Kann man mit diesem Teleskop noch etwas anfangen ?

  • Hallo grüßt euch,


    bei meinem gestrigen Streifzug durch die Nachbarschaft habe ich ein Schulteleskop (Kosmos Stuttgart) von der Straße wegadoptiert ,fand es zu schade zum entsorgen.
    Die Linsen vom Sucherfernrohr(6xVergrößerung)sind intakt und vorhanden.
    Die vordere Linse(50mm) am Teleskop ist auch intakt und kratzfrei.


    Wie alles ,was ich aus meiner Zeit aus der Schule kenne ,wird dieses Teleskop wohl auch mehr halbes als ganzes sein aber zum entsorgen, wie schon erwähnt, fand ich es zu schade.


    Könnt ihr mir kurz auf die Sprünge helfen was an diesem Teleskop fehlt (Bezeichnung)habe ein paar Bilder angehangen von dem was vorhanden ist.


    Im schlimmsten Fall und bei einem wirtschaftlichen Totalschaden würde ich daraus eine sehr anmutende Stehlampe bauen.
    Aber manchmal bekommt man ja einige Teile günstig irgendwo geschossen die mich als "Volllaien"der Astronomie dem Mond nur ein Stück weit näher kommen lassen würde.


    Habe nicht den Anspruch einer Semiprofessionalität ,erhoffe mir aber dennoch eine kleine Hilfe von euch.


    Gruß David








  • Hallo David (?),


    willkommen hier auf Astrotreff.


    Da hast du offenbar ein hübsches Teil geschnappt. [:)]


    Aber lade deine Bilder doch hier im Forum hoch und verlinke sie dann von der Astro-Galerie aus in deinen Beitrag. Damit bleiben die Bilder erhalten (werden mit archiviert) und vor allem kann man sie auch ansehen. Link zur Anleitung- wie Bilder hochladen?


    http://www.astrotreff.de/topic.asp?TOPIC_ID=6649


    Dein Bildhoster wirft mich raus, weil ich einen Werbeblocker aktiviert habe.


    Gruß
    Stefan

  • Hallo David,



    oh, da hast aber ein schönes altes Teleskop. Klar kann man damit noch was anfangen, denn jedes Teleskop hat seinen Himmel.



    Die Klassikfreunde werde dir bestimmt mehr darüber sagen können.



    Ich würde den Beitrag ins Klassik Forum verschieben.


    Gruß Jogi

  • Moin David,


    na das ist aber ein verspätetes Weihnachtsgeschenk, was Du da gefunden hast - ein Kosmos Schulfernrohr aus den 50er/60ern des letzten Jahrhunderts. Denn das ist ein seltener echter Klassiker. Und wenn das Gerät dann noch gut funktioniert - umso besser. Zum Beobachten bebötigst Du Okulare mit 31mm Steckhülse (alte Lichtenknecker-Okulare ...) . Also - bitte nix Stehlampe. Und wenn Du umbedingt eine Stehlampe möchtest, nicht nur ich würde sofort eine besorgen und sie Dir gegen das Teleskop eintauschen. Wenn Du magst, stell doch das Gerät hier mal vor : http://www.astrotreff.de/forum.asp?FORUM_ID=100 ... Du hast da auf jeden Fall ein Schätzchen gefunden. ;) Lass es Dir nicht abschwatzen !


    Greetz Hannes

  • Vielen Dank für die herzliche Begrüßung und eure Antworten.
    Habe wie vorgeschlagen den Beitrag bearbeitet und die Bilder hier auf den Astroserver geladen.


    Wenn dieses Thema in den Klassikbereich gehört könnte das vielleicht wer von den Moderatoren bitte dort hinverschieben?
    Ja seltsam wie es manchmal so kommen kann mit Dingen die man mal so mitnimmt vom Bordstein.
    Natürlich werde ich es im Falle eines Mehrwertes, sei es ein wirtschaftlicher oder sentimentaler, natürlich nicht zu einer Stehlampe umfunktionieren.


    Gruß David

  • Hi David,


    jetzt sag nicht, das war auf dem Sperrmüll Haufen <:-o!? Ist ja unverzeihlich sowas.
    An Dich natürlich: Glückwunsch!


    Jetzt ab damit als neuen Thread im Klassiker Forum und ran an die (Restaurierungs-) Arbeit :-)! Vielleicht auch nur etwas putzen und Messing polieren und das war es. Auf den Fotos sieht es wahnsinnig gut aus.


    Schönen Gruß,
    Walter

  • Es stand in der Tat an einem Sperrmüllhaufen, ja .
    Es hat nur sehr geringe Beschädigungen im Bereich des Weißen.Ansonsten sind die Linsen und die Funktionen in einem unbeschädigten Zustand.
    Vermutlich wußte auch der Vorbesitzer ,ähnlich wie ich, nicht was er dort vielleicht hatte.Auch ich kann es natürlich als Fachfremder nicht einschätzen.


    Nett wäre es wenn mir mal bitte jemand ein Okular verlinken würde mit einer Größe (Brennweite ? )mit der man des Nachts schonmal den Mond etwas gen Auge holen könnte.
    Wie gesagt ,ich bin da wirklich Volllaie.
    Sind das nur diese einfachen schwarzen Steckokulare die ich ergooglte die als Original dazu gehören ?

  • Hallo David,


    ein richtiges Schätzchen hast du da gerettet.


    Zu den Okularen- mess doch mal den Innendurchmesser des letzten Messingadapters (der geschlitzte). Wenn der Durchmesser so bei ca. 31,8 oder knapp größer ist würden die gängigen Okulare im Steckmaß 1,25" (=31,76mm) passen.


    Von den Brennweiten her- für Übersicht ein Okular 32mm Typ Plössl wie z.B. dieses hier (klick mich).


    Auch ein 40mm Plössl würde hier noch passen, bringt eine etwas größere Austrittspupille (etwas hellere Abbildung) bei gleich großem sichtbaren Feld wie es das 32mm bringt. Vergrößerungist ist mit dem 40mm halt etwas niedriger.


    Zu deinem Teleskop hast du bisher nur die Öffnung angegeben, 50mm Durchmesser der vorderen Linse. Die Brennweite fehlt noch, vom Prinzip in etwa Länge des Tubus incl. dem Ansatz des Okularauszugs. Mit dem Wert könnte man die Okularbrennweite für die maximale Vergrößerung bestimmen.


    Gruß
    Stefan

  • Hi David,


    also wie das so aussieht, ist Dein schönes Gerät das "Kosmos Schulfernrohr R 54" mit 54mm Öffnung und 1000mm Brennweite. Ein wunderbarer alter Fraunhofer-Achromat.


    Günstige Vergrößerungen sind bei dem Gerät 20fach bis ca 100 fach. Also brauchst Du Okulare zwischen 50mm und 10mm Brennweite (Kurz zur Erklärung: die Gesamt-Vergrößerung errechnet sich aus Brennweite-Teleskop/Brennweite Okular also z.B. Brennweite Teleskop 1000mm : Brennweite Okular 10mm = 100fach


    So kannst Dzu natürlich auch umgekehrt die Brennweite des zu holenden Okulares berechnen: Möchtest Du 50 fache Vergrößerung erzielen, dann Brennweite Teleskop (hier = 1000mm) : Vergrößerung (hier =50fach) = 20mm Okularbrennweite.


    Die Okulare mit 31mm Steckhülsendurchmesser sind nicht mehr ganz sooo einfach zu bekommen. Am besten schalte mal eine Suche Anzeige hier und habe Geduld. Das geht dann nicht von heute auf morgen. Und wenn Du Ratschlag bei Angeboten/Preisen benötigst ... immer gern.


    Und wenn Du noch Infos für den Einstieg benötigst; findest Du hier http://amateurastronomie.com/ unter "Der EINSTIEG"


    Greetz Hannes


    PS: Man man man, wo gibt es solche Sperrmüllhaufen ...
    [;)]

  • Glückwunsch zu dem Fund, David. Hier findest du auf Seite 4 weitere Informationen zu deinem Gerät. Demnach handelt es sich dabei um ein Selbstbauteleskop. "So wurde ihr Traum endlich Wirklichkeit mit einem eigenen Fernrohr die Himmelsobjekte zu beobachten. Der in einer Geschenkpackung ausgelieferte Fernrohrbausatz beinhaltete für einen Preis von 34,90 DM (1954) eine nicht achromatische Objektivlinse von 50mm Öffnung und 1000mm Brennweite, die auf 30mm abgeblendet werden musste, sowie alle mechanischen und optischen Teile, die mit Hilfe einer ausführlichen Bauanleitung zu einem kompletten Fernrohr zusammen gesetzt werden konnten." Es wurde von 1952 bis 1982 produziert.

  • Hi Nico,


    es gab aber auch einen 54/1000er Achromaten zum Nachruesten. Vielleicht hat David ja Glueck. David - wenn die vordere Linse beim Reinschauen nicht gleich dahinter auf 30mm abgeblendet ist, kann das auf einen Achromaten hinweisen. Das bedeutet ein helleres und farbreines Bild ohne Blausaeume an kontrastreichen Objekten. Ein Achromat zeigt z.B. eine Fernsehantenne auf dem Dach ohne nennenswerte blaue oder gelbe Farbsaeume, einfach nur knackscharf.


    Zu Okularen - Du koenntest dank des langen Okularauszuges eine Huelse von 31.0mm auf die heute gaengige Norm von 31.8mm verwenden. Oder ein 31.8mm-Zenitprisma benutzen, von dessen Eintrittstubus ein Freund mit Drehbank die 0.8mm abdreht.

  • Ich bin wirklich sehr dankbar für soviel Hilfe und auch etwas überrascht.
    Habe jetzt mal genau nachgemessen.Die Linse hat 54mm und alles andere seht ihr ja an den Fotots.


    ACHRROMAT.... Ich hatte die vordere Linse ausgebaut zur Reinigung und es war nur eine Linse drin.Dann sollte es kein Achromat sein laut meiner gelesenen Definition.





  • Hi David,


    Die Linse könnte im Prinzip noch ein verkitteter Achromat sein, d.h. 2 Linsen ohne Luftspalt aufeinander. Für so ein Teleskop haben die damals wohl keinen Fraunhofer-Achromat mit Luftspalt verwendet.
    Das müsstest Du aber am Rand sehen können, wenn die Optik lose ohne Fassung auf dem Tisch liegt.


    Gruß,
    Martin

  • Hallo David,
    War hinter der Linse ein ca. 1cm breiter Ring?
    Wenn nicht, war die Linse relativ dick?
    Vielleicht sind beide Linsen aufeinander verklebt.
    Gruß Werner

  • Ich nochmal,


    Zum Thema Okulare: So ein Rohr stellt da keine großen Ansprüche, wegen viel Brennweite und wenig Öffnung. Stilecht wären die zweilinsigen Huygens-Okulare, die musst Du dir aber nicht antun.


    Einfache Kellner mit 20 und 10 mm Brennweite wären zum Mond und Planeten gucken schon mal ideal, und einfache aber völlig ausreichende Exemplare sind gebraucht schon ab ca. 10 Euro/Stück zu kriegen. Allerdings mit den etwas zu großen Steckhülsen.
    Für noch mal 20-25 Euro sollte ein gebrauchtes 40mm Plössl zu ergattern sein.
    Ein 32mm wäre zwar zeitgemäßer, passt aber "vom Stil her" nicht optimal zu diesem Teleskop.
    50mm Brennweite bei dem Steckdurchmesser kriegst Du nur "echt antik", sowas wird schon lange nicht mehr gebaut. Und das hat einen grauslichen Tunnelblick.


    Fürs praktische Beobachten ist der Tipp von Jürgen mit dem Zenitspiegel bzw. -prisma sehr nützlich, auch wenn das Stilbruch ist an diesem Teleskop. Dann brauchst Du nicht alle Okular-Steckhülsen zu bearbeiten, bei zenitnahem Beobachten gibts nicht so schnell Genickstarre, und Du brauchst auch kein höheres Stativ, wenn Du im Sitzen beobachtest.


    Gruß,
    Martin

  • Aaaaaaaalso ....


    es ist eine zweigeteilte Linse...und um nochmal nachdrücklich zu beweisen das ich so garkeine Ahnung habe...wie kommt die Linse wieder richtig herum rein ?? Ist mir herausgeplumst beim Ausbau...


  • Die dünne Linse ist konvex (bauchig), die dicke Linse konkav (zur Mitte dünner, am Rand deshalb dicker). Gewöhnlich ist die konvexe Linse bei verkitteten Achromaten "vorne" (Lichteinfallseite).

  • Grüß Dich David,
    wie der Kalle schon schreibt ist die Linse mit dem dünnen Rand (konvex) vorne und mit dem breiten Rand (konkav) hinten. Siehe Achromat.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Achromat
    Auf dem Bild ist die Außenlinse die aus Kronglas und mit dünnen Rand und dicken Bauch.
    Auf Deinem Bild ist die obere Linse also vermutlich die Außenlinse. Wenn dieses Linsenpaar 50 oder 54 mm hat und 1 m Brennweite, dann ist dieser Achromat ziemlich farbrein und durchaus im Halbapobereich von der Farbkorrektur. Damit kannst Du dann schon erste Planetenbeobachtungen machen oder am Mond "spazierenschauen".
    Herzlichen Glückwunsch und viel Freude damit,
    Roland

  • Vielen Dank für die schnellen Antworten .


    Dann gilt es ja nur noch schnell mal ein Okular aufzutreiben.Wenn ich jetzt jemanden mit einer Feinmechanikdrehbank hätte(müßte mich mal umhören)kann ich mir da ganz einfach einen Adapter drehen lassen mit Originalgewinde und einer 31,8er Hülse dran und somit neuere Oculare verwenden?

  • Hallo David,
    auch von mir Glückwunsch!
    Die nach außen gewölbte Seite muß nachvorne, also in Richtung zu beobachtendes Objekt bzw. Himmel. Die flache Seite dann logischerweise nach innen.
    Bei den meisten zweilinsigen Objektiven, ist die hintere/innere Seite ziemlich oder ganz flach.
    Vertauscht du die Seiten, hättest du starke Abbildungsfehler. Man spricht da dann auch von Verbiegung oder Durchbiegung der Linse.
    Viele Grüße
    Armin

  • Hi David,


    ein Adapter vom Originalgewinde nach 31.8mm oeffnet Dir in der Tat alle Moeglichkeiten modernen Zubehoers. Ich wuerde Dir gern weiterhelfen, aber bei Gewinden brauche ich immer das Gegenstueck, um noch auf der Drehbank sicherzustellen, dass es auch passt. Und ich sitze in England. Ich hoffe, dass Du einen lokalen Mechanikus auftreiben kannst.

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: davidv3</i>
    <br />Aaaaaaaalso ....


    es ist eine zweigeteilte Linse...und um nochmal nachdrücklich zu beweisen das ich so garkeine Ahnung habe...wie kommt die Linse wieder richtig herum rein ? Ist mir herausgeplumst beim Ausbau...



    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hi David,


    spätestens mit diesem Bild Deines achromatischen Objektives hat es sich bewiesen: es ist nicht der billigere Selbstbausatz sondern das wertigere Schulteleskop R 54. Siehe auch hier https://web.archive.org/web/20…OSMOS_Astrofibel_1968.pdf siehe hier Seite 6.


    Da hast was ganz Feines. Empfehlung: wenn Du das Gerät umbaust (z.B. auf 1 1"4 Okulare) mache es so, dass Du es wieder in den Originalzustand "rück"-versetzen kannst. Denn einerseits ist es echt schade, wenn solche Geräte irreversibel verbastelt werden und b) solltest Du es denn doch mal verkaufen wollen, bekämest Du für das Gerät im Originalzustand auch mehr Geld. Also gibts da auch einen lapidaren wie schnöden monetären Grund. Aber ... wenn Du nun Deine Liebe zum Sternegucken mit dem schönen Gerät entdeckst, verkaufe es am besten NICHT :) Ist wirklich ein Schätzchen, was Du da hast.


    Ganz viel Freude damit, Greetz Hannes

  • Hallo Juergen,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: JSchmoll</i>
    <br />Hi David,


    ein Adapter vom Originalgewinde nach 31.8mm oeffnet Dir in der Tat alle Moeglichkeiten modernen Zubehoers. Ich wuerde Dir gern weiterhelfen, aber bei Gewinden brauche ich immer das Gegenstueck, um noch auf der Drehbank sicherzustellen, dass es auch passt. Und ich sitze in England. Ich hoffe, dass Du einen lokalen Mechanikus auftreiben kannst.



    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    auf dem letztem Foto in Davids Anfangsposting sind zwei Messinghülsen zu sehen, die offenbar hintereinander am Auszugsrohr sitzen.
    Wenn Dir David beide schickt, hast Du das Gegenstück.


    Gruß & CS Franjo

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">auf dem letztem Foto in Davids Anfangsposting sind zwei Messinghülsen zu sehen, die offenbar hintereinander am Auszugsrohr sitzen.
    Wenn Dir David beide schickt, hast Du das Gegenstück.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Stimmt, Franjo. Prinzipiell wuerde die rechte Huelse (die nicht geschlitzte) reichen. Allerdings muesste David diese nach England schicken mit allem Risiko. Deshalb wohl besser einen lokalen Dreher suchen.


    Aber David, wenn Du keinen findest und die Huelse verschicken willst, kann ich Dir einen 31.8er Adapter drehen. Nen Klumpen Messing sollte ich noch da haben.

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