Nächstes Teleskop mit mehr Brennweite

  • Hallo zusammen ich würde mich gerne mal vorab erkundigen wie ich am sinnvollsten meine Optik "Sammlung" erweitern könnte.


    Wichtige info ich benutze das ganze Auschliesslich für Astrofotografie.


    Was ist schon da:
    Skywatcher ED80/600
    AZ-EQ6 Montierung
    MGEN Autoguider
    Canon EOS 60D mod.


    Ich habe damals die Montierung extra "gross" gewählt da ich schon im hinterkopf hatte später mal noch eine grössere Optik zuzulegen.


    Mit dem vorhandenen Refraktor bekomme ich ja viele grosse Objekte bereits schön in den Bildbereich, im Frühling habe ich aber wieder festgestellt dass viele "kleinere" Objekte (aus der Sicht von unserem Planeten [;)] ) speziell Galaxien sowie "kleinere" Nebel nur sehr klein abzulichten sind.
    Also möchte ich mir gerne eine Optik mit mehr Brennweite zulegen.


    Da die Preise für grössere Refraktoren schnell in für mich unbezahlbare Dimensionen vorstossen, bleibt wohl als einzige option ein Reflektor.


    Vorerst mal die Frage an euch wieviel Brennweite macht in unseren Gefilden Sinn (nördliche Schweiz) ich habe mal gelesen mehr als 1000mm macht wegen des Seeings weniger Sinn, ist da was drann?


    Ursprünglich war mal der Plan einen 8" Newton 1000mm von GSO mit Carbon Tubus:
    http://www.teleskop-express.de…us---made-in-Germany.html


    Nun ist aber der Gedanke aufgekommen die Montierung gleich auszureizen und evtl. auch einen 10" mit 1000mm oder am allerliebsten 1250mm zuzulegen.
    http://www.teleskop-express.de…us---made-in-Germany.html



    Was meint Ihr kommt die AZ-EQ6 damit klar?
    Gesamtgewicht des Tubus 12.3 kg
    Kommt noch die EOS 60D und der MGEN dazu über den Daumen 13kg Gesamt.


    Die Montierung ist mit einer Belastung bis 20 kg angegeben.
    Auf den ersten Blick reicht das ja aus, jedoch ist mir noch bisschen unklar wie sich die Gegengewichte in diese Gesamtrechnung miteinbringen.
    Wäre das Gesamtpacket dann zu schwer für meine Montierung?
    Reichen die beiden mitgelieferten Gegengewichte für den 10" Newton aus oder müsste noch ein zusätzliches Gewicht angeschaft werden, hat da jemand Erfahrung?



    Das ich für den Newton einen Komakorrektor brauche habe ich notiert.
    Über die Kollimation bei Newton Reflektoren habe ich mich ein wenig schlau gemacht mit diesem Video
    https://www.youtube.com/watch?v=rqdhJhaRrqc
    Wie oft muss dies geschehen vor jeder Fotosession (wenn der Tubus erst mit dem Auto herum gekarrt werden muss über Stock und Stein), oder alle Monate, Quartale, Jahre mal, wie ist eure Erfahrung?



    Wie ist es generell mit einem 10" 1250mm Newton in unseren Gefilden zum Fotografieren? Falls jemand ein paar Worte hätte der eine solche Optik bereits ausprobiert hat wäre ich sehr dankbar.


    Danke euch im voraus [:)]

  • Hallo X,


    die bei Montierungen angegebenen Gewichte beziehen sich auf die reine Teleskoplast, die Gegengewichte sind da nicht enthalten. Die 20kg der AZ-EQ6 bedeuten also ein reines Teleskopgewicht von 20kg. Das allerdings nur für visuelle Nutzung. Bei langbrennweitiger Photographie und/oder Fernrohren größerer Baulänge würde ich eher von 15kg ausgehen.


    Mein Kollege nutzt die AZ-EQ6 mit einem SkyWatcher Newton 250/1000mm, Nachführung über PHD und den 50mm Sucher ohne Probleme, ich denke die 1250mm Version geht auch - beide aber nur bei nicht zu starken Windboen.


    An Deiner Stelle würde ich die f/5 Variante vorziehen, da Du längere Brennweite suchst und die Abbildung unkritischer ist wie bei f/4. Falls Wind an Deinem Standort öfter ein Problem darstellt wäre ein 8" Newton f/5 oder ein kurzbauender Katadiopter wohl die bessere Wahl.


    Grüße, Coyote

    Es schaute mich an - und ich schaute Es an.
    Und errötend wich Es zurück - das Universum.


    Bresser 102/460 | Tasco 76/1200 | Tasco 60/1200 | Tasco 60/900 | Tasco 60/700 | Tasco 50/600 | Minolta Bino 10x42 | Kasai s'Gucki 2.3x40

  • Hi Simon,


    du schaust im Moment nur auf das Gewicht- und deine Montierung dürfte den 10"er aus der Sicht klaglos tragen.


    Aber- es nicht nur das Gewicht wirkt auf die Montierung ein. Auch die Lage von dem Gewicht wirkt mit. Und bei einem 10" Newton liegt nun einmal der Schwerpunkt weiter über dem Montierungskopf als z.B. bei einem gleichschweren 8" Newton.


    Damit wirkt ein längerer Hebel und auch das Gegengewicht muss entsprechend diesem ebenfalls weiter nach außen platziert werden. Und wenn die GG-Stange dafür zu kurz ist muss mehr Gewicht aufgebackt werden. Mit den 2x5kg GG dürfte es knapp werden.


    Stationär in einer Hütte macht das wenig aus, da ist das Ganze gut gegen Wind schützt. Im Freien auf dem Acker stehst du bzw. dein Setup im Wind und dann hast du mit Sicherheit öfter Probleme mit Schwinungen. Der größere Tubus als solcher bietet mehr Angriffsfläche für den Wind, der weiter außen liegende Schwerpunkt ist dann auch nachteilig.


    Ehrliche Meinung- 10" sind für die Montierung auf dem Acker schon grenzwertig. Und mehr Brennweite als aktuell bietet dir auch ein 8" Newton. Bei weniger zu erwartenden Problemen bzw. bei weniger Ausschuss.


    Gruß
    Stefan

  • Hallo Simon,


    Ich halte es auch für sinnvoller die Reserven der Montierung nicht komplett auszureizen und stattdessen lieber auf ein möglichst stabiles Setup zu setzen. Einen 8"er trägt die AZ-EQ6 sicher und stabil. Der 10"er ist deutlich schwerer, der Schwerpunkt sitzt höher und der Tubus (= Windhebel) ist länger. Und das für mal gerade 25% mehr Brennweite. Simuliere mal das Feld das Dein Chip mit den beiden Teleskopen bei Deinen angedachten Zielobjekten ergibt und überlege ob dieser Gewinn an Brennweite die geringere Stabilität rechtfertigt.
    Nicht umsonst gibt es ein paar Faustregeln für die Montierungen: EQ6-Klasse bis 8", 10" auf G11 oder CGEM Pro, alles darüber auf EQ-8 / ASA / 10Micron / Astro Physics / etc.


    Zur Kollimation: wenn Du den Tubus mit dem Auto transportierst, musst Du jedes mal justieren.
    Jedes. Mal.
    Das ist aber kein Problem. Schaff Dir ein Concenterokular an, dann ist die Justage in drei Minuten erledigt. Keinen Laser. Concenter ist genauer. Wichtig ist, dass die Grundjustage stimmt. OAZ richtig montiert und ausgerichtet, Spinnenbeine parallel, FS mit Offset richtig positioniert, keine Schraubenköpfe oder das OAZ-Rohr im Strahlengang. Das musst Du aber nur ein mal machen, danach ist vor der Session nur noch die Justage von FS und HS nötig. Wichtig ist ein vernünftiger OAZ, mit dem Du dein Equipment verkippungsfrei verschrauben kannst. Zu dem verbauten OAZ kann ich nichts sagen, zumal auf den Bildern zwei verschiedene abgebildet sind. Meist sind die standardmäßg verbauten Auszüge gut genug für erste Gehversuche. Du wirst dann schnell merken, wenn Du einen besseren brauchst. Wie gesagt: der Komakorrektor und die Kamera sollten mit dem OAZ verschraubbar sein.


    Mein Fazit: ich würde auf Nummer sicher gehen und lieber auf Stabilität setzen als auf maximale Brennweite. Wenn Du dann noch mehr Details haben möchtest, optimiere lieber das Guiding (OAG) und denke mal über eine gekühlte CCD mit kleineren Pixeln nach. Wenn Du kleine Objekte ablichten willst, brauchst Du ja nicht unbedingt einen Chip im APS-C Format.


    Bis dann:
    Marcus

    16" f/4 Dobson, 6" f/5 Dobson, C8, 60/360 Apo, 70/700 PST-Mod "Sunlux"


    Zeige mir einen Dobson und ich zeige Dir eine Baustelle

  • Danke euch für die Hilfreichen Antworten.


    Eure Argumente leuchten ein.


    Ich spiele gerade mit dem Field of view calculator rum, btw geiles Teil:
    https://astronomy.tools/calculators/field_of_view/


    Eine Frage ist mir nicht ganz klar betreffend Kamera Chip.
    Für mich ist die CCD Kamera ein Projekt für die Zukunft, da sie meine Astrophotografie Handhabung wieder völlig auf Anfang setzt [;)]



    Aber mal angenommen man hätte jetzt einen 8" f5 Newton und die Atik 314L+
    http://www.teleskop-express.de…--Chip-11mm---6-45-m.html


    Dann ergibt sich im POV viewer ein viel kleinerer Ausschnitt des Objekts.
    Gemäss technischen Daten hat die Kamera eine Auflösung von
    Horizontale auflösung 1392 Pixel
    Vertikale auflösung 1040 Pixel


    Die Canon hat 5184 px x 3456px, wenn ich jetzt das Canon Bild zuschneide auf 1392px x 1040px was wäre dann der Unterschied zwischen den beiden Bildern? Da die Optik dieselbe ist müsste doch eigentlich dasselbe Resultat schlussendlich sichtbar sein, oder hat es beim Bild mit der CCD mehr Details?



    Ich habe eben noch einen 8" mit 1200mm Brennweite entdeckt Nachteil halt f6, was ist davon zu halten?
    Da es als Planeten Teleskop angepriesen wird wohl nicht viel für Deepsky...
    http://www.teleskop-express.de…kop---Zero-Expansion.html

  • Hi Simon,


    Ich würde meinen, das wenn beide dieselbe pixelgrösse haben , deine Vermutung stimmt. Nun ist bestimmt nicht chip gleich chip und uch denke , das andere Faktoren , wie Empfindlichkeit, eventuelle Kühlung, rauschverhalten usw. eine gewichtige Rolle spielen. Es geht da um die Qualität der Bilder. ....meiner meinung nach....
    Wäre alles identisch , hast du recht.
    Ich sage aber , dass ich das vermute und bestimmt sagt noch einer was dazu .


    Viele grüsse

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