Takahashi FC 100 dl

  • Hallo,


    ich habe von diesem Refraktor ein Diagramm gefunden. Wie gut ist der
    korrigiert?



    Ich schätze einmal das die x Achse der Fokus ist. Die y Achse sind die Wellen-
    längen. Leider ist das Partnerglas nicht bekannt. Lässt sich da eine genauere Aussage tätigen?


    Gruß,Kurt

  • Hallo Kurt,
    ich kann die Linien nicht deuten. Vermutlich ist die Farbkorrektur ähnlich wie beim Vixen FL102s. Da ist die Breenweite auch ähnlich, also 920 mm. Bis auf 435 nm scheinen die Farben gut korrigiert zu sein.
    Ich hab den Fl102s und ich hab an Jupiter keinen Blausaum gesehen und die Farbtöne in den Bändern wirken sehr ähnlich wie im 6" f/8 Newton. Das ist für mich schon sehr gut.
    Hier ein Jupiterbild mit dem alten Vixen Fl102s.
    http://www.astrobin.com/246008/F/
    und der Vergleich im 6" Newton:
    http://www.astrobin.com/248915


    Man sieht schon, dass die Farbtöne sehr gut getroffen sind und vom Blausaum sieht man weder am Bild noch im Okular, zumindest ist es bei meinen Augen so :)
    An der Venus hab ich noch nicht getestet, aber die bisherigen Objekte schauen farblich sehr gut aus [:)]


    Ich vermute, dass der Tak FC-100DL von der Farbkorrektur mit dem Vixen mithalten kann und vielleicht sogar noch eine Spur besser sein könnte (ist ja ein neuer Fluorite Zweilinser).
    Servus,
    Roland

  • Hallo Kurt,


    wie du richtig erkannt hast zeigt die x Achse die Fokusposition.
    Die Y Achse gibt die Zone der Optik an, y=0 wäre die Achse und Y= 1 wäre die volle Öffnung also in diesem Fall 50mm Radius bzw. 100mm Durchmesser.
    Die einzelnen Kurven für die jeweilige Farbe geben die Fokuslage dieser Farbe von der Achse bis zur vollen Öffnung an.
    Wie du siehst ist die Fokuslage der Achse für alle Farben außer Grün eine Andere als für die volle Öffnung, das liegt am Gaußfehler der für diese Farben eine sphärische Aberration einführt.
    Du kannst daher anhand dieser Kurven Rückschlüsse auf den Gaußfehler ziehen.
    Für den Farblängsfehler ist die 0,7 Zone von Interesse.
    Hier kannst du die Schnittweiten für den Farblängsfehler ablesen.
    Für eine objektive Beurteilung sowohl von Gauß als auch Farblängsfehler ist aber unbedingt noch die wellenoptische Schärfentiefe notwendig.
    Sie beträgt für f/7,4 und 546nm rund 0,06mm.


    Wie sich das Ganze nun visuell auswirkt ist aber einfacher anhand des Polystrehls zu beurteilen.
    Zum FC 100 liegt mir da zwar keiner vor aber zum FS102 der ja von den Eckdaten her recht ähnlich ist und auch das von dir gezeigte LSA Diagramm des FC100 ist ähnlich dem des FS102.
    Der FS102 erreicht einen Polystrehl von 0,947.
    Daten findest du hier.


    http://www.takahashi-europe.co…2/700/TSA-102_PSF_700.png


    http://www.takahashi-europe.com/en/TSA-102.optics.php


    Der FC100 wird da nicht allzu weit davon entfernt sein.


    Grüße Gerd

  • Hallo zusammen,


    ach ja der FC100 DL hat ja f/9, ich war auf den FC100 DC aus.
    Dann müssen wir zur Beurteilung des von Kurt gezeigten LSA Diagramms natürlich die Wellenoptische Schärfentiefe von f/9 heranziehen, diese beträgt 0,088mm
    Vor diesem Hintergrund sieht das natürlich spürbar besser aus.
    Auch der Polystrehl sollte dann natürlich spürbar besser als der des FS102 sein.


    Grüße Gerd

  • Hallo Kurt,


    ob nun 2 oder 3 Farben exakt in einem Fokus vereinigt sind kann man anhand des LSA Diagramms nicht mit Bestimmtheit sagen da ja nur eine begrenzte Auswahl an Wellenlängen dargestellt ist.
    Man kann aber natürlich sagen welche der dargestellten Farben noch innerhalb der Wellenoptischen Schärfentiefe liegen.
    Was man hier besonders würdigen muss ist das auch Violett also g nicht allzu weit außerhalb der wellenoptischen Schärfentiefe liegt.
    Von daher ist hier nicht nur Blau sehr gut sondern auch Violett absolut ausreichend korrigiert.
    Das ist bei vielen EDs anders.
    Ein kleiner Wermutstropfen ist das auch Rot nicht mehr ganz so gut korrigiert ist.
    Man muss aber sehen das dafür im Gegenzug Blau ausgezeichnet korrigiert ist und Blau visuell photopisch also beim Tag bzw. Farbsehen mehr als doppelt so stark wahrgenommen wird wie Rot und das eben auch Violett durchaus noch ganz ordentlich korrigiert ist.


    Grüße Gerd

  • Hier mal der Farblinien Verlauf von:


    Vixen ED-102S und ED-103S



    sowie vom FL-102S im Vergleich zum VC200L



    Bei visueller Anwendung würde ich mir bei keinem dieser Teleskope groß Gedanken machen - die sind alle klasse was Farbe betrifft :) Die sphärische Korrektur kann aber variieren - was man bei CN so liest durchaus auch beim DL [:0]


    Gruß
    Christoph

  • Hallo Gerd,


    wie interpretierst Du denn die Diagramme von Vixen? ich habe diese aus einem Vixen Katalog um 2003/04 abfotografiert.


    Ich würde mal annehmen, dass im Diagramm zum ED-102/103 die Beschreibung der Achsen vertauscht ist.


    Müsste eigentlich genau umgedreht sein:


    X-Achse = Dispersionsgrad für alle Diagramme - mit Skala 0,2mm sind die Diagramme dann in X für +/- 2mm aufgezeichnet
    Y-Achse = Abstand von Bildmitte - wobei der obere Rand laut Angabe lediglich 5mm Abstand wäre


    Bei den Diagrammen zum Tak-DL und Vixen-FL ist leider nicht angegeben wie weit das Diagramm in Y von der Bildfeldmitte reicht.


    Wenn das jeweils bis auf den vollen Durchmesser von +/- 50mm geht und man die ED´s mit dem FL vergleichen wollte müsste man dann:


    in Y - den ersten Skalenstrich des FL mit der kompletten Diagrammhöhe des ED vergleichen


    und


    in X - die komplette Breite des FL Diagramms mit 2,5 Skalenstrichen in jede Richtung des ED-Diagramms vergleichen


    Der Unterschied wäre somit gewaltig! glaube nicht, dass man den auch so gewaltig bei einer realen Beobachtungen sehen kann.



    Beim Vergleich Vixen FL zu Tak DL würde ich interpretieren, dass:


    - der Vixen in Bildfeldmitte einen noch geringeren Farbfehler als der Tak hat (Vixen: blau bei -0,1 / rot bei +0,1) beim Tak (blau bei -0,15 / rot bei +0,15)


    - je weiter man aus der Bildmitte heraus wandert - desto stärker fällt der FL - insbesondere in der g-Linie ab


    Gruß
    Christoph

  • Hallo Christoph,
    auf der Achse wären die beiden ED mit einem Dispersionsgrad von 0,4mm.
    Beim FL ist schwierg zu sehen, wo die +0,4mm und - 0.4mm sind. Wenn es am Rand +- 0,4 mm sind, dann wäre der Dispersionsgrad 0,2 mm und dann etwa halb so groß wie beim ED. Das wär ja sehr erfreulich ;)
    Schade, dass man da nicht überall die selbe Einteilung verwendet oder Beschriftung des Diagramms nicht klarer gestaltet.
    Servus,
    Roland

  • Hi Roland,


    die Einheit beim FL ist lt. Text 5/100 also 0,05 - das Diagramm zeigt 20 Skalenstriche also +/- 0,5 und somit hat der FL eine Dispersion auf der Achse wie Du sagst von +/-0,1


    Der Tak zeigt nach obigem Diagramm +/- 0,15


    Hätte erwartet, dass der noch nen Ticken besser als der FL abschneidet aber den Diagrammen nach zu urteilen wohl nur abseits der Achse.


    Hier findet man auch noch die entsprechenden Diagramme für die Taks TSA-102 und FS-102: http://www.takahashi-europe.com/en/TSA-102.optics.php


    Genau auf der Achse hängt der Vixen FL alles ab - zumindest auf dem Papier ;) ehrlicher Weise muss man dazu sagen, dass nirgendwo steht, dass das auch wirklich das Diagramm eine FL102S ist - da steht eben nur Fluorid-Linse... der FL ist in dem Katalog aber auch noch enthalten.

  • Hallo Gerd,
    ganz verstehen tue ich die gezegten Diagramme nicht. Wie ist es, wenn ich Jupiter im Tak FS102 z.B. bei 180x in der Bildmitte anschaue? Wären dann für Farbkorrektur die Achsnahen Strahlen wichtig, oder?
    Wäre dann dier Farbkorrektur ähnlich gut wie beim TSA102 und nur wenn Jupiter etwas aus der Mitte herauswamdert, dass die Farbkorrektur gegenüber dem Triplet TSA102 abnimmt?
    Servus,
    Roland

  • Hallo Roland,


    oh das habe ich mich in meiner Erklärung in meinem ersten Beitrag wohl missverständlich ausgedrückt.
    Wenn ich schrieb das Y=0 die „Achse“ ist meinte ich damit das Zentrum der Optik also der Punkt an dem eine gedachte Achse die Optik durchstoßen würde und Y=1 ist halt der Rand der Optik also die volle Öffnung.
    Über die Feldkorrektur macht so ein Diagramm aber keinerlei Aussage und darum ist der von mir verwendete Begriff Achse irreführend.
    Die Farbkorrektur verändert sich auch nicht im Feld, zumindest was Gauß und Farblängsfehler anbelangt, es kommt allenfalls bei sehr großen Feldwinkeln noch ein lateraler Farbfehler ins Spiel über den so ein LSA Diagramm aber keine Aussage macht.


    In so einem Diagramm geht es um den Gaußfehler der ja eine Wellenlängenanhängige sphärische Aberration darstellt, es geht also um sphärische Aberration.


    https://de.wikipedia.org/wiki/Abbildungsfehler


    Und da bei sphärischer Aberration die Strahlen der Randzone eine andere Schnittweite haben als die Strahlen der zentralen Zone wird eben genau dieser Sachverhalt in so einem Diagramm dargestellt.
    Und da wegen des Gaußfehlers jede Wellenlänge eine andere sphärische Aberration aufweist werden mehrere Kurven für mehrere Wellenlängen gezeigt.


    Bei einer sphärischen Aberration der Grundordnung fokussiert man für die beste Abbildung also den kleinsten Wellenfrontfehler auf die 0,707 Zone.
    Daher müssen wir zur Beurteilung des Farblängsfehlers diese Zone heranziehen.
    Ihr hattet euch bisher auf das Zentrum der Optik also Y=0 konzentriert wohl weil ich eingangs hier von Achse gesprochen hatte.
    Diese Zone ist aber nicht so wichtig da die Fläche ja zum Zentrum hin mit dem Quadrat abnimmt und damit das Zentrum bzw. eine Zentrum nahe Zone nur sehr wenig Fläche hat so das da entsprechend der geringen Fläche nur wenig Licht aus dem Fokus ist.
    Den größten Flächenanteil bekommt man in den Fokus wenn man auf die 0,707 fokussiert.
    Konzentriert euch also bitte für den Farblängsfehler auf diese Zone also Y= 0,707.
    Das tut der Designer auch und darum liegen in dieser Zone die Wellenlängen am dichtesten beieinander.
    Beim TSA102 ist das besonders gut zu sehen.


    http://www.takahashi-europe.co…SA-102_correction_700.jpg


    Die Waagerechte Linie bei h= 36mm steht für die 0,707 Zone denn bei 51mm Öffnungsradius also 102mm im Durchmesser ist 36mm Einfallshöhe ja 36/51 = 0,706.
    Die winzige Diskrepanz kommt nur daher das man bei den 36mm Einfallshöhe auf volle mm gerundet hat.
    Kurven die sich in dieser Zone schneiden haben den gleichen Fokus.


    Grüße Gerd

  • Hallo Christoph,


    was da unter den beiden Diagrammen für die Vixen EDs steht ist in der Tat falsch und ist wohl auch ein Grund für eure Verwirrung bezüglich Feldkorrektur.
    Der dort verwendete Begriff „Bildfeldmitte“ suggeriert natürlich das es hier irgendwie um das Feld geht.


    Korrekt ist das Zentrum der Optik also eine Einfallshöhe von Y=0mm.
    Obendrein hat man wie du ja schon bemerkt hattest die Achsen verwechselt.
    Korrekt ist.


    Y Achse = Einfallshöhe der Strahlen bezogen auf das Zentrum der Optik.
    Da die Optik 102 bzw. 103mm Öffnung also 51 bzw. 51,5mm Radius haben und die Y Achse in 10 Einheiten aufgeteilt wurde entspricht eine Einheit 51/10 = 5,1mm.


    X Achse = Fokuslage


    Ganz falsch wird es bei der Beschriftung der beiden unteren Diagramme.
    Die mit Bildfeldmitte und Bildfeldrand in der Y Achse beschriftet sind.
    Das ist völliger Unfug!
    Korrekt wäre Zentrum der Optik und Rand der Optik (volle Öffnung, maximale Einfallshöhe) mit dem Feld hat das absolut nichts zu tun.


    Kein Wunder wenn ihr hier die Feldkorrektur ins Spiel bringt.
    Darüber macht aber wie gesagt so ein Diagramm absolut keine Aussage!


    Grüße Gerd

  • Hallo Gerd,


    danke für die Aufklärung! Insbesondere hilfreich der Hinweis, dass die Desings auf 70% Durchmesser optimiert werden - dann machen die Diagramme auch Sinn ;) Es trägt ja immer jeder Bereich der Linse zum Gesamtbild bei - somit macht eine Betrachtung der ausschließlichen Korrektur im Zentrum natürlich keinen Sinn - und je weiter weiter außen desto größer der Anteil am Bild. Aber warum optimiert man gerade auf 0,707?? noch weiter außen ist der Anteil am Gesamtbild ja nochmal größer - daher ist eine (nicht behandelte) abgesunkene Kante beim Newton-Spiegel auch besonders unangenehm.


    Gruß
    Christoph

  • Hallo Christoph,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Aber warum optimiert man gerade auf 0,707? noch weiter außen ist der Anteil am Gesamtbild ja nochmal größer - daher ist eine (nicht behandelte) abgesunkene Kante beim Newton-Spiegel auch besonders unangenehm.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    weil die Fläche bis zur 0,707 Zone genau die gleiche ist wie die Fläche von der 0,707 Zone bis zum Rand.
    Die 0,707 Zone ist also Flächenmäßig betrachtet genau die Mitte und wenn man auf die Flächenmäßige Mitte fokussiert bekommt man bei einer sphärischen Aberration der Grundordnung das meiste Licht in den Fokus und damit die bestmögliche Abbildung.
    Das ist übrigens nicht nur graue Theorie sondern das kann man im Optikdesign auch sehr gut nachvollziehen.
    Lässt man das Programm bei einer Sa der Grundordnung den Fokuspunkt suchen der den kleinsten Wellenfrontfehler ergibt landet man exakt in der 0,707 Zone.


    Grüße Gerd

  • Hallo Gerd,
    danke für die Erklärung. Jetzt verstehe ich in etwa, was auf den Bildern gezeigt wird. Der FC-100DL scheint da wirklich sehr gut abzuschneiden.


    Hallo Christoph,
    leider gibt es keine eindeutige Kurve vom entsprechenden Vixen Fl102s.
    Ich hab hier mal die Messung von meinem Fl102s:
    only spherical aberration:
    test wavelength : 430nm 486nm 546nm 589nm 656nm
    Strehl, focused for each wavelength: 0,97 0,98 0,98 0,97 0,96
    Strehl, focuse just on green (poly strehl): 0,14 0,98 0,98 0,97 0,90


    Für 430 nm ist der Strehl beim FL102s leider nicht so berauschend aber für die anderen Farben schaut es aus meiner Sicht recht gut aus.
    Klar, an den Tak FC-100DL kommt der Vixen nicht hin, aber für das visuelle Beobachten bis ca. 200x und Planeten und Mondaufnahmen sollte die Farbreinheit schon gut reichen.
    Ich find die visuelle Farbabbildung am Planeten schon recht gut. :)
    Servus,
    Roland

  • Gerd danke! - diese Info hatte mir noch gefehlt :)


    (==&gt;)Roland - soo viel besser ist der DL aber auch nicht wenn man die Diagramme betrachtet - das Diagramm täuscht auch etwas, da es beim FL so gestaucht ist. Beim DL Geht die Skala bis +/- 1 beim FL nur bis +/- 0,5. Klar ist er besser aber liegen ja auch über 25 Jahre Entwicklung dazwischen... Würde zu gerne mal das entsprechende Diagramm vom FC-100N sehen - konnte aber leider nichts finden.


    cs
    Christoph

  • Hallo Roland,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Klar, an den Tak FC-100DL kommt der Vixen nicht hin,<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    na ja so dramatisch ist der Unterschied nun auch wieder nicht.
    Klar im Violetten ist der TAK deutlich besser nur sieht man violett ja kaum noch.
    Unterm Strich werden sich beide gar nicht so viel nehmen.
    Jedenfalls wenn man die visuelle Wahrnehmung der jeweiligen Wellenlängen mit berücksichtigt und einen Polystrehl bildet.


    Apropos Polystrehl, da hat sich in letzter Zeit die Sitte eingebürgert eine Reihe einzelner monochromatischer Strehlwerte als Polystrehl zu bezeichnen.
    Das ist eigentlich irreführend denn es sind und bleiben monochromatische Strehlwerte nur das eben die jeweiligen Werte verschiedener Wellenlängen angegeben werden.
    Der eigentliche Polystrehl ist das gewichtete Mittel dieser einzelnen monochromatischen Strehlwerte.
    Der Polystrehl ist also immer nur ein einzelner Wert!


    (==&gt;)Christoph


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">das Diagramm täuscht auch etwas, da es beim FL so gestaucht ist. Beim DL Geht die Skala bis +/- 1 beim FL nur bis +/- 0,5.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Ja genau da muss man immer ganz genau aufpassen, je nachdem welche Skalierung vorliegt kann man auf den 1. flüchtigen Blick einen anderen Eindruck gewinnen als wenn man dann genauer hinschaut und auf die Skalierung achtet.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"> Klar ist er besser aber liegen ja auch über 25 Jahre Entwicklung dazwischen.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Na ja das beste Partnerglas zum CAF2 war vor 25 Jahren das KZFSN2 und das war es bis vor kurzem auch heute noch.
    Von daher hat sich da in den Letzten 25 Jahren nichts getan bis Agema vor kurzem mit was neuem kam das ein besseres Partnerglas voraussetzen müsste.
    Ich kann jedenfalls mit dem KZFSN2 die außergewöhnlich gute Korrektur der Agema so nicht ganz nachvollziehen wohl aber die Charakteristik.
    Agema Doublets vereinigen 3 Wellenlängen in einem Fokus
    Das sind g = 436nm, e = 546nm und im Roten etwa 680nm.
    Das kann man mit KZFSN2 genauso machen.
    Das LSA Diagramm für einen FL 130 f/8 mit KZFSN2 sieht dann so aus.



    Wie man sieht schneiden sich 436nm (blaue Kurve mit Dreieck), 546nm (grüne Kurve mit Kreuz direkt auf der Y Achse) und 680nm (orange Kurve mit Dreieck) in der 0,7 Zone.
    Sie haben also alle 3 den gleichen Fokus.
    Dafür liegt dann 486nm (rote Kurve mit Quadrat) etwas davor und 588nm (türkise Kurve mit Kreuz) etwas dahinter.
    Das ist die klassische Korrektur wie man sie sonst nur von einem Triplet kennt.
    Die Kombination KZFSN2/CAF2 macht sie auch mit einem Doublet möglich.
    Das Besondere ist die perfekte Korrektur des Farblängsfehlers im Violetten da 436nm ja den gleichen Fokus wie Grün hat.
    Einzig der Gaußfehler drückt noch den Strehl bei 436nm.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Würde zu gerne mal das entsprechende Diagramm vom FC-100N sehen - konnte aber leider nichts finden.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Unter der Voraussetzung das der f/10 genauso korrigiert ist wie der f/9 und das gleiche Partnerglas verwandt wurde kannst du ganz simpel vom f/9 auf den f/10 schließen.
    Da das sekundäre Spektrum der Glaspaarung mit der Brennweite in Bezug steht werden die einzelnen Kurven in der 0,707 Zone wegen der längeren Brennweite um Faktor 1000/900 = 1,11 weiter auseinander liegen.
    Das erstaunt auf den ersten Blick da man ja weiß das der f/10 farbreiner ist.
    Berücksichtigt man aber die Schärfentiefe wird klar das der f/10 besser ist.
    Die Wellenoptische Schärfentiefe für f/9 beträgt 0,0884mm
    Die Wellenoptische Schärfentiefe für f/10 beträgt 0,1092mm
    Sie ist damit 0,1092/0,0884 = 1,235 mal größer.
    Die Schnittweiten sind aber nur um Faktor 1,11 größer so dass unterm Strich das Verhältnis zur Wellenoptischen Schärfentiefe um Faktor 1,235/1,11 = 1,11 verbessert hat also um den Faktor um den die Brennweite verlängert wurde.
    Das gilt natürlich nur bei konstanter Öffnung und es berücksichtigt nur den Farblängsfehler
    Die Verbesserung des Gaußfehlers bleibt außen vor aber der ist bei 100 f/10 bzw. f/9 recht klein.


    Grundsätzlich gilt
    Die Schrittweiten steigen linear mit der Brennweite.
    Die Wellenoptische Schärfentiefe steigt mit dem Quadrat der Öffnungszahl.
    Man kann daher bei Kenntnis dieses Zusammenhangs die Veränderung der Korrektur des Farblängsfehlers für jede beliebige Variante schnell und einfach ermitteln.
    Ich hab es hier nur mal etwas ausführlicher gemacht damit die Zusammenhänge deutlicher werden.


    Grüße Gerd

  • Hallo Gerd,


    danke für die Info´s und insbesondere die Berechnung zum FC-100N mit f/10! Das muss ich mir jetzt noch mal in Ruhe durchlesen damit ich´s auch wirklich verstehe ;)


    Der Takahashi FC (der alte) wurde seinerzeit mit f/8 angeboten - und ganz wenige mit f/10. Der neue DL hat nun wie der alte Vixen f/9 aber trotzdem eine bessere Farbkorrektur - entsprechend müsste man hier eine bessere Glaspaarung erwarten.


    Würde vermuten, dass das auch eine andere Glaspaarung als die der alten FC´s ist.


    Am Ende wird´s wohl darauf rauslaufen, dass ich mir irgendwann doch noch so einen DL an Land ziehen muss - wollte ich eigentlich vermeiden ;)


    cs
    Christoph

  • Hallo Christoph,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Der neue DL hat nun wie der alte Vixen f/9 aber trotzdem eine bessere Farbkorrektur - entsprechend müsste man hier eine bessere Glaspaarung erwarten.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    also der TAK hat halt eine andere Farbkorrektur als der Vixen, er ist im Violetten deutlich besser aber wie schon in meinem ersten Beitrag erwähnt ist dafür Rot nicht mehr ganz so gut korrigiert.
    Das ist auch eine Entscheidung des Designers und liegt nicht unbedingt am Partnerglas.
    Beim TAK hat man g und C in einem Fokus vereinigt.
    Beide Kurven schneiden sich in der 0,7 Zone.
    Das hat zur Folge das g weiter an Grün heranrückt und im Gegenzug C weiter weg.
    Man kann es aber auch anderes machen.
    Die klassische Korrektur für ein Doublet vereint nicht g und C sondern F und C in einem Fokus.
    Da F aber visuell mehr als doppelt so stark wahrgenommen wird wie C ist das nicht optimal.
    Optimal wäre aus polychromatischer Sicht und wenn das Partnerglas die Vereinigung von 2 Farben in einem Fokus zulässt das F etwa halb so weit fällt wie C.
    Das ist in der Regel der Fall wenn man eine Wellenlänge um die 470nm mit C vereinigt.
    Vereinigt man wie beim TAK aber 436nm mit C rückt F noch weiter an e heran und hat wie man im LSA Diagramm sieht etwa den gleichen Fokus wie e und C rückt dafür aber noch weiter weg von e.
    Der Sonderfall das man ein Partnerglas hat das auch bei einem Doublet die Vereinigung von 3 Farben in einem Fokus zulässt verändert die Sache natürlich noch mal.


    Grüße Gerd

  • Hallo Gerd,
    nochmals danke für das weitere Aufkären.
    Wie wahrscheinlich ist es, dass man früher die Materialpaarung KZFSN2/CAF2 verwendet hat? Das wäre vielleicht auch eine Frage an den Christoph.
    Auf jeden Fall ist die Farbgebung an Jupiter im Fl102s sehr ähnlich wie im 6" f/8 Newton. Von daher find ich die Farbkorrektur gut. :)


    Hallo Christoph,
    weißt Du etwas über das Partnerglas beim Fl102s. Eventuell könnte man bei Vixen nachfragen. Das interessiert mich jetzt auch ;)
    Bei dem Diagramm, bei dem wir annehmen, dass es vom FL102s ist, steht aber nichts dabei ob es das Diagramm vom Fl102s ist und wenn dann vom 102/900 oder 102/920 (wobei der Unterschied bei Dir geringer ausgefallen ist).
    Servus,
    Roland

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