IC_349

  • Hallo Forum,
    Barnard´s Merope Nebel bzw. IC 349 stand schon öfter auf meiner Liste.
    Am 9/10.9.2016 wurde das Seeing immer besser, so dass ich ein "Langzeitprojekt" zugunsten eines "kleinen Scharfen" aufgab.



    Ich belichtete 1000 mal 1 s , drehte die Kamera um 45° und belichtete erneut 1000 s. Spikes habe ich bei meinem SC ja eigentlich nicht, trotzdem gab es da "Strahlen" und "Muster", die ich auf diese Weise etwas abmildern konnte. (Ich habe die Mikrolinsen im Verdacht).
    Das Seeing war wirklich außergewöhnlich gut. Schon in einzelnen 1 s Aufnahmen waren Details des nur ca. 17" großen Refexionsnebels zu erkennen. Die Distanz zu Merope (von der helles Spitze aus) beträgt etwa 30", das sind real nur 0,06 LJ. Der Strahlungsdruck von Merope ist denn auch für die Form des Nebels verantwortlich, der eigentlich, wie der Hintergrundnebel auch, zur Taurus Molekülwolke gehört. Ganz besonders gefreut hat mich die Tatsache, dass auch von diesem Hintergrundnebel etwas zu sehen ist. Bei meinem letzten Versuch mit der DMK musste ich dafür deutlich länger belichten. Das Ausleserauschen der ASI178 scheint wirklich viel besser zu sein.
    Die Bildverarbeitung des Nebels war denkbar einfach. Ich musste diesen nicht einmal sonderlich strecken. Ich habe nur mit iterativer PSF (eines nahen Sterns) geschärft.
    Den Hintergrund habe ich dann allerdings etwas anheben müssen, damit die feinen Schwaden sichtbar wurden. Auch habe ich einige Sterne, und Merope selber, einzeln bearbeitet, damit sie nicht so sehr ausfressen.
    Weitere Daten und ein Vergleich mit einem HST Bild befinden sich im Bild.(große Version)
    http://www.astrofototeam-niede…fotografien/99936_6_g.jpg
    Ich hoffe es gefällt.
    Übrigens, ich habe kein schärferes Amateurbild des Nebels gefunden. (Was natürlich nicht heißt, dass es die nicht gibt)
    Viele Grüße, ralf

  • Servus Ralf,


    wirklich fantsastisches Bild, das Verschieben des Langzeitprojektes hat sich gelohnt !
    Sehr viele Details, auch im Vergleich zum HST-Bild.
    Deine Geduld bewundere ich immer wieder...und auch Deine Rechner-Kapazität. Denn 2000 Bilder müssen srstmal gestackt und verarbeitet werden, bei mir (allerdings Vollformat) gerät ja schon das Sigma-clipping bei mehr als 40 Bildern zum Geduldsspiel.


    CDS
    Stefan

    visuell:

    ICS Dobson 14.5" f/4.7


    fotografisch:

    Lichtenknecker FFC 190/760mm f/4

    Galaxy RC 10" f/8

  • Hallo Ralf,


    waaahnsinn was Du da wieder gezaubert hast.


    Schon das Objekt selbst so detailiert hinzubekommen dürfte schwierig genug sein, aber dann noch in der Nähe von so einem hellen Stern. Absoluter Respekt.


    CS
    Volker

  • Hallo, Ralf,


    sehr eindrucksvolles Resultat! [8D]


    Gut, dass es als Referenz das Hubble-Bild gibt!
    Sonst wüsstest Du gar nicht, ob da nicht auch Artefakte dabei sind und Deine ausgearbeitete Form des Nebels wirklich real ist!


    Weiter so gute Ideen und cs
    Andreas

  • Hallo Stefan, Josef, Markus, Gerald, Volker, Enrico und Andreas,


    ich habe jetzt nicht wirklich viel Kritik gehört :) also, ganz herzlichen Dank dafür!
    Die Bearbeitungszeiten und der Platzverbrauch auf der Platte hielten sich hier in Grenzen. Viel gemeiner war die Tatsache, dass ich noch Farbbilder machen musste und das Wetter nicht mitspielte, die SW-Version war schon seit Wochen fertig.
    Danke nochmal und viele Grüße von,
    ralf

  • Hallo Ralf,


    ich erinnere mich noch an deine ältere Aufnahme nach der ich mich auch an dem Objekt versucht hatte. Ich habe daher ein Gefühl dafür bekommen, wie schwer es ist den Nebel gut dargestellt zu bekommen. Mit deiner neuen Aufnahme setzt du die Latte jetzt so hoch, dass es sehr schwer wird das noch einmal toppen zu können! Große Klasse! Noch besser gefällt mir aber die stimmige Bearbeitung bei dem größeren Feld. Auch interessant: deine größeren Sterne zeigen eine Art kleinen "Noppen" - sind also nicht komplett rund. Das Gleiche konnte ich auch bei meinen DMK Aufnahmen beobachten und dachte bisher, dass mein Newton nicht perfekt justiert ist. Ich nehme aber mal an, dass es am Stackingprozess liegen könnte? Oder es ist einfach sphärische Abberation? Das nimmt dem Bild jedoch letzten Endes nichts! Nochmal herzlichen Glückwunsch!


    Liebe Grüße,
    Julian


    PS: Nach einem Uni-Wechsel bin ich für die nächsten Jahre wieder in Deutschland. Wenn es der Himmel zulässt kommen bald auch wieder Kurzbelichtungen meinerseits ;)

  • Hallo Julian,
    schön wieder etwas von dir zu hören.
    ...und Danke!
    Ja, je schärfer man wird um so unrunder werden die Sterne. Das geht so weit, dass ich z.T. die Beugungsringe sehen kann und die sind dann leider radial nicht gleich hell. Hier kommen also mehrere Faktoren zusammen: Justierung definitiv, dann thermisches Tubusseeing (ist fast nie ganz weg) und ganz sicher auch die Qualität des Reducers, der zum Rand hin immer schlechter wird. Verstärkt wird dieser Effekt noch dadurch, dass ich keinen Sperrfilter verwende. Ein Test mit "nur Rot" zeigt, dass die Sterne erst einmal wieder etwas runder werden. Refraktion kann ich ausschließen, das würde ich mit der Farbkamera sehen und das Stacken klappt sehr sauber.
    Viele Grüße und bis bald,
    ralf

  • krasse aufnahme, wie hast du das ueberstrahlen des kleinen nebel-scheisserchens durch merope so effektiv verhindern koennen? .. ich hab mich ja auch schon einige male dran versucht, jedoch hat merope selbst immer alles versaut :)


    Jonas

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!