NGC 7331 und Stephans Quintett

  • Hallo an Euch,


    gestern bin ich, durch Piotr inspiriert auf eine interessante Gegend gestoßen. Bisher war der Pegasus die langweiligste Gegend für mich. Dann war seine Aufnahme von Stephans Quintett hier zu sehen und ich beendete meinen M33 Versuch mit dem 200/1000 Newton und der EOS1000.


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    Visuell war NGC7331 relativ schnell aufgefunden, bis aber alles ins Bild passte, brauchte es einige Probeaufnahmen. Die alte Zeiss 1b, führt zwar sehr präzise nach, ist aber immer etwas schwierig zu positionieren. Bis die Wolken kamen, konnte ich 100 Aufnahmen á 60 Sekunden bei 1600 ASA aufnehmen. Die Aufnahme selbst begeistert mich durch die vielen Galaxien, die hier zu finden sind. Ich bin über die Tiefe überrascht, da die Aufnahme in meinem Garten gestern in voller Weihnachtsbeleuchtung der umliegenden Häuser stattgefunden hat.
    Ich hatte zunächst keine Darks aufgenommen. Als ich später mit Darks nochmals gestackt habe, ist mir kein Unterschied zu den Bildern ohne Darks aufgefallen. Sind die Darks bei einer DSLR wirklich notwendig? Mir ist so, mal gelesen zu haben, das Darks intern in der Kamera bereits abgezogen werden? Wie dem auch sei, auf dem Bild ist was zu erkennen und der verrauschte Hintergrund ist vielleicht durch entsprechende Berbeitung noch zu reduzieren. Kritik und Anregungen willkommen,


    Viele Grüße,


    Micha

  • Hallo Micha,


    das mit den Darks bringt auf jeden Fall was bei dslr. Ich hatte zu Beginn auch mal den kamerainternen Dunkelbildabzug eingeschaltet. Da hat die Nikon nach jeder Belichtung erst mal genauso lang das Dark abgezogen. Das nervte mich, denn mach mal 100x30s Aufnahmen und jeweils direkt auch 100 Darks. Da ist es besser 20-30 Darks hinterher zu machen, bei Abbau oder so und dann hinterher mitzuverarbeiten. Gut sind auch Flats.


    Letztes Jahr habe ich auch diese Galaxie ngc 7331 mit Stephans Quintett aufgenommen und hier gezeigt. Dort wimmelt es nur so von Hintergrundgalaxien. Das ist mit Sicherheit eine tolle Gegend für richtig lange Belichtungen.


    bis dann

  • Hallo Micha,


    Glückwunsch zur tollen Aufnahme, gefällt mir gut das Bild. Ich glaube du hast den Fokus besser getroffen als ich. ;)
    Ich mache jedenfalls auch immer noch min. 10-20 darks. Mit den darks bekommst du nicht nur das Rauschen etwas besser in den Griff, sondern auch die hotpixel gut weg. Ich mach die immer wenn ich zusammenpacke, oder wenn zwischendurch Wolken vorbei ziehen.


    Ich werde in die Galaxie jedenfalls noch mehr Belichtungszeit investieren. :)


    Gruß Piotr

  • Hallo Jörg,


    habe hier ein Bild von vorgestern mit der gleichen Anzahl von 3 Darks und dem gleichen Setup, aber der 2,5 fachen Gesamtbelichtungszeit: http://www.mschmiedecke.de/ast…16_200_1000_eos_gross.jpg
    Die Bildverarbeitung mit DSS und Fistwork ist nahezu idetisch, das Rauschen bei M33 deutlich geringer. Ist ja auch zu erwarten. Ein Stack dieser M33 Aufnahme ohne Darks war für mich nicht wirklich von der mit Darks zu unterscheiden. Werde beim Quintett, wenn es sich noch mal ergibt, deutlich an Zeit nachlegen.


    Viele Grüße,


    Micha

  • Hallo Micha,


    Schönes Bild :-)! Das werde ich ausdrucken und als Auffindekarte für Stefans Quintett nutzen.
    Das müsste doch mit einem 8" gehen? Ich habe es mal probiert, und nichts gesehen aber ich war
    mir mit dem Zielgebiet nicht sicher...


    Schönen Gruß,
    Walter

  • Schon witzig: Auch mich hat es parallel in diese Gegend gezogen und so habe ich die gleiche Übersichtsaufnahme um NGC7331 erstellt. Das Rohmaterial habe ich erst einmal nur gestackt, aber noch nicht final bearbeitet. Da werde ich noch einmal einen Abend investieren.
    Mich faszinieren die vielen Hintergrundgalaxien auch sehr ... jeder verwaschene Punkt wieder ein paar Milliarden Sterne mehr :)

  • Hallo Micha!
    Schönes Bild, interessante Objekte - da werd jetzt auch ich inspiriert und setzt die Gegend auf ganz oben meine to-do-Liste.
    Zu den Darks:
    Unbedingt machen!! Aber wie schon mekbuda geschrieben hat: Nach der Aufnahmeserie beim Abbau/Aufräumen machen, nicht durch die Kamera selber machen lassen, denn das dauert einfach viel zu lang. Mit den Darks bekommst du die Bildfehler der Kamera weg. Wenn du deine Aufnahmen mal sehr stark vergrößerst und durchschaust, siehst du viele Bildfehler (ich versuch mal hier ein solches Bild reinzustellen, dann weißt du was ich meine). Diese Bildfehler werden mit Hilfe der Darks abgezogen und sich dann im gestackten Bild nicht mehr drin.


    Gruß Hannes

  • Hallo Hannes,


    ich hatte beim Abbauen am Abend vorher tatsächlich ein paar Darks gemacht und diese bei dieser Serie mitverwendet. Wenn ich mir die Darks jetzt in einem Grafikprogramm (Irfan) anschaue, werden sie im Hochformat dargestellt, wie auch die Aufnahmen der Session am selben Tag. Schaue ich mir die Bilder von der zweiten Session an, werden sie im Querformat angezeigt. Ich hatte die Kamera am OAZ auch um 90 Grad gedreht, um beide Objekte ins Bild zu bekommen. Hat das vielleicht damit was zu tun?


    Viele Grüße,


    Micha

  • Hi Micha!
    Den Effekt kenne ich, der Irfan dreht bei mir auch die RAW-Aufnahmen - warum auch immer. Die JPGs jedoch stellt er im richtigen Format dar. Wenn du nun die Kamera drehst, dann - wenn ichs richtig erstanden habe - dreht sich auch die Darstellung in Irfan.
    Wichtig ist, dass du in der Kamera das automatische Drehen ausschaltest, dann ist das Bildformat immer entsprechend der Kameraposition.


    Gruß Hannes

  • Hallo an Euch,


    habe heute noch mal diese Gegend mit der ALCCD5LII am 200/1000 Newton abglichtet. Es kommt doch mehr Detail als mit der Spiegelreflex zu Tage. Zunächst NGC7331:


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    Hier habe ich aber nur 40 Minuten investiert, da mich das Quintett mehr reizte. Das war dann aber schwer aufzufnden. In dieser Zeit zog dann auch schon Nebel auf, der dem Ganzen nach anderthalb Stunden ein Ende setzte. Mit bloßem Auge waren währen der Session vielleicht 20 Sterne zu sehen weshalb ich von dem Ergebnis sehr überrascht bin:


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    das Quintett, aus dem Nebel gequält
    </center>


    Hatte mir eigentlich mehr erhofft, dennoch war es ein interessanter Abend. Am Ende war alles mit einer dicken Reifschicht überzogen.


    Viele Grüße,


    Micha

  • Hallo Micha,


    Glückwunsch! Gefällt mir gut die Alccd Version der NGC7331. Wie lange waren den die Subframes?
    Ich denke du könntest ruhig noch 1-2 std in das Objek investieren, damit bekommst du sicherlich noch einiges mehr an Details heraus.


    Das Quintett ist um einiges lichtschwächer, bin überrascht das die Planeten Cam bei den Bedingungen die überhaupt abbilden kann.
    Tolle Arbeit!


    Gruß Piotr

  • Hallo Piotr,


    die Einzelbelichtung bei NGC 7331 war 30 Sekunden. Ab 100 Einzelbildern fängt es an, interessant zu werden, aber es sollte mindestens die doppelte Anzahl werden, um ein ansehnliches Bild zu erzeugen. Hier hat aber die Neugierde auf das Quintett die Sache beendet, dann kam jedoch auch der Nebel....
    Beim Quintett war die Einzelbelichtung 45 Sekunden. Das scheint aber auch die Grenze der Nachführgenauigkeit der Montierung zu sein, denn es waren schon einige Bilder mit eirigen Sternen dabei.


    Viele Grüße,


    Micha

  • Hallo an Euch,


    habe am 5.12. noch mal nachgelegt:


    <center></center>


    Jetzt etwa 400 Bilder á 35 Sekunden mit Newton 200/1000 und ALCCD5LII vom 3.12.2016 und 5.12.2016 zusammen verarbeitet. Der Unterschied zur ersten Serie vom 3.12. ist doch deutlich sichtbar. Das Bild ist deutlich tiefer, das breite Staubband kommt deutlich raus und das Rauschen ist reduziert.


    Viele Grüße,


    Micha

  • Hallo an Euch,


    habe jetzt, nach fast einem Jahr die Sache noch mal aufgenommen und in das Quintett Belichtungszeit investiert:


    <center>


    400 Bilder á 25 Sekunden mir ALCCD5LII am 200/1000 Newton
    </center>


    Trotz eher bescheidener Verhältnisse in der Stadt gefällt mir das Bild. Das Seeing war besonders gestern sehr heftig, weshalb nur etwa 75% der Aufnahmen brauchbar waren. Schon beim Fokussieren fiel der Tanz der Sterne auf dem Bildschirm sehr deutlich auf. Visuell war das Quintett am 200er Newton nicht wahrzunehmen.


    Viele Grüße,


    Micha

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