Doppelpack zum Jahreswechsel

  • Hallo Leute,


    ich fürchte, jetzt wird es richtig lang [;)] ... Es folgt ein Bericht von zwei Nächten auf dem Brauneck auf 1500 m Höhe.



    Der Plan für das Ende des Jahres sah eigentlich ganz anders aus. Aber wie das Leben so spielt, hat es mich dieses Jahr tatsächlich nochmal auf den letzten Drücker auf den Berg geschickt, zu Neujahr gleich noch einmal.



    <b>Die erste Nacht - 30.12.2016/ 31.12.2016</b>




    <font color="limegreen"><b>Das Intro</b></font id="limegreen">



    Am 29.12. abends aus Berlin kommen, saß ich am 30.12. am frühen Nachmittag schon wieder im Zug – in der Bayerischen Oberlandbahn Richtung Brauneck. Schönwetterkatastrophe im Kleinformat: Neumond, nicht der Ansatz von irgendeiner Wolkensorte, windstill, 20% Feuchte, 3 Grad Plus auf 1500m, statt gen Minus 10 im Tal.
    Es wurde natürlich hektisch am Tag der Fahrt – einkaufen fürs WE müsste ich ja auch noch. Und für die Tour. Aber extra vorher einkaufen würde mich mindestens 20 min kosten. Diese Zeit hatte ich nicht. Im Endeffekt bin ich mit dem Monstergepäck nebst Stangen in der Hand in den Supermarkt am Bahnhof rein und habe zielstrebig innerhalb von ca. 2 Minuten eine Gurke (Macht der Gewohnheit), Milch, Brot, Leberwurst und zwei 1,5-Liter-Flaschen Apfelschorle und nicht zuletzt ein Familienpacken Bounty-Riegel geschnappt und stand an der Kasse nach Rekordzeit. Die Brote wollte ich mir irgendwie unterwegs schmieren und hab dazu ein Schmiermesser in die Jackentasche gesteckt. Da wenig los war, ging alles fix und es wurde ein Supertiming und ich saß ohne Wartezeit im Zug. Das Wetter war bombig. Der Zug war für einen frühen Freitagnachmittag erstaunlich leer. Alle offenbar ausgeflogen. Als ich mit der Gondel auf dem Brauneck ankam und zum Gipfel marschierte, sah ich auch wohin die Leute ausgeflogen sind: ins Brauneckhaus! Sie schleppten ihre Koffer und Riesenrucksäcke in die Hütte und allerlei Leute marschierten auf dem Gipfelweg umher, flanierten mit Flaschen in der Hand und knipsten fröhlich herum. Ich kam pünktlich zu letzten Sonnenstrahl, ich zückte die Kamera und genau in dem Augenblick – war die Sonne weg.


    Eine Sekunde zu spät! Der Taxifahrer war jedenfalls nicht schuld dran, denn der wollte eigentlich in den Silvesterurlaub und nicht mehr fahren und hatte schon den Putzlumpen und - eimer in der Hand – netterweise hat er mich ohne wenn und aber noch zur Gondel gefahren. Sonst hätte ich eine halbe Stunde spazieren dürfen.


    Ein paar Gleitschirmflieger waren noch zugange, einer grüßte, als er mich mit meinem Megarucksack sah - und muss sich gewundert haben, dass ich am Absprungplatz vorbei irgendwo in die Pampa weitermarschiert bin (großer Rucksack am Brauneck für gewöhnlich = Gleitschirm).



    <i>z´spat ´dro - Sonne gerade weg - in der Mitte kein Bildfehler, sondern Gleitschirm</i>





    Ich inspizierte kurz meinen hin und wieder genutzten Platz am Brauneck. Der war aber viel zu nah am Brauneckhaus, Publikum heute garantiert. Manchmal ganz witzig, aber nicht unbedingt in so einer zu erwartenden Topnacht. Und: vereist. Desnächtens muss ich nicht unbedingt auf meinem am Boden liegenden Okularkoffer dahingleitend den Abhang runterrutschen.



    <font color="limegreen"><b>Am Platz</b></font id="limegreen">


    Ich hatte längst früher ein Notplätzchen für solche Fälle inspiziert aber noch nie ausprobiert. Ein paar hundert Meter weg vom Trubel, schon hat man seine Ruhe. Man müsste ein paar Meter hinab zu meinem Platz und von oben sah das da auch nicht sonderlich spannend aus als dass es wen anlocken täte. Mit Blick nach Süden geht’s vorne den Abhang runter, hinten geht’s runter und rechts kommt irgendein uriger Wanderweg von anderen Gipfeln daher, sodass Publikum im Dunklen praktisch ausgeschlossen ist. Direkt hinter mir ein kaputtes Fichtengrüppchen und Waldreste am Hang. Netter Nebeneffekt dieser etwas abgeschotteten Lage: das sonst üblicherweise störende Licht von Bad Tölz war unsichtbar. Lediglich in Beobachtungsrichtung hatte ich nun das Tal mit ein paar Lämpchen, aber glücklicherweise nichts Blendendes, sondern alles warme, gelbiche Töne.


    Ich bemühte gegen 17 Uhr mein neues Spielzeug: 20% Luft“feuchte“, 4 Grad Plus. Ansonsten gab es ein laues Lüftchen, nicht stark, aber mit Tendenz zur Permanenz – genau aus Süden, später auch Südwesten. Also: genau in Beobachtungsrichtung. Ich überlegte lange hin und her, ob Streulichtschutz ja oder nein. Zum Schutz der Optik entschied ich mich dafür. Beobachtungstechnisch wäre es eher nicht nötig gewesen: mein Platz lag genau in dem Bereich, wo kein Schnee lag und direktes Licht war wie gesagt vernachlässigbar. Aber einen herunterfallenden Fichten-Eumel oder tropfendes Harz wie erst kürzlich auf Balkonien eingesammelt, wollte ich nicht wieder haben. Auch für den Fall eines Spaziergangs, wo vielleicht die Gämsen und Füchse nur drauf warten, auf meinen Hauptspiegel zu sabbern oder Schlimmeres, wollte ich auch vermeiden. Also drum das Ding.


    Mir war kalt. Trotz der bereits in der Gondel angezogenen Unterhose und allem.. war es irgendwie frisch . Ich war nicht so recht fit, sicher auch daher. In der Gondel wollte ich mir übrigens die Brote schmieren. Allerdings wurde die Zeit dafür zu knapp, es wäre eine Riesensauerei geworden. Vermutlich hätte ich daraufhin lebenslanges Gondelverbot bekommen.
    Weshalb ich darauf komme: ich bekam Hunger. Und zwar genau zum Beginn der Beobachtungszeit. Wie immer. Was will man machen. Es standen 12 Stunden (!) Deepsky bevor. Da braucht man nicht in Hektik verfallen. Was da zählt, ist Wohlbefinden. Also packte ich bei schönem Sternenhimmel auf meiner Bank die Brotscheiben und Leberwurst aus. Ganz pragmatisch: Messer mit der Leberwurst in den Mund (liebe Kinder, nicht nachmachen!) und vom Brot abbeißen. Das minimiert die Sauerei im Dunkeln. Denn Leberwurst am Handschuh muss nicht sein, die meisten Okulare flutschen auch ohne Schmierung in den Okualrauszug ganz gut. Außer das 13er Ethos, das hakelt immer. Irgendwie ist das Material der Hülse eine andere als sonst bei Televue früher, nicht so glatt.




    Irgendwann hab ich es geschafft, soweit präpariert zu sein und der Rigel wollte justiert werden. Kurz bevor ich zur Tat schreiten wollte, höre ich ein „Plautz!“. Ich drehte mich um: der Dobson lag. Ja was war denn hier los? IN WINDRICHTUNG ist das Ding gekippt, obwohl nicht sonderlich stark geneigt. Also die Aerodynamik muss ich nochmal überprüfen. Glück im Unglück: die Justage hat gehalten! Nur ein winziges My war nachzustellen, hätte man aber auch lassen können. Sonst hab ich in solchen Fällen immer nachjustieren müssen. Ich schätze, es hat hier einen großen Effekt, dass ich jegliches Spiel der FS-Stellschrauben eliminiert habe, durch Umwickeln mit Teflonband.



    <font color="limegreen"><b>Es geht los</b></font id="limegreen">


    So, ich war präpariert, 1,5 Stunden Beobachtungszeit habe ich bereits verdaddelt mit Mampfen, basteln, und sonstigen Wurschteleien – Punkt 20 Uhr peilte ich mein erstes Objekt an. Ich wusste noch, im Walfisch, da hatte ich noch Markierungen im Atlas, die auf Abarbeitung warten: <font color="orange">NGC 1141 und 42 – alias Arp 118</font id="orange">. Im Atlas habe ich nur arp gelesen und einfach mal draufgehalten, was man so sehen kann, sprich, ich wusste jetzt nicht, wieviele Galaxien - sofern mehrere – es tatsächlich sind. Recht schnell wurde klar, dass hier zwei Kerne/ Objekte vorliegen, im Zeitraum von sage und schreibe einer Stunde habe ich mit diversen Vergrößerungen und viel Geduld versucht, da mehr zu erkennen als zwei Blobbs. Vergrößerung hat zwar geholfen, - bis 270fach, aber am Ende war doch nicht mehr zu sehen im 4,7er als im 8er Okular. Das Seeing war übrigens ziemlich gut, bei jeder Vergrößerung hatte ich feine Sterne. Das Ergebnis nach langer Konzentration unter ziemlich gutem Himmel ist recht ernüchternd, aber ich zeige es einfach mal. Zeitweilig blitzte bei der linksseitigen galaxie ein stellarer Kern durch.




    Ich war etwas erschrocken, dass schon eine Stunde um war, andererseits hab ich auch damit gerechnet. Es ist einfach erschreckend, wieviel Zeit vergeht, wenn man sich einem Objekt richtig zu widmen versucht. Meine Güte.
    Ich versuchte, die direkt nebenstehende <font color="orange">NGC 1149</font id="orange"> (VMag 14m0) zu erhaschen, aber alles was ich sah, wirkte wie ein schwaches Grüppchen aus zwei Sternen, nix eindeutig Nebliges. Die Nachrecherche zeigt auch, dass ich damit wohl ganz gut lag: die Gx ist relativ stellar und an einem 15mag-Sternchen gelegen.


    Das gleiche Zeitphänomen ereilte mich bei einer weiteren Galaxiengruppe, die ich mir zwecks Besuch markiert hatte. <font color="orange">NGC 1052, 1047 und 1035 nebst 1042</font id="orange"> warteten auf ihre Beobachtung. Im 13er Ethos in meinem Dobson eine wundervolle Gruppe, passt perfekt arrrangiert ins Feld. In Anbetracht der langen Nacht entschied ich mich für eine Zeichnung. Viel Programm habe ich mir ohnehin nicht auferlegt, es sollte einfach Spaß machen.




    Zack! Wieder eine Stunde weg. Allerdings hatte ich hier das Gefühl, dass es sich mehr gelohnt hat, die Zeit zu investieren als beim vorigen Objekt.


    Als nächstes wollte ich ein tolles Galaxiengrüppchen anpeilen – um <font color="orange">NGC 1723</font id="orange"> herum. Im Atlas fand ich nur was mit <font color="orange">1726 und 1720</font id="orange"> und alles deutete für mich drauf hin, hier würde es schon sein, nur eben nicht alle Galaxien abgebildet. So verbrachte ich eine Stunde damit zu versuchen, außer den zwei hübsch zwischen ein paar hellen Sternchen stehenden Galaxien noch weitere zu erkennen. Denn es sollten nach meiner Erinnerung deutlich mehr sein. NÖ! Umsonst gesucht, die eigentliche Wunschgruppe lag doch woanders. Aber trotzdem ein nettes, empfehlenswertes Ziel!




    <i>Der Himmelsanblick beim Spaziergang gegen 22 Uhr</i>



    <font color="limegreen"><b>131/ 133</b></font id="limegreen">


    Die Zeit der restlichen Superthins war angebrochen. Allerdings mit 2 Stunden Verspätung. Ich hatte mir 5 Exemplare vorgenommen – quasi alle verbliebenen Exemplare der Liste von 133 Objekten, die in dieser Nacht gut erreichbar sind und mir noch fehlten.


    Es ging los mit <font color="orange">UGC 4148</font id="orange"> (14m8 im Blauen, 14m4 Flächenhelligkeit) im Luchs: Wegen der Verspätung stand das Ding nun nahe des Zenits. Bei Top-Himmel von um die 7mag.
    Ausgerechnet jetzt kam die Raupe. Zwei riesige funkelnde Augen blickten mich an. Mit gefühlten 1 Mio Lux. Sehr treffen, war ich doch auch in diesem Sternbild unterwegs. Genau in Einblickrichtung bzw. genau da wo das Auge ungeschützt ist, strahlte die Pistenraupe nun rein. Aber: als Windschutz habe ich soeben einen Schutz am Okular befestigt. So schützte es nicht nur vor Wind, sondern auch vor dem Licht. Wobei Moment, das könnte auch zu einem anderen Zeitpunkt gewesen sein. Ich glaube hier war gerade der Zeitpunkt der piratenmäßigen Augenklappe. DIE habe ich verwendet – zusätzlich, genau. Ich habe mir das Teil in der Apo besorgt und zusätzlich innen großflächig schwarzen Stoff eingeklebt, damit alles rundrum lichtdicht ist und an keinem Rand reinstrahlt. Ergebnis nach einer Stunde: nix. Schon auf dem DSS sieht man auf den ersten Blick – nichts. Was man sich nicht alles antut.


    Zur Dokumentation der Bedingungen habe ich mir einen Stern im wikiskx-DSS-Ausdruck vermerkt, welchen ich gut aufblitzend immer wieder sehen konnte. Mit den roten Linien markiert...




    Vielleicht kann ja einer anhand zuverlässiger Quellen ermitteln, wie hell der schwache da ist – das wäre klasse! Wikisky gibt 16m4 an. Der ganz helle weisse Stern im Bild links unten hat um die 10 mag laut wikisky. Eines der Superthin-Exemplare, die ich mit 12“ für nicht machbar halte von der Liste.


    Wenn man schon in der Gegend ist, sollte man unbedingt nochmal <font color="orange">IC 2233 und der Bärentatzengalaxie</font id="orange"> einen Besuch abstatten. Die Superthin und diese ungewöhnliche rundliche Galaxie bilden schlicht ein Traumpaar, optimale Vergrößerung, um alles schön ins Sehfeld zu bekommen wäre bei mir so 10 mm schätze ich. Das 13er war etwas zu wenig, das 8er hab ich aber nicht probiert. Diese Kombination sollte man einfach mal per Bild anschaun, beschreiben hilft da nicht viel... Einfach ein richtig tolles Pärchen, ein feiner brillanter Silberstreif an hellen Sternchen und eine gnubbelige Lichtbommel – so meine Kurzbeschreibung :-))


    Auf der gleichen Seite des Deepsky-Atlas befindet sich eine weitere noch ausstehende Superthin: <font color="orange">UGC 4277</font id="orange"> (14m2 im blauen, 14m6 Flächenhelligkeit): ein einfaches Exemplar in länglicher Ausdehnung erkennbar (was selbst bei der namengebenden Eigenschaft nicht selbstverständlich ist) sowohl im 13mm-Okular alsauch 8mm. Auf dem DSS sieht man eine zentrale Kondensierung, visuell nah ich davon nichts wahr. Sie schien in der Mitte lediglich etwas heller, ohne dass ich die Ausdehnung der Aufhellung genauer beschreiben könnte.


    Ich habe mir notiert, nach der UGC 4148 den nahen Quasar HS747+471-LYN mit 16m2 anzusteuern, allerdings war das Ding exakt im Zenit. Ich gab den Versuch schnell auf, eine Nachführung oder überhaupt ein Einstellen des Objekts war ein abartiges Gewürge und Gefummel. Zumindest hab ich vorher noch eine Viertelstunde drauf vergeudet, meine diversen DSS-Ausdrucke unterschiedlicher Ausschnitte soweit hinzusortieren und zu drehen, dass ich auch Orientierung habe. Mal wieder eine äußerst effektive Nutzung der klaren Nacht! Bitte nicht nachmachen und besser vorbereiten.


    Lieber auf zur nächsten Superthin... <font color="orange">UGC 4719</font id="orange"> in Uma ist einer der Tipps der Liste, sehr leicht als feiner Streif zu sehen, eine Einschätzung der Länge fiel mir aber schwer, da parallel dazu eine Sternkette verlief, die mir eine größere Länge zu suggerieren schien – das Auge wollte, so schien mir, die Gx irgendwie ein wenig strecken durch die „Vorgabe“ der Sternkette. Schwer zu beschreiben. Aber ein interessanter Effekt fand ich... Ein hübsches Ziel.


    Der Krebs – meine Güte, wo ist der denn – geht der schon unter? Wie die Zeit vergeht... ich musste schon westlich schwenken, um <font color="orange">UGC 4171</font id="orange"> (14m6 im Blauen, 13m6 Flächenhelligkeit) anzupeilen: der dicht an der Galaxie stehende Stern stört stark. Es fällt schwer, die Gx zu finden. Ohne DSS sehe ich kaum eine Chance. Aber der kleine Stern ist hell und man kann die von ihm ausgehende Helligkeitsstruktur leicht mit einer Macke im Auge, tränenbedingten Streuung oder dergleichen verwechseln. Der Vergleich mit umliegenden gleichhellen Sternen schafft aber Klarheit. Ein letzten Endes doch gut sichtbarer silbriger Streif geht scheinbar von dem Sternchen aus, welches leicht oberhalb der Gx liegt im Dobson. Mir schien vorrangig einseitig des Sterns eine längliche Aufhellung, in der anderen Richtung entlang der Längsachse der Gx sah ich keine eindeutige Aufhellung. Hab mich aber auch nicht drauf versteift, da in der anderen Richtung noch was zu sehen, wäre ggf. gegangen mit mehr Geduld.


    <font color="limegreen"><b>Geduld ist das Stichwort, daher hier mal eine Pseudo-Teilüberschrift, es kommen noch andere Objekte ;-)</b></font id="limegreen">


    Irgendwann gönnte ich mir auch mal eine Pause zwischendurch – so etwa einmal pro Stunde. Und machte Photos, auch den sonst genutzten Beobachtungsplatz besuchend. Schwupps – wieder eine Dreiviertelstunde mit der Pause um – Wahnsinn. Aber so eine Pause tut Not und gut. Die Beobachtungen sind schon anstrengend und eine Auflockerung und auch zum Warmwerden ist da schon nötig.
    Die Temperaturen blieben konstant um die 2 Grad Plus. Der Wind blies immer noch. Unentwegt. Luftfeuchte leicht gestiegen aber blieb um 30% herum. Jetzt war es Zeit für ein paar Showpieces. Neulich wurde hier ja auf einen hübschen Haufen hingewiesen. <font color="orange">NGC 2362</font id="orange"> im Großen Hund – ohman, der ist auch schon im Westen! ein hübsches Häuflein, arrangiert um einen hellen zentralen Stern. Echt ein Hingucker! Absolut tolles Ding.
    Irgendwann versuchte ich mich an der hochstehenden <font color="orange">Hickson-Gruppe Nr. 50 nahe des Eulennebels M 97</font id="orange">. M 97 zeigt wie selbstverständlich seine Augen – Zentralstern bei um die 200fach gut zu sehen. Hicksongruppe: nix. Immer wieder irgendwelche schwachen Sternchen die aufblitzen, aber nichts definitiv nebliges. Komisch. Hatte mir mehr erhofft. Eine Nullnummer hab ich nicht erwartet. Himmel wie gesagt top – Seeing auch super.


    Eine weitere Galaxiengruppe war dran: um <font color="orange">NGC 1625</font id="orange">. Zwei brillante Sterne dominierten, darunter ein paar Galaxien unterschiedlicher Gestalt, Helligkeit und Auslage. Ein Zeichenobjekt.




    Eine Stunde später folgte wieder ein kleiner Spaziergang – da leuchtete doch tatsächlich irgendwo ein Weihnachstbäumchen in der Landschaft... visuell echt witzig, per Photo leider nicht so recht darstellbar wegen der unterschiedlichen Helligkeiten von Sternhimmel und Bäumchen. Der Himmel ist eindeutig besser geworden. Am Anfang der Nacht sah das Ganze am Horizont noch deutlich illuminiert aus – wer weiß, was da alles noch an Lampen an war. Aber auf halber Höhe der Nacht war es dann gewohnt dunkel in südlicher Richtung. Lichtverschmutzung war keine nennenswerte mehr zu verzeichnen, nur auf Photos kommt die noch stark heraus. Im Tal hatte sich hier und da wieder Nebel ausgebreitet...


    Die Zeit war heran, die letzte Superthin der Nacht zu probieren, die letzte des Jahres, die vorvorletzte überhaupt von allen 133 Stück, die höher als -25Dec stehen und heller als 16m0 im Blauen sind. <font color="orange">UGCA 193</font id="orange"> sollte es sein. Die Nacht war schon fast keine mehr, es war ca. gegen 4 Uhr. Wieder ca. eine Stunde knabberte ich an der Galaxie mit 14m5 im Blauen und 13m4 Flächenhelligkeit. Es war eine harte Geschichte. Die meiste Zeit habe ich, diverse Vergrößerungen probierend, mir die Augen verleiert. Irgendwann stand ich auf und machte eine Runde Schattenboxen zum Aufwärmen und Fitwerden. Dann wieder ans Okular. Der Blick war sofort klarer, ohne dass ich sagen könnte, ob es an der Bewegung gelegen hat oder vorher evt. doch Zirren unterwegs waren. Es zeigt sich relativ bald nun ein schwacher Streif an richtiger Stelle in richtiger Auslage (Positionswinkel). Ich konnte es noch einmal reproduzieren. Aber das genügte mir nicht. Erst bei dreimal oder öfter zählt das bei mir als gesehen. Es gelang mir nicht mehr. Der Blick wurde wieder etwas trüber, woran es auch immer gelegen haben mag. Ich war auch ECHT fertig. 10 Stunden Deepsky lagen in meinen Augenmuskeln, 10 Stunden Wind im Gesicht.


    <font color="limegreen"><b>Zeit für ein paar Showpieces.</b></font id="limegreen">


    Die Reise ging zuerst zur <font color="orange">NGC 4565</font id="orange"> in Coma Berenices. Was für ein Gerät. Was für eine gleißende Lichtnadel muss man sagen. DAS ist eine Galaxie – Wow. Perfekt ins Sehfeld des 13ers eingebunden mit deutlichem Staubband und sowas von spitz und messerscharf zulaufend, dass schwer zu sagen war, wo die Gx nun wirklich exakt endet.


    Ein Riesenteil. Dagegen sind alle anderen Superthins ein ganz schlechter Witz. Bevor ich die 4565 genauer angeschaut habe, landete ich aber zunächst bei der sogenannten <font color="orange">Koifisch-Galaxie - NGC 4559</font id="orange">, da ich mir die Stelle der 4565 etwas falsch gemerkt hatte. Ich beschloss zeitnah, diese Gx zu zeichnen. Obwohl es nur noch wenig Zeit gab bis zu Dämmerung. Das Teil war einfach zu witzig, als ob einen zwei Äuglein anstarren und eine gewundene geisterhafte Gestalt.



    In der Ursprungsskizze geht die Nebulösität bis zu den kleinen Sternchen heran, geht hier etwas unter - also das Objekt etwas größer vorstellen...


    Ich huschte auch über die Heringsgalaxie und das Teil mit dem Haken. Was für helle, klasse Objekte, einiges an Details ohne das nun dokumentiert zu haben.
    Wo war ich noch, ich weiß es kaum noch. Auf jeden Fall wieder M 51 – nahe de Zenits einfach der Brüller. Was will man über diese Spirale noch schreiben, ich werde sie zeichnen müssen, dann sehen wir weiter. Der <font color="orange">Sombrero-Nebel M 104</font id="orange">! Den hatte ich noch. Ein traumhaftes Teil. Das Staubband vor allem bei höherer Vergrößerung um die 170fach zeigte das Band sehr deutlich, die Aufhellung unterhalb des Bandes einfach. Traumhaft. Zuletzt so schön gesehen auf La Palma. Man kann´s nicht beschreiben, wie schön diese Galaxie ist.


    Man müht sich ab bei vielen Objekten und da sind die Schönheit und Details einfach präsent. Diese eine Stunde Sightseeing allein war die Tour auf den Berg wert. Das war ein richtig toller Schlussspurt mit traumhaften Ansichten der Schönheiten unseres Himmels. Jupiter präsentierte sich dank bester Transparenz in klaren wundervollen Farben und dank gutem Seeings mit tollen Strukturen. 300fach war aber nicht mehr so ansehnlich, er stand ja auch schon etwas tiefer gegen 6 Uhr.


    Es war an der Zeit, die Nacht zu beenden. Ich schaltete den Rigel aus und setzte mich endlich mal auf die Bank.



    <font color="limegreen"><b>"Outro"</b></font id="limegreen">


    Die ganze Nacht hockte ich auf meinem ollen lehnenlosen Hocker neben der Bank, doch die Bank nutzte ich nur als Tisch. ENDLICH mal anlehnen. Ich genoss den Blick ins dämmerige Bergpanorama und führte mir nochmal die Leberwurstbrotkombi zu. Alles übrigens ohne Gurke. Die sollte ich in eingeschweißter Form wieder zurück nach München schleppen.


    Eine wunderschöne Szenerie des Morgens, nachstehend der erste Sonnenstrahl...





    <i>Mein Platz strategisch dämlich direkt bei windbruchgefährdeten Krüppel-Fichten - aber sonst super ;-)</i>



    <i>Mein Platz mit abgebautem Gerümpel</i>



    Der Wind! War weg. Danke. Wenigsten am Morgen einfach nur Ruhe, angenehme Stille, die ersten Vöglein zwitscherten frühlingshaft. Ich überlegte, ob ich noch rechtzeitig abbauen könnte um die erste Gondel nebst Bahn zu erwischen. Wurde mir zu knapp. So hatte ich noch ein weiteres Stündchen Zeit, die ersten Sonnenstrahlen zu genießen. Dies taten auch ein paar Dohlen, die frech und munter bei mir rumhoppelten, in der Hoffnung, ich wäre ein Touri mit zuviel Vorräten.


    In nachstehendem Bild auch das Display vom Feuchtemesser: oberer (großer) Wert ist die Feuchte, unten der kleine die Temperatur.





    Bald saß an einem Felsen ein riesiger Trupp von den Burschen, offenbar um so richtig Sonne zu tanken.


    Es wurde dann auch bald warm, beim Zurückmarschieren musste ich noch einige weitere Kleidungsstücke ablegen. Die ich im Tal allerdings wieder anziehen musste. Unten war es knackig kalt, wieder alles eingereift.
    Ich erwischte meine Bahn nach München und ich war froh, endlich ins Bettchen zu kommen.
    Was für eine Nacht.





    <font color="limegreen"><b>Zweite Nacht - 01.01.2017/ 02.01.2017</b></font id="limegreen">



    Kaum zu glauben, das hervorragende Beobachtungswetter hielt bis ins neue Jahr durch. Am 1.01. einigermaßen ausschlafen – und gleich wieder los, in die Bahn Richtung Lenggries zum Brauneck hoch. Die Bedingungen sollten quasi identisch sein mit der vorigen Beobachtungsnacht – laut der Prognosen – genauso wolkenlos, genauso trocken, nur leicht niedrigere Temperaturen (um 0 Grad), weitgehend kaum Wind. Ich kam im sonnigen Lenggries gegen 15 Uhr an. Taxi stand dieses mal keins da, ich klopfte kurz am Büro – eigentlich ein wenig widerwillig. Keiner Da. Ich hatte zwar ein wenig an einem müden Rücken zu knabbern, nur deshalb zog ich das in Erwägung. Denn: ich hatte Lust mich zu bewegen, richtiggehenden Bewegungsdrang. Ewiges Sitzen in Zügen der vergangenen Zeit und kaum Bewegung, die Beine schrieen nach Auslauf. Also auch kein Taxi gerufen sondern einfach drauflos marschiert. Eine knappe halbe Stunde und ich war an der Talstation der Bergbahn. Es tat unfassbar gut. Trotz des fetten Rucksacks war der Spaziergang eine Wohltat. Abgesehen vom Nacken und Schulterbereich, der sich mit dem ollen Sack niemals anfreunden werden wird, war es schlicht eine eine Wonne zu Fuß zu gehen. Große Aktie hat da natürlich der Umstand dran, dass der Dob nach dem Umbau 6 kg weniger wiegt, die Stangen auch nochmal 1 kg weniger. Das war auch höchste Zeit mit dem Abspecken, mittlerweile war das echt eine Quälerei geworden.


    Kurzum, die Fahrt verlief problemlos, lediglich die Gondel ruckelte etwas ungewohnt, dass mir etwas mulmig wurde. Am Gipfel wartete ich, ob sich das Brauneckgipfelhaus leerte, sprich, ich vielleicht die Terrasse wieder für mich alleine hätte in der Nacht. Ich setzte mich am Gipfel auf eine Bank und beobachtete das Geschehen – zur letzten Berggondel absteigende Tagesgäste und eine Familie mit ihrem Jungen, die kurz vor der letzten Gondel nochmal zum Gipfel sind, um ein paar Kinderfeuerwerksgeschichten auffunkeln zu lassen. Da die Zeit schon ran war, fragte ich zur Sicherheit, ob sie auch wissen, wann die letzte Gondel fährt. Sie wussten es, war nur eine große Schlange an der Bergbahn, sodass noch Zeit war. Sie bedankten sich, wünschten noch ein Frohes Neues. Am Gipfelhaus war kein Betrieb mehr. Aber es schien noch jemand drin zu sein. Versuchsweise betätigte ich die Klinke der Eingangstür... zu. Aber durchs Fenster sah ich dann, drin war noch jemand zugange. Also keine übernachtenden Gäste aber Personal. Hm. Wollte nämlich fragen, ob ich da bei denen wieder auf der Terrasse bleiben kann. Da aber keiner ansprechbar war, und generell die Ruhe in der Nacht mir auch lieber ist als möglicherweise störendes Licht vom Haus, bin ich zu meinem Platz von letztens hinunter. Ich prüfte ein Weilchen vorher noch, wie es sich mit möglichem Wind verhielt. Es war Wind aus West angesagt, und da würde das Gipfelhaus einen hervorrragenden Windschutz bieten. Aber es wehte kein Lüftchen und wenn was kommt, muss ich eben durch. Man muss sich den Elementen auch aussetzen können, sonst kommt man in dem Hobby zu nix.


    Als ich am Platz angekommen war, schaltete ich mein Messgerät ein und ich erschrak: 15% Luftfeuchte und 8 Grad Celsius – Plus! Hä? Für gewöhnlich hat das Teil noch in etwa die Werte der letzten Messung, das konnte aber nicht sein, 15% hatte ich noch nie, auch nicht in der Wohnung. Die Werte nahmen aber schnell korrigierte Form an und normalisierten sich etwas – die Feuchte ging permanent leicht hinauf, blieb aber dann bei 20% stehen. Die Temperatur pegelte sich bei 4 Grad ein zum Abend, wenn ich mich recht entsinne. Es war windstill. Und zwar still im Wortsinne. NICHTS war zu hören. Nicht das leiseste Säuseln, kein Tier, kein Mensch, kein Gar nix. Eine unwirkliche Situation. Und irgendwo suspekt. Der Mond sollte 20 Uhr verschwunden sein, die Zeit konnte ich mir leicht vertreiben mit Aufbau, Essen, Beine vertreten etc. Ich befand auch ein paar Meter weiter ein Plätzchen für schutzfähig in Sachen Westwind. Ein suboptimaler Platz, aber in der Not frist der Teufel fliegen. Gut zu wissen, dass ein Schutz erreichbar war.



    <i>Die Venus jagt den Mond...</i>


    Der Plan war so klar wie der Himmel: heute wird gezeichnet. Von Anfang an geplant war NGC 1055 im Walfisch und dann mal gucken, was so vor die Flinte kommt. Im Grunde hätte ich den Atlas fast zu Hause lassen können für diese Nacht. Mehr als 5 Objekte zeichnerisch zu schaffen ist für mich als bisherigen Astrozeichnungs-Faulpelz sowieso unwahrscheinlich. Vor der NGC 1055 hat noch einer <font color="orange">M 77 </font id="orange">ins Sichtfeld geschmuggelt und da mir sofort Details ins Auge sprangen oder ich dies zumindest meinte, habe ich die spontan mitgezeichnet.




    Im Grunde hätte das Ganze sogar in ein Sehfeld des 13er Ethos gepasst, ganz knapp. Aber ich habe separat gezeichnet. Von der <font color="orange">NGC 1055</font id="orange"> war ich anfangs enttäuscht, die hatte ich besser in Erinnerung. Dabei war der Himmel doch sehr gut?! Aber anfangs lag wohl noch etwas Dunst in der Luft, ich war noch nicht fit, undundund oderoder. Es war dann aber hauchzart und andeutungsweise ein Nebelschimmer unterhalb der gerade Kante zu wahrzunehmen. Schon zu beginn schien ein schmaler schwacher Streif von einem Sternchen unterhalb der Gx auszugehen, war mir aber nicht sicher, nach hinten raus bestätigte sich die Sichtung, wennauch nicht einfach. Noch schwerer aber auch letztlich sicher sa ich unterhalb des schwachen Lichtstreifs zusätzlich noch eine breitere Aufhellung (der untere Bauch der Galaxie also), aber die habe ich nicht eingezeichnet, das war mir zu vage.



    Für die beiden Objekte habe ich insgesamt eine Stunde gebraucht, wobei natürlich vieles für die Sterne draufging.


    Spätestens bei <font color="orange">IC 2233 und der Bärentatzengalaxie</font id="orange"> hätte ich ohne Atlas ganz dumm aus der Wäsche geguckt. Einfach gelegen, aber erst eins, zwei mal angesteuert und nicht gemerkt, wo die zu finden sind. Das Duo passte entgegen meiner vorigen Vermutung doch noch bequem ins 8er Ethos!



    Die Bärentatzengalaxie zeigte Struktur, war aber schwierig zu greifen, wo und was. Und: Wind mit um die 30-40 km/h kam auf und es wackelte. Die feinen Strukturen waren so natürlich ungleich schwieriger festzumachen. Daher ist bei der Tatze hier mit 12“ sicher auch mehr möglich.


    Übrigens, am Anfang gegen 21 Uhr waren noch diverse Lichtglocken zu sehen...



    ...keine Ahnung, woher die rührten - untypisch für den Anblick des Südpanoramas!



    Eine Stunde später...





    waren mehrere große Lichtkegel verschwunden...




    Der Orion ist auf einmal schon gen Westen unterwegs. Meine Güte, wo ist die Zeit hin? Aber ideale Höhe für das nächste Objekt, was ich schon immer vorhatte, mal festzuhalten, der <font color="orange">Flammennebel</font id="orange">...


    Bevor ich zeichnete, überlegte ich mir ernsthaft, den windgeschützten Standort aufzusuchen. Der Wind hatte gut zugenommen, pfiff durch die Fichten und war nun permanenter Begleiter. Ein säuseln und Pfeifen ging um die Berge und bestimmte die Kulisse. Allerdings kam der Wind beobachtend dann genau von hinten, sodass das Gesicht und Nacken durch die Kapuze geschützt waren und mein Oberköper den Winddruck auf den Dobson deutlich reduzierte. Wackeleien stören bei einem großflächigen Objekt eh kaum.
    Filter habe ich nicht, im 13er Ethos und 12“ sieht das dann also in etwa so aus:




    Ich habe sicher insgesamt zwei Stunden für das Objekt gebraucht, zumal ich irgendwann von einem Stern falsch abgebogen bin und auf diesen falschen bezugnehmend dann schon einen Großteil des Nebels skizziert hab. Mir kam es nur spanisch vor, dass der Nebel so klein auf dem Papier war – aber im Okular so riesig... Irgendwann hab ich´s gecheckt und musste die Hälfte nochmal machen.



    Danach wusste ich erst mal spontan nicht mehr, was ich zeichnen soll, M 51 stand noch auf dem Plan, aber hatte höhentechnisch noch etwas Zeit. Zu hoch durfte es aber auch nicht werden, dafür ist mein Hocker zu niedrig, da brauche ich noch ´ne Sitzauflage oder höheren Hocker. Was nun tun? Der Löwe stand hoch. Das bekannte Dreiergrüppchen hatte ich überlegt, aber die Transparenz ließ mich was anderes versuchen. <font color="orange">Leo I</font id="orange">. Im 13er Ethos eingestellt, strahlte mich erstmal nur ein heller Stern an. Regulus muss unbedingt aus dem Sehfeld gehalten werden. Zum Glück gab es noch eine <font color="orange">IC-Galaxie (591)</font id="orange"> beim Stern, die man als Bezugspunkt hernehmen kann bei der Suche. Diese IC sah ich recht bald, ein kleines, schwaches aber gut zu erkennendes Fleckchen, ohne große Mühe. Ich schubste Regulus aus dem Sehfeld und versuchte an der Stelle von Leo I irgendwas zu sehen. Zunächst Fehlanzeige aber dann doch recht bald zeigte sich ein großer ovaler Schmadder, den ich zunächst für einen Reflex vom Stern außerhalb des Sehfelds hielt. Aber Hinundherschwenken zeigte eindeutig – das war das Objekt! Allerdings um 90 Grad gedreht gegenüber der Darstellung im Atlas.




    Ich war mir aber sehr sicher. Und gerade Blick aufs DSS: Bingo! Ich habe die Lage richtig erfasst und skizziert. Ich habe es bei Topbedingungen auf dem Rossfeld schonmal probiert und war gescheitert. Da hatte ich ganz sicher die falsche Technik/ Herangehensweise gehabt. Denn die Galaxie ist wirklich einfach!


    Wer A sagt... muss auch <font color="orange">Leo II</font id="orange"> versuchen. Kurz meinte ich, irgendwo ein kleines rundes Wölkchen zu sehen, konnte es aber nicht reproduzieren. Naja, da wäre wohl ein DSS-Ausdruck vonnöten gewesen. Ich sah nichts außer aufblitzenden Phantomen und schwachen Sternchen. Und: in unmittelbarer Umgebung ein Galaxienduo bei einer markanten Dreiersternkette, wovon weder das eine noch das andere im Atlas verzeichnet war. Wikisky sagt: <font color="orange">NGC 3551</font id="orange"> und nebenstehend zwei PGC-Krümel, die nicht separat zu erkennen waren und mir am ehesten als eine längliche Gx erschienen.


    Nun hieß es, abseits des Südens Richtung <font color="orange">M 51</font id="orange"> zu peilen, was bedeutete: Dobson in den Wind drehen. Mir langte es mit dem Wind. Geschätzte 40 km/h lassen einfach kein sinnvolles Beobachten zu. Wenn ich zeichnen wollte, hieß es nun doch endgültig Schutz suchen. Ich trug den Dobson 100 m weiter hinter ein eingezäuntes Areal mit einem mir undefinierbaren Gebäude und dichter Fichtenbepflanzung. Herrlich! Windstille! Leider nur in dem Bereich, wo die Steigung kein Aufstellen des Dobsons zuließ. Ich musste als Kompromiss da beobachten, wo noch etwas Wind durchkam, aber der Boden halbwegs eben war. Und hier lag Schnee. Der war fest, so konnte ich die Füße des Dobsons richtig reindrücken. Hui! Das war auf einmal stabil! Deutlich griffiger, direkter, ruckfreier in der Nachführung. Also nächster Posten: eindrehbare Spikes für das Bodenbrettchen.


    Ich murxte mir knapp zwei Stunden was zurecht an der Galaxie, habe auch viel zu groß gezeichnet. Nachbereitet habe ich hier als einzige der Zeichnungen gar nix. Nur invertiert. Das wären mehr Artefakte als reale Strukturen geworden. Ich werde die 51 irgendwann nochmal machen, jetzt hab ich schonmal nen Ersteindruck.




    Die Zeichnung gestaltete sich schwierig, jeder Arm bzw. jedes Teilstück eines Arms musste separat erkannt und zu Papier gebracht werden. Das hieß: jedesmal sich die Augen verblitzen und ein wenig warten, bis man wieder was im Okular erkennt. Rotes Licht schwach hin oder her, es beeinträchtigt. Das Objekt stand nun auch schon zu hoch für meinen Hocker und diesen blöden Schneeuntergrund. Es war anstrengend. Ich habe auf das Zeichnen des Sternfelds ausnahmsweise verzichtet, ich wollte mich voll auf die Gx selber konzentrieren.


    <b><font color="limegreen">Unfreiwilliger Frühsport</font id="limegreen"></b>


    Dann war es nach viel Luftgeheule, zwischenzeitlichem Gemampfe von Mamas Plätzchen 5 Uhr. So viel Energie der Wind in den Bergen hatte, so wenig hatte ich noch über. Was tun? Keine Ahnung. Aber irgendwas muss man doch noch machen bei dem Himmel! Mir fiel beim Blick zum Sternbild Drache NGC 5907 ein – die schöne Spindel. Aber wo genau ist die? Ich lief ein paar Meter hinab zu meinem Plätzchen mit dem ganzen Gerümpel und holte den Atlas. Bald darauf bewunderte ich im 13er eine wunderschöne feine Nadel, ein toller Anblick. Leider viel zu selten im Bereich der Superthins. Bevor es soweit war, dass ich den Anblick genießen durfte, umarmte ich dank nachgebendem Hockeruntergrund jedoch erstmal meinen Dobson und hielt ihn dann in der Hand – losgelöst vom Bodenbrettchen. Losgelöst vom Zentralbolzen. Ja – watt nu. Wie bekomme ich den Trümmer mit dem 4mm Loch in der Rockerbox nun auf das 4mm durchmessende Schräubchen des Bodenbretts? Den Dob mit Gleitlager in den Schnee stellen wollte ich nicht. Im Endeffekt sah es so aus: ich nahm den Dobson mit den Höhenrädern balancierend auf mein linkes Knie, hielt ihn mit der linken Hand fest – und mit der Recht Hand versuchte ich, die Rockerbox auf das Bodenbrettchen zu pfriemeln. Wie gesagt – kleine Schraube in kleines Loch im Dunklen. Zum Glück gibt es noch den Tastsinn und eine erhöhte Lochverstärkung als Hinderniss und Landmarke für Weg-suchende Schrauben. Es hat geklappt. Der Hexenschuss blieb zum Glück auch aus – die Hexe hatte schon angelegt. Bei der Beobachtung selbst war aufgrund der Höhe weder stehen noch sitzen möglich – also extrem breitbeiniges Stehen. Auf hartem Schnee. Hieß: fast unfreiwilliger Spagat, weil die Füße keinen Halt fanden. Wie ein Bergsteiger an der vereisten Wand, hackte ich meine Schuhe in den verharschten Schnee um Halt zu finden...


    Um die Ecke, genau entgegengesetzt vom Ausgangs-Stern für die NGC 5907 war im Atlas noch ein Grüpppchen welches ich ansteuern wolle. Der Blick ins Okular zeigte mir – ah! Das Draco-Triplett! Ein absolut tolles Ziel, leider schon in der angehenden Dämmerung.


    <font color="limegreen"><b>Auf und davon</b></font id="limegreen">


    Was blieb, war der Wind. Ich war gespannt, ob der mit fortschreitender Dämmerung und Sonnenaufgang verschwinden würde. Die Nacht einen veräppeln und die letzten Haare durchpusten und am Morgen bei Sonne eins auf friedlich machen – schon oft gehabt.


    Aber nicht so heute. Jetzt ging´s richtig los. Meinen Abbau und das Sortieren diverser Kleinteile und Tüten durfte ich bei 50 km/h absolvieren. Alles aber auch alles musste man sichern was frei herumlag. Es hat mir sogar meine noch halbvolle Plätzchendose von der Bank heruntergeweht. Dann lag natürlich nun alles verteilt auf dem Boden. Die schönen Plätzchen von der Mutti! So ein Ärger. Naja, die Bergdohlen wird’s freuen. Und weniger zu schleppen hatte ich nun auch. Es hätte schlimmer kommen können. Ich habe in Gedanken schon mein Zeichenbrett davonfliegen sehen. Oder den Atlas. Oder den Okularkoffer.


    Die letzten Tage und Nächte war es hier oben nur 20% „feucht“. Dementsprechend staubig war es. Obwohl dem Wind abgewandt hatte mein Rucksack einiges an Dreck geschaufelt, beim Abbau musste ich drauf achten, dass der HS nicht gesandstrahlt wird. Zeitweilig war der Wind so stark, dass ich einfach nur ratlos dastand, ich mich nicht traute, auch nur eine Bewegung zu machen – um sofort reagieren zu können, wenn was wegfliegt.
    Irgendwie schaffte ich es dann doch, alles halbwegs unfallfrei in den Rucksack zu bekommen, das eine oder andere Utensil wie meine selbstgebastelte Okularblende aus der dicken Isomatte konnte ich noch fix vom Abhang fischen, bevor die nächste Böe es über die österreichische Grenze weht.


    Die Gondel ruckelte schon wieder so untypisch. Ich bedankte mich für die schöne Zeit, kam aber doch heil am Boden an.




    Nun hieß es wieder Fußmarsch. Schön durch die frostige Landschaft.



    Die Bayerische Oberlandbahn war zunächst vergleichsweise leer, wurde dann aber mächtig voll. Und ausgerechnet mir übermüdetem Zeitgenossen gegenüber setzte sich ein seltsamer Typ mit Reisekoffer, der sehr redselig war. Aber leider im gleichen Maße irgendwie wirr und Banane. Irgendwann schloss ich einfach die Augen. Als ich sie wieder öffnete und aus dem Fenster schaute – blickte mich ein graues, nebelverhangenes München an.


    Aber wurscht! Dafür gibts ja Photos, die einen an die tollen Zeiten erinnern [:)]


    In diesem Sinne wünsche ich euch allen ein gesundes Neues und friedliches Jahr, mit vielen wunderbaren Eindrücken.


    CS!


    Norman

  • Hi Normi,


    versuch ich mal Dir hier zu antworten.
    Eigentlich fehlen einem bei diesem sehr schönen und bildhaften Bericht die Worte.
    Ja toll, wie kurzweilig und amüsant Du so schreibst.
    Es macht großen Spaß Deine Berichte zu lesen. Weiter soooooooo!!
    Ich muß neidvoll gestehen; da unten im Süden habt ihr eindeutig die besseren Bedingungen.
    Und der "Silberberg" ist nach dortigen Normen nur ein Maulwurfshügelchen.


    Danke für den Bericht und schlaf Dich richtig aus,
    nur eins versteh ich nicht, warum in aller Welt immer kalte Apfelsaftschorle??
    Ich bevorzuge bei solchen Bedingungen Thermoskanne mit Tee nach Geschmack.


    Gruß vom roten Adler
    Ronald

  • servus Norman,


    wieder ein sehr lebhafter Beobachtungsbericht von Dir. Klasse gemacht und klasse geschrieben.
    Ich war am 30.12. am Schwarzenberg, ebenfalls bei ausgesprochen trockener Athmosphäre. erstaunlich, wie lange diese Wetterlage anhielt.
    Deine Objekte sind auch immer wieder eine Anregung für ich, derzeit tobe ich mich noch im NGC-Katalog aus, schiele aber schon immer wieder auf Deine Superthin.
    Nur: Deine Geduld beim Zeichnen hab ich nicht, da fotografier ich dann zur Abwechslung doch wieder.


    es lebe die Frost-Gurke !


    CDS
    Stefan

    visuell:

    ICS Dobson 14.5" f/4.7


    fotografisch:

    Lichtenknecker FFC 190/760mm f/4

    Galaxy RC 10" f/8

  • Hallo Norman,


    wieder ein schöner Bericht mit interessanten Zeichnungen! M77 gehört zu meinen Lieblingsgalaxien, die verträgt noch deutlich mehr als 170fache Vergrößerung! Mit 11" kann ich die beiden flächenhellen Spiralarme erst bei 400x einigermaßen gut erkennen.


    Vor ein paar Tagen habe ich die letzten im Karkoschka mir noch fehlenden Sternhaufen beobachtet, da hat mir NGC 2362 auch sehr gut gefallen.


    Viele Grüße,
    Ronny

  • Hi Ronald alter Freund,


    danke Dir herzlich. Wir bekommen es bald mal wieder hin mit dem Silberberg - versprochen. Heimat ist immer noch am schönsten.
    Die kalte Schorle hat einen ganz einfachen Grund: die Isoflaschen für was Warmes sind einfach zu schwer. Da bräuchte ich drei stück von... und Platz ist dafür auch nicht mehr so richtig... man will ja nicht zusätzlich mit Alditüten in den Händen den Berg hoch ;) naja, und dann sind solche Flaschen gerne mal undicht... dass will man in einem Rucksack mit equipment nicht riskieren...


    Liebe Grüße
    Norman

  • Serbus Stefan und Hallo Ronny,


    danke euch [:)]


    Stefan, ja zum Glück war die Gurke dieses mal nicht gefroren ;)


    Schon erstaunlich, dass der Schwarzenberg mit seinen um die 1000m (?) schon ausreicht für die Flucht vor dem Nebel und dass es da trocken war.
    Danke Ronny für die interessante Vergleichsbeobachtung! Ich fand die Ansätze der Spiralen bei M 77 regelrecht auffällig... mal sehen, was ggf. noch andere dazu meinen.


    Schöne Grüße
    Norman

  • Hallo Norman,


    dein gesuchtes schwaches Sternchen bei UGC 4148 taucht bei Simbad nur in zwei Katalogen auf: mit V-Helligkeiten von 16,4 bzw. 15,9mag. An solche Helligkeiten komme ich mit meinem 12-Zöller unter Eifelhimmel nicht ran.

  • servus Norman,


    der Schwarzenberg ist zwar "nur" 1100m hoch, aber der Höhenunterschied zum Rosenheimer Becken ist etwa 550 Höhenmeter. Auf diesen Höhenunterschied kommt es glaub ich an. Oftmals stoße ich bei etwa 700m aus dem Nebel, und alles südlich davon ist fast immer nebelfrei. Nur ein einziges Maöl stand ich oben in der Suppe, und musste zum Sudelfeld fahren - da kam ich tatsächlich bei 1200m aus dem Nebel.


    CDS
    Stefan

    visuell:

    ICS Dobson 14.5" f/4.7


    fotografisch:

    Lichtenknecker FFC 190/760mm f/4

    Galaxy RC 10" f/8

  • Hallo Norman,


    die Fertigstellung der Superthinliste äußert sich positiv auf deine Objektauswahl. Und dann kommen noch hervorragende Zeichnungen dazu. Normal gilt: <i>nicht geschimpft ist gelobt genug</i>, aber hier muss ich eine Ausnahme machen...starke Beobachtungen. Favorit ist die Zeichnung vom Flammennebel. Selten so schön beobachtet und umgesetzt gesehen!


    Für den einen oder andere Lacher bist du aber auch immer gut. Mein Favorit:
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Hickson-Gruppe Nr. 50<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Hickson 50? Norman, wenn du mal Teleskopzeit am Otto Struve Teleskop bekommst, oder der Fangspiegel so groß ist wie dein aktueller Hauptspiegel, dann kannst du einen neuen Versuch starten. Ich kenne einige Visuelle mit großen Öffnungen und schlechten Zähnen...jetzt weißt du warum.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Übrigens, am Anfang gegen 21 Uhr waren noch diverse Lichtglocken zu sehen...



    ...keine Ahnung, woher die rührten - untypisch für den Anblick des Südpanoramas!
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Ich versuche es mal. Von links nach rechts: <s>Nacktski</s> Nachtski Oberaudorf (weiße Glocke) &gt; Astrofotograf am Blankenstein (greller weißer Laptop) &gt; Wörgl (gelbe Glocke) &gt; Nachtski Reitherkogel (weiße Glocke)


    M51 hast du nicht zu groß gezeichnet. Das passt schon. Das eine oder andere Detail ist sicher noch in Reichweite, allerdings hattest du in der Nacht schon mit Wind und schlechtem Seeing der nahenden Kaltfront zu tun. Das ist das Ergebnis mehr als ansehnlich.


    Viele Grüße, uwe

  • Hallo Norman, und Schönes Neues Jahr!


    Da hast Du aber wieder ein Bilderband hingelegt, sauber - das war eine schöne Bettlektüre! Dank Dir dafür.


    Besonders freue ich mich, daß die Gurke wieder vorkam!


    Gruß und Gute Nacht,
    Walter

  • Hallo Uwe,


    danke für Dein erfrischendes Feedback, immer wieder eine Freude [:D]
    Alles klar - Nacktski! Ah... kein Wunder, dass die Gegend dann verstrahlt ist [:o)]


    Lieben Dank auch für Dein Lob zu meinen Ergebnissen, das freut mich sehr.
    Jo, und für ein paar Lacher muss man schon sorgen, HCG 50 war selbstverständlich nur deshalb ausgewählt ;) Nö, also zumindest als verwaschenes Nebelchen im Grenzbereich hätte ich mir da schon Chancen ausgemalt, natürlich ohne Komponentenaufbröselung. Ich probier´s trotzdem irgendwann nochmal ;-p


    Hallo Walter,



    dankeschön, auch Dir nochmal explizit ein Frohes Neues Jahr. Freut mich, ich hoffe, Du konntest auch gut schlafen und hattest keine Alpträume von Frostgurken ;)



    Hallo Nico,


    danke für den Hinweis - selbiges Ergebnis gleicher Quelle wurde mir schon hinter den Kulissen mitgeteilt :)


    Beste Grüße
    Norman

  • Hallo Norman,


    danke für deinen schönen Bericht und dieses mal sogar gespickt mit tollen Zeichnungen, sehr lobenswert.
    Ganz stark finde ich deine Beobachtung zu NGC 1055. Mein Versuch das Staubband mit 18 Zoll zu erwischen
    war leider negativ, was vielleicht auch daran lag das die schon zu tief war.
    Auch M77, mit der Spiralstruktur, wusste gar nicht das die mit 12 Zoll möglich ist, Wahnsinn.
    Die NGC 2537 hatte ich vor kurzen mit 18 Zoll beobachten können. Drei gut trennbare
    Segmente bildeten die "Bärentatze", darin waren stellare und flächige Knoten zu erkennen.


    Und, danke für deinen Mut die Hickson 50 zu versuchen.[:D]


    Liebe Grüße
    Mathias

  • Hallo Mathias,


    danke Dir herzlich. Das Staubband in der 1055 geht nach meinen Recherchen praktisch standardmäßig mit 16" bei sehr guten Bedingungen, allerdings natürlich immer noch mit gewissem Schwierigkeitsgrad. Insofern wirst Du einfach eine nicht perfekte Nacht oder eben wirklich schon zu tiefen Stand gehabt haben.
    Bedenke auch, ich hatte wirklich klasse Bedingungen von locker 7m0 bei um die 30% Feuchte zu dem Zeitpunkt. Nicht mehr kulminationsnah aber noch hoch genug.


    Poah, Bärentatze mit derartigen Details... da wollen wir aber eine Zeichnung sehen! :)


    Von Spirale würde ich bei M 77 jetzt nicht sprechen wollen im 12er. Aber die kurzen am Zentrum anliegenden Haken nach "links oben" und "rechts unten" in meiner Zeichnung waren praktisch sofort sichtbar und haben mich auch überrascht. Die waren auch der Grund, weshalb ich die Zeichnung überhaupt in Angriff genommen habe...


    Schöne Grüße
    Norman

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Von Spirale würde ich bei M 77 jetzt nicht sprechen wollen im 12er.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Hallo Norman,


    genau deshalb hatte ich ja geschrieben, dass M77 eine höhere Vergrößerung verträgt.
    Wenn die Spiralarme (nicht Spiralarmansätze!) mit 11" von meinem Balkon aus sichtbar sind, dann sollte das mit 12" in den Alpen auch machbar sein!


    Viele Grüße,
    Ronny

  • Hi Norman,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">danke für Dein erfrischendes Feedback, immer wieder eine Freude<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Gern, man hat ja sonst nichts zu lachen.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Nacktski!<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Gibts nix zu lachen. Gerüchten zufolge scheint/schien es sowas im Erzgebirge zu geben. Bei den Preisen für Sportkleidung vielleicht nicht wirklich die dümmste Idee. Ob bei den Puristen jedoch die Ski erlaubt sind, müsste man nachschauen.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Nö, also zumindest als verwaschenes Nebelchen im Grenzbereich hätte ich mir da schon Chancen ausgemalt...<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Da bist du schlichtweg falsch. Die beiden hellsten Komponenten haben 18,6 und 18,9bmag. Außerdem ist das Knäul soweit auseinander, dass die "Waschvergrößerung" allein vom Grenzgrößengewinn um Welten zu klein ist. Ich meine, dass Frank bei perfekten Bedingungen UND genauer Kenntnis der Lage der Einzelkomponenten mit seinem hervorragenden 20" etwas an der Grenze ausmachen konnte. Darunter, auch knapp, sehe ich schlicht nicht den Ansatz einer Chance.
    Ich möchte dich nicht davon abhalten, weise aber darauf hin, dass 99 der 100 Gruppe leichter sind. Eine Infoseite zur Orientierung kennst du ja. Und: wenn du tatsächlich etwas davon siehst, dann gibst du das nächste Weihnachtsessen der Truppe aus, ich sorge für Getränke (Korn, pur).


    schönes WE, uwe

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">dann war das also die berühmte Superschwieriggruppe<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    rrrichtig

  • Hallo Norman,


    und wieder ein ganz toller Bericht mit ebensolchen Bildern und Zeichnungen - und dann gleich über zwei sehr gute Nächte ! Als leichten Favoriten unter den Bildern wähle ich diesmal "Venus jagt den Mond". Die drei Nächte mit der Neujahrsnacht in der Mitte dürften in Südbayern (zumindest wo kein Nebel war) ja alle hervorragend gewesen sein. Vielleicht mal abgesehen von einer gewissen Zeit ab Mitternacht in einer dieser Nächte (welche wohl? [:D]) - auf dem Dach der VSW München wurden wir da bei sehr geräuschigem Ambiente recht bald in einen ebenso dichten wie farbenfrohen Smog gehüllt ...


    Hier ein paar eigene Bezüge zu einigen "mittelbekannten" Objekten aus deiner großen Auswahl: Mit Fernrohren im Bereich von 16- bis 20-Zoll Öffnung habe ich bei NGC 1055 das Staubband auch schon mehrfach ausmachen können, desgleichen die innere Spirale von M77 bei hoher Vergrößerung. Das Paar Bärentatze und IC 2233 gefällt mir auch sehr gut; bei NGC 2537 erinnere ich mich an tolle "Zehenballendetails" im 20-Zöller, und IC 2233 zeigt schon im 10-Zöller ihre superdünne Natur. Und apropos Augen des Eulennebels: Die habe ich über die Jahre immer wieder mal erkennen können, aber nichts kam nur entfernt an die beiden "ausgestanzten" Augen der Eule heran, wie ich sie in Erhard's 42-Zöller bei gutem Rückseitenwetter am ITV 2004 in Stumpi genießen durfte [8D].


    Während deiner zweiten Nacht war ich ja gleichzeitig am Auerberg, und da hatte ich auch richtig trockene Verhältnisse; dazu folgt noch ein Bericht, zumal ich von der Nacht auch einige Stimmungsbilder habe.


    Servus
    Ben

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: NormanG</i>
    <br />
    Poah, Bärentatze mit derartigen Details... da wollen wir aber eine Zeichnung sehen! :)
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    auf deinen Wünsch hin, bitteschön :



    Liebe Grüße
    Mathias

  • Servus Norman


    Starker Bericht mit hervorragend zeichnerisch umgesetzten Beobachtungen. Der Flammennebel hast du nahezu perfekt getroffen! Auch M 77 und NGC 1055 hast du sehr realistisch aufs Papier gebracht!
    Wieder eine großartige Aktion, die doch mal wieder bestätigt, das sich der Aufwand den du da jedesmal durchziehst absolut lohnt.
    Danke für den Bericht Norman!


    Viele Grüße Hajü
    http://www.astromerk.de
    http://deepskymeeting.astromerk.de/

  • Hallo Mathias,


    danke für die interessante Zeichnung! Klasse, schaut jetzt wirklich wie eine Tatze aus :) Von diesen Details war ich noch gutes Stück weg... bin schon sehr gespannt auf einen neuen Versuch bei Windstille...


    Beste Grüße
    Norman



    Servus Hajü,


    herzlichen Dank :)


    Ja, der Flemmennebel und die 1055 sind auch meine beiden Lieblinge :)
    Der Flammennebel hat mich nach der Reinzeichnung selbst positiv überrascht [;)]


    Schöne Grüße
    Norman

  • Hallo Ben,


    hach verflixt, - jetzt hab ich dich überlesen - entschuldige bitte :)


    Danke auch Dir für Dein nettes Feedback!


    Ja, das Bild mit Mond und Venus find ich auch, hat was :) Später war nur noch das aschgraue Licht vom Mond zu sehen, die Sichel war hinter dem Berg - war auch nett anzuschaun!


    Bin schonmal gespannt auf Deinen Bericht dann!


    Schne Grüße
    Norman

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