Fangspiegeleinbau in einen Dobson

  • Hallo zusammen,


    ich habe folgendes Verständnisproblem beim Fangspiegeleinbau in meinen Dobson. Spiegeldurchmessser=355 Brennweite=1770 Fangsiegel: GSO kleine Achse 70. Fangspiegeloffset: 3,5mm.


    Die Abbildung ist meiner Meinung auch ganz brauchbar. Allerdings hab ich bisher nur 2 Okulare mit denen es Sinn macht mit dem Dobson zu beobachten (21mm => AP ca. 4,2 und 13mm==> AP2,6). Mit diesen geringen Vergrößerungen fällt eine schlecht justierte Optik wahrscheinlich gar nicht auf.


    Hier aufgebaut noch ohne Blenden die noch im Anhänger sind.


    Hier nach der Beobachtung.


    So nun zum Eigentlichen Problem.



    Der Idealzustand im Bild oben zeigt den Hutring zentrisch zum Hauptspiegel und den Fangspiegel mit Offsetversatz weg vom OAZ.
    Der Fangspiegeloffset wurde beim Aufkleben auf die Fangspiegelhalterung (Rohr) schon berücksichtigt (Siehe Bild unter Istzustand) und um den Betrag Wurzel 2 * Offset entlang der langen Fangspiegelachse aussermittig aufgeklebt.


    Der Istzustand zeigt den möglichen Zustand nach dem Zusammenbau bedingt durch Fertigungstoleranzen und Messfehlern.


    Jetzt wird der Fangspiegel mit dem Concenterokular im OAZ der Spinne und der Fangspiegellängsverstellung zentrisch auf einen der Ringe im Conzenterokular eingestellt. Diese Prozedur funktioniert auch aber woher weiß ich ob der Fangspiegel auch so steht wie beim Bild Idealzustand. Mein OAZ ist ja auch justierbar und durch geschickte Justage des OAZ finde ich auch viele Positionen an denen der Fangspiegel zentrisch im Concenter erscheint. Der FS könne ja z.B. auch zum OAZ hin verschoben sein. Hier würde man dann auch eine Position finden bei der der FS zentrisch wird. In den meisten Anleitungen wird von einem korrekt eingebauten OAZ ausgegangen. Von dieser Annahme kann ich ja erst mal nicht ausgehen. Ich hoffe ich hab mein Problem irgendwie verständlich beschrieben!


    Gruß Rudi

  • Hallo Rudi,


    wenn ich deine Zeichnung richtig interpretiere, dein OAZ steht schief? Das müsstest du wohl als erstes mal ausbügeln.


    Danach- FS mit dem Concenter rund und mittig zum OAZ ausrichten.


    Dann den FS zum HS justieren- der HS muss rund und mittig im FS stehen, zuletzt dann den HS ausrichten, Mittenmarkierung zum Concenter.


    http://www.seeing1.de/2a_justage.html
    http://www.pteng.de/astro/justage/justage.htm


    Beim ersten Schritt den HS abdecken, dann siehst du nur den FS, das hilft etwas. Aber auf jeden Fall sollte der OAZ schon rechtwinklig zur Achse stehen und nicht schräg wie in deiner Skizze.


    gruß
    Stefan

  • Schicker Dobson, sportlicher Transport! Nur statt Bierflasche wäre vielleicht ein Energydrink angebrachter?


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Rudi FK</i>
    <br />Mein OAZ ist ja auch justierbar und durch geschickte Justage des OAZ finde ich auch viele Positionen an denen der Fangspiegel zentrisch im Concenter erscheint. Der FS könne ja z.B. auch zum OAZ hin verschoben sein. Hier würde man dann auch eine Position finden bei der der FS zentrisch wird. <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Ja, richtig! Auch zu einem schief sitzendem Okularauszug gibt es eine dazu passende Fangspiegelstellung sowie dazu passende Hauptspiegelneigung. Alle diese Varianten machen eine perfekte Abbildung, nur dass das optische System schief in der Mechanik sitzt. Ein Lowrider funktioniert ja auch, obwohl der OAZ dort absichtlich um z.B. 30° nach oben geneigt ist.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">In den meisten Anleitungen wird von einem korrekt eingebauten OAZ ausgegangen. Von dieser Annahme kann ich ja erst mal nicht ausgehen.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Irgendwo musst du ja anfangen. Es bietet sich an, zunächst den OAZ ohne jede Optik zu justieren.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: stefan-h</i>
    <br />wenn ich deine Zeichnung richtig interpretiere, dein OAZ steht schief? <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Das ist Rudi wohl bewusst. Genau das ist ja sein Thema.

  • hmm Rudi,
    wenn du einen "schief sitzenden" OAZ hast, dann meinst du damit vielleicht einen Lowrider. Da wäre das sogar Absicht, damit man ohne Leiter in das Teleskop noch einblicken kann. (betrifft so spezielle 16" bis 20"-Dobsons). Deiner scheint mir aber eine Nummer kleiner und deshalb auch kein "Lowrider".


    Wenn der OAZ einfach nur verstellt/verzogen ist, dann markiere am Hutring gegenüber erst mal die Stelle, so dass vom OAZ die Linie zur Markierung genau durch die Hutmitte läuft und richte den OAZ entpsrechend aus. Das geht am bequemsten per Kolli-Laser, der im OAZ steckt.


    Dan kommt erst der FS:
    Mit Kolli-Laser ... auf den Fangspiegel mal ein Blatt Papier, mit einer Mittenmarkierung (offset-korrigiert, wenn's denn so sein soll), legen und den FS ensprechend platzieren. Dann stimmt schon mal die optische Achse vom OAZ zum FS. (Diese Achse wird von jedem Okular, das man einsteckt, definiert und entspricht i.d.R. der Rohrmitte des OAZ.)


    Im nächsten Schritt, geht's dann darum, diese optische Achse via FS-Spiegel weiter auf die Mitte des HS zu spiegeln. Also Papier vom FS wieder ab ... Dabei verkippt man den FS entsprechend, bis er eine Winkelhalbbierende der beiden opt. Achsen (FS zu HS-Mitte und OAZ zu FS) bildet. Zu deutsch: Bis der Laser die Mittenmarkierung am HS trifft. Welcher Kringel beim Blick durch einen Concenter da mit was konzentrisch sein muss ... da komme ich jetzt durcheinander. Ich müsste erst mal wieder durchschauen.


    Im letzten Schritt, sollte der HS, die opt. Achse zurückspiegeln. Sprich der Laser wird zurück gespiegelt.


    Kontrolliere vorab immer den Laser selbst, dass er auch entlang der Mittelachse im OAZ strahlt, indem Du die Lasersteckhülse drehst im OAZ einmal drehst. Der Laserstrahl darf dabei nicht im Kreis wandern, sondern muss fix bleiben. Sonst ist das Teil selbst verstellt.


    Mit Concenter geht das alles sicher auch. Ich würde zur OAZ-Justage dann aber mehrere Kreise (Durchmesser so 'FS-kleine Achse' bis 'doppelt-FS-Achse' auf ein Papier drucken und gegenüber am Hutring als Markierung ankleben, so dass man die Lage der Kreise mit dem Concenter vergleichen kann.


    Die Stelle gegenüber am Hut findest Du am einfachsten mit einem Faden/Lotschnur, den Du um den Hut wickelst, abnimmst, die Mitte davon markierst und noch mal drum wickelst. Spanne den Durchmesser probeweise mit einem Faden/Lotschnur ab, messe mit einem Zollstock quer dazu die Abstände und alle Zweifel sind ausgeräumt.


    Gruß


    PS:
    Immer im Hinterkopf haben, dass man Läuse haben kann und trotzdem Flöhe, wenn was nicht passt. Ein Beispiel wäre, dass der Hutring gar nicht so rund ist, wie man meint und sich einen "Wolf" misst, wenn man dessen Mitte sucht.


    PPS:
    Und wenn man soweit ist, dass man da irgendwo 4 Millimeter vom eierförmigen Hutring "wegpfuschen" muss, dann erscheinen einem die paar Millimeter eines FS-Offsets plötzlich nebensächlich. Die haben nämlich visuell faktisch keine Auswirkung auf die Bildausleuchtung und erst recht nicht auf die Kollimation. Ein FS ist nämlich ein Planspiegel und hat keine eigene optische Achse und braucht deshalb - was die Punktabildung/Beugungsscheibchen von Sterne betrifft - auch nicht mittig zu sitzen.

  • Hallo zusammen und danke für die Antworten,


    ==&gt; Stefan: Die Zeichnung war nur ein Beispiel. Es kann natürlich sein das meine Komponenten so oder ähnlich in der Mechanik sind! Ich habe halt den OAZ so gut wie möglich eingebaut.



    Eure Antworten zu diesem Problem interpretier ich mal so.
    OAZ so gut wie möglich "Hutmittig" und "waagerecht" einbauen.
    In meinem Fall habe ich Hutring und Spiegelkasten mit der Wasserwaage zueinander ausgerichtet und Senkrecht dazu (Wasserwaage am OAZ-Rohr) den OAZ angebaut. Danach den FS so gut wie möglich Hutmittit einbauen. Diese Prozedur geht also nur durch reines messen und muss so wie Stathis sagt als Anfang hingenommen werden.


    ==&gt; Stathis: o.K. zum Abbauen gönn ich mir ein Bier! Ein bleifreies ginge doch als Energydrink durch? Radfahren gehört zwar auch zu meinen Freizeitaktivitäten aber diese 5Min. zum Beobachtungsplatz sind jetzt nicht so sportlich.


    ==&gt; Kalle: Speziell aus Deiner Antwort liest sich heraus das Du den Offset nicht unbedingt für nötig hälst "(offset-korrigiert, wenn's denn so sein soll)". Ich plane bzw. bin grad dabei einen 16" zu bauen der auch nur rein visuell genutzt werden soll. Wenn nicht nötig könnt ich da auch auf den Offset verzichten.



    Abschließend und nicht unbedingt das Thema. Fals sich jemand fragt warum nach einem 14" ein 16"?
    1.) 16" dürfte die maximale größe für den Fahradanhänger sein.
    2.) Wenn ich gleich 20" mache was soll dann noch kommen .[:)]


    Gruß
    Rudi der demnächst seinen Anhänger packt!

  • Rudi,
    du liest das richtig. [;)]


    Aber ich weiß, wie Selbstbauer ticken. Das Ego sagt da ... wenn schon, dann ganz genau. [:D]


    Wenn einem beim Justieren aber nicht ganz geheuer ist, dann muss man mit allem rechnen. Auch damit, dass der Monoring-Hut nicht kreisrund ist. Man darf halt nichts als "gegeben" annehmen.

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Rudi FK</i>
    <br />aber diese 5Min. zum Beobachtungsplatz sind jetzt nicht so sportlich. <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Ja, dann bau dir halt einen breiteren Anhänger, stopfe einen 20- Zöller rein und schon wird es wieder sportlich [8D]


    Egal wie schief Okularauszug und die beiden Spiegel im "Tubus" sitzen, egal ob mit oder ohne Offset, solange am Ende die optische Achse des Hauptspiegels genau in die Mitte des Okulars justiert wird, ist das Bild auf der optischen Achse perfekt.


    Der Offset hat nur Auswirkungen auf die Ausleuchtung. Das ist besonders bei Foto wichtig für eine Symmetrische Ausleuchtung im Feld. Aber auch bei einem großen visuellen Gerät würde ich nicht darauf verzichten wollen, vor allem wenn der Fangspiegel knapp bemessen ist. Da du ja weißt, wie das geht, bedeutet es auch kein Mehraufwand.

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