Hilfe für Geschenk Teleskop

  • Hallo


    ich benötige eure fachmänische Hilfe beim Kauf eines Teleskops. Ich möchte meinem Mann für seinen runden Geburtstag gerne ein Teleskop schenken. Nun hatte ich mich versucht etwas kundig zumachen und hatte folgende Mal ausgesucht:
    Dobson 200/1200mm f/6 Newton aber das ist glaube ich viel zu groß)
    NexStar 4 SE Teleskop 102/1325 Maksutov-Cassegrain ausgesucht
    C6OTA Celestron C6 SC XLT - 150/1500mm Schmidt Cassegrain Tubus
    Oder besser ein Reisedobson?


    Doch je mehr ich versucht habe es einzugrenzen, umso verwirrender war es für mich als totaler Laie.
    Ich habe nun mal das Aufgeschrieben, was mir wichtig erscheint:
    Preislimit 800€ max. 1000€
    Deep Sky
    Planeten
    Sollte ausbaufähig sein für evtl. spätere Fotografie
    Das Teleskop sollte gut transportabel sein, da wir es in unserem Reisemobil mit in die Sahara oder in den Urlaub nehmen möchten.Das bedeutet nicht zu schwer und nicht zu sperrig.


    Über eure Hilfe würde ich mich freuen, danke


    Gruß Danie

  • Hallo Daniela,


    erst mal willkommen hier auf Astrotreff.


    Bist ein nettes Mädel, will doch glatt dem lieben Ehemann ein Teleskop schenken (Mift, ich musste mir mein Zeugs selber kaufen [}:)])


    Zu den angedachten Geräten ein paar Anmerkungen-


    Ein 200/1200 Newton als Dobson montiert ist natürlich nicht mehr gerade klein, aber mit der Öffnung sieht man eine Menge und so ein Dobson lässt sich auch noch recht bequem in einem normalen PKW transportieren. Der unschlagbare Vorteil des Dobson- du bekommst für das Geld keine andere Optik vergleichbarer Größe mit einer stabilen Montierung dazu (beim Dobson ist das die Rockerbox, im Preis ja incl.). Hier eine Auswahl Dobson (klick mich)- der Vorteil bei diesen wären die jeweils 3 Okulare inclusiv, sonst üblich nur 2 oder sogar nur 1 Okular


    Der Makutsov und auch das SC haben jeweils weniger Öffnung und bedingt durch deren hoher Brennweite zeigen beide ein recht kleines Feld. Das SC ist dazu noch ohne Montierung, da müsste wenigstens eine EQ-5 dazu mitgekauft werden. Für Fotografie sind beide sehr ungeeignet, die hohe Brennweite macht es für einen Einsteiger fast unmöglich um damit vernünftige Astrofotos erstellen zu können. Der Makutsov ist auch nur azimutal montiert, fällt fotografisch damit ehr ganz raus.


    Fotos sind auch mit einem Dobson nicht machbar, auch nur azimutal montiert und eine motorische Nachführung fehlt auch. Wobei man eh besser zweigleisig fährt, ein Dobson für rein visuelle Nutzung und für Foto ein kleineres Teleskop, häufig ein kleiner ED-APO so mit 80mm Linse und dieser dann passend parallaktisch montiert. Eine Lösung dieser Art führt erheblich schneller zu erfolgreichen Fotos. Wobei die Warnung gleich mit folgt- Astrofotografie ist teuer, eine vernüftige brauchbare Ausstattung liegt schnell in einer Größenordnung von 1000€ aufwärts, nach oben fast unbegrenzt. [:0]


    Zum Punkt Dobson und Reisemobil- der Tubus selbst wäre ca. 25x110cm, die Rockerbox nimmt etwa 35x35cm bei geschätzt 40cm Höhe ein. Wenn die Rockerbox auf einer weicheren Unterlage steht kann der Tubus durchaus während der Fahrt senkrecht in dieser eingehängt bleiben. Höhe dann gesamt vielleicht 125cm. Oder eben Tubus liegend in einem passenden Fach, in der Rockerbox kann dafür dann etwas anderes gelagert werden.


    Gruß
    Stefan

  • Hallo Stefan,


    danke für deine Antwort.
    Das Problem ist das wir auf unseren Reisen oft OFF-road unterwegs sind. Das bedeutet ganze muss Off-road tauglich sein bzw. verstaut werden können (bedeutet stehend geht das nicht)
    Gibt es sonst noch gute irgendwelche bezahlbare Alternativen? Das mit dem Fotografieren müsste auch nicht gleich sein, nur einfach als späterer Zusatz möglich sein.


    Gruß Danie
    PS: Ja nett sind wir Mädels meistens[;)]

  • In Prinzip bin ich mit stefan-h ja immer einer Meinung, aber bei Sahara wäre ich gegen in offenes System wie einen Newton bzw. Dobson: wegen dem Sand !


    Vielleicht doch auch so ein feines kleines geschlossenes Fernrohr, wie im Nachbarthread diskutiert bzw von mir vorgeschlagen, passt gut gepolstert in Ersatzkleidung in einen kleinen Alukoffer, eventuell sogar eine Nummer grösser (Refraktor 120/600), so was hätte ich gerne in der Sahara dabei.


    guckst Du hier:


    Und: "meistens nettes Mädel", das Teleskop verschenkt, hört sich schon sehr nach Frühlingswunder an .... und auch "Mift", ich muß mir nicht nur selber kaufen, sondern auch noch gleich immer ein Paar schöne Damen-Schuhe mit dazu

  • Hallo Daniela,


    Visuelle Amateurastronomie und Astrofotografie sind (außer für Mond und Planeten) so total unterschiedliche Anforderungen, dass es kaum möglich und sinnvoll ist, ein Teleskop für beides anzuschaffen.


    Habt Ihr schon ein kleines lichtstarkes Fernglas? Ein 7x40/8x56/10x60/11x70 mit guter Abbildung wäre empfehlenswert, die größeren eher mit Stativ oder aus dem Liegestuhl.


    Der 200/1200mm Dobson wäre für den Einstieg in das visuelle Beobachten sehr gut, außer für den Transport! Gegen Wüstensand helfen Kisten mit gut schließendem Deckel, man beobachtet ja nicht bei Sandsturm. Erhöhter Verschleiß ist aber wohl unvermeidbar.
    Eine zerlegbare Reiseausführung macht erst bei etwas größeren Spiegeln (250-300mm) richtig Sinn, kostet dann aber mit Zubehör eher so 1200-1500 Euro. Packmaß: Eine Alubox und ein Bündel Rohre.


    Die Cassegrain-Varianten sind Spezialisten für Mond- und Planetenbeobachtung. Deepsky- Beobachtung und -fotografie von flächigen Objekten geht damit nur sehr bedingt.


    Linsenteleskope werden oberhalb 10cm Öffnung (wo die Deepsky-Beobachtung erst richtg beginnt) schnell sehr unhandlich und/oder sehr teuer.


    So genannte Goto-Teleskope mit Computersteuerung sind auf den ersten Blick eine feine Sache. Leider hat die Goto-Montierung nix mit Fototauglichkeit zu tun, und bis ca. 1000 Euro steckt zu viel Geld in der Mikroelektronik und zu wenig bleibt für eine gute Optik und Mechanik übrig.


    Eine Alternative zum Teleskop für das Genießen des Wüstenhimmels ist ein größeres Bino, z.B. 20x80, auf einem Stativ. Damit kann man keine kleinen Objekte hoch aufgelöst sehen, aber es bietet einen gigantischen Überblick.


    Astrofotografie ist eine der technisch anspruchsvollsten Sparten der Fotografie. Der Nachthimmel über der Wüste ist es aber sicher wert, abgelichtet zu werden!


    Das muss nicht immer per Teleskop sein. Landschaft plus leuchtende Milchstraße kann z.B. eine geniale Kombination sein! Das geht aber richtig gut nur mit mehreren Teilaufnahmen (Landschaft per Stativ statisch, Himmel mit Motor-Nachführung), die Bilder werden dann am Computer kombiniert.


    Mit 10cm Öffnung und einer guten Kamera kann man auf Fotografien von Galaxien und Nebeln etwa so viel erkennen wie mit 50cm Öffnung visuell! Das gilt aber nur für flächige/neblige Objekte, die visuell außerdem praktisch nie farbig erscheinen.
    Bei Mond, Planeten und Sternhaufen bringen die Optiken fotografisch und visuell vergleichbare Leistung.


    Ich gehe jetzt mal stark davon aus, wer Sahara-Touren mit Wohnmobil unternimmt, hat auch schon eine gute Fotoausrüstung? Dann sind eventuell einige Komponenten für gute Astrofotografie schon vorhanden?


    Für den Einstieg wäre z.B. ein 100-200mm Makro-Objektiv (kein Witz!) hervorragend geeignet. Wichtig ist eine Festbrennweite mit hervorragend korrigierter Optik, die in Unendlich-Position bei f/4 bis f/5 schon knackscharf und kontrastreich abbilden kann.
    Oder habt Ihr gar eines der richtig teuren lichtstarken Teleobjektive? Die großen Tüten (400mm f/2,8 ED und Konsorten) kann man schon wie ein Teleskop einsetzen. Dazu braucht es dann ein richtig solides Fotostativ. Damit lässt sich aber auch astrofotografisch schon so richtig was anfangen.


    Zusätzlich gebraucht würde nur noch ein halbwegs guter Montierungskopf zwischen Stativ und Kamera, mit Motorantrieb zum Ausgleich der Erddrehung, was für Fotografie hochpräzise geschehen muss, sonst gibt's unscharfe Bilder! Die Belichtungszeiten liegen ja zwischen einigen Sekunden und mehreren Minuten.


    Die kleine Ausführung heißt z.B. "Skywatcher Star Adventurer", kostet komplett deutlich unter 500 Euro und passt in ein kleines Köfferchen, da ist bei einer Zuladung von 2-2,5 kg aber schon das Limit erreicht.
    Nach oben gibt es zuladungs- und preismäßig kaum Grenzen...


    Gruß,
    Martin

  • Hallo Daniela, <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Das bedeutet ganze muss Off-road tauglich sein bzw. verstaut werden können (bedeutet stehend geht das nicht)<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Ok- aber mal pragmatisch gedacht- während der Fahrt liegt der Tubus flach und gegen Herunterfallen gesichert auf dem Bett, Nachts steht er hochkant vorne neben dem Fahrersitz.


    Gegen Staub würde vorn und hinten eine übergezoge, dicht abschließende stabile Folie schützen. Auch andere Optiken müssten ja gegen Staub geschützt werden, ebenso die Mechanik einer Montierung- einer EQ5 (oder ähnlichen) oder auch der NexStar würde ich Feinstaub nicht zumuten wollen.


    Geschlossene Systeme wie ein SC oder Maksutov hätten zwar weniger Staubprobleme, dafür kühlen die sehr schlecht aus. Tagsüber im Fahrzeug aufgeheizt, nachts draußen aber kalt- das führt zu heftigem Tubusseeing (also Warmluftschlieren im Tubus selbst).


    Gruß
    Stefan

  • Also für mich ist das ein Fall für einen klassischen Reisedobson wie z.B. den 8" von Hofheim Instruments. Alles in einem Koffer der auch gut Staubdicht gemacht werden kann. Für Offroadgeschichten würde ich keine anfällige Montierung verwenden wollen - und bei Saharasternenhimmel ist Fotografieren statt mit den Augen genießen doch eh Blasphemie ;)
    Nachteil: der Hofheim liegt eindeutig über dem Preislimit, vor allem brauchts ja auch noch Okulare. Evtl. gibt's ähnliche günstigere Alternativen?


    Grüße, Heiko

  • Hallo


    danke für eure Antworten.
    Das Problem in der Wüste ist wirklich der feine Sand, der verteilt sich auch ohne viel Wind überall.
    Meine Nikon D200 leidet darunter, ebenso meine Objektive (trotz extremer VOrsicht). Ein Makro habe ich nicht und so ein lichtstarkes und großes Tele besitze ich auch noch nicht. Habe nur ein 70-300 F4-5,6 und ein Weitwinkel 12-24 F4. Hatte jetzt mit meinem 28-70 und Langzeitbelichtung fotografiert,war (aus meiner Sicht) für das erste Mal Sternenhimmel fotografieren ganz okay.
    Stauraum ist relativ, haben einen umgebauten Laster, da ist es theroretisch kein Problem, am besten wäre es unter dem Bett in der Fahrerkabine ca. 2m lang, ca. 60cm breit und ca. 50 cm hoch. Das ganze müsste in einer passenden Kiste verpackt werden (da Off-road das Material ganz schön am leiden ist). PRaktisch ist er aber immer voll gepackt[:D].
    Fernglas hört sich auch nicht schlecht an, aber da er schon lange von einem Teleskop träumt, wäre das das absolute geniale unerwartet Geschenk.


    Gruß Daniela

  • Hallo Daniela,


    Ein fertig zu kaufendes komplettes Teleskop, dass für euch gut passt, fällt mir jetzt nicht wirklich ein.
    Ein Reisedobson in Gitterbauweise ist schnell über eurem Budget, wenn er was taugen soll.
    Der "normale" 200/1200mm Dobson ist wohl optisch ideal, aber eventuell etwas zu groß.
    Die Mini-Tischversion mit 130/650mm zeigt recht wenig und braucht einen soliden Tisch. Ein Campingtisch macht da keinen Spaß.


    Die Zwischengröße 150/750mm würde vielleicht am besten passen. Aber die gibt's meines Wissens leider nicht als Dobson. Eine parallaktische Montierung würde ich euch aber für den Einstieg erst mal nicht empfehlen (siehe auch Anmerkung zu Astrofotografie-Ausbau weiter unten)


    Optimal wäre meiner Meinung nach, einen 150/750 Tubus mit Rohrschellen und Sucher zu kaufen (ca. 300-350€), und dazu eine selbst gezimmerte und mit Schrauben zusammen gehaltene Dobson-Montierung aus unbehandeltem oder nur gewachstem Birke Multiplex Holz, ca. 12-15mm dick. Den Untersatz kannst Du ohne Verpackung irgendwo verstauen, der geht auch bei Offroad-Touren nicht kaputt.


    Falls Ihr euer Wüstenmobil selbst ausgebaut habt, wäre so eine selbst gezimmerte Dobson-Montierung ein Klacks für euch und mit etwas Vorbereitung locker an einem Nachmittag gebaut. Hilfestellung könnt Ihr euch hier im Forum holen. Um auf den Geschmack zu kommen, vielleicht mal bei Youtube nach "telescope building with John Dobson" suchen. Ihr müsst ja keinen Spiegel selbst schleifen, aber die "Original Dobson-Bauweise" wird mit Wüstenbedingungen sicher gut zurecht kommen! Einziger Nachteil: Wenns ein Geschenk werden soll, müsstest Du den Untersatz heimlich allein zimmern.


    Für den Tubus (Außenmaße so 750mm lang, knapp 200mm Durchmesser plus Okularauszug vorn seitlich) wäre eine Transportkiste gut.


    Dazu drei Okulare für zusammen ca. 250 Euro, ein Himmelsatlas für Einsteiger und eine schwache rote LED-Leuchte.


    So einen 150/750 Tubus kann man sogar später recht gut als Basis für Astrofotografie hernehmen. Allerdings wäre dann eine ordentliche parallaktische Montierung mit Motorantrieb fällig, die noch mal das 2-3fache der Optik kostet, und ein Komakorrektor für 120-300 Euro.
    Auch sind 750mm Brennweite schon eine ganze Menge, besser fängt man mit 100-200mm Objektiven an!


    Wenn die Sterne richtige Pünktchen sein sollen, sind die meisten Zoomobjektive leider ungeeignet. Da führt dann kein Weg an richtig guten Festbrennweiten vorbei. Schau dich um nach guten Gebrauchten ohne Autofokus!


    Deine Nikon D200 ist für Astrofotografie brauchbar, es gibt heute allerdings schon deutlich bessere Bildsensoren.


    Serienmäßige DSLRs filtern leider das schöne rote Wasserstoff-Leuchten bei 657nm bereits raus, das auf Astrofotos oft so prächtig aussieht. Um das aufzunehmen, ist entweder ein Kamera-Umbau nötig (internen Filter durch Klarglas oder anderen Filter ersetzen), oder der Kauf einer der teuren "offiziellen" Astro-DSLRs.


    Was deiner Kamera wirklich fehlt, ist ein Live View Modus. Nur damit kriegst Du die Schärfe relativ bequem absolut auf den Punkt. Den hat auch meine D80 nicht, deshalb nehme ich für meine Versuche mittlerweile nur noch die D610(Vollformat) - die ich dir allerdings nicht als Body für eure Wüstentouren empfehle, weil ich sie dafür nicht robust genug finde.


    Gruß,
    Martin

  • Hallo Martin,


    Danke für deine ausführliche Antwort.
    Meinst du mit dem Tubus sowas in die Richtung?
    Orion StarBlast 6 - Astro Dobson - Öffnung 150mm / Brennweite 750mm
    TS GSO Newton-Teleskop 150/750 mm mit 2"-Crayfordauszug
    Skywatcher Teleskop AC 150/750 StarTravel NEQ-5


    Das mit dem Selbstbau denke ich bekommt man hin.


    Gruß Daniela

  • Hi Daniela,


    sowas in der Art des Orion ist damit gemeint. Nur der kleine Orion hat zwei Nachteile- der Unterbau ist nicht hoch, damit muss also der Dobson auf einem Tisch stehen, sonst kann man damit nicht beobachten bzw. liegt auf dem Bauch daneben. Der zweite Punkt- das Teil hat nur einen Okularauszug in 1,25" Ausführung. Das verschließt damit die Beobachtung der mit dieser relativ kurzen Brennweite eigentlich möglichen großen Felder. Dazu wäre ein Okualrauszug in 2" Version nötig und das dazu passende/nötige 2" Okular.


    Der GSO Newton hat einen 2" Auszug, aber für den benötigst du noch eine Montierung. Also dafür selbst eine Rockerbox bauen oder auch mal die längere Version als 150/1200 anschauen. Von der ist dann aber zu einem 200/1200 nicht viel um- der 150er ist sogar geringfügig länger, der 200er dafür halt etwas dicker.


    Das Set mit dem AC 150/750 StarTravel- die parallaktische Montierung wird Staub nicht gut vertragen. Und die Optik ist ein recht großer und schneller Achromat. Schön für Übersichtsbeobachtung bei niedriger Vergrößerung, aber bei höherer Vergrößerung recht farbenfroh- da zeigt der Achro seinen Farbfehler sehr deutlich und das vermindert auch die Schärfe der Abbildung erheblich.


    Gruß
    Stefan

  • Hallo Daniela,


    Ja genau, sowas meine ich.
    "NEQ-5" ist schon eine Montierung, die auch fototauglich wäre. Das ist dann kein Dobson mehr, und wäre vielleicht was "für später" zum Fotografieren.


    Welcher Tubus für euch am besten ist, da bin ich jetzt nicht der absolute Spezialist. Als notorischer Selbstbauer habe ich mir die käuflichen Teleskope in den letzten Jahren nicht so genau angesehen.
    Mein eigener kleiner 150/750 Dobson ist ein Selbstbau (nur Haupt- und Fangspiegel sind gekauft).
    Vielleicht liest hier jemand mit, der oder die sich besser mit den aktuellen Newtons in dieser Größe auskennt?


    Angesichts der Einsatzbedingungen sollte der Tubus nicht zu teuer sein. Ein Kohlefaser-Leichtgewicht braucht Ihr nicht. Robustheit ist wichtiger. Es sollten zwei Rohrschellen zur Befestigung dabei sein, die auf beiden seiten (180° gegenüber) Schraubgewinde haben zur Befestigung der Stativschiene. Da kommen statt dessen dann die Höhenräder der Dobson-Montierung dran. Hier kannst Du ein schönes Beispiel für den Selbstbau sehen. Statt Holzoberfläche gehen auch so genannte "Siebdruckplatten", die sind schon beschichtet.


    Gruß,
    Martin

  • Hallo
    Danke Martin und Stefan für eure Antworten.
    Habe nun diese 2 mal in die engere Auswahl genommen, was für zusätzliche Okulare wären da von Vorteil.
    Brauche ich sonst noch was außer den oben empfohlen Sachen?
    Vergrößern
    GSO Dobson Teleskop N 200/1200 DOB Deluxe Version
    Skywatcher Dobson Teleskop N 150/1200 Skyliner classic


    oder halt ein 8" Reise-Dobsons von Hofheim, das liegt zwar etwas über meinem Limit aber wenn ich dafür alles hätte?


    Warte dankend auf Feedback

  • Hi Daniela,


    bei dem Skywatcher sind nur 2 sehr einfache Okulare und der kleine 6x30 Sucher dabei. Kostet zwar deutlich weniger, aber die Aufrüstung kostet dafür um so mehr.


    Der GSO Deluxe ist da besser ausgestattet, bei dem finde ich aber das Rollenlager unten in der Rockerbox nicht so gut. Und gerade mit Hinsicht auf die staubige Umgebung könnte dieses offene Rollenlager schnell zum Problem werden.


    Ich hatte dir ja schon einen Link gesetzt, hier nochmals direkt auf den 200/1200 Dobson. Ist auf den ersten Blick eine Ecke teurer, hat aber zusätzlich ein weiteres Okular dabei und den besseren Sucher (90° seitlicher Einblick). Dazu ist bei dem unten in der Rockerbox kein Rollenlager verbaut. Anstelle dessen ein "einfaches" Gleitlager. Das erfüllt seinen Zweck aber deutlich besser und lässt sich bei zuviel abgelagertem Staub leicht durch simples feuchtes Abwischen reinigen. Darüber hinaus noch nötiges Zubehör- da würde ich ein halbwegs weitwinkliges Okular mit einer Brennweite so um 6-7mm nehmen.


    Oder zu dem Galaxy D8-K-MC dieses aktuell angebotene Set mitkaufen oder aber alternativ dieses mit den Baader Hyperion- die Hyperion sind etwas besser als die Planetarys einzustufen.


    Zu der Idee mit dem Hoffenheim Dobson- ja, der würde weniger Platz benötigen, muss aber auch jedesmal zusammengebaut und wieder zerlegt werden. Und zu dem von Haus aus höherem Preis kommen dann noch die Okulare zusätzlich drauf.


    Gruß
    Stefan

  • Hallo Stefan,


    danke für deine Antwort, ich finde das Dobson toll, allerdings macht mir die Größe echt etwas Mühe. Da ist fast unser ganzer Stauraum belegt. Weißt du nicht noch eine kleiner oder kompaktere gute Alternative.
    Habe gerade noch ein Nexstar 8 angeboten bekommen, was meinst du zu sowas? Einsteiger geeignet?

  • Hi Daniela,


    das NexStar benötigt immer eine Versorgungsspannung, manuell kann man das nicht bedienen. Auch muss man erst mal ein Alignment nach dem Einschalten durchführen, sonst kennt sich die Steuerung am Himmel nicht aus.


    Und Staub wird der kleinen Montierung nicht gut tun. Da ist nicht alles dicht und Staub im Getriebe oder auf den optischen Encodern (soweit mir bekannt stecken da DC-Servos mit Encodern drin) führt dann schnell zu Nichtfunktion.


    Zum Stauraum- die pragmatsiche Lösung hatte ich doch schon erwähnt- den Tubus bei euren Fahrten flach auf das Bett gelegt und mit einem Spanngurt gesichert. Damit nimmt er keinen Platz weg und liegt sicher gepolstert auch bei Off-Roadfahrten.


    Zum Punkt Staub und Dobson bzw. Newton noch ein Punkt- sollte der Spiegel während dem Urlaub tatsächlich mal recht viel Staub abbekommen haben- auch kein Problem. Spiegel samt seiner Zelle abschrauben, schräg hinstellen und mit frischem Wasser abspülen. Bleiben vielleicht ein paar Wasserflecken zurück, aber die kann man dann später zuhause mit einer richtigen Reinigung auch wieder loswerden. Aber bitte nie mit einem Tuch am Spiegel oder auch an den Linsen der Okulare wischen oder reiben- das führt auch mit feinem Staub zu schädlichen Mikrokratzern. [:)]


    Gruß
    Stefan

  • Hallo Stefan,


    das mit auf dem Bett legen und Spanngurt geht nicht. Und der Platz unter dem Tisch ist zu klein. Und wenn wir OffRoad unterwegs sind zu fünft, dann ist das mit dem genügend Platz leider so eine Sache ,-), und wenn ich es in einer Kiste verstauen würde unter der Fahrerkabine nimmt die halt fast unseren kompletten Stauraum weg.
    Gibt es kein Minidobson mit dem man auch eine gute Qulität hat?
    Gruß Daniela

  • Hi Danie,


    wenn Astronomie auf euren Reisen die Hauptsache ist, würde ich in einen Reisedobson investieren. Der lässt sich kompakt und sicher transportieren. Das Zusammenbauen und ggfs. Nachjustieren ist mit einiger Übung in weniger als 5-10 Minuten passiert. Einen Tubus waagerecht bzw. einen Spiegel senkrecht zu transportieren, wäre eher weniger meine Empfehlung bzw. ich hätte Angst, dass sich der Hauptspiegel lösen könnte. Ein paar km Feldweg mit durchgeschlichenen Schlaglöchern sind da auf der Rückbank kein Problem, aber bei stundenlangen Pistenfahrten hätte ich da Bammel.
    Wenn es eher so ist wie "hach, jetzt durch ein Teleskop zu schauen, das hätte was" hätten andere Lösungen durchaus ihre Vorteile, gerade unter deinen Bedingungen. Und so ein C8 ist sicherlich nicht schlecht, wobei man da abwägen müsste und auch das Paket anschauen.
    Grundsätzlich kosten die eben wesentlich mehr, haben weniger Kontrast z.B. (http://www.binoviewer.at/beoba…skopvergleich_jupiter.htm) und auch noch ein noch geringeres Feld und auch Austrittspupillen als 'typische' Newtons mit gleicher Öffnung. Abgesehen von der AP (die steht nur als Zahl da) lässt sich dieses Problem einigermaßen damit simulieren: http://www.sternfreunde-muenster.de/orechner.php. Wobei sich da noch einiges mit einem Reducer und einem 2"-Ubgrade herausholen lässt. Was halt auch noch aufs Budget schlägt.


    cs
    Jürgen

  • Was ist eigentlich mit so einem Scientific Explore Gitterrohrdobson in 10 Zoll. Die kosten jetzt so 770 Euro nackt. Gewicht ist ja nicht so das Problem? Ist zwar auch stapeltechnisch nicht so super wie ein Reisedobson aus Deutschen Landen, aber die spielen auch in einer anderen Preiskategorie.


    Dani, ich verweise mal auf einen schönen Reisebericht aus Afrika (aber stationär) damit Du etwas ein Gefühl für Gitterrohr Konstruktionen bekommst:


    http://www.teleskop-express.de…skop-254-mm-Oeffnung.html
    (lass Dich von Ultralight nicht irre führen, aber Gewichtsangaben sind ja da ;-))


    und ein S.A Bericht:
    http://www.astrotreff.de/topic.asp?TOPIC_ID=202075
    (dort ist ein youtube Video verlinkt. Das Teleskop ist aber größer, ein 20 Zoll glaub ich.


    Gruß,
    Walter

  • Servus Daniela,


    eigentlich wollte ich hier nicht mitschreiben aber die Empfehlung jeglicher offener Optiken
    a' la Newton sind weniger 'Sahara-geeignet'(!) was auch fuer andere Wuesten gilt.
    Der Sand/Staub sind gnadenlos und zerstoert innerhalb kuerzster Zeit die Oberflaechen von
    Linsen und Spiegeln. Es handelt sich oft um Quarzsand (Mohshaerte (MH) 7, Glas nur MH 5-5.5 ...)
    Aussederm enthaelt der Boden zienlich viel Salz weshalb eine schnelle Reinigung der Optik
    sich nicht selten als schwierig erweist.
    Ich arbeitete 4 Jahre im Rahmen geophysikalischer Messungen (Seismik) in der libyschen Wueste
    (Hamada al Hamra und Syrenaika) und weiss wovon ich rede.
    Auch ist die Transparenz des Himmels meist nicht berauschend gut; Grund: die taeglichen
    Windteufel (arab. 'Habub'), die den Staub thermikbedingt in grosse Hoehen transportieren.


    Deshalb kommt m.E. nur ein geschlossenes optisches System, also ein Refraktor (120/600),
    SC oder eines dieser neueren Mak-Newtons wie z.B. das Skywatcher MN 190/1000 in Frage,
    die sich leicht 'entstauben' lassen.


    Da ich annehme, Ihr seit schon einmal in Sandkasten gewesen, wisst Ihr auch, dass nach
    Offroadfahrten das Auto immer mit einer Sandschicht zugestaubt ist, vor allem innen.
    Einen wirklichen Schutz der Optik sind nur sog. 'Zarges-Boxen' - die leider sehr teuer sind.
    Aber schliesslich soll das Teleskop ja auch nach der Reise noch etwas taugen. Deshalb:
    eine robuste Optik die leicht zu reinigen ist! Zur geeigneten 'Fotomontierung' wurden schon
    Vorschlaege unterbreitet, jedoch denke ich nicht, dass Ihr die Naechte mit Deepsky-Fotos
    verbringen wollt. Und der Himmel erreicht dort, aus genannten Gruenden, selten mehr als
    mag 6.

    Gruss, Steve

  • Hallo an alle die sich die Mühe machen mir zu antworten.


    (==&gt;) Walter: bei diesem Reisedobson wollte ich eigentlich zuschlagen.
    (==&gt;) Steve : Du hast mich jetzt echt verunsichert. Ja die libysche Wüste ist echt wunderschön. Z.Zt. sind wir im Winter ein paar Wochen in Marokko unterwegs. Aber Sahara ist Sahara. Ich finde den Sternenhimmel mit bloßem Auge dort schon gigantisch. Beim Surfen durchs www. waren einige Reiseberichte von der Wüste zu finden, die da auch ein Reisedobson benutzten.
    Aber deine Argumentation hat schon was, das mit dem Sand sehe ich immer wenn wir wieder zu Hause sind, man hat echt lang was davon ,-).
    Jetzt weiß ich wieder nicht was das richtige ist, dabei war ich mich schon für den Dobson entschieden

  • Hi again,


    es war bestimmt nicht meine Absicht 'Verunsicherung' zu erwecken - sorry wenn das so rueber kam!
    Und logischerweise ist der Wuestenhimmel meist besser als der ueber Mitteleuropa.
    Newton-Teleskope sind grundsaetzlich auch tolle Geraete, aber offene Systeme. Waehrend der naecht-
    lichen Beobachtung stellt sich bez. Verschmutzung kaum ein Risiko ein.
    Das Problem ist der Transport. Die Dinger sind sperrig und benoetigen platzfressende Container,
    muessen jedesmal zusammengebaut und kollimiert werden (insbesondere zerlegbare Dobson).


    Besser ist deshalb: "out of the box --&gt; auf die Montierung --&gt; grob einnorden --&gt; loslegen"
    Ausserdem sollte der (Transport)-Platzbedarf so gering wie moeglich sein. Hier sind kleinere Geraete
    wie Refraktoren deshalb klar im Vorteil, zudem geschlossen und weitgehendst justierstabil.
    Es ist nicht vergleichbar ob ein 'Reiseteleskop' von A nach B transportiert wird, dort aufgebaut und
    dann mehr oder weniger stationaer betrieben wird oder taeglich auf- und abgebaut werden muss.


    Meine Wahl waere deshalb ein gutes 4-Zoll Zoom Spektiv wie dieses:
    http://www.teleskop-express.de…ktiv---22-67-x100-mm.html


    ...just my two cents und schonen Urlaub !


    CS, Steve

  • Tja, so ganz ohne Wüstenkenntnisse kann ich jetzt nix mehr zu sagen, aber Steve - da es ja garantiert scheint daß z.B beim Beobachten recht annehmbare Mengen Wüstenstaub auf der Hauptoptik landet.
    Ist ein Spiegel wie beim Newton nicht viel ungefährlicher vom Staub zu befreien? Methode: ab in die Wasserschüssel. Massiv feinsten Quarz Staub von einer Linse zu beseitigen stell ich mir fast unmöglich vor, ich würde mich nicht mal trauen abzupinseln - man muss es schon in Wasser baden. Mit Spiegel geht das.


    Oder gehe ich von falschen Tatsachen aus. Wie ist es nachts in der Wüste bezüglich Wind? Bzw. gibt es oft Windstille, so daß sich dieses Problem zumindest beim Beobachten nicht stellt? Ich hab es in Deutschland nur ein mal gehabt daß der Wind den trockenen Acker aufwirbelt. Als die Zähne zu knirschen anfingen hab ich schnell alles eingepackt :-(.


    Gruß,
    Walter

  • (==&gt;)STeve : Danke für deine Antwort, ich dachte bei einem zerlegbaren Dobson, spare ich doch PLatz, das Gewicht ist nicht ganz das Problem. Und zu Hause könnte man ihn zusammenbauen und evtl. einen Tubus drum machen.
    Der Skywatcher MN 190/1000 sprengt etwas mein Buget, da habe ich ja nur den Tubus und eine Montierung müsste ich auch noch haben
    und beim z.B.Skywatcher Black Diamond Line Großfeld Refraktor 120/600mm, weiß ich nicht ob es das richtige wäre auch da müßte ich eine Montierung haben.
    Mit einem Spetiv habe ich mich überhaupt nicht befasst, klar das ist sehr Platz sparend schnell aufgebaut, wenn ich Glück habe passt es auf mein Fotostativ ?!. Mach das genau soviel Freude wie ein Teleskop?
    Daher dachte ich das mit einem REisedobson alle FLiegen mit einer Klappe geschlagen hätte, kann ich platzsparend zusammen bauen.
    DA es Einzelteile sind sind die gut zu entstauben.
    (==&gt;) Walter : Meistens hat sich der Wind nachts gelegt.

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