Beulenbehaftete Sterne im M42

  • Hallo liebe Technik Experten,


    nach beinahe 2 Wochen Pause habe ich meinen Newton (10" Skywatcher F4.7) auf Tipp von Stefan-h mit Veloursfolie komplett ausgekleidet. Gerne mach ich hier noch einen Thread extra auf.


    Weiter habe ich beim Ausbau die Spiegelhalterungen so eingestellt, dass "das berühmte Blatt Papier" noch dazwischen passt und eine Deformierung des Spiegels nicht mehr stattfinden sollte.


    Meine Erste Aufnahme war M42, 10x40 sek. ISO 800:


    Obwohl ich mir sicher bin, dass die Optik sehr sauber kollimiert ist, erhalte ich jetzt an den Sternen seltsame Beulen:


    Die Beulen erstrecken sich gleichmäßig über alle Bildbereiche. (Und diesmal hab ich den Komakorrektor nicht vergessen :) )


    Habt ihr mir einen Tipp, wo hier der Hund begraben liegt?


    Danke & Gruß
    Timo

  • Hallo Timo,


    wenn die Verformung der Sterne über alle Bildbereiche gleich ist, also auch die Richtung der Verformung, dann würde ich auch nicht unbedingt auf die Optik tippen, sondern auf die Montierung, im Sinne eines Nachführfehlers.

  • Hallo Timo,


    Das könnte eine Verkippung sein. Entweder des OAZ an sich oder die Klemmung der Kamera oder des Okakorrektors im OAZ. Oder der Tubus ist zu weich und gibt im Bereich des OAZ unter der Last etwas nach. Die Sterne sehen aus wie kleine Hummeln, sie haben leichte blaue Flügel. Da ist vermutlich irgendwas nicht mehr auf der optischen Achse.


    Vielleicht hat ja noch jemand eine andere Idee, aber das halte ich für recht wahrscheinlich. Welchen Newton mit welchem OAZ und welchen Korrektor und Kamera hast Du denn?


    Bis dann:
    Marcus


    Bis dann:

    16" f/4 Dobson, 6" f/5 Dobson, C8, 60/360 Apo, 70/700 PST-Mod "Sunlux"


    Zeige mir einen Dobson und ich zeige Dir eine Baustelle

  • Hallo,


    vielen Dank schonmal.


    Mein Equipment:
    Skywatcher 10" F4.7 Newton (N250-1200 PDS Explorer BD) - mit Standard Crayford Auszug
    NEQ6 Pro SynScan
    Baader MPCC Mark 3
    Olympus E3


    Gruß
    Timo

  • Hallo Timo,


    ist der Komakorrektor verschraubt oder im Okularauszug geklemmt? Ich hatte mal mit einem Baader Korrektor das ähnliche Probleme bei Klemmung. Der Baader war zu kurz und daher anfällig für Verkippungen.
    Dann habe ich mir einen GPU-Korrektor zugelegt, der länger ist und komplett im Auszugsrohr verschwindet. Sitzt stabiler. Vielleicht ist auch der Auszug selber nicht so gut.
    Grüße
    Hans

  • Hallo,
    man kann den Baader Korrektor auch einfach mit 1-2 Verlängerungshüllen verlängern und so ein Verkippen verhindern.
    Bei meinem F/6 Newton klappt das so ziemlich zuverlässig.


    Gruß
    Stefan

  • Hallo Timo,


    Ich tippe auch auf Verkippung des Korrektors im OAZ. Ich hatte mal den 130PDS und den MPCC2. Der OAZ düfte der gleiche gewesen sein wie Deiner. Es ist fast nicht möglich den Korrektor zu klemmen ohne dass er verkippt. Das liegt auch an der dämlichen Sicherungsnut im Korrektor. Verlängerungshülsen wären eine Möglichkeit, besser wäre es allerdings eine Lösung zu finden, mit der Du den Korrektor mit dem OAZ verschrauben kannst. Wenn Du die 2"-Klemme abschraubst, kommt darunter ein Gewinde zum Vorschein. Du müsstest einen Adapter für eine verschraubbare Adaption finden oder herstellen lassen. Oder zumindest eine bessere, selbstzentrierende Okularklemme adaptieren. Zum Beispiel eine Baader Clicklock in 2".


    Ich habe aber leider den Newton und den Korrektor verkauft, deshalb kann ich keine konkreteren Tipps mehr geben.


    Bis dann:
    Marcus

    16" f/4 Dobson, 6" f/5 Dobson, C8, 60/360 Apo, 70/700 PST-Mod "Sunlux"


    Zeige mir einen Dobson und ich zeige Dir eine Baustelle

  • Hallo Hans, Stefan, Marcus,


    vielen lieben Dank für Eure Tipps. Ich werde versuchen den Komakorrektor weiter in den OAZ zu bekommen.
    Ich besitze eine Verlängerung, die mir ca. 30mm gibt. Sollte das Besserung bringen, aber noch nicht ausreichen, dann drehe ich mir halt ein längeres Stück.


    Meine Sorge war, dass ich beim Zusammenbau einen groben Schnitzer gebaut habe.


    Ich gebe bei der nächsten Session gerne ein Update - das Wetter scheint aber die nächsten Tage nicht auf meiner Seite zu sein.


    Euch allen vielen Dank!


    Gruß
    Timo

  • Hallo zusammen,


    wie versprochen kommt hier mein Update.


    M42 konnte ich gestern nicht aufnehmen, da von einem nahegelegenen Sportplatz zu viel Helligkeit war.
    Also bin ich "etwas" nach oben gegangen und habe M1 aufs Korn geneommen.


    Wie man im Crop sehen kann sind die Spuren immer noch da:


    ..und die Idee den Komakorrektor weiter in den OAZ zu führen (in diesem Fall 34mm) hat die nächste Erkenntnis gebracht :)


    Nachmachen lohnt also nicht.


    Die Kollimierung habe ich nochmals überprüft - sieht immer noch i.O. aus.


    Hat noch jemand eine Idee?


    Gruß
    Timo

  • Hallo Timo !


    Die Übersichtsaufnahme von M1 zeigt deutlich, das die Sternabbildung
    vom Zentrum aus eine Flucht nach aussen hin erzeugt.


    Sieht sehr nach Abstandsproblem Korrektor <-> Chipfläche aus.
    Das Problem hatte ich auch mal.
    Mit der DSLR passte der Korrektor wunderbar.
    Aber als ich auf CCD umgestiegen bin, mussten Verlängerungshülsen dazwischen, um
    den Chipabstand der CCD auf den DSLR-Cipabstand zu bringen.
    Danach war die Stern-Abbildung O.K.
    In Deinen Bilddaten von M42 lese ich ISO 800.
    Also nutzt Du eine DSLR.
    Dann scheint evtl. was mit dem Korrektor nicht zu stimmen (Interne Verspannung) oder sind die Linsen
    im Korrektor locker in der Fassung, sodass man es bei leichtem Schütteln des Korrektors deutlich
    hören kann.?
    Das wären so meine Vermutungen zu diesem Problem.


    Im Crop sieht es auch irgendwie zusätzlich nach Unschärfe aus.
    Die Sterne machen auch einen aufgeblähten Eindruck, wenn man die Schweife an den Sternen mal ausser Acht lässt.


    CS


    M.f.G.
    Thomas

  • Hallo Timo,
    welchen Abstand hast du denn zwischen dem Koma Korrektor und dem Sensor(nicht Bajonett!)? Wenn du sie über ein T2 Gewinde angeschlossen hast müssten es 55mm sein, vom M48 Gewinde aus 58mm.


    Gruß
    Stefan

  • Hallo Timo


    habe grad sas gleiche Problem (Sterne mit beulen) mit dem Baader MPCC Mark 3 bei einem 10"F3.5 Newton mit Atik CCD
    Hast Du das Problem inzwischen gelöst?
    Grüße
    Wulf

  • Hallo Wulf,


    ja, mittlerweile habe ich das Problem in den Griff bekommen.
    Bei mir war es eine Kombination aus 2 Fehlern:


    1. Komakorrektor im falschen Abstand (11mm zu wenig Abstand zum Chip)
    2. verspannter Hauptspiegel


    Zu 2.: Trotz lockern der Halterungen haben die Gummipuffer nach kürzester Zeit den Spiegel wieder berührt und für Verspannungen gesorgt.
    Bei meinem Skywatcher Newton liegt der Spiegel auch nur auf 3(!) Korklagern auf. Entsprechend empfindlich ist die Optik auf Klemmung.


    Ich drücke Dir die Daumen.


    Gruß
    Timo

  • Vielen Dank für die Rückmeldung.
    Abstand und Hauptspiegel kanns bei mir nicht sein.
    Aber, Fangspiegel ist neu ... mal sehen, ob ich den zu arg angeklebt habe.
    Grüße
    Wulf

  • Timo, Wulf,
    das mit dem Druck der Halteklammern des HS kann auch temperaturbedingt passiert sein. Beim FS gibt es vielfältige Möglichkeiten - da kommt es auf den Einzelfall an. Klebeflächen, eventuell eine Justier-/Konterschraube die den Spiegelkörper von hinten berührt, Druck vom Rand (bei den FS-Varianten in Plastikdose) oder im schlimmsten Fall ein FS, der nicht so gut ist (eine Power oder andere Fehler hat). Zwischen HS und FS kann man durch gezieltes Drehen des HS dann unterscheiden. Der Fehler dreht mit oder nicht.


    Astigmatismus (des HS und FS) im optischen System merkt man i.d.R. visuell mit Okular, wenn man leicht defokussiert und von innnerhalb nach außerhalb wechselt. Dabei dreht sich das "Fehlmuster" um 90°. Fehler/Verkippungen im Komakorrektor merkt man, wenn man den im Auszug verdreht und der "Bildfehler" mitdreht. Schwächen im OAZ kann man durch gezielte Entlastung/Belastung austesten (z.B. mit zusätzlichen Expanderseil dran ziehen). Falscher Arbeitsabstand (Auflagemaß) eines Korrektors macht sich durch ringförmige Bildfehler (meist von innen nach außen) begleitet durch ein gefühlt schwammiges Fokussieren bemerkbar.


    Und wie Timo berichtet: Man kann Läuse haben und trotzdem Flöhe. Ein Fehler schließt einen zweiten nicht aus.

  • Hallo


    hat man gern wenn an der oberen Tubuswand innen eine warme Luftblase hängt, Tubuslüfter von hinten rein blasen lassen dann ist es bei mir weg.


    Gruß Frank

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