Emil Busch Rathenow "Preisfernrohr" 69/790

  • Hallo zusammen,


    ich habe einen alten Fraunhofer-Refraktor erstanden, bei dem es sich um ein "Preisfernrohr" von der Emil Busch A. G., Rathenow von ca. 1925-1935 handeln dürfte. Ein Stativ war nicht dabei, das Teleskop ist aber an einer azimutalen Gabelmontierung angebracht, die dann wohl in das Stativ gesteckt wurde. Der letzte aktive Besitzer hat sich diverse Adapter hergestellt und ein Fernglasokular sowie zwei Telekonverter aus der Fotografie als Barlowlinsen adaptiert.


    Ich würde das Gerät gern mit modernen 1,25" Okularen nutzen, die Adaptierung sollte machbar sein. Ich möchte es aber natürlich auf eine Prismenschiene setzen, damit es auf meine AVX passt. Dazu wäre es gut, die Gabelmontierung abzubauen, ohne etwas zu zerstören.


    Jetzt die Preisfrage: Kennt sich hier jemand mit diesem alten Gerät aus und / oder hat schon einmal die Gabel erfolgreich demontiert?


    Viele Grüße


    Manuel






  • Geschafft! Man sieht oben auf den Bildern mal das Gesamtkunstwerk per Kabelbinder auf die New Polaris montiert (Fokussierungauf der anderen Seite, daher nicht abgebildet), die Gabelmontierung, Objektivlinse, die sehr spannende "Innenfokussierung" mit nur einem Fokusrad sowie einen Teil der interesssanten Adaptierungen des Vorbesitzers.


    Für mehr "hübsch" habe ich im Moment keine Zeit, aber es würde sich schon lohnen.


    Im Moment hat die gezeigte Lösung einen im Sterntest deutlich sichtbaren Astigmatismus, ich kann mir aber nicht vorstellen, dass das vom Objektiv kommt. Eher von der Revue-Telekonverter-Barlow oder dem Fernglasokular, weil beides nicht für große Vergrößerungen gebaut wurde. Allerdings habe ich gestern keine Fehlersuche gemacht, und heute ist kein Stern da. Naja, da schon, aber die Wolken...


    Viele Grüße


    Manuel

  • Servus Hannes,


    wenn man nicht so auf die Elektro-Bucht fixiert ist und immer mal wieder die Kleinanzeigen durchforstet, kann man durchaus noch Entdeckungen machen. Ich war einfach auf der Suche nach einem klassischen Refraktor ohne Zeiss-Preisschild, und da war er, ziemlich abgegriffen, aber mit Holzkiste, Originalokularen und den "selbstgedrehten" Adaptern.


    Bin sehr gespannt auf die Performance. Aber um die Gabelmontierung entfernen zu können, muss ich entweder das Fokusrad oder das Objektiv zerstörungsfrei abmontieren, und das traue ich mich im Moment nicht zu versuchen, daher die ursprüngliche Frage.


    Wenn also jemand helfen kann, nur zu...


    Viele Grüße


    Manuel

  • Hallo Manuel.
    Wau, tolles Schätzchen. Nur nicht hetzen beim restaurieren. Das machst du schon richtig. Ich bin auf eby regelmäßig unterwegs, und finde die dort, nur noch sehr selten, vorkommenden Raritäten überteuert. Deine Mühr hat sich ja gelohnt.
    Gruß, k.H., und noch viel Spass mit dem Teleskop. Alexander

  • Hallo Manuel,


    ich habe fast dasselbe Busch Preisfernrohr.
    Meines ist nicht mit Gabel, die Achse für die Höhe ist unter dem Tubus verschraubt.
    Das Rohr zur Aufnahme auf einem Stativ, eine Holzkiste,
    ein terrestrisches Okular mit 44x und ein astronomisches mit 87x waren beim Erwerb mit dabei.
    Ich habe es nun auf meine Kosmos E61 Monierung gesetzt.



    Sorry, 2 mal hochgeladen und immer noch verdreht. [:I]

  • Kleines Update:


    Der Astigmatismus war in den angebauten Okularlinsen, wie erwartet. Mit einem astronomischen Okular im schnell hingefrickelten Sekundenkleber-Adapter ist heute beim Sterntest davon nichts mehr zu sehen. Allerdings zeigt sich auch, wie wenig Fokusweg das Teleskop hat. Einen Zenithspiegel wird das ganze wohl nicht vertragen, mehr als 48mm kann ich hinten nicht dranbauen, sonst komme ich nicht mehr in den Fokus. Oder kann man da was optisch verlängern?


    Ist jedenfalls toll, Albireo mal so zu sehen, wie vor knapp hundert Jahren. Kein Wunder, dass die Altvorderen so auf bunte Doppelsterne gestanden haben, die sind im alten Fraunhofer noch ein bissl bunter ;) Nein im Ernst, das Objektiv war so schnell zugetaut (gab's damals noch keine Taukappen?) dass ich gar nicht richtig schauen konnte.


    Aufgrund des fehlenden Zenithspiegels habe ich noch ein ganz anderes Problem - ich muss mich unter das Teleskop legen zum Spechteln. Ich vermute, das Originalstativ war deutlich höher als meins. Ist jedenfalls mal eine Erfahrung...


    Viele Grüße


    Manuel

  • Servus Gerd,


    schönes Teil! Ich vermute, es ist ein älteres Exemplar als meins, jedenfalls ist es etwas anders montiert. Sieht toll aus!


    Ich bin auf dem Weg der Wiederbelebung bei meinem etwas weiter gekommen. Es hat jetzt ein Zenitprisma spendiert bekommen (drunter legen zum Spechteln i9st keine Dauerlösung) und einen 1,6x-Glaswegkorrektor zum Ausgleich. Außerdem habe ich den 1,25"-Adapter optimiert, Bild folgt noch. Jetzt komme ich bei der Spitze der großen Tanne auf dem Nachbargrundstück in den Fokus, aber ob's für Sterne schon reicht, weiss ich noch nicht. 10mm kann ich noch rausholen, wenn ich jemanden finde, der mir einen direkt passenden kurzbauenden Adapter dreht, dann sollte es auf alle Fälle reichen.


    Viele Grüße


    Manuel

  • Hallo zusammen,


    ich bin einen Schritt weiter bei der Wiederbelebung meines "Emil Busch". Man sieht auf dem Bild den selbstgedrehten Aluadapter vom Teleskopauszug auf M42, dann M42 auf T2, T2 auf 1,25" (beides von TS), dann Celestron Zenitprisma mit (unsichtbar) 1,6x Glaswegkorrektor davor.



    Am Donnerstag werde ich über einen Kollegen ein Drehteil in Auftrag geben, dass mir die ersten zwei Teile auf dem Bild ersetzt, wodurch ich 10mm Fokusweg einspare. Dann komme ich sicher in den Fokus mit dem Prisma.


    Gestern habe ich ganz kurz ohne Zenitprisma auf den Mond geschaut, sah toll aus, kein Farbsaum, den ich bemerkt hätte.


    Als Taukappe habe ich mir noch ein passendes Alurohr bestellt, im Moment liegt das Objektiv völlig frei, wenn die Abdeckung ab ist.


    Wenn alles fertig ist, mache ich mal ein paar hübsche Fotos, und dann stelle ich es ins neue Klassikerforum!


    Viele Grüße


    Manuel

  • Grüß Dich Manuel,
    ich lese mit Interesse mit, wie Du Deinen schönen alten Refraktor zum Leben erweckst. Apropos, wäre der Thread nicht etwas für die neue Klassikfernrohrrubrik? Vom Klassikforum solltest Du dann auf jeden Fall einen Link auf den Thread anlegen. Ich drück Dir die Daumen, dass Du mit Deinem FH bald beobachten kannst. Ich bin gespannt was Du schönes damit beobachtest.
    Servus,
    Roland

  • Hallo Roland,


    ja, jetzt habe ich eine tolle Ergänzung zu meinen Vixen-Newtons gefunden, die ja eigentlich auch schon ins Klassikerforum gehören. Ich freue mich schon, wenn ich bald das Drehteil bekomme und mit Zenitspiegel losspechteln kann.


    Für die Akten: Ein 15cm langes 80x2 Alurohr passt genau vorne als Streulichtblende / Taukappe drauf. Schultafellack geht sicher auch noch vom Maß her, aber wer Veloursfolie reinkleben will, was gerade teleskopseitig als "Lackschoner" schön ist, der muss noch einen halben mm innen abschmirgeln... Dann passt's!


    Wie versprochen gibt's, sobald das Drehteil da (und die Taukappe lackiert) ist, einen Bericht im Klassikerforum.


    Viele Grüße


    Manuel

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!