Ausrichtung der Objekte im Foto?

  • Beim Durchsstöbern div. Fotos im Internet fällt mir immer wieder auf, dass viele davon nicht lagerichtig "wie am Himmel zu sehen" ausgerichtet sind. Aktuelles Beispiel: Andromeda Galaxie, an der ich selbst gerade am ablichten bin.
    Mal steht sie auf dem Kopf (M32 ist oben, M110 unten), mal ist sie gespiegelt oder beides zusammen. Auch ist Neigung oft weit weg von dem was man "in Natura" am Himmel sieht und ist nicht mehr durch unterschiedlichen Standort erklärbar.


    OK. Je nach Equipment passiert das durch die Optik, oder erzwungenermaßen durch die Kamerapositionierung bzw. -drehung. Soweit so klar.


    Mich würde aber interessieren warum bei der Bildbearbeitung so etwas nicht korrigiert wird. Zumindest ist es eher selten der Fall...


    Wie steht Ihr dazu?
    Ist die Lage für euch nicht wichtig?
    Oder dreht/spiegelt ihr das fertige Foto so dass es das Objekt so zeigt wie man es mit bloßem Auge am Himmel sehen würde?

  • Peter,
    was heißt lagerichtig? Nimm z.B. Orion, der steht für jemanden aus der Südhalbkugel auf Kopf, und wenn Dein Standort bei den Pyramiden ist, liegt er seitlich.


    Denk auch daran, dass Teleskope je nach Bauart, das Bild seitenverkehrt und kopfüber abbilden, sprich: gedreht und (mehrfach) gespiegelt. Auch kann die Kamera am Teleskop meist noch gedreht werden. Manche Kameras haben auch eine 'Lageerkennung' (senkrecht, waagrecht), die sie in den Metadaten speichern und die abhängig von der Software unterschiedlich ausgewertet wird. (Ok, das geht bei der typischen Nachbearbeitung meist verloren.)


    Dazu kommt, dass selbst bei gleichem Standort in Deutschland, die Bildlage am Himmel unterschiedlich ist, je nach Uhrzeit und Jahreszeit. Hier hilft ein Trick, um sich das bildhaft vorzustellen: Bilde einen Kreis am Himmel, dessen Mitte der Polarstern ist und wo Dein Objekt auf dem Kreisrand zu liegen kommt. Das kann man mit gestreckten Armen als Zirkel schön 'nachfühlen'.
    Faktisch nimmt das Objekt im Jahr zur gegebenen Uhrzeit jede Position auf diesem Kreisrand irgendwann ein. Fixsterne/Deepsky-Objekte wandern auf dieser Kreislinie in 23 h 56 mm einmal komplett um. Nur die Sonne braucht 24h auf 'ihrem' Kreis (allerdings sieht man Sonne und Polarstern nie gemeinsam am Himmel) [;)].


    Fazit: Es gibt keine 'richtige' Lage. Hinsichtlich 'gespiegelt' kann man darüber reden, ob man Bilder zurückspiegelt. Immerhin geht das ohne Qualitätsverlust und erleichtert die Erkennung auf dem Bild. Aber das liegt im Ermessen des Anwenders. Schließlich gibt es keine Vorschriften dazu.


    Gruß

  • Hallo Kalle,Thomas,


    die Lageänderung über den Abend habe ich komplett verdrängt. Ist natürlich logisch was Kalle sagt ... man braucht nur über die Nacht gen Norden Richtung Großer/Kleiner Wagen zu schauen. Mir gings (natürlich) eher um die Ausrichtung der veränderten Darstellung bzw. dessen Kompensation durchs Teleskop. Dazu kommt noch die Drehung wegen der Kameraposition. Aber Ihr habt Recht ... Objekt-Drehungen sind absolut vernachlässigbar und wenn, dann geht es lediglich um die Korrektur einer evtl. vorhandenen gespiegelten Abbildung.
    Also, alles gut ... bin schon wieder ruhig.
    [:D]

  • Ich bin da ein spinner und übe nicht selten 30+ Minuten mit Test Aufnahmen rum bis ich mit dem Bildausschnitt zufrieden bin.


    Dass ich mir nicht merken kann in welche Richtung die Montierung fährt beim drücken der Richtungstasten tut ihr übriges dazu [:D][:D][:D][:D]

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Dass ich mir nicht merken kann in welche Richtung die Montierung fährt beim drücken der Richtungstasten tut ihr übriges dazu <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Hi Simon,
    das beruhigt mich jetzt doch ungemein. Ich dachte schon, ich wäre der einzige, der sich nachts nicht mal für 2 Minuten rechts-links und oben-unten merken kann [:D]


    Ansonsten zur Ausrichtungsfrage:
    Spiegelverkehrte Darstellungen versuche ich zu vermeiden, ansonsten drehe ich das Bild so hin, dass der Bildaufbau möglichst ästhetisch ist.


    Viele Grüße
    Joachim

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