Hallo alle,
das Wort "Schönwetterkatastrophe" anlässlich des stabilen Hochdruckgebiets Anfang Mai ist ja schon gefallen, aber dennoch sind erst so wenig in dieser Zeit entstandenen Bilder im Forum gezeigt worden?! Selber habe ich jede Nacht im Mai genutzt (in Summe waren das 7), aber angesichts der kurzen Nächte und einigen Softwaremucken kam nicht ganz der erhoffte Durchsatz zustande. Neben den üblichen Verdächtigen wie Nadelgalaxie (NGC 4565), Virgohaufen und Kugelsternhaufen M5 (gähn... hatte ich die Sombrero Galaxie Messier 104 eigentlich eher als "Lückenfüller" zur Überbrückung bis zum Beginn der astronomischen Dämmerung aufgenommen.
Neben der geringen Höhe über Horizont kam erschwerend hinzu, dass es ein nur sehr knappes Zeitfenster gab, überhaupt Daten zu sammeln, bevor M104 hinter dem eigenen Haus verschwindet. In vier Nächten kam dann letzlich 4:40h Material mit der ATIK 9.0, IDAS LPS-D1 und Baader RGB zusammen. Die Aufnahmeserien starteten alle ca. 1h vor Beginn der astronomischen Dämmerung, bei einem Hintergrundflux von ca. 2,5e-/s/pixel.
Zunächst das nur leicht beschnittene/gedrehte volle Feld:
In 100% Pixelgröße, entsprechend 0,98"/Pixel:
https://c2.staticflickr.com/8/…01364004_760c3bb51e_o.jpg
Messier 104 wird von einer Vielzahl von Kugelsternhaufen umgeben (man schätzt ca. 2000). Die Helligkeiten dieser Kugelsternhaufen liegen um die 19-21mag und zumindest die helleren lassen sich im Bild eindeutig identifizieren. Dazu habe ich über Simbad eine Liste der M104 zugehörigen Kindobjekte extrahiert, die helleren Kugelsternhaufen herausgefiltert (recht willkürlich über "B-mag < 21") und das Bild damit annotiert:
Ich bin vom Resultat angenehm überrascht; hatte anfangs nicht damit gerechnet, viel mehr als einen hellen Fleck, durchzogen vom einem dunklen Staubband zu erreichen. Nächstes Jahr wird definitiv wieder auf M104 gehalten, dann aber im Februar oder März, wenn die Flugbahn deutlich günstiger verläuft. Hauptsache, das Wetter spielt mit
Grüße,
Rüdiger