Jupitersaison 2017: Nachtrag 16.+17.05.17

  • Hallo zusammen,


    ich hab jetzt 2 Tage überlegt, ob ich das Bild als Saisonauftakt gelten lassen soll. Aber ich denke für den ein oder anderen ist es hilfreich auch mal die Fehlschläge dokumentiert zu haben.


    Der eigentliche Saisonauftakt war bei mir schon Mitte Dezember. Allerdings waren die Ergebnisse so schlecht, dass ich mal wieder am Equipment bzw. Justage gezweifelt hatte. Die Bilder waren wirklich nicht vorzeigbar.


    Zum Jahresende gingen es ja dann so richtig los mit den Saisonauftakten. Leider war die Nacht 30./31. hier total zugenebelt.
    Ganz anders die klare Silvesternacht. War ja zu erwarten, wenn man nicht raus kann wird´s klar [V] (Die klaren Nächte über die Weihnachtstage konnte ich übrigens auch nicht nutzen, da meine Frau mit Fieber im Bett lag :( ).
    Ein Blick auf die Wettervorhersage offenbarte, dass der Neujahrsmorgen wohl die letzte gute Chance war, Jupiter in der Früh zu erwischen.


    Angespornt durch die tollen Ergebnisse hier quälte ich mich nun nach 3 Stunden Schlaf um 5 Uhr morgens aus dem Bett und nach einem prüfenden Blick an den Himmel stellte ich den Dobson raus.
    Ich gönnte ihm eine Stunde Auskühlzeit, was bei dem Temperaturunterschied von 30°C wohl fast schon zuwenig war.


    Dann in die dicke Winterausstattung rein und los ging´s .
    Erste Ernüchterung, der Sterntest: Übel grottig, das stärker defokussierte Sternscheibchen glich mehr einer Blume, denn einem Kreis. Das hab ich so noch nicht gesehen. An einem normalen Abend hätte ich sofort wieder zusammengepackt, aber ich wollte doch wissen,
    ob das Equipment passt und jetzt war ich schon auf.


    Nächste Ernüchterung: Die Stangen des Flextube liessen sich schier nicht auseinanderziehen, dank -10°C Außentemperatur.


    Und noch ne Ernüchterung: Bei der Justage merkte ich, wie der Frühnebel aufzog. Eilends justierte ich fertig und hoffte dass es wenigstens zu einer Aufnahmeserie reichen würde.


    Beim Fokussieren dann endlich ein Lichtblick, die Jupiterscheibe zeigte kurzzeitig einige Details, also passte das Equipment doch.
    Die meiste Zeit aber nur ein strukturloses Scheibchen.


    Zum Glück hat sich der Frühnebel nicht allzu dicht gemacht, Jupiter blieb sicht- und aufnehmbar.


    So konnte ich nun einige Serien mit der ASI224 aufnehmen. Dieses Mal hat FC zum Glück die Verbindung zur Kamera gehalten, im Gegensatz zu Mitte Dezember.


    Zum Abschluss sollte dann die ASI224 Ihre Stärke zeigen, 4ms Belichtungszeit. Die Hoffnung war, wenigstens hier genug scharfe Bilder zusammen zu bekommen.


    Nun ja, das Gesamtergebnis war eine einzige "brauchbare" Serie, allerdings unterdurchschnittlich.


    Dabei wäre das ein super Motiv geworden. Links der aufziehende GRF und rechts der austretende Jupitermond Io.



    Auch diese Saison mit dem SW Flextube 10" Newton mit der APM 2,7x Barlow. Brennweite laut FC bei etwa 4400mm. 01.01.2017 um 6:22UT.


    Ich weiß, das Bild gehört eher in den Papierkorb und ist auch etwas gequält, aber vielleicht hilft es dem einen oder anderen bei der Frustbewältigung [:D].


    In diesem Sinne ein gutes neues Jahr allen, es kann nur besser werden.


    CS
    Volker

  • Hallo Volker,


    werd scho no. De Saison ist noch lange. Ich bin beeindruckt, dass Du nach der Silvesternacht die Energie zu Aufnahmen aufgebracht hast.


    Viele Grüße


    Oskar

  • Huhu,


    Ich vermisse ein wenig regelmäßige Jupiter Fotos dieses Jahr? ;-). (Volker, Danke für Deines!)
    Als visueller Beobachter freue ich mich immer über Fotos (auch mit kleinen Öffnungen ;-)!) an denen ich nachvollziehen kann was ich (nicht?) gesehen habe. So z.B. auch heute morgen. Das NEB scheint doppelt zu sein diese Saison?


    Schöne Grüße,
    Walter

  • Update 27.02.2017


    Das Wetter spielt bei mir immer noch nicht mit, wenn überhaupt klar, dann mit einem heftigen JetStream.
    Meist komme ich nicht über den Sterntest hinaus.


    In der Nacht zum Rosenmontag wollte ich es aber mal wieder wissen,
    leider bis auf eine einzige Serie völlig unbrauchbar.



    Aufnahme mit 10" Skywatcher Flextube Dobson bei f/17.
    ASI224MC und Baader L-Filter.


    CS
    Volker

  • Hallo Volker,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">BTW: Weiss jemand wie man den Threadtitel anpassen kann?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    In Deinem ersten Beitrag das Icon "Thema bearbeiten" eintragen. Damit kommst Du auch in die Titelzeile.


    Ansonsten: Hoffen wir auf bessere Bedingungen.


    Viele Grüße


    Oskar

  • In der Nacht vom 16. auf den 17. März waren die Vorhersagen recht günstig.


    Leider zeigte schon der Sterntest, dass die Vorhersagen wohl zu euphorisch waren. Keine brauchbare Sternabbildung zum justieren.


    Die meisten Videos waren dann auch gleich für die Tonne.
    Lediglich 3 waren nutzbar, allerdings auch nur 1000 Frames pro Video.


    Um überhaupt auf eine nennenswerte Anzahl Bilder zu kommen, hab ich die 3 Videos dann noch derotiert.



    Aufnahme am 16.03.2017 um 23:40 UT
    Gerät: 10" Skywatcher Newton, ASI224, APM2,7x Barlow, Zwo ADC

  • Hallo,


    vergangene Nacht (27/28.3.) waren endlich mal bessere Seeing-Bedingungen angesagt. Und tatsächlich im Okular waren recht viele Details zu sehen, leider aber auch eine hochfrequente Störung.


    Dann mit der Kamera dran hat das Seeing wohl leider wieder etwas nachgegeben, bzw. man konnte am Monitor gute Phasen mit vielen Details erkennen und dann aber war es wie wenn ein gigantischer Weichzeichner alles verwischt hätte. Das wechselte dann ständig hin und her.


    Hier mal eine erste Schnellbearbeitung, die auch recht gut den Blick ins Okular wiedergibt, wobei die Bänder noch etwas flauer rüberkamen.



    Gestackt wurden 2000 Bilder, leider musste ich feststellen, dass die RGB Ausrichtung von Autostakkert zu einem Grünstich führte, deshalb hier mal die Farbausrichtung durch Fitswork.


    Die Monde sind Io und Ganymede.


    CS
    Volker

  • Hallo Volker,
    herzlichen Glückwunsch. Das schaut doch schon gut aus. Schön ist, dass Du zur selben Zeit gefilmt hast wie ich. Ich werde nochmal die Videos durchgehen, ob ich nicht doch noch eine Kleinigkeit herauskitzeln kann.
    Vermutlich muss ich besseren Himmel abwarten.
    Servus,
    Roland

  • Hallo Planetenfreunde,


    hab mich mit Ergebnissen etwas rar gemacht, da ich nach den wunderschönen Ergebnissen hier erstmal wieder ins EBV Trainingslager gegangen bin. Wobei wenn ich die feine Schärfung von Torsten und Ralf anschaue, dann muss ich da nochmal zurück.


    Es war ja wieder wunderbares Seeing von Meteoblue versprochen worden. Und wie so oft war es gerade andersherum. Die Nacht von Fr./Sa. war nicht so dolle angesagt, die darauffolgende hatte volle 5 Punkte.


    Ergebnis war gerade andersherum. Die erste Nacht war Kaiser-Seeing, die zweite eher durchwachsen.


    Hier mal eine erste Quick and Dirty Bearbeitung (ok, nicht wirklich Quick) eines einzelnen Films aus der Freitag Nacht.



    Daten: 07.04.2017 22:36UT, 10" SW Newton bei f/17, ASI224MC, Baader L, ZWO ADC
    Aufgenommen wurde 60s bei 6ms. Insgesamt etwa 9500 Bilder, davon wurden 50% gestackt.


    Mit Derotation etc. wird da noch einiges rauszuholen sein. Aber das kommt erst bei schlechtem Wetter, jetzt geht es erst nochmal raus [8D].


    CS
    Volker

  • Hallo Planetenfreunde,


    so, nach einer Woche intensiver Beschäftigung mit einem einzigen Bild wird es Zeit erstmal einen Punkt zu setzen.


    Das war eine neue Erfahrung sich so intensiv mit einem Bild auseinander zu setzen, ich hab viel gelernt übers Schärfen, R-G-B Zusammensetzung, aber auch mit den Veränderungen auf der Jupiteroberfläche.



    Gegenüber dem zuerst gezeigten Bild hab ich zwei bessere Filme gefunden, die ich derotiert habe. Zeitpunkt ist nun 7.4.2017 22:45UT. Verwendungsrate jeweils 33%.


    Zufrieden bin ich zwar noch nicht ganz, vielleicht komme ich später nochmal auf das Material zurück, wenn ich über die Bearbeitung weiterer Bilder neue Erkenntnisse gewinne.


    Vielleicht hat noch jemand einen Tipp. Vor allem gefallen wir die blauen "Böppel" im SEB nicht. Da ist wohl zu stark geschärft. Auch kriege ich das Ungleichgewicht in der Schärfe zwischen NEB und SEB nicht ausgeglichen.


    Und es fehlt mir die "finale" Schärfe, aber da bin ich mir noch nicht sicher, ob ich das das Limit meines Equipments erreicht habe oder einfach noch in der EBV Luft nach oben ist.


    Dass mit 10" mehr geht hat ja Oskar eindrücklich 2 Tage später gezeigt.


    Grüße
    Volker

  • Hallo Volker,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Dass mit 10" mehr geht hat ja Oskar eindrücklich 2 Tage später gezeigt.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Da hatte ich wohl auch Ausnahme-Seeing. Es gab auch schon Zeiten, da wäre ich um so ein Ergebnis froh gewesen.


    Gutes Seeing allerzeit!



    Oskar

  • Hallo Planetenfreunde,


    so hier nun mein erster Versuch für den GRF am 8.4.


    Hier war mal wieder die ASI120MM im Einsatz. Leider hielt
    das Seeing nicht durch, und so konnten bloß 2 brauchbare Serien
    a 4000 Bilder pro Kanal genutzt werden (verwendet wurden 40%).


    Bei der Bildbearbeitung hat man deutlich den Unterschied zu der
    großen Frameanzahl der ASI224 gemerkt. Man musste ziemlich aufpassen,
    damit das Rauschen nicht überhand nimmt.


    Ganz zufrieden bin ich noch nicht, der Rand hat doch gelitten.
    Ich werde bei Gelegenheit mal noch einen Versuch mit Schärfen in
    Giotto unternehmen, da ich nun weiß wie ich es wieder zum Laufen bekomme (Giotto mag meine Graustufenbilder nicht, die muss man zuerst nach RGB erweitern).
    Die hier angewendete PSF/Deconv Schärfung gelangt meines Erachtens bei geringer Framezahl/Rauschen hier an Ihre Grenzen oder es liegt natürlich wieder mal an meinen EBV Künsten.



    Aufnahmedatum: 2017-04-08-2248_1 mit dem 10" Newton mit bekanntem Setup und der ASI120MM.


    Grüße
    Volker

  • Hallo Planetenfreunde,


    die Jupitersaison ist nun wohl so gut wie rum,
    aber ich hab noch zwei Bilder zum nachtragen.


    Die Aufnahmen entstanden schon am 16. und 17. Mai,
    allerdings kam ich aus zeitlichen Gründen und weil
    ich nicht so recht wusste wie ich da rangehen soll,
    erst jetzt zum bearbeiten.


    Nach dem Traumseeing vom 7.Mai war es natürlich schwer
    wieder mit schlechterem Seeing klarzukommen.
    Jede Aufnahmen hatte nur eine geringe Anzahl wirklich
    guter Bilder, die waren aber wiederum so gut, dass ich
    von einem sofortigen Löschen Abstand genommen habe.


    Ich habe nun bei der Aufnahme vom 16.5. einfach 2 Filme
    mit VirtualDub zusammengefügt und daraus 2500 Bilder zum
    stacken nutzen können.



    Aufnahmezeitpunkt: 2017-05-16-2157_9


    Am 17.5. waren die Bedingungen ähnlich, vielleicht ein bißchen besser.
    Hier habe ich 3 Filme kombiniert und dann 4000 Aufnahmen gestackt.



    Aufnahmezeitpunkt: 2017-05-17-2037_9


    Beide Aufnahmen entstanden mit bekanntem Setup: 10" Flextube Newton bei etwa f/18, APM2,7x Barlow, ZWO ADC, ASI224MC und Baader L-Filter.


    Die Ergebnisse kommen zwar nicht an die Spitzenresultate hier heran,
    aber immerhin besser als wegwerfen.


    Grüße
    Volker

  • Hallo Volker,
    nein, nichts wegwerfen ;-)Bei gutem Seeing kann´s ja jeder ;)
    Ich persönlich nutze diese "halbguten Nächte" immer für Experimente in der Verarbeitung.
    Deine Ergebnisse sind doch auch sehr ordentlich. Man muss auch bedenken, dass Ju schon wieder deutlich kleiner ist.
    das 2. Bild scheint eine Art Ost-West Unschärfe zu haben. Vielleicht ist das auch Rotation.
    Und klar, Planetenfilmen ist wie Wellenreiten, eines Nachts kommt die perfekte Welle und dann must du alles umsetzen, was du über viele Nächte vorher erarbeitet hast.
    Viele Grüße,
    ralf

  • Hallo Ralf,


    danke für die aufmunternden Worte.
    Ich muss ehrlich gestehen, dass es schwer war nach
    so einer "perfekten Welle" (7. und 8. April) wieder motiviert
    an Material mit Durchschnitts-Seeing zu gehen.


    Die von Dir erwähnte Ost-West Unschärfe schiebe ich auf
    den vorherrschenden JetStream, der im Video genau in diese
    Richtung lief und ursächlich mal wieder die Videos ruiniert hat.


    Habe das Bild nochmal bearbeitet, dieses Mal nur zwei hintereinanderfolgende Videos a 60s. Die Unschärfe blieb.


    Grüße
    Volker

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