Welche Vergrößerung ist das?

  • Allerwunderschönsten guten Abend liebe Sternderlschauer!


    Kann mir bitte jemand von euch sagen, wie ich weiß, mit welcher Vergrößerung ich arbeite, wenn ich mit der Kamera, die anstatt des Objektivs mit einem T2 Ring am Tubus des Teleskops verbunden ist, fotografiere. Ich finde keine Formel dafür. (Teleskop Sky Watcher Refraktor 120/1000, Kamera EOS 750D).


    Danke und noch ein paar Stunden schönen Sternderlhimmel.
    Ulli

  • Wenn du ohne Okular arbeitest, ist die Formel einfach: F=F. Also keine Vergrößerung, und keine Brennweitenänderung. Du nutzt schlicht die reale Brennweite des Teleskops.


    Vergrößerung ist in der Fotografie sinnlos; Bildmaßstab oder Bildwinkel sind sinnvollere Angaben. Schließlich bannst du einen Millionen Kilometer großen Stern auf deinen Kamerasensor und hast dann die Wahl, wie groß du das Bild auf Monitor oder Drucker ausgibst:-) Bei der Makrofotografie, falls ein 1cm großes Insekt auch exakt 1cm groß auf dem Sensor abgebildet wird, kann man drüber reden...


    Beste Größe,
    Alex

  • Hallo Ulli,
    so einfach ist das nicht. Wenn du die Kamera direkt im Fokus des Fernrohres placiert hast, ohne Zwischenoptiken wie Barlowlinse oder Okular, dann hast du einfach ein starkes Teleobjektiv mit, in deinem Falle, von 1000 mm Brennweite. Fängst du dieses Bild auf einem Schirm auf und betrachtest es mit dem bloßen Auge, so kommt es darauf an wie nahe du daran gehst, um Einzelheiten zu sehen. Eine durchschnittliche Betrachtungentfernung, ist die sogenannte deutliche Sehweite. Die liegt meistens bei 25-30 cm bzw. 250-300 mm und ist die Entfernung mit der man z.B. liest.
    Betrachtet man nun ein Bild, welches mit der Brennweite von 1000 mm erzeugt wird aus 250 mm Entfernung, so ergibt sich 1000:250 mm eine 4 fache Vergrößerung. Geht man näher heran, ist die Vergrößerung entsprechend größer. Natürlich hat das seine Grenzen und deshalb benutzt man starke, spezielle Lupen, um noch mehr Details zu sehen. Diese "Lupen" sind die Okulare.
    Ich hoffe, dies so richtig erklärt zu haben.


    Viele Grüße
    Armin

  • Hallo Ulli,


    das lässt sich bei der Fotografie nicht explizit sagen.
    Du kannst aber eine Vergrößerung bezüglich der Normalbrennweite ermitteln.
    Das Normalobjektiv einer Vollformatkamera hat 50mm Brennweite.
    Wenn man die Seitenlängen von Vollformat und APS-C ins Verhältnis setzt, kommt man bei APS-C zu einer Normalbrennweite von ca. 31mm.
    Damit würde auf dem APS-Chip das gleiche Bildfeld abgelichtet wie mit 50mm auf dem Vollformatchip.
    Gegenüber der "Normalbrennweite" bringt also der 120/1000 Refraktor eine Vergrößerung von etwa 32fach.


    Gruß & CS Franjo

  • Hallo Ulli,


    wenn du statt einem Okular eine Kamera am Teleskop anschließt, hast du keine Vergrößerung. Man spricht dann von Abbildungsmaßstab und nicht von Vergrößerung.


    Bei Betrachten eines Fotos kommt es doch auch auf die Größe von diesem an. Schau ein Bild auf dem Handy an und dann auf dem 21" Monitor oder wirf es mit einem Beamer auf eine Großleinwand- du siehst es unterschiedlich groß, aber der Abbildungsmaßstab oder Blickwinkel bleibt jeweils gleich.


    Daher macht der Begriff Vergrößerung bei Fotos keinen Sinn.


    Gruß
    Stefan

  • D.h. die Vergrößerung erreiche ich dann im Lightroom.


    Also heißt es sparen für eine Kamera mit einem entprechend guten Objektiv.


    Danke - wieder etwas gelernt.

  • Hallo Lumpi,


    trenn dich von dem Begriff Vergrößerung. Du kannst ein Filmnegativ oder Diapositiv vergrößern - von den 36 mm × 24 mm auf das Format des Abzugs. Bei einem Digitalbild kannst zwar auch die Pixel vergrößern (von der Pixelgröße auf deinem Kamerasensor zu dem, was dein Drucker oder Monitor ausgibt), aber das ist letztlich eine witzlose Angabe:-)


    Und ein gutes Teleskop hat ein entsprechend gutes Festbrennweiten-Objektiv (nur halt ohne Autofokus, Bildstabilisator und Irisblende).


    Beste Grüße,
    Ales

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Lumpi</i>
    <br />


    D.h. die Vergrößerung erreiche ich dann im Lightroom.


    Also heißt es sparen für eine Kamera mit einem entprechend guten Objektiv.


    Danke - wieder etwas gelernt.


    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hi lumpi nein da hast du etwas falsch verstanden!


    Wen du durch ein teleskop fotografieren willst brauchst du kein objektiv mehr, das teleskop ist das objektiv. Die kamera wird da direkt daran befestigt, und wie bereits erwähnt wurde hast du dann die brennweite vom teleskop "als objektiv".


    Mit lightroom kann man etwas am bild herumbasteln, mit vergrösserung hat das aber überhaupt nichts zu tun.
    Ausserdem gibt es bessere programme für astro bildbearbeitung, ich benutze lightroom ausschliesslich zum schärfen und entrauschen.

  • Hallo,
    es ist ja schon einiges gesagt worden. Es hängt auch etwas von der Auflösung des Kamerasensors ab, der Monitorauflösung und des Abstands zum Monitors. Das folgenden Jupiterbild ist mit einem 6" f/8 Newton bei 2925 mm Brennweite mit einer ASI120MC aufgenommen worden.
    Wenn ich auf einem 22" Bildschirm das Bild aus 60 cm Entfernung anschaue, dann ist es geschätzt wie bei ca 350-450x beim monokularen Blick. Das ist nur eine grobe Schätzung.
    Wenn ich im Bino schaue, dann wirkt das Bild im Binoansatz größer wie bei gleicher Vergrößerung im normalen Okular.
    Vermutlich könnte man eine "Vergleichsvergrößerung" für einen bestimmten Monitor mit bestimmten Monitorabstand berechnen, wenn man die Kameraauflösung, Bildschirmauflösung und Brennweite kennt. Du kannst es Dir aber auch einfacher machen. Du nimmst ein Bild auf und schaust bei Dir am Laptop aus 50 cm Entfernung an, und vergleichst mit dem Bild im Okular... ;)
    Servus,
    Roland

  • Hi Roland,


    deine Antwort ist nicht zielführend. Fotografisch hat man keine Vergrößerung und man sollte auch nicht mit irgendwelchen Begründungen danach suchen. [:)]


    Abgesehen davon haben weder die Auflösung des Kamerasensors noch die Monitorauflösung irgendetwas mit Vergrößerung zu tun. Einzig die Größe des Kamerachips, je größer dieser ist, desto größer ist der darauf abgebildete Ausschnitt des Bildes.



    Hallo Ulli, <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">D.h. die Vergrößerung erreiche ich dann im Lightroom.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Du kannst ein erstelltes Bild nachträglich vergrößern, ob du nun den Zoom am Monitor benutzt oder das Bild auf Postergrößer ausdruckst ändert aber nichts am Bild selbst. Das Foto wurde mit einem der Brennweite entsprechendem Blickwinkel aufgenommen.


    Änderst du die Brennweite von 500mm auf 1000mm halbiert sich der Blickwinkel, ebenso kannst du aus einem mit 500mm erstellten Bild einen 50% Ausschnitt machen- das zeigt dann den Blickwinkel so, als ob du diesen Ausschnitt mit 1000mm aufgenommen hättest. "Vergrößert" siehst du diesen Ausschnitt aber nur dann, wenn du diesen 50% Ausschnitt auch wieder auf die volle Bildschirmgröße bringst.


    Gruß
    Stefan

  • Ulli,
    Vergrößerung ist beim Fotografieren der falsche Begriff. Es geht nämlich um den Bildausschnitt, also darum, was die Kamera vom Himmel sieht.


    Wenn Du eine Kamera per T2 oder irgendwelchen anderen Adaptern direkt an ein Teleskop anschließt, dann wird das Teleskop zum Kameraobjektiv. Folglich zählt genau dessen Brennweite (Fokus ist bei unendlicher Objektdistanz = Brennweite Objektiv).


    Wie berechne ich den Bildausschnitt?
    Die Frage lässt sich per Dreisatz beantworten, wenn man sie etwas anders stellt: Wie viele Bilder muss ich nebeneinander machen um einmal im Kreis ein 360°-Panorama zu erhalten?
    Stell Dir vor, Du hältst das Teleskop genau am Objektiv fest und drehst es einmal um 360° im Kreis. Dann bewegt sich der Kamerachip genau auf der Kreislinie und Du muss nur ausrechnen, wie oft der Chip auf diese Kreislinie passt. Der Kreis hat dabei genau den Radius = Teleskopbrennweite. Alles andere ist einfaches Schulrechnen.


    Kreisumfang = 2 * Teleskopbrennweite * 3,14
    Chipgröße? = x (die musst du abhängig vom Kameramodel selbst herausfinden)
    Anzahl (Z) Bilder, die man für 360° braucht = Kreisumfang / x
    Der Bildauschnitt (Blickwinkel) eines Bildes ist dann: 360 / Z (in Grad).


    Längenangaben immer in der gleichen Einheit (z.B. Millimeter) wählen!


    Es bleibt Dir selbst überlassen, ob du die Querformat, Längsformat oder die Bilddiagonale des Chips nimmst. Das ist abhängig von der Fragestellung. Geht's z.B. um die Frage, ob der Mond auf's Bild passt, würde ich die kurze Chipseite nehmen. Der Mond hat etwa 0,5° scheinbare Ausdehnung.

  • Hallo Stefan,
    ich habe das Wort "Vergleichsvergrößerung" in doppelten Hochkommas gesetzt. Das Wort Vergrößerung passt natürlich nicht richtig aber dennoch bekomme ich bei der langbrennweitigen Fotographie ein stark vergrößertes Bild des Objekts.
    Wenn ich das so gewonnene Bild aus einer bestimmten Entfernung betrachte, dann sehe ich Jupiter so groß wie im Okular mit einer bestimmten Vergrößerung. Wenn ich mit einer bestimmten Kamera und Brennweite Bilder aufnehme und sie immer in einer bestimmten Enfernung betrachte, dann kann man der Abbildung eine "Vergleichsvergrößerung" zuordnen. Das ist zwar nicht üblich, aber man kann das tun.
    Nachtrag:
    Es kann durchaus interessant sein eine Art "Vergleichsvergrößerung" zu kennen, um den visuellen Eindruck bei einer bestimmten Vergrößerung abzuschätzen.
    Servus,
    Roland

  • Roland,
    der Begriff "Vergrößerung" ist und bleibt missverständlich in Verbindung mit Fotografie. Es gibt keine Standards, womit verglichen werden soll. Ich halte es für besser, wenn er erst gar nicht verwendet wird. Es geht ausschließlich um den "Bildausschnitt", sprich, was passt auf's Bild.


    Ob das Bild am Ende als Vollbild am Bildschirm, als Postkarte oder als wandgroßes Poster ausgedruckt wird, ob man es per Lupe vom Kontaktabzug (gab's früher in Analogzeiten), aus 70 cm am Bildschirm oder aus 3 Meter Entfernung anschaut, ist beliebig. "Vergrößerung" kenne ich da nur als Ausschnittsvergrößerung eines Gesamtbildes (neudeutsch "Zoomansicht" in der Bildbetrachtungssoftware).


    Und der Bildausschnitt hat auch nichts mit der Kameraauflösung zu tun. Es ist völlig egal, ob man ein Bild mit 720 x 480 Pixel oder mit den 20 Megapixel einer DSLR aufnimmt. Für die Berechnung des Bildausschnitts ist nur die sog. Chipgröße maßgeblich.


    Die Kameraauflösung spielt in einem anderen Zusammenhang eine Rolle. Wenn es z.B. um die Frage geht, ob man per Barlow (effektive Brennweitenverlängerung) mehr Details aus den Aufnahmen herausarbeiten kann. Das Für und Wider wäre aber ein eigenes Thema, denn dann geht's um Auflösungsvermögen, Belichtungszeit und nicht zuletzt um Abbildungsfehler.

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!