M 31 und Umgebung

  • Servus zusammen,
    M 31 ist ja wirklich kein originelles Motiv, aber jeder hat's vermutlich mal aufgenommen. Mit der neuen Vollformat-Kamera passt die riesige Galaxie bei meiner Optik (f=760mm) gerade so rein, die schwächsten Ausläufer jedoch nicht mehr.



    Optik: FFC 4.0/760mm
    Kamera: Canon EOS 6D (mod) (==>)ISO 2500
    18x 5min belichtet
    Aufnahmeort: Schwarzenberg (1100m), Lkr. Miesbach


    Die Bearbeitung hat mich einiges an Schweiß gekostet. Das erste Ergebnis war so unbefriedigend, dass ich es hier im Forum gar nicht zeigen mochte. Erst der zweite Ansatz war zufriedenstellend. Entscheidend war hier die Anwendung des DDP-Filters in Fitswork.


    Die Strukturen, die man in der Galaxie sieht, sind immer wieder faszinierend:

    Begleitgalaxie NGC 205



    Sternhaufen NGC 206


    Beim genauen Anschauen der Aufnahme fiel mir ein "ausgefranster Stern" südlich von M 32 auf. Da die anderen Sterne dies nicht zeigten, war es also kein optischer oder Nachführfehler. Nachforschen ergab dann, dass das die schwache Begleitgalaxie And IV ist. Vermutlich hat jeder, der M 31 mit etwas mehr Brennweite und Tiefe fotografiert hat, diese auf der Aufnahme drauf - hat sie aber, wie ich auch bisher, übersehen.


    CDS
    Stefan

    visuell:

    ICS Dobson 14.5" f/4.7


    fotografisch:

    Lichtenknecker FFC 190/760mm f/4

    Galaxy RC 10" f/8

  • Hallo Stefan,


    ich finde es toll, dass es jemanden gibt, der mit einer LK FFC fotografiert und schau mir jedes Bild, das Du veröffentlichst, an. [:D]


    Hier möchte ich Dir mal, als Hinweis, meine Wahrnehmung von diesem Bild mitteilen, die vielleicht ja auch der eine oder andere teilt. Falls nicht schiebe ich es auf den Bildschirm (betrachtet am Notebook, welches nach meiner Erfahrung Schwächen am schonungslosesten offenbart).


    Das Motiv sieht leider überbelichtet aus. Damit meine ich nicht den ausgebrannten Galaxienkern, sondern den zu hellen Gesamteindruck.
    Im Histogramm erscheint ein Teil der hellen Töne am rechten Rand abgeschnitten. Das könnte an einer tatsächlichen Überbelichtung liegen, ich nehme aber mal an, dass der Grund hierfür in der Bearbeitung zu suchen ist. Fünf Minuten bei ISO 2500 und f/4 sollte wohl gerade noch nicht überbelichtet sein (hängt halt vom Himmel ab).

    Am oberen Bildfeldrand ist außerdem ein leicht grüner Streifen zu sehen, der mit flats vermutlich behebbar wäre.


    Bitte nicht böse sein, denn ich hoffe auf weitere Bilder mit der tollen Kamera, ruhig auch mal ein wenig größer (verlinkt).



    Viele Grüße
    Torsten

  • servus Torsten,


    danke für Lob und Hinweise.
    Ich hab noch keine Idee, wo ich die Bilder mit voller Auflösung hinstelle, und dann hier verlinke. Hab einfach noch nichts gefunden, das mir gefällt.
    Zum Thema Überbelichten: nach dem Stacken in Fitswork bringe ich das TIFF-Bild nach Photoshop. Dort ist der erste Schritt, dass ich eine Tonwertkorrektur mache: die dunklen Töne werden ebenso abgeschnitten wie die hellen Bereiche, aber erst außerhalb der Histogramm-Lichtkurve (ich hoffe, ich hab das jetzt korrekt und verständlich beschrieben). Erst dann gehe ich zu Farbsättigung und Kontraststeigerung, was bei M 31 echt schwierig war. Ich wollte aber bewusst die Außenbereiche herausarbeiten, was ich dann im Bereich Kontrastanhebung vielleicht etwas übertrieben habe. Ich mach's halt so gut wie ich's kann, und bin weit entfernt von den Fähigkeiten der EBV-Profis.
    Am oberen Rand sind in der Tat Störungen, die mir bisher nicht so auffielen. Obwohl ich Flats verwendet habe, versuche ich da noch einmal was zu verbessern. vielleicht kommt es auch davon, dass der Rand nicht ganz homogen ist aufgrund der etwas verschobenen Einzelbilder (Grund: dithering).
    Wenn ich es noch besser hinkriege, dann mach ich ein update.


    für meine Flatfield hab ich schon oftmals schöne Kommentare bekommen; es ist ein absolut feines Gerät, das nach dem Umbau auf ein größeres Auslassgewinde noch weniger vignettiert. Schade, dass es davon so wenige gibt, und dass offenbar noch weniger in Benutzung sind.


    CDS
    Stefan

    visuell:

    ICS Dobson 14.5" f/4.7


    fotografisch:

    Lichtenknecker FFC 190/760mm f/4

    Galaxy RC 10" f/8

  • Hallo, Stefan,


    bezüglich der leider überbelichtet wirkenden Bereiche:
    hast Du es mal mit Photoshop: Korrekturen - Tiefen/Lichter versucht?
    ...oder testweise erst einmal Auswahl eines "weiss" erscheinenden Bereiches mit Lasso: Tonwertkurven: die Helligkeit stark absenken. Tauchen dann neue Strukturen und Informationen statt Weiss auf? Ich hatte auch mal "weiss" erscheinende Bereiche (Zentrum von M42). Als ich die Helligkeit absenkte, erschienen da doch noch die gewünschten Informationen, obwohl ich dachte, sie wären verloren!
    Wenn das klappen sollte: versuche, Dich in Ebenen und Masken in PS einzuarbeiten (versuche ich auch gerade) oder... im Notfall die Gradationskurven benutzen: viele Punkte setzen und dann an jedem einzelnen Punkt mal etwas ziehen, um zu sehen, welcher Helligkeitsbereich des Bildes da gerade aufwelche Art und Weise darauf reagiert.
    Auch im Zentrum von NGC 205 sieht man ohne große Probleme nach kurzer Zeit kleine braune Staubbereiche. Wäre schade darum, wenn Du die verpassen würdest!


    viele Grüße und cs
    Andreas

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