. 3h hatte sich wieder geschlossen.


    Oliver

  • Hallo zusammen,


    da bleibt mir schier die Spucke weg. Ich war noch nie in La Palma, aber nachdem ich die Zeichnungen zuerst von Christan und dann von Oliver gesehen habe, habe ich gleich angefangen, meiner besseren Hälfte einen LaPalma Urlaub schmackhaft zu machen. Oliver, auf Deiner wunderschönen Zeichnung ist ja alles drauf: die Knoten, b1-3, und sogar die Ansen. Ich hätte gar nicht gedacht, daß man die sehen kann. Auch die Helligkeitsvariationen im Halo kommen prima rüber. Nur h1-3 fehlen, aber vielleicht sind die sogar von LaPalma aus visuell nicht möglich. Du hast gar nicht geschrieben, mit was für einem Instrument Du beobachtet hast.


    Reiner, danke für Deinen Bericht zum äußersten Halo. Nach meiner Erfahrung von vor ein paar Jahren geht es am besten mit 200x-300x ohne Filter. Ich vermute, daß man dafür großes Gerät braucht. Aber wer weiß. Manchmal bringen ja kleinere Öffnungen bei schwachen, nebelhaften Objekten erstaunliche Leistung.


    Viele Grüße
    Johannes

  • Hallo Oliver,


    das hast Du aber spannend rüber gebracht. Erst so eine Hammer Zeichnung die alles hier sprengt - und dann erst listen dass das mit einem 14" ging! Ich hatte angesichts des Bilds auf 21" getippt. Wahnsinn.


    Johannes, vielen Dank für Dein OdM - für mich war Jupiters Geist bisher ein zwar nettes, aber nicht besonderes Objekt. Keine Details, einfach eine leicht ovale und gleichmäßige Mattscheibe - nix mit Ring oder gar Zentralstern, nicht mal blau-grün.


    ich muss viel aufmerksamer beobachten beim nächsten Mal, hoffentlich Ende März in der Rhön - mit 8", und dann mutig bis 400x...
    Danke für die Inspiration :-)!


    Gruß,
    Walter

  • Hallo Johannes,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Atlas</i>


    Oliver, auf Deiner wunderschönen Zeichnung ist ja alles drauf: die Knoten, b1-3, und sogar die Ansen. Ich hätte gar nicht gedacht, daß man die sehen kann. Auch die Helligkeitsvariationen im Halo kommen prima rüber. Nur h1-3 fehlen, aber vielleicht sind die sogar von LaPalma aus visuell nicht möglich. Du hast gar nicht geschrieben, mit was für einem Instrument Du beobachtet hast.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Istrument habe ich ergänzt. Leider habe ich auf h1 und h2 nicht geachtet. Da hätte ich dann mit der Vergrößerung runter gehen müssen. Wichtig ist aus meiner Sicht klarzustellen, dass ich wirklich sehr lange an dem Teil beobachtet habe. Die Strukturen sind nicht adhoc zu sehen. Aber ich denke das ist klar. Was mich im nachhinein beschäftigt hat, ist die symmetrisch gelegen Knoten auf der Schale zu k1, die ich gesehen habe und die in meiner Zeichnung auch dokumentiert sind.


    Ich habe das Objekt einen Tag zuvor bei schlechterem Seeing beobachtet. Da war i.W. nur k1 als Struktur auszumachen. Alles hängt am Seeing!


    Das mit La Palma kann ich nur empfehlen (und wer mich hier kennt, weiss, dass ich das tue :))


    Oliver

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: stardust3</i>
    das hast Du aber spannend rüber gebracht. Erst so eine Hammer Zeichnung die alles hier sprengt - und dann erst listen dass das mit einem 14" ging! Ich hatte angesichts des Bilds auf 21" getippt. Wahnsinn.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Ja, das mit dem Istrument war blöd von mir. Die meisten wissen ja, dass ich nur 14" habe [:o)]


    Übrigens. Beobachtung war OHNE Filter. Habe ich nochmal ergänzt. Mache ich notgedrungenerweise immer so, da die 2 Zoll Filter sich weder am Ethos 4.7mm und schon gar nicht am FFC einschrauben lassen. Warum das Ethos kein Filtergewinde hat, habe ich noch nicht verstanden.


    Oliver

  • Hallo zusammen,


    auch von mir noch eine zugegeben nicht so beeindruckend strukturierte und detaillierte Beobachtung/Zeichnung vom Objekt.


    Am Beobachtungsort (deutsche Voralpen) herrschte sehr gute Transparenz (fst 6m5+) bei mäßigem Seeing (3, nach Schulnoten). Instrument war ein 16" Dobson, der ohne Filter bei 600x bewegt wurde.



    Ein Zwischenraum bei b2 konnte nicht aufgelöst werden, dafür aber eine Verdickung. k1 konnte recht sicher beobachtet werden, k2 verschmolz mit b2 zu einem leicht versetzten Helligkeitsmaxima in der Innenschale. Die Kante der Außenhülle war als unterschiedlich stark ausgeprägte Ellipse wahrnehmbar. Das Halo konnte ich bis dato noch nicht beobachten.


    Viele Grüße, uwe

  • Hallo,


    Ich habe NGC 3242 mit einem 8"/f4 Newton beobachtet.
    Die Vergrößerung war 170x, teilweise habe ich mit einem [O III] Filter
    beobachtet:



    Im direkten Sehen ohne Filter ein sehr heller und auffälliger Nebel.
    Den Pn kann ich sehr einfach erkennen.


    Der Nebel ist eine helle, leicht grünliche Scheibe.
    In der Nähe vom westlichen Rand kann ich zwei Aufhellungen erkennen.


    Mit dem [O III] Filter wird der Nebel im direkten Sehen sehr schwach,
    bis nur noch der Zentralstern zu sehen ist.


    Indirekt wird der Nebel sehr schnell wieder hell. Auch hier ist die
    Scheibe nicht gleichmäßig hell.
    Besonders beim Übergang vom direkten zum indirekten Sehen ist die
    Scheibe fleckig.
    Weiter entsteht beim Übergang von direkt zu indirekt ein Ring um den
    Innenbereich vom Nebel.


    Viele Grüße
    Gerd



    Edit: Satzbau verbessert...

  • Hallo Gerd,


    da dachte ich, ich schreib mal rein was mit einem 8" geht, aber da ist also schon ein Bericht :-).
    Ich muss sagen, Du hast mehr gesehen als ich, aber dennoch, wenn ich schon eingeloggt bin:


    Also 8"f/5 Newton war mein Gerät und ich war in der Nacht zu heute draussen. Die Bedingungen eher so-la-la. D.h. Landhimmel im Odenwald,
    aber sichtbar flächige Schleierwolken unterwegs angestrahlt vom Rhein Main Moloch, die ein max 5.5mag Himmel erlaubten (im Löwen) gegen 00:00.
    Irgendwann schien der Bereich beim PN besser zu sein als vorher, da habe ich dann drauf gehalten.


    Zu finden ist der PN recht leicht. Mü Hya im 37mm 2" Okular zentrisch und dann runter. Das Schwierigste ist noch mü Hya genau zu
    identifizieren unter den etlichen schwachen Hya Sternen. In so einem Fall ist es gut, daß der Karkoschka die Farbtemperatur angibt
    (so ein Thermometer Symbol). Mü ist ein kühler Stern (K4), also was hellgelbes - bingo, das ist er wohl!


    Im 37mm, trotz nur 27x, ist der PN sofort als aufgebauschter Stern zu erkennen. Etwas am Okularrand (bei 2,7 Grad Feld), hier ist die grünliche
    Farbe noch gut zu erkennen. Zum Beobachten bin ich schnell über das 9mm zum 5mm (200x) gegangen und mit einem OIII. Der Nachbarstern zum
    scharf stellen ist gerade so noch mit OIII erkennbar. Der Nebel recht hell im pechschwarzen Hintergrund. Scheint etwas fleckig zu sein, aber nicht
    fassbar, schon gar nicht ein Ring. Also hab ich über eine Barlow auf 300x vergrößert. Jetzt ohne OIII, den braucht man bei so hohen Vergrößerung
    nicht mehr, aber den Nachbarstern zum scharf stellen. Jetzt ist der Ball recht groß, immer noch hell und ja, man hat den Eindruck einer Mischung
    aus Eskimonebel (zwei Schalig) und Ringnebel mitten in der Scheibe (2/3 Durchmesser). Ein recht dicker Ring und eigentlich
    nur beim Indirekt Sehen oder Schwenken zu bemerken. Sektor-Aufhellungen konnte ich nicht fassen/zuordnen.
    Vielleicht fehlt mir da noch das Beobachtungsgeschick im Grenzbereich.
    Einen Zentralstern konnte ich auch nicht sehen.


    Was ich noch dazu schreiben muss, das Seeing war wieder unter aller Wuz. Wahrscheinlich fast 2". Bei 300x konnte ich den Stern schwer scharf stellen.
    Es war eher der Fokus mit geringster Aufblähung.


    Vielleicht noch mal einen Versuch in der Rhön wert, ob es im April noch geht?


    Gruß und CS,
    Walter

  • Hallo zusammen,


    ich war völlig baff, hatte zu dem Objekt keinen einzigen Logeintrag bis dato. Daher gestern mal eine ausführliche Beobachtung nachgeholt.
    In der Klassifikation von Johannes habe ich sicher k1 gesehen, die anderen Strukturen sind wohl außerhalb der Möglichkeiten von 5 Zoll und den vorhandenen Bedingungen. Auch der Zentralstern blieb unsichtbar. Evtl. probiere ich es heute Abend nochmal mit dem O-III Filter um weitere Strukturen zu sehen, daran habe ich gestern nicht gedacht.
    Mein Eintrag aus Skytools:


    Observing Log Entries for Ghost of Jupiter


    Date: 2017 March 26 22:46
    Location: Fruchtheim Garten
    Instrument: Takahashi TSA-120
    Conditions: Good Transparency, Good Seeing


    Deskription:


    Tele Vue Nagler Type 5 31mm, 29x
    deutlich als kleiner, runder Nebel sichtbar


    Tele Vue Ethos-SX 4.7mm, 191x
    TeleVue Ethos-SX 3,7mm, 243x
    TeleVue Nagler Type 6 2.5mm, 360x


    Detailbeobachtung mit 191x bis 360x lässt eine
    ringförmige, innere Struktur erkennen, die mit einem diffusem äußerem Halo
    umgeben ist. Im südöstlichen Bereich ist ein hellerer Knoten zu sehen. Kein
    Zentralstern.


    Viele Grüße und immer cs,
    Uli

  • Hallo Gerd,


    vielen Dank für den Hinweis auf dieses schöne Objekt. Leider steht es nur recht tief, zumindest im Nordeutschen Raum, die umgehenden Sterne der Hydra stehen dort schon nahe dem Horizontdunst. Gerstern konnte ich das Objekt bei nicht so tollen Bedingungen (21.1 mag/arcsec^2 im Zenit) recht leicht finden. Schon bei 30x im 2x160 mm Refraktor war ein diffuses blass blau-grünes Scheibchen zu erkennen, bei 105x erinnerte es mich an Uranus oder Neptun, allerdings viel größer. Details konnte ich nicht sicher erkennen, das Seeing war mies, auch gelang es mir nicht den Zentralstern zu sehen, obwohl es bei 12.1 mag eigentlich kein Problem sein sollte.


    Ich werde mir NGC 3242 sicher nochmal bei besseren Bedingungen vornehmen.


    beste Grüße


    Thomas

  • Hallo,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Vielleicht noch mal einen Versuch in der Rhön wert, ob es im April noch geht?
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Am Neumondtag im April hat NGC 3242 seinen höchsten Stand um ca.
    21:20 MESZ.
    Nach Einbruch der Astronomischen Dämmerung steht NGC 3242 von
    Nordbayern aus gesehen nur noch knapp 20° über den Horizont, um sich
    dann bald den Horizont anzunähern.


    Besser wäre es, sich dieses Objekt für die nächste Saison aufzuheben,
    wenn es günstiger und vor allem höher steht.



    Viele Grüße
    Gerd

  • Hallo Deep Sky Freunde,


    in der Nacht zum 28.3. herrschten hier im Südwesten sehr gute Bedingungen für die Beobachtung von NGC 3242.


    Seeing: gut
    Transparenz: sehr gut
    Horizontsicht: exzellent
    fst: 6m5
    Schwäbische Alb (750m)


    Hier meine Zeichnung:



    Alle Strukturmerkmale waren erkennbar, außer h2 und h3. Die sind einfach zu schwach. h 1 war da, aber auch nur blickweise. Den äußeren Ring habe ich mit etwas Vorbehalt eingezeichnet. Bei niedrigeren Vergrößerungen mit UHC hatte ich konstant den Eindruck, daß der PN in eine helle Scheibe eingebettet ist. Der Ring soll den Rand der Scheibe andeuten.


    Auch den äußersten Halo habe ich versucht aufs Papier zu bringen:



    Er ist eigentlich gar nicht so schwer und geht - bei guter Horizontsicht - vermutlich auch mit weniger Öffnung. Die beiden kleinen Galaxien südlich des PN waren auch erkennbar. Ansonsten habe ich aber nicht alle sichtbaren Sterne eingetragen, sondern nur diejenigen, die für die Orientierung nützlich sind.


    Viele Grüße
    Johannes

  • Mensch Johannes,


    dolles Ding! Spitzenzeichnung und -beobachtung!


    Der Halo ist ja echt krass - prinzipiell aber auch v.a. Deine Zeichnung. Dass der sogar so einfach ist... erstaunlich. Dummerweise hatte ich kürzlich auch super Bedingungen am Horizont aber ein anderes Programm... Jetzt ärgere ich mich da ein bissel :)


    Na der rennt ja nich weg.


    Schöne Grüße
    Norman

  • Hallo Uli,


    für den PN selber habe ich keinen Filter benutzt. Filter machen das Objekt im Ganzen zwar heller, nivellieren aber die Details. Deshalb verzichte ich meistens darauf.


    Viele Grüße
    Johannes

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