M1

  • Hallo Forum,


    heute möchte ich euch meinen M1 aus der vorletzten Schönwetterperiode zeigen. Schönes Wetter bedeutet für mich nicht nur, dass der Himmel klar ist, sondern auch, dass das Seeing einigermaßen mitspielt, denn Ziel meiner Fotos ist es fast immer eine möglichst hohe Schärfe zu erreichen.
    Hier hat es für meine Verhältnisse gut geklappt. Belichtet habe ich 31000 mal 1 Sek. Durch mein C11 bei f/5 , also 1400 mm Brennweite, mit der ASI178MM. Für die Farbe dann noch bei 4 Sek. Einzelbelichtungszeit, 2000 Einzelbilder.



    ...und hier in groß:

    http://www.astrofototeam-niede…fotografien/99933_6_g.jpg


    In diesem Fall hatte ich mir eine ganz spezielle Aufgabe gestellt: Um den Pulsar herum gibt es einen Torus. Diesen wollte ich zeigen, denn, das Erstaunliche ist, dass es da helle Knoten und Konturen gibt, die sich auf sehr kurzen Zeitskalen (Tage / Wochen) verändern können.
    Z.Z. Warte ich also auf entsprechend gutes Wetter, um das Objekt nochmal belichten zu können.
    Interessant ist, dass dieser Torus gerade bei unmodifizierten DSLRs bzw. im Weißlicht viel besser zu sehen ist als im Roten bzw. bei Schmalbandaufnahmen. Hier ist auch tatsächlich die Bildbearbeitung recht wichtig. Dieser Torus bildet das Zentrum des Nebels und ist dessen hellster Teil. Es gibt aber weitere, auch recht helle Bereiche im Zentrum. Bei klassischer Bildbearbeitung bleibt die ganze Region aber „flach“ und relativ konturlos, da es ja oft das Ziel ist schwache Bereiche außerhalb zu betonen. Ich habe hier also bewusst linear gestreckt und erhalte ansatzweise eine echte Helligkeitsverteilung. Die Sterne sehen dann aber mau aus und ich habe sie selektiv bearbeitet.
    In der Polachse zum Torus gibt es 2 Jets, die im Röntgenlicht gut sichtbar sind. Aber auch hier kann man sie schon etwas erahnen. Zum Vergleich: https://de.wikipedia.org/wiki/…dia/File:Chandra-crab.jpg
    Wenn man es mit der Schärfung übertreibt, dann gibt es gerne mal „Pseudoknoten“ in ansonsten glatten Filamenten. Hier war ich zunächst nicht sicher, ob alle Knoten in den H-alpha Strukturen echt sind. Ich kann euch aber stolz versichern, dass jede noch so kleine Aufhellung durch ein Hubble-Bild bestätigt werden kann.
    Hier noch 2 Referenzbilder von den Profis. Das 2. ist ein reines RGB und gibt damit einen visuellen Eindruck recht gut wieder.
    http://subarutelescope.org/Pre…07/03/12/CrabNebula_m.jpg
    large bino teleskopes
    http://oldweb.lbto.org/LBT%20W…/Images/Carb%20Nebula.jpg
    Ich hoffe mein Bild gefällt euch.
    M1 bleibt für mich eines der spannendsten Objekte überhaupt.
    Viele GRüße,
    ralf

  • Hallo, Ralf,


    klasse Bild! ...und wieder ein riesiger Aufwand!
    Ich glaube, noch besser geht es nur bei Ausnahme-Seeing während der gesamten Belichtungszeit oder vielleicht in den Hochalpen bei sehr gutem Beobachtungswetter in Europa.


    viele Grüße und noch viel Glück bei weiteren M1-Belichtungen
    Andreas

  • Hallo Andreas, Andreas und Micha,
    man, ihr seid aber schnell mit Antworten.:-)
    Ja, vielen Dank für eure netten Worte.
    Es hört sich zwar viel an, aber an 2 Abenden war das Bild im Kasten. Die Farbe hatte ich nachgelegt bei schlechteren Bedingungen. Das schöne ist ja, dass ich überhaupt keinen Zeitverlust habe. Aufbauen, anschließen, loslegen. Hin und wieder kontrolliere ich, ab der Fokus noch stimmt oder das Objekt herausgewandert ist. Hatte sogar zwischendurch Zeit mit der anderen Monti und nem Tele ein bisschen zu experimentieren.
    Viele GRüße,
    ralf

  • Ralf, wie immer Klasse.


    Unglaubliche Details und einfach ganz anders als die üblichen Astrofotos. Es gibt noch viele Objekte, die ich gerne von dir aufgenommen sehen möchte. Kann man bei dir eine Wunschliste abgeben? Haha. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass bereits deine eigene lang genug ist. ;)


    Ja, der Krebsnebel ist einfach spannend. Ich meine gelesen zu haben, dass der "Torus" zum großen Teil aus Synchrotronstrahlung besteht bzw. leuchtet, welche entsteht wenn schnelle Elektronen (>0.5c) durch ein Magnetfeld abgelenkt werden. Diese Synchrotronstrahlung ist wohl recht breitbandig, was erklären würde, dass bei Schmalbandaufnahmen die Emissionsnebelanteile massiv betont sind.


    Grüße, CS & gutes Seeing
    Feri

  • Ad hoc würde ich sagen:
    - M104 Sombrerogalaxie (die hast du zwar schon aber mit massiver Langzeitbelichtung von 30s; das kann ich selbst ;-))
    - M87 mit Jet
    - Die Säulen der Schöpfung im Adlernebel
    - Helixnebel (falls der zu groß ist dann halt als Mosaik ;-))
    - NGC4565
    - Messier 94 oder 77
    - Einen Kugelsternhaufen
    ... Objekte des Südsternhimmels hab ich mal ausgelassen.


    Und? Wie viele davon hast du auf deiner ToDo-Liste?


    Gruß, Feri

  • Hallo Rolf,


    gratuliere zu dem tollen Ergebnis!


    Wie machst du das nur? Mir wirft deine Methode Fragen auf. Wo kommen die Informationen her? Selbst bei einem C11 muss doch die Bildinformation nach 1s Belichtungszeit sehr gering sein. Nach welchem Algorithmus Stacks du? Ich meine, wenn du den Durchschnitt von nichts nimmst, bleibt am Ende wieder nichts! Bist du durch die Anzahl deiner Bilder tatsächlich in der Lage die Regler voll Aufzuziehen? Mich würde mal ein Einzelframe interessieren.


    Wie auch immer, dass Ergebnis ist sensationell!


    Grüße
    Matthias

  • Hallo, Ralf,


    zur Wunschliste würde ich auch noch gerne etwas beitragen:
    NGC 604 in M33. Der ist ja relativ hell. Da würde mich mal interessieren, wie viele Sterne man in dem Emissionsnebel (ähnlich aufgebaut wie M42 in unserer Galaxie?) mit einem C11 darstellen kann. Hängt vermutlich völlig vom Seeing ab, nehme ich mal an. Hatte Carsten daraufhin auch mal angesprochen, aber er hatte andere Projekte im Kopf.


    viele Grüße und weiter viel Freude mit Deinen guten Ergebnissen!
    Andreas

  • Hallo Feri,
    also, die Hälfte davon steht auf meiner "Done" Liste.;-)
    Aber, ich bin ja irgendwie auch ehrgeizig. Nachdem ich über Jahre meine "Fähigkeiten" verbessert habe, und sich das Equipment gewandelt hat, insbesondere die Kameratechnik, und ich jetzt, was die Schärfe angeht, doch recht weit "vorne" dabei bin, da will ich die ollen Kamellen nicht mehr auspacken.
    M104 ist mir neulich wieder in den Sinn gekommen.
    NGC 4565 ist gemacht, sogar recht ordentlich, steht aber weiter hin auf meiner Liste.
    Arbeite aber gerade auch an NGC 891 und die sind sich so ähnlich.
    Den Jet in M87 habe, auch ganz gut, aber bei gutem Seeing geht mehr und er ist in Planung. Besonders seit Letman (Sascha)mich daran erinnert hat.
    Adlernebel habe ich versucht, hatte daneben gehalten und dann die Lust verloren. ist auch leider recht tief und ich muss zw. Haus und Baum um Belichtungszeit kämpfen.
    Helixnebel, da sind andere mit Schmalband viel besser.
    Kugelsternhaufen habe ich M13 und M15 (mit Peace 1). Die Bildbearbeitung gefällt mir aber nicht.
    Die großen Galaxien habe ich bisher nicht auf dem Schirm.
    Matthias, ein Einzelframe lege ich morgen nach. Aber du täuschst dich, es ist nicht Nichts zu sehen. bei 2 s eindeutig der Neutronenstern schon, bei 1 s manchmal. Viele Leute hassen das Rauschen, ich liebe es, denn darin verbirgt sich alle Information. Ich Stacke mit Autostackert.
    Andreas, ja, den kenne ich und ja, habe schon daran gedacht. Ich will nichts versprechen aber nächste Saison vielleicht. (kann nur gut Rtg. Westen belichten).
    Habe auch noch ein paar "anbelichtete" NGC891, Eskimonebel, M64, die beiden Kaulquappen (habe vergessen wie die heißen)...
    mal sehen, wann die "reif" sind und vom Baum fallen, meine natürlich in den A-Treff fallen :)
    Viele GRüße,
    ralf

  • Abend Ralf,


    hier wurde ja schon alles gesagt #128522;
    Aber den Hut ziehe ich. Hammer, was Du aus einer ASI mit 30.000 Einzelbelichtungen rausholst.


    Schöne Liste, bin auf die nächsten Aufnahmen von Dir gespannt.


    Besten Gruß,
    Sven

  • Moin Ralf,
    das ist einer der eindrucksvollsten Krebsnebel, die ich bisher sehen konnte.
    Hier hat sich die Technik der sehr kurzen Einzelbelichtung wirklich ausgezahlt.
    Gratulation zu diesem Ergebnis!

  • Hallo Sven, hallo Gerald,


    euch auch einen herzlichen Dank.
    Euer Lob ist eine große Motivation.


    Matthias,
    hier also nun ein Einzelbild von 1 Sek. Auf den ersten Blick ist vielleicht nicht so viel zu sehen, aber die Infos stecken drin. Um es noch deutlicher zu zeigen habe ich mal 4 Bilder a 1 s gestackt.
    Ich habe hier die allerdings die schärferen ausgesucht. Wie gut das Seeing war kann man an der Sternabbildung gut erkennen. Für gewöhnlich sind das in dieser 67% Darstellung immer noch weiche Wattebäusche. Ach, war das schön, mehr davon ;)




    Viele GRüße,
    ralf

  • Hallo Ralf,


    Ganz toll wirklich!


    Hier wird auf jeden Fall deutlich warum Stacking so wichtig ist. Bereits nach 4 Bilder wird das Bild schon glatter!


    Trotzdem finde ich es Erstaunlich was du später da rausholen kannst.
    Ich gebe zu, du belichtest 8 Std. Aber eben 8Std. a eine Sekunde. Das will mir irgendwie noch nicht ganz in den Kopf! Die Technik reizt mich! Ich gehe davon aus, das man eine gewisse Mindestöffnung mitbringen muss damit man soviel wie Möglich in 1-x Sekunden einfangen kann! Gibt's da Referenzwerte?


    Meine maximal Öffnung die ich besitze ist 150mm bei f/5. Ich werde es mal an einem hellen Objekt testen.


    Grüße und danke für die Infos.
    Matthias

  • Hallo Ralf,


    Großes Kino!
    Auch von mir Hut ab und Glückwunsch zu so einem tollen Ergebnis.
    Mit 31000 x 1 Sec. ...das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen.


    Danke für´s einstellen.


    Wie Matthias habe ich mir auch schon Gedanken zum Thema "Kurzzeitbelichtung" gemacht.
    Konnte/kann mir das aber nicht so richtig vorstellen.
    Meist sieht man ja nur das Endresultat und eben die Angabe der Anzahl Bilder/Zeit.
    Umso schöner als Vergleich hier ein Einzelbild und ein Stack von Vieren reinzustellen.
    So langsam kann ich mir das Vorstellen.


    Wenn wir schon soweit sind (ohne hier gleich einen Workshop draus zu machen),
    könntest du das auch für alle einzelnen Farben machen?
    (Welche ist das auf dem Beispiel-Einzelbild und Vierfach-Stack eigentlich)
    Sprich LRGB je eine Einzelaufnahme und einen jeweiligen Stack von z.B. Zehn Stk.(oder was eben als Beispiel Sinn macht)?



    Das würde sicher so einige hier interessieren. (Mich auf jeden Fall!)


    Gruß & CS
    Svend



    Edit: Üble Grammatik-Kracher [:D]

  • Hallo Ralf,


    ich würde mich Svend direkt anschließen und fänd es gleichfalls spannend, auch mal einen 100er Stack zu sehen oder sagen wir es so; einen Stack, ab dem man schon mehr Details erkennen kann.


    Auch für mich macht das alles keinen wirklichen Sinn [:D] [:p], da es ja eigentlich immer heisst, Belichtungszeit ist "alles" und eine Sekunde ist halt eine Sekunde. Verstehe einfach nicht so richtig, dass die 31000 Einzelbilder, nicht alle die ein und gleichen eine Sekunde Informationen beinhalten. Sprich alles gleich, beim Stacken dann zwar heller, aber ohne mehr Details / Informationen.... Aber so scheint es ja nicht zu sein, siehe Dein gestacktes M1 Bild [:)]


    Vor 20 Jahren hätte das David Copperfield als Zauberei verkaufen können [;)]


    Viele Grüße,
    Sven

  • Hallo Matthias,
    nein, eine Mindestöffnung gibt es da nicht.
    Im Grunde wären 1000 mal 1 s so gut wie 1 mal 1000 s. Wären da nicht 2 Dinge: das eine ist das Ausleserauschen der Kamera. das wird eben 1000 mal "gezählt" und nicht nur ein mal. Moderne Chips sind da aber schon recht gut. Das andere ist die Hintergrundlimitierung. Damit das Foto wenigstens einigermaßen tief wird muss auf den Einzelbildern der Hintergrund schon ganz leicht erkennbar sein. HIER (bei M1)IST DAS NICHT DER FALL! Ich habe also 2 oder 3 Größenklassen "verschenkt". Hat man die Hintergrundlimitierung erreicht, so verliert man erstaunlich wenig. Bei gutem Himmel braucht man länger dafür als bei schlechtem. Bei einer DSLR z.B. bei f/5 braucht man hier z.B. schon so 10-20 s. Mit einer Monokamera schon deutlich! weniger. Bei meiner ASI178MM sind das 2-3 s. (Gain oder ISO spielt dabei keine Rolle)
    Ich habe die Technik auch an sehr schwachen Objekten ausprobiert, z.B. hier:
    http://www.astrotreff.de/topic…04412&SearchTerms=vdb,141
    "gefühlt" verschenke ich vielleicht 50% der Belichtungszeit. Auf der anderen Seite gewinne ich aber auch Zeit, weil ich nie irgendwelchen Stress habe mit Leitsternen oder Guiding. Außerdem sehe ich den Fokus quasi immer life.


    Svend: in Farbe sieht das schon gleich viel schlechter aus. Ich selber nutze dafür ja auch die Farbcam von ASI. Hier brauche ich so 4-8 s um an den Hintergrund zu kommen.
    Diesen Bildervergleich hatte ich neulich an anderer Stelle schon eingestellt. Hier SW versus Farbe, jeweils 1000 mal 2 s.




    Nachteile gibt es natürlich auch. Z.B. wird es mit Schmalbändern sehr schwierig, es fehlt einfach der Hintergrund und man kommt "nicht vorran". Ich werfe sogar den IR-Cut-Filter raus um möglichst viel Licht auf den Chip zu kriegen.
    Und letztendlich muss man auch hier auf gutes Seeing warten. Es hilft nicht einen Wattebausch nur 1 s zu belichten, der wird nicht schärfer ;) aber ein Stecknadelkopf der hin und her springt/wandert, den kann man schon festnageln.
    Bei sehr hellen PN kann man übrigens die B-Zeit weiter senken. Rekord bei mir sind 50 MS :)
    z.Z. belichte ich gerade den Orionnebel mit 0,5 s fürs Zentrum.
    Wenn ihr weitere Fragen habt, dann meldet euch einfach.
    Viele GRüße,
    ralf

  • Hey Ralf,


    wieder ein klasse Ergebnis von Dir! Die vielen schönen Details Vorallem im Zentrum um den pulsar herum sind bemerkenswert. Das hast du sehr schön herausgearbeitet. Kaum zu glauben das es mit der kurzen Belichtungszeit machbar ist. Hast du schon überlegt dir die Technik patentieren zu lassen? ;)
    Ich bin auch schon gespannt ob eine kleine Veränderungen sichtbar wird wenn du M1 nächstes Mal wieder aufs Korn nimmst. :)


    Bleib bitte dran, Ist echt spannend! Übrigens freu ich mich schon auf die nächsten Objekte von deiner to do Liste :) besonders M104 find ich sehr reizvoll.
    NGC 2261 wäre aber auch ein denkbares Objekt, da sich dort auch innerhalb von einer relativ kurzen Zeit einiges im Nebel bewegt.


    Gruß Piotr

  • Hallo Ralf,


    auch von mir Glückwunsch zu diesem tollen Ergebnis!
    Ich versuche mich auch gerade an der Methode der Kurzzeitbelichtung.
    Dazu hätte ich eine Frage an dich.
    Wie löst Du das Problem der Streifenbildung durch eine Drift wegen Ungenauigkeiten in der Montierungsaufstellung?
    Dithern funktioniert ja bei Firecapture oder Sharpcap nicht.
    Mit APT und der internen Ditherfunktion geht es zwar, kann aber die Bilder nur als fits Datei speichern.


    VG Cl.-D.

  • Hallo Ralf,


    habe mich jetzt, durch dieses super Bild motiviert, noch mal an "meinen" M1 vom Dezember letzten Jahres gemacht. Diesmal auch mit Autostakkert gestackt. Verwendung 75% von 280 Aufnahmen á 30 Sekunden mit ALCCD5LII am 200/1000 Newton:


    <center></center>


    Das Ergebnis kann sich natürlich mit Deinem nicht messen, aber du bist "schuld" daran, dass ich mich im Wesentlichen mit den Kurzbelichtungen beschäftige. Das hat unter Anderem auch den Vorteil, dass ich mit meiner Uraltmontierung ohne Guiding etwas anfangen kann. Mit AS2 habe ich bei Deepskyaufnahmen durchaus unterschiedliche Ergebnisse. In diesem Fall scheint das Summenbild jedoch etwas besser zu sein als mit DSS, womit ich im Dezember gestackt hatte. Nach der Analyse in AS2 schien mir eine Verwendungsrate von 75% als optimal. Habe auch 100% gestackt, das Ergebnis mit 75% erschien mir subjektiv etwas besser. Verfährtst du auch so oder nimmst du immer 100%, um das Rauschen zu minimieren? Nutzt du die "Drizzle" Funktion? Die ALCCD5LII scheint deulich unempfindlicher als deine Kamera zu sein, (ist auch Farbe...) denn ich hätte mindestens 10" belichten müssen, um ein ähnliches Einzelbild zu bekommen, wie du hier zeigst. Habe mich dann für 30" entschieden, um ein "sicheres" Ergebnis zu bekommen, denn ich musste am nächsten Tag arbeiten...


    Viele Grüße,


    Micha

  • Hallo zusammen,
    also, wenn ich hier ein Bild zeige und das gut ankommt, dann freue ich mich natürlich.
    Wenn ich dann aber gelegentlich höre, dass meine Bilder andere Leute motivieren können, dann ist das wohl das größte Lob, das ich erwarten kann. Danke dafür.
    Als "Gegenleistung" dokumentiere ich deshalb hier mal den ganzen Prozess.
    Das Signal-Rausch-Verhältnis verdoppelt sich jeweils bei der 4 fachen Anzahl der Bilder.
    1 und 4 haben wir schon, jetzt kommt 16, 64, 250 und 1000. Beim unbearbeiteten Stack wird einfach nur das Rauschen immer weniger. Weniger Rauschen bedeutet, dass man das Bild strecken kann. Hier habe ich es jeweils linear gemacht. Bei 16 mal 1 Sek. habe ich ein Bild noch etwas weiter gesstreckt, nur um zu zeigen, was nach so kurzer Zeit schon zu sehen ist. Den 1000er Stack habe auch gestreckt, danach war das SNR aber noch gut genug um zu schärfen. Von diesen 1000ern sammle ich dann so viele wie es geht bzw. bis ich keine Lust mehr habe. In diesem Fall hier habe ich übrigens keine Darks verwendet (vergessen). Sollte man aber unbedingt machen. Die Hotpixel wurden zwar beim Speichern in Einzelframes entfernt. Nicht aber die Coldpixel bzw. das Fixed-Pattern-Noise. Man kann deshalb bei einigen Bildern das "Wandern" des Objektes sehen.


    16 mal 1 s




    64 mal 1 s




    250 mal 1 s




    1000 mal 1 s





    Ich melde mich später noch mal.
    Viele GRüße,
    Ralf

  • Hallo Claus-Dieter,
    Dithern ist ja der Versatz der Einzelbilder. Im Grunde ist ja hier jedes einzelne Bild gedithert. Die Streifenbildung kannst du ja auch hier sehen. Exakt passende Darks sind absolute Pflicht. (Und es gibt immer wieder Leute, die behaupten es geht auch ohne. Ja, es geht, aber das Ergebnis ist schlechter.) Ich habe übrigens gelegentlich auch Probleme mit den Darks, gerade bei der 178er Serie.
    Hallo Micha,
    einen ganz besonderen Gruß an dich.
    Dein Ergebnis ist klasse. Bei besserem Seeing wärst du auch an meine Schärfe heran gekommen. Auffällig ist die sehr exakte Farbigkeit. Die roten Filamente sind nämlich verschieden farbig. Eine Farbkamera hat auch Vorteile. Du hast dich für 30 sek. entschieden :) ja, das war auch meine Zeit bei einer DSLR und ist es z.T. auch heute noch.
    Ich hatte auch DSS und AS!2 verglichen und mich dann für die Planetensoftware entschieden. Wenn es schwierig wird nehme ich AviStack. Die Verwendungsrate liegt bei mir immer bei 100%. Der Grund ist, dass die Qualität nicht sonderlich gut sortiert ist. Eiersterne werden z.T. höher gewichtet und Satellitenspuren machen das Bild zusätzlich "besser". auch die Hintergrundhelligkeit spielt z.T. eine Rolle. Ich nehme in AS2 nur die wirklichen Ausreißer raus durch drücken der Shift-Taste.
    In deinem Bild ist der Hintergrund abgeschnitten, also zu 100% schwarz, das sieht immer etwas komisch aus finde ich. Ansonsten kannst du wirklich stolz auf das Teil sein. Schau einfach mal bei Google-Bilder wie viele unschärfere M1 da zu sehen sind und z.T. mit deutlich besserem Gerät. Hast du geschärft?
    Viele GRüße,
    ralf

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