Fernglas für Anfänger mit Anforderungen

  • Hi zusammen,


    Ich bin 29 und habe kürzlich mein Interesse am Nachthimmel entdeckt. Deshalb bin ich jetzt auf der Suche nach einem passenden Fernglas, das mir den Eintritt in dieses neue Hobby erleichtert. Es würde mir sehr helfen, wenn ihr mir auf Basis meiner Anforderungen ein paar Tipps/Empfehlungen geben könnt.


    Meine Anforderungen:
    - Ich möchte das Fernglas bevorzugt mit den Händen benutzen können (bei längeren Sessions Stativ ok)
    - Großes/breites Blickfeld wäre wichtig zur einfacheren Orientierung am Himmel
    - Erstes Ziel wären mehr Details der Milchstraße, Mondkrater, Orien Nebel… also möglichst einfach und belohnend ;)
    - <s>Ich will das Fernglas auch „normal“ (beim Wandern, im Urlaub…) tagsüber nutzen, weil ich bisher kein Fernglas besitze</s>


    Ich suche also ein Fernglas, das mir jetzt bei meinen ersten Schritten hilft, aber NICHT nach 6 Monaten komplett nutzlos für mich ist.


    Meine Ableitung:
    - 8x40 oder 8x42 sollte sehr gut passen: mit den Händen gut handhabbar, lässt genügend Licht zur nächtlichen Nutzung einfallen, aber auch tagsüber nutzbar da nicht zu groß/zu schwer
    - Wenn das Fernglas dann noch ein großes Sichtfeld hat sollte es eigentlich nie überflüssig werden, selbst wenn ich mir ergänzend ein spezialisierteres Gerät zulegen würde (z.B. 15x60 auf Stativ oder sogar Teleskop)


    Mein Budget:
    - Ich könnte bis zu 450EUR in die Hand nehmen wenn ihr das unbedingt empfehlt, würde aber bevorzugen erstmal unter 200EUR zu bleiben, da ich noch nicht weiß ich das Hobby langfristig verfolgen kann/möchte
    - Trotzdem geht es am Ende darum hier nichts zu kaufen, dass in kurzer Zeit nutzlos ist (z.B. weil ich mich weiterentwickelt habe und meine Anforderungen sich ändern), deshalb höre ich gern auf Eure Empfehlungen


    Produkte:
    - Meine Recherche hat mich zum Nikon Action EX 8x40 CF geführt, das ich gestern das erste mal getestet habe (nur in der Wohnung, schlechtes Wetter…). Erster Eindruck sehr gut.
    - Es gibt aktuelle auch das Pentax 8 x 40 PCF WP II für unter 100€ neu zu haben, das hätte aber ein deutlich engeres Sichtfeld
    - Steiner Skyhawk 3.0 8x42 ist mir auch über den Weg gelaufen, aber ich bin aktuell nicht voll überzeugt, dass sich der Preis für mich als absoluten Anfänger auszahlen würde
    - Für mich wäre es ok ein gebrauchtes Fernglas zu kaufen


    Jetzt kennt ihr meine Geschichte: welches Fernglas würdet ihr an meiner Stelle kaufen? Gerne auch andere als die hier genannten Modell.
    Wäre die Nikon aus Euer Sicht für meine Anforderungen passend, so dass ich mich mit den Augenmuscheln anfreunden sollte oder lernen, damit besser umzugehen? (könnte durchaus ein Anfängerfehler von mir sein)


    Vielen Dank für Eure Hilfe im Voraus!


    Florian

  • Hallo Florian,


    ein 8x40 Glas sollte, wie du schon selbst gemerkt hast, deinen Anforderungen am Besten entsprechen, auch wenn es in beide Richtungen einen Kompromiss darstellt. Für Wanderungen sind die kleinen 8x22 oder 8x32 Gläs von Vorteil, in der Astronomie eher 50 mm Öffnung.


    Trotz allem solltest du mit dem Nikon oder Pentax für den Anfang nichts Falsch machen. Von dem Nikon hört man generell viel Gutes, auch wenn ich es perönlich nicht kenne, das Pentax kann bei dem aktuellen Preis auch kein wirklicher Fehler sein.


    Zeiss und Co. können später immer noch nachrücken, wobei ich dann kein Terra nehmen würde sondern gleich ein Victory, denn dann hast du für alle Zeiten bzgl. der optischen und mechanischen Qualität ausgesorgt.


    Gruß


    Carsten

  • Hallo Florian,


    ich würde Dir für diesen geschilderten Kompromiss ein neues Dachkant-Glas vorschlagen und zwar in 10x42. Das sollte Dir etwas mehr zeigen als 8x40/42 und in vielen Situationen am Nachthimmel auch besseren Kontrast liefern: https://www.amazon.de/Nikon-Pr…3+10x42&tag=astrotreff-21
    Gegebenenfalls müsstest Du Dich zum Beobachten abstützen - ohnehin immer, wenn möglich, anzuraten. Mondkrater und der Orionnebel sind 8-fach vergrößert gar unspektakulär. Ich habe mir vor einiger Zeit das Nikon Prostaff 7S 10x30 zugelegt, mehr als Wanderglas (Vogelbeobachtung), und bin von dem sehr angetan. Sehr hell, vermutlich durch die bereits dielektrische Verspiegelung der Prismen. Dieses 10x42 hat ein riesiges Sehfeld bei sehr niedrigem Gewicht. So ein Dachkantglas ist deutlich kompakter als Porro. Auf diesem Sektor (Porro) hätte ich allerdings auch noch einen Tipp: Kite Birdwatcher 10x42, etwas teurer, aber auch leicht (da nicht wasserdicht) und gut. Habe das 8x42. Diese Kite-Gläser sind in ihren praktischen kompakten Taschen bequem mitzuführen. Gefertigt in Japan.


    Grüße
    Antonio


    Nachtrag: Die Pentax-Porros PCF WPII sind hervorragend, mit Innenfokussierung! Allerdings machen die kleinen, dafür ziemlich randscharfen Sehfelder die Formate 8x40 und 10x50 als Aufsuchgläser weniger tauglich. Ich habe mich daher gleich für 12x50 entschieden, da ist Aufsuchen ohnehin keine Hauptfunktion. Zeigt schon einiges so ein Glas.
    Zum Mitnehmen am Tag sind bereits die 900g des Pentax 8x40 oft/meist? zu viel, erst recht die 50er-Gläser.

  • Ich würde schon schauen dass Du bei 5mm Austrittspupille bleibst. Also entweder ein 8x40 oder 42 oder ein 10x50. Höhere Vergrößerung freihändig ist da schon schwieriger. Ich bin mit meinem CF (siehe Signatur) sehr zufrieden als Ergänzung. Wenn man die Augen ordentlich der Dunkelheit anpassen lässt, dann sieht man da wirklich schön sehr viel.


    So teuer muss es also garnicht sein. Dem Einen reicht ein LIDL Fernglas für 20€, der Nächste schwört auf Zeiss. Alles eine Frage der Ansprüche


    LG Andi

  • Danke für Eure schnellen Antworten :)
    Freut mich, dass ich erstmal mit meinen Überlegungen nicht grundsätzlich daneben liege bisher. Würde in meinem (mittleren) Alter auch erstmal nicht zu weit von ca. 5mm Austrittspupille ausweichen, was 8x40/42 oder 10/50 Optionen offen lässt.


    Die Nikon AEC Serie (8x40 oder 10x50) sind für mich immer noch valide Optionen, ich werde das 8x40er jetzt am Wochenende weiter testen.
    Das Prostaff7s in 8x42 oder 10x42 finde ich auch sehr interessant. Hatte mich gedanklich eher auf ein Porro eingelassen (Preis-Leistung in diesem Preissegment mit Astro-Anwendung typischer Weise sehr gut), aber besonders dieses 8x42 Dachkant könnte sich als extrem interessanter Allrounder anbieten. Das Sehfeld liegt mit 6,8° allerdings deutlich hinter den 8,2° der Action Serie. Preislich nehmen sich Action vs Prostaff7s nicht viel.


    Am meisten hänge ich aber jetzt nach Euren Antworten an der Frage: 8x oder 10x?
    Ich habe Bedenken, dass ich 10x nicht hinlänglich stabil gehalten bekomme, was ich mir auch für die Augen sehr unangenehm vorstelle. Nicht des Gewichts wegen, sondern einfach weil der Zoomfaktor zu extrem ist. Dagegen steht die Aussage (hier und an anderen Stellen), dass ab 10x der Spaß am Himmel eigentlich erst so richtig anfängt. Ich werde prinzipiell eher in Stadt-Nähe beobachten, was wohl auch etwas mehr für ein 10x sprechen würde. Ich tippe aber, dass mir als Anfänger die Orientierung am Himmel mit 8x erstmal einfacher fallen würde, weil ich mehr Orientierungspunkte sehen kann.


    Ein valides Vorgehen wäre deshalb für mich jetzt erstmal auf ein Allrounder 8x40/42 zu setzen, mit dem ich sicher viel lernen kann. Wenn ich dann in naher Zukunft mehr Details sehen will, spricht nichts dagegen mein Setup um ein Fernglas mit einer deutlich stärkeren Vergrößerung zu ergänzen, das ich dann über ein Stativ problemlos bedienen könnte. Das 8x40/42 kannich dann immer noch a) Tagsüber und b) Nachts als Sucher verwenden.


    Was denkt ihr darüber?

  • Hallo Florian,


    Deine Zusatzinfo Stadtnähe spricht - wie ich's mir schon dachte - erst recht für 10x42 und AP 4,2mm. Die 5mm sind weder als astronomisches Fernglasdogma zu nehmen, noch könntest Du sie in Stadtnähe ausnützen - ich weiß, wovon ich aufgrund von Vergleichtests spreche! Der allgemeine Effekt, dass Vergrößerung Lichtstärke (und sogar Öffnung) schlägt, macht sich in Stadtnähe nur noch mehr bemerkbar, vor allem auch deshalb, weil diejenigen beschränkt vielen Himmelsobjekte, die nur lichtstarke(-stärkste) Ferngläser unter dunklem Himmel(!) zeigen, in Stadtnähe ausfallen. Für den hellen Orionnebel sind übrigens 4,2mm MEHR als ausreichend (nicht zu reden vom Mond), für die Andromedagalaxie liegt eine ideale (Fernrohr-)AP um 2 oder 2,5mm.
    Sehfeld: Nur das genannte 10x42 Prostaff 3 hat dieses große Sehfeld, vom 8x42 Prostaff würde ich deshalb abraten - da gäbe es Besseres/Weitwinkeligeres, Kite Birdwatcher etwa (8x42)! 10-fach erfordert Konzentration, Sich-Einlassen und vielleicht etwas Übung, um die Vergrößerung nachts frei ruhig genug zu halten. Wackeln tut 8-fach allerdings auch. Auflegen und Anlehnen hilft. Am Tag sollte 10-fach gar kein Problem sein, außer vielleicht, wenn man außer Atem ist. Ein Einbeinstativ, das das Fernglas immer noch recht flexibel sein lässt, würde 10-fach (und mehr!) fast völlig beruhigen; Beobachten von einem Lehnstuhl aus oder liegend am Boden (Matte) aber auch weitgehend. Ich rate zu 10-fach und genauer zu 10x42, weil 50er-Gläser eher rein stationäre Gläser sind, zumindest in Porro. Die lässt man im Zweifelsfall tagsüber zu Hause. Der Helligkeitsgewinn eines 10x50 in der Dämmerung ist gegenüber 10x42 minimal (nur wenige Minuten!), der Gewichtsunterschied hingegen relevant. Im Wald sollten 4,2mm AP ebenfalls ausreichen. Erfahrungsgemäß weiß man auch astronomisch ein (nicht zu) leichtes Glas - um 700g - bei längeren freihändigen Beobachtungen sehr zu schätzen. Dieses längere Beobachten KÖNNEN macht oft einen wesentlichen Teil des Genusses aus, etwa "in" der Milchstraße.


    Grüße
    Antonio


    Nachtrag zum Aufsuchen: Hierfür ist ein möglichst weitwinkeliges (und hinreichend randscharfes) Fernglas umso nützlicher - keine Frage. Aber auch Vergrößerung ist ein wichtiger Faktor, etwa bei Kugelsternhaufen oder gar (größeren) planetarischen Nebeln. Die übersieht man 8-fach noch leicht(er), 7-fach ziemlich leicht (wenn nicht unsichtbar). 10-fach werden sie meist treffsicher erkannt und vertragen auch einiges Gewackel, d.h. der Gewinn durch mehr Vergrößerung wiegt hier eindeutig mehr als ein möglicher Verlust durch Verwackeln. 10-fach hat sich nicht umsonst als ideale Standard-Fernglasvergrößerung (d.h. sinnvoller Mittelwert, auch punkto möglichem Sehfeld) herausgestellt.

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Antonio</i>
    <br />Hallo Florian,
    10-fach erfordert Konzentration, Sich-Einlassen und vielleicht etwas Übung, um die Vergrößerung nachts frei ruhig genug zu halten. Wackeln tut 8-fach allerdings auch. Am Tag sollte 10-fach gar kein Problem sein, außer vielleicht, wenn man außer Atem ist.


    Grüße
    Antonio
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Dem möchte ich widersprechen!
    Eine 10 fache Vergrößerung ist weder Tags noch Nachts ohne Hilfe (Stativ)völlig ruhig zu halten!


    Der Auflösungsverlust einer 7 fachen Vergrößerung ist in der Nacht min. 1/2 bis 1 Magnitute und 7 ist nochmal deutlich besser zu halten als 10fach!
    Selbst am Tage ist immer wieder feststellbar das entfernte Schriften (Nummerschilder, Strassenschilder e.t.c.) nicht freihändig lesbar sind, auf Stativ gestellt aber plötzlich deutlich erkennbar!
    Um aus einem Fernglas die volle Leistung herauszuholen sollte man es Tag's und besonders Nachts auf's Stativ stellen, da hilft auch noch so viel Übung nicht, im Körper finden immer Bewegungen statt die sich auf's Bild auswirken, dass habe ich persönlich in vielen Objektbeobachten bei Tag und Nacht mit unterschiedlichsten Personen feststellen können!
    Zumal, der Unterschied von 10x zu 8x ist deutlicher als man denkt, klar wackelt auch ein 8er aber bei weitem nicht so stark!
    Auch ist der Helligkeitsgewinn eines 10x50 nicht nur wenige Minuten vorhanden sondern permanent sofern sich die Pupille auf 5mm öffnet, es verliert nicht an Helligkeit, erst wenn sich die Pupille wieder etwas schliesst!
    Ich kann deutliche Helligkeitsunterschiede zwischen einem 10x42 und 10x50 ausmachen!
    Die Lichsammelleitung einer 42mm Öffnung beträgt gegenüber dem bloßen Auge 36x beim 50mm sind es 51x...dass mag marginal klingen aber...je kleiner die Öffnung desto deutlicher macht sich eine größere Öffnung bemerkbar!
    Die Unterschiede zwischen einem 15"er und 16"er Dobson sind kleiner was die Helligkeit anbelangt, schon allein weil das 50mm Objektiv 1,4x mehr Licht sammelt als das 42mm!
    Ich würde Florian nicht so apodiktisch zu einem 10x Fernglas raten, es sei denn er macht sich über ein Stativ Gedanken um 10 fach voll ausnutzen zu können.


    Andreas


    Zusatz...Vermutlich ist dir diese Diskussion über die Pupillenöffnung entgangen...
    http://www.astrotreff.de/topic.asp?TOPIC_ID=205597


    Hier wird eigentlich deutlich dass das Auge nur sehr kurze Zeit benötigt um fast komplett dunkel adaptiert zu sein, zudem benötigt es gar keine komplette Dunkelheit (Dämmerlicht), so kann jemand auch an etwas aufgehellten Standorten eine max. Pupillenöffnung erlangen, selbst ich komme mit Mitte 50 noch auf knapp 7mm und Florian ist noch viele Lenze jünger, also warum sollte der die 5mm nicht nutzen können?
    Ich wohne Luftlinie 10km. vom Stadtkern Bielefeld (330.000 Einwohner) entfernt, in wirklich guten Nächten kann man trotzdem einen 6 Mag.Himmel erreichen, meistens von Sonntag auf Montag wenn die Leute früh zu Bett gehen[:D]aber nahe auf 5 Mag. komme ich fast immer, alles mit SQM nachgemessen, somit sollte auch für Florian ein Glas mit 5mm Ap. möglich sein, kann aber jetzt nicht sagen wie stark sich das Licht bei ihm auf den Himmel auswirkt, wäre alles zu bedenken.[;)]

  • Hallo Florian,


    generell gilt, dass du vor allem im niedrigeren Preissegment mit der Porro Prismen Bauart viel mehr Fernglas für's Geld bekommst (bessere Schärfe, größeres Gesichtsfeld, meist weniger interne Reflexe).


    Da du ohne Brille beobachtest, könntest du vielleicht mit dem günstigen Nikon Aculon 8x42 gut zurechtkommen. Ich fand es genau so scharf wie das teurere Action EX 8x40 CF und es hat ebenfalls ein schön großes Gesichtsfeld. Es ist nicht wasserdicht, was aber meiner Meinung nach für die Astronomie völlig unnötig ist.


    Bei Outdoor / Wanderungen punkten die Dachkantgläser: Leichter, kompakter, wasserdicht durch die Innenfokusierung. Für eine ähnliche optische Leistung musst du aber deutlich mehr Geld ausgeben und musst dich meist trotzdem mit kleineren Gesichtsfeldern zufrieden geben. In der Vergangenheit wurde hier immer wieder das Minox BV 8x42 vorgeschlagen. Ob wohl das neue Minox BF 8x42 ähnlich gut ist?


    Das Zeiss Terra ED 8x42 hatte ich mal vor den Augen und fand es für den Preis enttäuschend. Das können andere Made in China Gläser für den halben Preis. Ich denke, da zahlt man einfach für den Namen.


    Als Händler für eine gute Beratung am Telefon und Vor Ort kann ich https://www.intercon-spacetec.de empfehlen.

  • Hallo Andi (vertigo):
    ja, die Diskussion ist an mir vorbei gegangen, sofern das an mich gerichtet war explizit. War leider nicht eindeutig erkennbar.
    "Wenn man die Augen ordentlich der Dunkelheit anpassen lässt..." Das ist für mich umgangssprachlich gemeint gewesen und beschreibt nicht den physikalischen oder den biochemischen Vorgang.


    Wobei ich da eigentlich auch nix Neues für mich in der Praxis erfahren habe. Das die Pupille genau wie umgekehrt bei Blendung nicht nur schnell zusammenzieht (Schutzfunktion), sondern auch "erschlafft" ist eigentlich nur logisch. Ändert aber nix am Kern (nur der interessiert mich):


    Nach 15min in Dunkelheit ohne Störlicht erkenne ich selbstverständlich mehr als nach 20-30s bei gesunden Menschen (was ich Dir denke ich nicht erklären brauche), was auch im Thread beschrieben wird. Ansonsten stimme ich in allen Punkten zu. Aus der Erfahrung wurde immer wieder 8fach als Obergrenzen benannt bzgl. freihändig und ruhiges Bild (das ist objektiv). Daran habe ich mich gehalten bei meiner Auswahl und das habe ich auch beim Beobachten gemerkt und kann es bestätigen.


    LG Andi

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Klemmi</i>
    <br />Hallo Andi (vertigo):
    ja, die Diskussion ist an mir vorbei gegangen, sofern das an mich gerichtet war explizit.


    LG Andi


    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Moin Andi,


    mein Beitrag bezog sich ausschliesslich auf den Beitrag von Antonio![;)]


    Der Florian ist 29 Jahre, ich gehe mal davon aus das er bei gesunden Augen leicht und locker auf eine AP. über 5mm kommt, dass könnte er ja mal wie im Thread von Stathis nachmessen.
    Natürlich ist das Beobachten in Stadtnähe nicht optimal aber auch hier gibt es große Unterschiede, wie groß ist die Stadt, gibt es viel Industrie, auf welche Fläche verteilt sich die Stadt, wie weit ist man entfernt u.s.w.
    Auch in Stadtnähe kann man auf einen Himmel kommen der gut 5 Mag. hat.


    Ich würde an Florian's Stelle wohl eher zu einem 8x40/42mm greifen, nicht umsonst gelten diese Gläser als Allrounder, zumal er ja auch Naturbeobachtungen damit machen möchte und ich stelle immer wieder fest das 10x am Himmel bestenfalls kurz Spaß machen und hier ein Stativ oder ähnliches schon angesagt ist.
    Wenn ich länger und ausgiebig mit Fernglas beobachten möchte stelle ich selbst mein 7x auf ein Stativ weil es auf Dauer einfach sehr anstrengt freihändig zu beobachten und der Detailgewinn mit Stativ ist beträchtlich.


    Andreas

  • Hallo Andreas (vertigo),


    ich sprach nie von völlig ruhigem Halten eines (10-fach-) Fernglases, sondern von "ruhig genug" d.h. hinreichend ruhig und habe etliche Erleichterungstipps gegeben bis hin zum EINBEINSTATIV, da ich Florians anscheinende Abneigung gegenüber (Dreibein)Stativen ERNST NEHMEN wollte, wie auch seine Absicht, das Glas tagsüber (Wandern...), nicht aber nachts terrestrisch (wie etwa ein Jäger) zu nutzen - daher mein Hinweis zum Verhalten im Voranschreiten der Dämmerung. (Dreibein)Stative sind immer AUCH eine Einschränkung - bei Handferngläsern. Ich wollte darauf hinaus, nicht unter seinen stadtnahen Bedingungen zugunsten einer dort fragwürdigen Lichtstärke auf die Leistung zu verzichten, die gerade dort Vergrößerung bedeutet (auch in Hinblick auf die dort sichtbaren Objekte). Die Pupillendiskussion im Astrotreff ist mir da erstmal egal (ich kenne sie allgemein), da ich mich etwa auch in (und an) amerikanischen Foren orientiere, und also daran, was Ed Zarenski für CLOUDY NIGHTS so herausfindet, gerade punkto Fernglasleistung! Das sind mittlerweile klassische Texte, an denen sich Florian in meinen Augen auch orientieren könnte oder sollte. Wie weit sich Pupillen wie schnell öffnen ist, so finde ich, hier überhaupt keine relevante Fragestellung. Da setze ich bei Florian ohnehin 6,5 oder 7mm an, über entsprechende Ferngläser (7x50, 8x56...10x60/70) reden wir hier aber (Gott sei Dank) nicht! Darüber, dass 10x50-Gläser keine Wandergläser sind, sind wir uns einig, glaube ich. 40/42-Gläser stellen da schon einen gewissen Kompromiss mit der Astronutzung dar, wie es oben schon treffend Carsten geschrieben hat.
    Mein erneuertes Fazit: Wenn 8x42 statt 10x42, dann aus Angst oder - besser - der Erfahrung heraus, zu sehr zu verwackeln und nicht wegen der größeren Lichtstärke in Stadtnähe. Letzgenanntes fände ich fast albern, wenn ich mir den Kontrast eben in Stadtnähe zwischen meinem Pentax 12x50 und dem Kite Birdwatcher 8x42 vergleichend ansehe - an guten Abenden!


    Grüße,
    Antonio

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Antonio</i>
    <br />Hallo Andreas (vertigo),


    ich sprach nie von völlig ruhigem Halten eines (10-fach-) Fernglases,
    Am Tag sollte 10-fach gar kein Problem sein, außer vielleicht, wenn man außer Atem ist


    Grüße,
    Antonio
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Doch hast du siehe oben...
    Und diese Aussage habe ich unter anderem kritisiert, weil selbst am Tage bei 10x ein Auflösungsverlust bei freihändigen Halten gegeben ist.[;)]


    Andreas


    P.S. Mir ging es auch nicht darum aufzuzeigen wie schnell sich eine Pupille öffnet, sondern das sich eine Pupille selbst bei Lichteinfluss auf den fast maximalen Wert öffnen kann, die Messungen sind alle bei fast Vollmond entstanden der ins Zimmer geleuchtet hat, trotzdem öffnete sich die Pupille auf über 6mm, dass dürfte am Rande der Stadt nicht anders sein!

  • Jetzt wird's fast ein wenig kindisch! Dass Wackeln auch Auflösungsverlust bedeutet, ist den meisten oder allen hier klar. Dass dem aber ein Auflösungsgewinn durch Vergrößerung gegenüber steht, der (u.U.!) nicht durch den Verlust durch Verwackeln aufgefressen wird, sollte erwähnt werden!
    Außerdem: Wie Du von - eingeschränkt! - "kein Problem sein" auf "völlig ruhiges Halten" schließt, ist bemerkenswert.


    Antonio


    Zum PS: Das glaube ich alles gern, nur am unnötig schlechten Himmelskontrast - um WELCHE Objekte zu erspähen? Den Nordamerikanebel? - ändert das wenig oder nichts, oder?

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Antonio</i>
    (u.U.!)
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Eben, und was ist dieses (u.U.) wenn's nicht wackelt, also bei komplett ruhiger Haltung, ansonsten kannste Deine (u.U.)in die Tonne treten.


    Andreas

  • Um dabei sachlich zu bleiben, sind die "Umstände" durchaus auch die oben von mir auseinandergelegten: Abstützen, anlehnen, Lehnstuhl, Liegen am Boden, Übung, Talent?... Vielen, ich weiß, nicht allen (Stativfans) erfahrenen Fernglasbeobachtern wird das klar sein. Ein Anfänger fragt danach. Der weiß nicht, ob diese Umstände tatsächlich alle "in die Tonne zu treten" sind. Andere Freihand-Fernglasfans können es ihm sagen, seine Erfährung - kommt aber erst später - ihm mind. für den Lebensmoment beantworten. Warum hat der Fernglasexperte Walter E. Schön, wenn das noch so ist, sich ein Leica 12(!)x50 zum Hauptglas gemacht? Weil er immer am Stativ beobachtet?! Er hat dazu geäußert, dass er sehr auf seine Gesundheit achtet, auch um das Glas ruhig halten zu können.


    Antonio

  • Um sachlich zu bleiben, Deine Tipps mit Abstützen, anlehnen u.s.w. sind ja alle wertvoll, dass kritisiere ich überhaupt nicht,[;)]ich habe nur meine Zweifel das Florian mit 10x ohne Hilfsmittel so glücklich wird.


    Des weiteren, was sind denn wirklich die Hauptobjekte dieser relativ kleinen Gläser, dass ist doch nicht der Nebel XY den man vielleicht irgendwie noch erahnen kann sondern vornehmlich offene Sternhaufen, mit 42mm Öffnung sind deren Objekte nicht gerade so viel die da wirklich Sinnvoll zu beobachten sind, eventuell noch der Mond um mal ein paar Krater zu sehen oder Jupiter mit den 4 Monden!
    Ich sehe solche Gläser eher für großflächige, helle Objekte, dass andere ist was für Kampfspechtler oder bestenfalls um ein Objekt aufzufinden, was nutzt einem Einsteiger ein mageres graues Pünktchen das vielleicht nur noch indirekt gesehen werden kann?


    Andreas

  • Florian ist aber kein Fernglasexperte und über Walter E. Schön gibt es durchaus auch geteilte Meinungen!
    Warum hast Du Florian dann kein 12x50 vorgeschlagen wenn der Fernglasexperte Walter E.Schön das als Universal,- oder Hauptglas begreift?


    Andreas

  • Ob Florian es kann, müsste er u.a. aus dieser Kontroverse heraus erahnen oder besser, animiert werden, es selbst herauszufinden (ausborgen? riskieren und ggf. zurückschicken/-geben?...).
    Im Weiteren ("Hauptobjekte") teile ich hauptsächlich Deine Auffassungen. Da geraten wir dann aber aus der Diskussion 8 oder 10x42 raus und sind bei dunklen Beobachtungsorten, stationären Gläsern (mit oder immer noch ohne Stativ), allermindestens 10/12x50, wenn nicht 15/16x70 oder 10x70 in den Alpen, am Meer, in der Wüste). Natürlich wird/kann für Florian auch das eine Frage sein. Inzwischen aber in einer guten Nacht mal den Orionnebel sehen, die Andromedagalaxie, M13, M92 und andere Kugelsternhaufen ist neben zahlreichen - auch kleinen - offenen Sternhaufen doch auch schon einiges für den Anfang, oder? Die Milchstraße, Sternbilder wie Delphin, den Kleiderbügel...


    Antonio

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    Warum hast Du Florian dann kein 12x50 vorgeschlagen wenn der Fernglasexperte Walter E.Schön das als Universal,- oder Hauptglas begreift?


    Andreas
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Das ist jetzt polemisch und die Antwort liegt auf der Hand. Außerdem hätte ich ihm 12x42 oder höchstens 12x45 empfehlen sollen/können ;-).


    Schön meinte das doch nur für sich selbst!


    Antonio

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Antonio</i>
    <br /><blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    Warum hast Du Florian dann kein 12x50 vorgeschlagen wenn der Fernglasexperte Walter E.Schön das als Universal,- oder Hauptglas begreift?


    Andreas
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Schön meinte das doch nur für sich selbst!


    Antonio
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Eben und warum stellst Du dann Hr. Schön hier als Fernglasexperte zur schau wenn er eine subjektive Meinung vertritt, oder gibt es irgendwo allgemeingültige Literatur wo ein 12x50 als Allrounder beschrieben wird?
    Und kannst du mir mal erklären warum man unbedingt gerade für offene Sternhaufen einen dunklen Himmel benötigt, gerade diese Objekte sind doch auch noch bei leicht aufgehellten Himmel sichtbar!
    Natürlich ist ein dunkler Himmel immer vorteilhaft!


    Ich sehe es so, es geht für einen Einsteiger erst mal darum die Orientierung am Himmel zu bekommen, ein Kugelsternhaufen wird erst dann interessant wenn man zumindest ein paar Sterne isolieren kann, der einzige Sinn mit einem 42mm Glas so ein Objekt zu beobachten besteht im Auffinden, lange verweilen wird da wohl kaum einer!
    Die wenigen Ausnahmen die mit 42mm richtig Spaß machen sind wirklich sehr bescheiden und selbst der Orion ist da nicht wirklich ein Kracher.
    Ich glaube du siehst das sehr theoretisch, klar ist die 10 fache Vergrößerung der 8er überlegen, ich denke aber um ein einigermaßen ästhetisches Bild zu erhalten wäre eine 8er Vergrößerung besser zu nutzen, zumindest wenn man wirklich freihändig beobachtet.
    Es geht doch erst mal darum Spaß zu bekommen und nicht ob man vielleicht und eventuell den Nebel XY sehen kann, dass ist doch kein genussvolles spechteln, sondern eher was für Kampfspechtler.


    Andreas

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">


    Und kannst du mir mal erklären warum man unbedingt gerade für offene Sternhaufen einen dunklen Himmel benötigt, gerade diese Objekte sind doch auch noch bei leicht aufgehellten Himmel sichtbar!
    Natürlich ist ein dunkler Himmel immer vorteilhaft!


    ...eher was für Kampfspechtler.


    Andreas
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Erstgenanntes brauche ich, glaube ich, nicht erklären, weil ich nat. der selben Auffassung war/bin.


    Mit "Kampfspechtler" triffst Du, Andreas, tatsächlich etwas von meiner Einstellung, das muss ich fairerweise und zur Zusatzerklärung (richtigen Einschätzung) zugeben. Etwas "kämpfen" machte mir(!) mittelfristig einfach mehr Spaß. Das kann für andere ähnlich oder ebenso sein, muss es aber nicht. Insofern nat. wiederum subjektiv! Finde den Begriff (Kampfspechtler) hier von Dir treffend und aufklärend angefügt!


    Grüße
    Antonio


    So, und nun wäre die Sache wieder an Florian - so er noch Interesse hat. ;)

  • Hallo zusammen,


    ich bin sehr aktiv am mitlesen und konnte der Diskussion bereits einige Erkenntnisse entnehmen und für mich Rückschlüsse ziehen.
    1. Ich ändere meinen Anwendungsplan: Anwendung bei Tag (Wandern etc) streiche ich aus den Anforderungen. Dafür kann ich mir problemlos ein kleineres/passenderes Glas günstig zulegen. Lasst uns also nur noch über Nutzung bei Nacht reden.
    2. Mir geht es um den "Genuss" - das heißt ich möchte ästhetisch schöne Bilder mit meinen eigenen Augen einfangen, die mir evtl. noch schöner vorkommen wenn ich die Hintergrundgeschichte dazu kenne. Also kein "Kampfspechteln" zum jetzigen Zeitpunkt.
    3. Ich hatte mir das alles einfacher vorgestellt. Ich dachte ich könnte in einer klaren Nacht freihändig mit 8x Vergrößerung mindestens 10-20 "interessante" (siehe Punkt 2) Objekte freihändig erspähen. Zum Beispiel auf einem Spaziergang. Ich verstehe jetzt eher, dass dem eher nicht so ist.
    4. Bei meiner angedachten Anwendung (siehe Punkt 3) hat ein Stativ einfach nicht ins Bild gepasst, daher der Wunsch nach Freihändigkeit.


    Zugegeben, alles etwas naiv, aber so fängt man ja meistens ein neues Hobby an, bis man dann langsam mehr lernt und neue Wege findet.


    Tatsächlich ist mir in naher Zukunft ein kleiner Garten an der Rückseite eines Hauses (in der Stadt, aber verhältnismäßig dunkel) zugänglich. Dort könnte ich mich auch durchaus im Liegestuhl vorstellen. Auch ein Stativ passt da mit ins Bild - zumal man damit auch z.B. der Frau zeigen kann, was man gerade sieht.


    Im Mittelpunkt steht für mich bei meinem ersten Kauf aber immer noch ein möglichst breites Sichtfeld, um die Orientierung am Nachthimmel zu erlernen, was erstmal gegen eine zu hohe Vergrößerung spricht.


    a) Nähern wir uns mit diesen neuen Informationen jetzt eher dem Format 10x50? Oder was seht ihr dazu als passend an? Welche Modelle kommen Euch zu dem "neuen "Anwendungsfeld in den Kopf?
    b) Wenn ich mich gedanklich langsam mit einem Stativ anfreunde, habe ich noch folgendes Problem: Ich bin fast 2m groß und habe grundlegende Bedenken, dass ich ein Stativ bei der Himmelsbeobachtung ergonomisch sinnvoll nutzen kann - ist diese Angst berechtigt? Je nach Winkel stelle ich mir das irgendwie unpraktisch vor.
    c) Ich merke, dass ich mich intensiver mit den Grundlagen der Himmelsbeobachtung und beobachtbaren Objekten beschäftigen muss. Kann ich dabei prinzipiell auf Literatur aus dem amerikanischen Raum zurückgreifen (dort gibt es mehr Auswahl), oder sind z.B. die dort beschriebenen beobachtbaren Objekte für uns in Mitteleuropa irrelevant? Welches Buch (egal ob Englisch oder Deutsch) würdet ihr einem absoluten Einsteiger empfehlen, der sich insb. für Ferngläser aber eher nicht für Teleskopen interessiert? Astronomie mit dem Fernglas hat mich leider nicht abgeholt...


    Ergänzen möchte ich meinen kurzen Erfahrungsbericht:
    - Nikon Action EX 8x40 macht mit mittlerweile richtig Spaß. Wegen Regen hatte ich noch keine Möglichkeit den Nachthimmel zu testen, aber das Augenmuschel-Problem hätte sich für mich erledigt. Immer noch relativ schwere Teile, aber da ich sie Tags nicht nutzen werden für Nachts kein Problem.
    - Nikon Prostaff 3s 10x42 hatte ich heute das erste mal in der Hand. Im ersten Moment fand ich das Dachglas Design weniger ergonomisch als das Porro, zumal ich große Hände habe. Natürlich wackelt dieses Glas etwas mehr als das 8x40, aber ich fand es bei meinen rudimentären Tests (weniger als 5 Minuten) verkraftbar. Der Unterschied im Zoomfaktor ist schon bemerkbar. Blickwinkel mit 7° für mich gefühlt fast identisch mit den 8,2° der Action. Kann aber auch an meinen rudimentären Tests liegen... Sind ca. 300g leichter als die Action, finde die Action mit ihren 850g aber nicht besonders schwer - im Gegenteil, sehr angenehm zu halten. Der Fokussierungs-Mechanismus des Prostaff ist für mich viel angenehmer als der bei der Action, da leichtgängiger/besser erreichbar.


    Viele Grüße


    Florian

  • Hallo Florian,


    das liest sich alles sehr gut, besonders Deine Praxistests, wenn auch noch nicht nächtlich. Außerdem Deine Überlegungen, von denen ich einer aber gleich widersprechen möchte: Dutzende Himmelsobjekte (oder mehr) sind möglich! Wenn auch nicht zur selben Jahreszeit, in derselben Nacht, auf der selben Erdhemisphäre, wobei da nur Nord-Süd eine Rolle spielt, nicht aber Ost-West. Hier auch gleich ein Buchtipp: https://www.amazon.de/Fern-Seh…ernglas&tag=astrotreff-21
    Bitte nicht unbedingt bei amazon kaufen (eher noch bei Gebrauchtkauf), es gibt auch den Buchhandel am Ort, dem man hilft, der einem anderseits beratend hilft - oder helfen sollte!


    Bequemlichkeit spricht für 8x40/42, wobei [Kätzchen hat vorzeitig abgesendet] ich Dir neben dem Nikon EX nach wie vor Kite Birdwatcher 8x42 von orniwelt empfehle, mit 730g und gleichem Sehfeld, japanisch. Wasserdichte 850g MACHEN sich noch bemerkbar! ;)
    Auf Stativ kannst Du damit ähnlich viel (+/- da und dort) erkennnen wie mit 10x50 freihändig (+abgestützt).
    Die Freihandnutzung ist anfangs unerlässlich, auch später ein Genuss, ein Stativ zusätzlich zur Verfügung zu haben (mit Adapter!) macht genussvoll genaue Beobachtungen möglich, ermüdungsfrei, und das von Dir treffend genannte Zeigen-Können (partnerschaftlich wichtig) - u.U. auch fotographieren.


    Alternativ würde ich immer auch noch 10x42 offenhalten, bei regem Stativbetrieb kein Problem und freihand auch lange einsetzbar. Zeigt bei Dir mehr, jedenfalls auf Stativ. Dort wäre auch 10x50 gut vorstellbar - hier hat das Action EX einen guten Stand, alternativ recht leicht: http://www.teleskop-express.de…--stickstoffgefuellt.html -, im Freihandbetrieb wird man öfter absetzen wollen. Es gibt einen Leistungsgewinn (auch gegenüber 10x42), zumindest in guten=transparenten=dunkleren? Nächten am Himmel. 10x50-Gläser sind meist auf 6,5° Sehfeld limitiert (die sollten es aber schon sein) - es sei denn, Du ergatterst ein Zeiss Jena Dekarem/Jenoptem und bist kein Brillenträger. Das reicht aber für (fast) alles. Eventuell könntest Du Dir später ein extremes Weitfeld-Glas wünschen, das zeigt Dir aber punktuelle Details naturgemäß schlechter (7x35 oder, wie ich es anpeile, das chinesische Visionking 5x25 mit 15,1° gemessenem Sehfeld, brillenträgertauglich! - auch als Wanderglasvariante? Relativ schwer, 590g)


    2m Körpergröße schränken die Stativwahl nur für stehende Beobachtung (stark) ein, es gäbe aber auch hierfür Möglichkeiten. Sitzend (anzuraten) kein Problem, außer Du würdest ein gar niedriges wählen.


    Weiter so, im Auswahlprozess!


    Grüße,
    Antonio

  • Anscheinend hat das obige Streitgespräch der beiden dich eher verwirrt als geholfen.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Skilfing</i>
    <br />Ich dachte ich könnte in einer klaren Nacht freihändig mit 8x Vergrößerung mindestens 10-20 "interessante" (siehe Punkt 2) Objekte freihändig erspähen. Zum Beispiel auf einem Spaziergang. Ich verstehe jetzt eher, dass dem eher nicht so ist. <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Doch, klar geht das! Bei einigermaßen dunklem Himmel sind fast alle der über 100 Messier Objekte mit dem Fernglas sichtbar. Hinzu kommen einige schöne Asterismen, das Surfen durch die Milchstraße, oder wenn mal wieder ein fetter Komet daherkommt. Ein Freihand- Fernglas bleibt ein treuer Begleiter zum Kennenlernen des Himmels. Auch wenn man später ein Teleskop hat, nutzt man das Fernglas, um sich einen Überblick über die Gegend zu verschaffen.


    Da du mit dem Nikon Action EX 8x40 inzwischen klar kommst, würde ich es einfach behalten und damit Freude an der Beobachtung haben. 8x40/42 ist für mich der ideale Kompromiss für Freihand- Beobachtung, vor allem für einen Anfänger. Bedenke, dass die meisten Objekte hoch am Himmel stehen, da ist das Ruhig Halten wesentlich schwieriger als beim Schiff oder Hirsch am Horizont.


    Ich persönlich habe ein altes Zeiss Dekarem 10x50 (herrliches Weitwinkelglas mit Kultstatus). Damit sehe ich mehr als mit einem 8x40, aber es wackelt auch mehr, sodass ich immer irgend ein Autodach, Baum, Hauswand oder ähnliches zum Abstützen suche. Wenn es mich packt und ich will "den einen kleinen planetarischen Nebel" (nur so als Beispiel) damit erhaschen, schrecke ich bei zenitnahen Beobachtungen ich auch nicht davor zurück, mich auf dem Boden zu legen - auch wenn dort Zecken und Dreck lauern.

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!