Das möchte ich sehen - was brauche ich dafür?

  • Hallo Astrotreff-Gemeinde,


    möchte mich kurz vorstellen. Habe mich zwar heute erst registriert, verfolge das Forum aber schon ein paar Jahre. Bin 31 Jahre jung, verheiratet und Papa von zwei kleinen Mädchen und im schönen Thüringer Wald zu hause.
    Mein Nick yme (sprich: why-me) kommt von einem kleinen Scherz vor langer Zeit und ist einfach an mir hängen geblieben.


    Ich interessiere mich schon sehr lange für Astronomie und habe mich entschlossen dieses Jahr einen lange gehegten Plan umzusetzen.


    Vorweg muss ich sagen... das Interesse habe ich schon lange... wirklich viel Ahnung von der Technik habe ich aber nicht :)


    Vor einigen Jahren habe ich mir eine Liste gemacht welche Objekte ich gerne mal "live und in Farbe" durch ein Teleskop sehen möchte nur leider scheint mir meine Herangehensweise etwas ungünstig da ich in diversen Suchvorgängen nicht wirklich gefunden habe wonach ich suche. Deshalb wende ich mich nun vertrauensvoll an euch :)


    Meine Liste ist eigentlich nicht sehr lang, scheint aber nicht dem "typischen" Einsteiger zu entsprechen.


    Hier mal ein kurzer Auszug mit meinen Top 5:
    Mariner Täler und Tharsis Region auf dem Mars
    Ringe des Saturn (möglichst detailliert)
    Großer roter Fleck auf Jupiter
    Plejaden ("Einzelsterne")
    Andromeda Galaxie (mehr als der kleine matschige Fleck)


    Mit meinem momentanen Equipment - ein 15x70 Bino - bin ich natürlich meilenweit von meinem Ziel entfernt.


    Meine Frage ist daher relativ simpel:
    Was für ein Equipment brauche ich um meine Top 5 sehen zu können?


    Im ersten Step geht es wirklich nur ums "sehen". Die Fotografie kommt vielleicht später mal dazu.


    Budgettechnisch richte ich mich nachdem was nötig ist um oben genanntes zu erreichen - auch wenn sich die Anschaffung dann ggf. noch verschieben muss. Ich habe es nicht eilig :)


    Freue mich wenn ihr mir ein paar Tipps geben könnt.


    VLG, yme

  • Yme Willkommen hier im Astrotreff :)
    Ich habe erst mal laut rauslachen müssen als ich deine Wunschliste gelesen habe. In unseren Breitengraden ist das gar nicht so einfach, weil einfach das Seeing nicht gut genug ist!
    Das was du gerne "sehen" willst, ist so hier nicht möglich. Du brauchst um den roten Fleck, oder auf dem Mars visuell etwas zu sehen, ca 10 Meter Brennweite bei einer Öffnung von 1000 cm.
    Planeten allgemein sind durch das Seeing bedingte Wabern, schwer zu beobachten. Eine Videokamera dagegen nimmt viele Bilder auf, und durch ein Programm sucht man dann die Besten heraus, und macht ein Summenbild davon.
    Ansonsten würde ich dir zum nur beobachten einen Dobson vorschlagen,sowas zum Beispiel. Ist ein Mordsgerät, und für einen Anfänger relativ teuer, aber klasse.
    http://www.teleskop-express.de…-4--Dobson-Reflektor.html


    Also mein Lieber, dir werden noch viele schreiben lach. CS Caspar

  • Hallo Caspar, vielen Dank für die wahnsinnig schnelle Antwort :)


    Ich sehe schon, ich muss mir in Chile eine Sternwarte kaufen, oder? [;)]


    Habe mich da offenbar von den schönen Fotos in der Gallerie in die Irre führen lassen. Wie gesagt... technisch habe ich keine Ahnung. [:)]


    Das heißt ja eigentlich, ich muss auch gleich mit Fotografie/Videokamera anfangen und Semi-Live meine Liste abarbeiten.


    Das Teil in deinem Link sieht ja scharf aus... wie weit meinst du komme ich damit an mein Ziel heran (ohne die Sternwarte [:D] )


    VLG, yme

  • Hallo 'yme24',


    caspar's Aussage mit 1m Öffnung halte ich für übertrieben. Für den GRF und Saturns A-, B- und C-Ring sowie der Cassiniteilung reichen 6" Öffnung locker aus. Die Enketeilung erfordert extrem gutes Seeing, geht aber bei optimalen Bedigungen schon mit 8"!
    Für Andromeda und die Plejaden ist eine eher kürzere Brennweite sogar von Vorteil, da es sich um recht grosse Objekte handelt. Bei M31 ist ein wirklich dunkler und transparenter Himmel wichtiger als Öffnung.
    Bei Planeten muss man sich Zeit beim Beobachten lassen, dann sind visuell auch Details wahrnehmbar wie auf Fotos. Siehe dazu meine Planetenbilder, die mit der alten ToUCam Pro aufgenommen wurden: http://www.astrotreff.de/gallery_user.asp?MEMBER=3181
    Alles was dort zu erkennen ist, habe ich auch schon visuell beobachtet. Saturn habe ich z.B. fotografisch noch nie so gut erwischt wie im Okular.


    Gruss Heinz

  • Hi Yme
    Also du brauchst einfach viel Öffnung zuerst mal. Die Brennweite sollte nicht zu groß sein, da sonst durch die Blendenzahl wieder Licht verlorengeht. Diesen Dobson den ich dir vorgeschlagen habe, gehört schon zur Oberklasse. Allein schon durch das geniale Öffnungasverhältnis von f=4,4 und der Gotonachführung, würde ich mir am Liebsten auch den Dobson zum visuellen zulegen.
    Ja in Chile oder Alma Ata, oder Teide, das sind optimale Plätze weil es selten dort regnet und es sehr trocken ist.
    Und ja, eine Cam solltest du auf jeden Fall haben.
    http://www.teleskop-express.de…/129/astro/ZWoptical.html


    http://www.teleskop-express.de…o/The+Imaging+Source.html


    Solche ZB. Lass dich inspirieren und frage:-)

  • Hallo yme24,


    keine Angst, ich lach dich nicht aus. Kann dir aber sagen was du mit einer Minimalausstattung um die 500-800€ sehen kannst. Ich gehe hier von einem Galaxy Dobson 8" 1200/200 f6, mit nem 32 und 9mm Plössl Okular aus. Vorraussetzung für folgenden Display ist ein "perfektes" mögliches Seeing von (==>)Pickering-Skala 6-7...


    https://de.wikipedia.org/wiki/Seeing


    ..., oh Schande er hat Wiki benutzt, aus. Merke: umso höher die Vergrösserung, umso schlechter die Schärfe des Objektes. Dies kann durch gutes Seeing einigermaßen kompensiert werden. Bei meinen Schilderung gehe ich von einer 400x Vergrösserung aus.


    Mars: etwa so groß wie ein Ping Pong Ball, mit wenig Details. Kann mit Videokamera aufgenommen später in Registax nachgearbeitet werden, erwarte hier aber keine hochaufgelösten Marinertäler.
    Saturn: ein wenig kleiner als Mars, Ringe sehen möglich, jedoch Details Fehlanzeige, du kannst 3-4 Ringe auseinanderhalten
    Jupiter: Jupiter etwa so groß wie ein Handball, mit einem Grünfilter kannst du das "Auge" sehen, Nachbearbeitung in Registax nach Videoaufnahme kitzelt potentielle Details heraus.
    Plejaden: die Sterne sind deutlich lichtstark von einander abzuheben, mit dem Galaxy Dobson hast du generell gute Deep Sky Qualität
    Andromeda: Einzelne Sterndetails kaum möglich, du siehst aber die Halo und die innere Sphäre relativ deutlich, mit viel Übung kannst du eventuell mit der Zeit kleinere Bildpunkte als Sternahufen innerhalb der Galaxis erkennen

  • Hallo Caspar und *.*,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Diesen Dobson den ich dir vorgeschlagen habe, gehört schon zur Oberklasse.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    [:D] Oberklasse ist gut, der Dobson ist nicht ganz billig wegen diesem Goto Krimskrams dran, aber es gibt besseres und günstiger. Oder aber noch besser, noch teurer, wie mans nimmt.


    Ein recht brauchbarer 16er wird doch von ES für weit weniger Geld angeboten.


    Was ich zudem noch heraus stellen wollte, Kameras am Dobson ist so eine Sache. Gut, macht man, halte ich aber eher für eine Beifanggeschichte, will heissen, macht man halt, wenn man nichts anderes zur Verfügung hat, gezielt darauf hin beraten würde ich aber nicht.


    Vllt noch ein paar Takte zu den Objekten, die Yme da genannt hat:


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Mariner Täler und Tharsis Region auf dem Mars<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Visuell kannste das vergessen. Jetzt zur Marsopposition sieht man schon ein bissi mehr als sonst. Selbst jetzt, wo der Mars noch recht tief am Horizont steht, ist schon etwas Struktur auf der Oberfläche zu sehen, etwa so:
    http://astrosonar.de/wp-conten…MJ-Pass-1_AS_p25_fert.jpg
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Ringe des Saturn (möglichst detailliert)<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Jo, das geht, aber nicht wie Schallplattenrillen. Die Saturnzeit kommt aber auch erst noch, im Moment steht er noch recht tiel am Horizont, viel mehr als einen Ball mit Henkeln konnt ich heuer noch nicht sehen.
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Großer roter Fleck auf Jupiter<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Das geht schon mit kleineren Teleskopen, es kommt darauf an, was du erwartest.
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Plejaden ("Einzelsterne")<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Merke, ich einem Teleskop, ein Stern bleibt ein Stern bleibt ein Stern, im Teleskop bleiben es Pünktchen, egal wie hoch wir vergrößern, dazu sind sie viel zu weit weg. Große Sternhaufen wie die Plejaden schaut man sich aber besser mit Ferngläsern an, also kleine Vergrößerung, großes Bildfeld.
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Andromeda Galaxie (mehr als der kleine matschige Fleck)<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    OK, dann eben ein großer matschiger Fleck ;) Manchmal, in wenigen guten Ausnahmenächten ist auch ein bissi mehr drin, leichte Strukturen. Es gibt aber weit interessantere Galaxien u/o Galaxiengruppen, die mit einem Teleskop beobachtet werden können.


    Ich fürchte nur, Deiner Objektauswahl zu folge bist Du stark von Fotos aus dem Internet aufgeladen. Da habe ich nicht selten schon Leute am Teleskop gehabt, die dann enttäuscht waren nicht das zu sehen, was sie von den bunten Bildern kennen.
    Visuelle Beobachtung lebt meiner Ansicht nach von drei Dingen: Etwas sehen, der Erhabenheit, es in dem Moment wirklich mit eigenen Augen zu sehen und zu Verstehen, was da bei dem Objekt gerade passiert.
    Das klingt nerdig, wenn man bedenkt, dass man beste Bilder z.B. Hubbleaufnahmen mit grandioser Auflösung im Netz betrachten kann und doch macht es mit den Menschen nochmal etwas, wenn sie die Dinge selbst sehen können. Bei den manuellen Dobsons kommt sogar nochmal der Jagdtrieb dazu, die Objekte gefunden zu haben, wenn man sich einfach am Himmel auskennt und einen unschlagbaren Workflow für sich gefunden hat, besser und schneller als irgendwelche Goto-Möhren. Aber das kann man nicht kaufen, das muss man lernen. Man muss sich also damit befassen, Geduld haben. Ich doch nur schnell mal... nein, das machen wir hier nicht [;)]

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: GalaxyCreator</i>
    <br />Hallo yme24,


    keine Angst, ich lach dich nicht aus.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hallo,


    Ich auch nicht. Du hast ganz legitime fragen , die jeder vor Beginn dieses Hobbys hatte, nämlich was kann ich sehen oder was möchte ich sehen, was braucht es dazu.
    Der vorgeschlagene dobson ist bestimmt ein gutes teil aber ich gebe da zu bedenken, daß ein Dobson ein visuelles teleskop ist. Solltest du den Wunsch zum fotografieren oder zur planetenfilmerei haben , brauchst du eine parallaktische Montierung und obendrauf dein teleskop, Doppelte Anschaffung sozusagen. Es ist schon reizvoll Planeten zu filmen oder deep sky zu fotografieren. Da sollte man wissen, daß ein Dobson da nicht geeignet ist.
    Mit der blende ist auch so ne sache. Schnell oder langsam , also z.Bsp. f/ 4,4 oder f/10 ist meiner Meinung nach eher fotografisch wichtig.
    Du kannst mit einem langameren teleskop auch gut visuell beobachten . Klar komm ich mit meinem SC zum Bsp. Nicht auf eine austrittspupille von 7 aber...gestört hat es mich bisher noch nicht.


    Viele grüsse

  • Hallo yme,
    hier von mir auch einige Gedanken zu deinen Wünschen: lasse dir das "Wunschdenken" nicht ausreden. Sicher, der Dobson mit 406 mm Öffnung ist ja schon eine Ansage (habe hier einen 12.5" Dobson auf Rockerbox seit 1998). Sichtbarkeiten (hier in Nds. 112 m über N.N.), mit bloßem Auge meistens um 5mag, bei besseren "Durchsichten" waren schon bis 15.3mag möglich, V = 304fach.
    Goto ist schon eine feine Sache, einfacher als Star-hopping.
    Man kann einen 8" mit Goto nehmen, Reichweite natürlich nicht so viel.
    (Habe mitte der 60iger Jahre mit einem Bino 7x50 und "Welcher Stern ist das" die ersten Gehversuche unternommen....) Aber diese Zeiten für einen Anfänger sind längst vorbei. Heute muß es meistens mindestens ein 8" sein.....
    Empfehle dir, wenn möglich, einmal einen Besuch bei einer Sternwarte bzw. Treffen von Sternfreunden. Tröste dich, die Sterne laufen nicht weg, es bringt auch nichts, einen "Kraschkursus" in Astronomie zu machen. Das astron. Sehen kommt erst mit der Zeit..... Um fotografisch was zu machen, bedarf schon eine größere Investition.


    Gruß Guenther

  • Lieber Günther,


    nur mal ganz allgemein: Ich lese dauernd, Bockenem hat 5mag Grenzgröße. Das wird durch Deine Wiederholungen nicht richtiger, denn es sind deutlich eher 6,3+mag. SQM-L zeigt im Schnitt 21,5mag/Quadratbogensekunde im Zenit. Und dass die stellare Grenzgröße im Teleskop nur sehr bedingt von der Himmelshelligkeit abhängt, sollte Dir als erfahrenem V.St.-Beob. eigentl. bek. s. .


    Zum Thema: Hey yme,
    Zu Deiner "Wunschliste":
    Mariner Täler und Tharsis Region auf dem Mars
    --&gt; Die Täler und Tharsis (ich nehme an, Du willst die Vulkane sehen?) kannst Du leider weitestgehend vergessen. zu klein, zu wenig Kontrast und durch die stark wechselnden Entfernungen des Mars selbst fotografisch kaum zu bekommen, geschweige denn, visuell. Die großen Tiefebenen des Mars und sogar Wolken kannst Du allerdings durchaus erkennen, Fausregel ist, dass man unter allerbesten Bedingungen (Teleskop/Luftruhe/Erfahrung) visuell auf dem Marsscheibchen in etwa so viel erkennen kann wie auf der Vollmondscheibe, wenn man sie mit dem bloßen Auge ansieht.
    Ringe des Saturn (möglichst detailliert)
    Großer roter Fleck auf Jupiter
    --&gt;Überhaupt kein Problem schon mit 4"-6" Teleskopöffnung, also mit z. B. einem 8" Dobson oder einem etwas kleineren Refraktor wirst Du da keine Mühe haben - jedenfalls prinzipiell. Das Problem könnte eher eine falsche Erwartungshaltung sein, dennn der Fleck hat einen ziemlich geringen Kontrast, so dass man - gerade als Einsteiger - etwas Geduld mitbringen muss (und natürlich die richtige Uhrzeit - der Fleck ist pro Tag wegen der schnellen Jupiterrotation nur maximal wenige Stunden vernünftig zu beobachten).
    Plejaden ("Einzelsterne")
    --&gt;Dafür ist Dein 15x70-Fernglas bereits perfekt geeignet: Großes Bilfeld (die Plejaden sind ja recht groß), erhebliche Lichtsammelleistung. Setze es auf ein Stativ, und Du hast alles, was Du für eine genussvolle Beobachtung brauchst. Mehr Vergrößerung würde die Plejaden schnell so weit vergrößern, dass Du nur noch einen Teil sehen könntest, und da mit würde der Gesamteindruck ganz verschwinden. Falls Du es auf die Plejadennebel abgesehen haben solltest - auch die gehen mit einem 15x70-Fernglas sehr gut, allerdings nur unter einem dunklen Himmel und mit recht viel Beobachtungserfahrung, denn sie weisen wiederum nur einen geringen Kontrast zum Hintergrund und sehr schlecht definierte Konturen auf.
    Andromeda Galaxie (mehr als der kleine matschige Fleck)
    --&gt;Diese Galaxie hat es in sich: Man KANN schon mehr sehen als "nur" einen Matschfleck. Zu erkennen sind z. B. die beiden markantesten Dunkelwolkenbänder, die die Spiralstruktur abzeichnen, und die hellste Sternenwolke NGC 206. Dazu sind prinzipiell eienige Kugelsternhaufen in (visueller) Reichweite von Amateuren. Aaaaber: Die Dunkelwolkenbänder haben wiederum einen sehr schwachen Kontrast (mindestens eins davon ist unter sehr guten Bedingungen schon mit Deinem 15x70-Fernglas zu sehen, mehr mit größeren Teleskopen bei geringen Vergrößerungvn und entsprechend großen Gesichtsfeldern). Bei NGC 206 bin ich mir nicht ganz sicher, würde da aber wirklich nur mit größeren Geräten herangehen (Vielleicht 10" aufwärts? Wie sind da die Erfahrungen? Ich habe ihn von besagtem Bockenem aus mit 16" Dobson problemlos erkennen können). Und auch die hellsten Kugelsternhaufen der Andromedagalaxie wirst Du ab vielleicht 8" erkennen können, vorausgesetzt, dass Du viiiel Beobachtungserfahrung mitbringst - das wird, egal, mit welchem Teleskop, für Dich als Einsteiger also eher zu schwierig werden. Aber prinzipiell könnte es möglich werden.


    Insgesamt würdest Du mit mittelgroßen Teleskopen ab 8" (dann käme sicherlich ein Dobson-Teleskop in Betracht) Dir - bis auf die Marstäler - alle Optionen für erfolgreiche Beobachtungen offen halten. Und lege Dein Fernglas nicht in die Ecke - mal eben die Hälfte der Objekte, die Du gerne beobachten möchtest, gehen schon jetzt damit [:)] Das Allerwichtigste ist aber: Hoffentlich hast Du nicht die vielen wunderbaren Fotogtrafien der von Dir aufgezählten Objekte im Kopf - dann wirst Du in JEDEM Fall enttäuscht werden. So etwas erreicht man nur fotografisch, nicht mit den eigenen Augen.


    Besten Gruß, Arndt

  • Wow, vielen lieben Dank an euch alle für eure Antworten.


    Ich versuche das mal zu Ordnen.


    1. Mars bleibt ein rotes Scheibchen... egal mit was für einem Gerät ich mir den anschauen möchte. Sehr sehr schade.
    2. Ein Dobson ist gut, aber nicht unbedingt für Fotos/Filme geeignet.
    3. Mit Fotos/Videos bekomme ich detailreichere Eindrücke - sehe die dann aber eben nicht live - und ich habe ggf. Defizite wenn ich live sehen möchte.


    Wegen dieser GoTo Geschichte... Ich hätte vielleicht noch schreiben sollen dass ich mich am Himmel ganz gut orientieren kann. Ich schaue schon sehr lange mit Interesse da hoch. [:D]
    Kann mir allerdings vorstellen, dass ich bei ein paar Grad weniger Sichtfeld etwas mehr üben muss. Die Nachführung scheint mir das größere Problem zu sein. Bei x-facher Vergrößerung "rasen" die Objekte wahrscheinlich.


    Wenn ich mir zwei solche Trümmer wie das 16" Dobson besorge wird meine Frau sicher streiken [;)]


    Bin jetzt echt verwirrt ob visuell oder Foto/Video "besser" sind.


    Wie kann ich mir das mit den Fotos vorstellen? Packe ich da anstelle einer Linse eine Kamera in das Teleskop?
    Dann brauche ich doch sicher noch einen Laptop + Software wenn ich unterwegs bin, oder?


    Nochmals vielen Dank für eure Hilfe und bitte entschuldigt meine Technikschwäche [:I]


    VLG, yme

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Bin jetzt echt verwirrt ob visuell oder Foto/Video "besser" sind.


    Wie kann ich mir das mit den Fotos vorstellen? Packe ich da anstelle einer Linse eine Kamera in das Teleskop?
    Dann brauche ich doch sicher noch einen Laptop + Software wenn ich unterwegs bin, oder?


    Nochmals vielen Dank für eure Hilfe und bitte entschuldigt meine Technikschwäche<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Die Möglichkeiten sind vielfältig. Im Prinzip geht alles auf allem, nur muss klar sein, dass dies nicht unbedingt für die Qualität deiner photographischen Erzeugnisse gilt. Mit einem Dobson bleibt es defintiv schwierig, gescheit qualitatives Bildmaterial zu produzieren. Du kannst die Ergebnisse verbessern, mit Software und anderen Spielereien. Am wichtigsten dürften dann wohl bessere Okulare, eine eigens gebaute Nachführung und Umbauten zur Arretierung einer Kamera bzw. Webkamera an den Okularen sein. Möglich ist das definitiv. So hochausfgelöste Hubbelbilder wie du sie auf Google findest, kannst du sie aber bestenfalls für Planeten oder einigermassen lichtstarke Objekte erwarten. Schau dich doch mal in der Bildgalerie um, die Leute geben oft ihre Hardware an, da kannst du Vergleiche ziehen.


    Und zur Frage visuell oder Photo. Ich hatte mir strikt vorgenommen nur visuelle Nutzung vorwärts zu treiben. Bis zu dem Zeitpunkt als ich das erste Mal Jupiter gesehen habe, dann war's mit den guten Vorsätzen vorbei. Ich denke trotzdem nicht dass das Dobson ein Fehlkauf war. Visuelle Nutzung priorisiere ich weiterhin, jedoch hab ich mich intensiv erkundigt wie man zumindest Basisphotographie auf dem Dobson möglich machen kann. Ich brauch visuelle Referenzen für meine Datenerhebungen, deshalb ist mir die Qualität der Bilder schnuppe. An Bildbattles bin ich uninteressiert...also!

  • Hallo yme24,


    zu dem ordnen-


    bei guter Sicht und wenn Mars entsprechend günstig steht sieht man schon ein paar kleine "Details", sprich die größeren Strukturen wie die hellen Bereiche an den Kappen.


    Dobson ist gut für visuell, dafür werden die Dinger so gebaut. Viel Öffnung mit den kleinsten Kosten. Einen 10" Newton als Dobson bekommst du für rund 500€, der gleiche Tubus parallaktisch montiert kostet kaum weniger, aber für die dafür nötige stabile Montierung legst du mit Steuerung nochmals gut 1,5-2k€ drauf. [B)]


    Für Fotografie tut es eine kleinere Öffnung, die benötigt dann auch eine nicht ganz so große Montierung. Aber von den Kosten her kommt schnell einiges zusammen, Montierung und Teleskop alleine genügt für Deepskyfotografie meist nicht. Für richtige Langzeitbelichtung führt meist kein Weg an einer Guidingausrüstung vorbei, dazu diverser Kleinkram der auch Geld frisst....


    Zu dem vorgeschlagenen 16" Dobson- das Teil transportiert man nicht einfach mal so auf die Schnelle, da hast du schon ganz schön zu schleppen und vor allem ist die Rockerbox ein richtiges Trum- die muss erst mal ins Auto passen, Kombi vorhanden? Und im Garten- schnell mal raustragen aus dem Schuppen? Schlepp...., mit 2 kräftigen Personen geht es halbwegs.


    Also entweder 16", aber dann als richtigen leicht zerlegbaren Gitterrohrdobson. Der hat dann keine so große Rockerbox, die passen dann leichter ins Auto und die Einzelteile sind leichter.


    Oder eine Nummer kleiner auf 12" gehen. "Noch" transportabel, wobei der Kofferraum schon groß sein muss bzw. die Rückbank umklappbar sein sollte. Alleine raustragen- geht noch.


    Zu deinen Top5-Objekten: Mars, Details abhaken, Saturn Ringe sieht man, aber nie wie auf den Fotos, roter Fleck- kein Problem (Jupiter muss aber schon richtig zu uns stehen [:D])- Plejaden- wird mit den großen Optiken schwierig, dafür haben die zuviel Brennweite- Andromeda- wenn der Himmel schön dunkel und die Augen gut dunkeladaptiert sind wirst du auch mit 12" oder 10" mehr als nur den matschigen Fleck sehen, aber keine Wunder erwarten und beim ersten Anblick wirst du enttäuscht sein. Beobachten und sehen/erkennen muss man auch erst lernen. Je öfter du ein Objekt betrachtest desto mehr erkennst du dann auch.


    Wobei "live und in Farbe" überwiegend bei live bleibt. Farbe gibt es an bei den Planeten, Sternfarben und bei richtig dunklem Himmel und ausreichend Öffnung einen Hauch Farbe bei ein paar wenigen Objekten.


    Gruß
    Stefan

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: yme24</i>
    <br />Mars bleibt ein rotes Scheibchen... egal mit was für einem Gerät ich mir den anschauen möchte. Sehr sehr schade.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Ist das nur ein rotes Scheibchen?



    Synta Mak 127/1500



    Synta Newton 150/750



    Cassegrain 600/7500

  • Hallo,
    zum Kommentar vom Arndt um 17.42 Uhr: wenn hier auf 125 m schon 6.3mag zu sehen sein sollen,(Messung von ihm mit 21.5) dann frage ich mich, wenn ich in den Oberharz auf 821 m Höhe fahre (Nähe Torfhaus) und sehe dort durchweg +1 mag mehr als hier (selbst vis. ausgetestet, was zeigt dann das schlaue Gerät an (mehr als 22,5 ?)


    Gruß Guenther
    (Arndt, du brauchst mir keine PN schicken.....)

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: yme24</i><br />Freue mich wenn ihr mir ein paar Tipps geben könnt.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Mal ein ganz anderer Vorschlag: Gar nichts kaufen, sondern Astrourlaub in Namibia machen.


    Danach weißt du, was visuell unter optimalen Bedingungen überhaupt möglich ist. Das ist letztlich billiger als hierzulande mit immer größeren (und teureren) Teleskopen ein Phantom zu jagen.

  • Hallo,


    ach, weißt Du - ich nehme mein schlaues Gerät und Du Deine schlauen Augen, ok? Und dann lassen wir uns beide hübsch leben, ja?
    Ach, übrigens - toller Stil von Dir, Günther, danke. Erst in der PN ein paar Dinge abfragen und dann hier selektiv veröffentlichen. Muss jeder selber wissen...
    Im Übrigen ist der Thread schon genug in Richtung Bockenem verbogen worden - ich bin 'raus.


    Besten Gruß,
    Arndt

  • Hallo yme,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">1. Mars bleibt ein rotes Scheibchen... egal mit was für einem Gerät ich mir den anschauen möchte. Sehr sehr schade.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Das stimmt nicht. Wenn man etwas Erfahrung hat und bei der Opposition beobachtet kann man schon einige Details sehen. Bei der letzten Opposition 2014 habe ich folgende Skizze hingekritzelt:



    ... und das war mit einem sehr einfachen Teleskop mit wenig Öffnung.


    Gruß,


    Alf

  • Hallo ,


    Nun ja , wenn man die antworten so liest, wird yme bestimmt schwindlig[:)]. Die einen kampeln sich andere lächeln, wenn man es so deutet...hoffentlich.
    Entscheidend ist , so sehe ich das, wie gross ist das budget und kommt Fotografie irgendwann ins spiel. Wenn man genug auf der kante hat und platz, kann man den angesprochenen dobson und später auch ne parallaktische montierung samt teleskop kaufen. Ist man sich sicher nur visuell dann den dobson, wenn dann später Fotos und weniger money, dann würde ich gleich eine parallaktische Montierung ins Auge fassen.
    Was kommt aber auf diese drauf? Da streiten sich die Geister. Ein newton ist unhandlicher auf dieser montierung , ein sc hat auch so seine Nachteile , ein apo ist teuer und mit grosser öffnung unbezahlbar ...also für mich.
    Das a und o ist die montierungsart und so hat man alle möglichkeiten offen. Ein sc funzt auch ganz gut bei der planetenfilmerei und eine dslr mit einem ordentlichen objektiv obendrauf, ist ne Grundlage für gute astrofotos. Man kann sich ja auch Zeit lassen , mit dem investieren, denn es gibt viel zu lernen und dann nach und nach ist bestimmt nicht der falscheste weg.



    Einen schönen pfingstsonntag

  • Guten Morgen zusammen!


    Nochmals vielen Dank euch allen für eure geduldigen Antworten.
    Mir dämmert langsam warum ich mit meiner ursprünglichen Suche nach einer Antwort mittels Suchfunktion gescheitert bin.


    Heinz, ich finde die Fotos echt Klasse. Den bisherigen Antworten folgend vermute ich dass dies wohl das ist was ich aus Fotos machen kann. Mit eigenen Augen scheint das ja nicht möglich zu sein.
    Obwohl... Alf ich bin absolut von der Rolle was du da mit einem 70mm Teleskop gesehen hast und zeichnen konntest.
    Ich habe bei einem Freund durch ein 70mm Gerät nicht viel mehr gesehen als durch mein 15x70 Bino. Da müsste es demnach noch andere Okulare geben als die die er hat.


    Torstens Idee mit dem Astrourlaub wird leider nichts, aber trotzdem ein guter Tipp... Danke [:)]


    Die Antwort von Alex ist für mich Astrotechnik-Fremden etwas schwierig. Ich dachte die Teleskope sind allgemein auf einem Stativ montiert. Wusste nicht dass Selbes dazu beiträgt was ich sehe bzw. ob ich gut Fotografieren kann oder nicht.


    Transportabilität ist natürlich ein Punkt. Ich habe einen Pick-Up... da mache ich mir um sowas in der Regel keine Gedanken - aber ich schleppe auch (noch) nur sehr selten Teleskope mit mir rum [:D]


    In meinem Kopf schwirrt es tatsächlich gerade etwas. Bekomme langsam etwas Bedenken ob ich so viele Aspekte (Öffnung, Hersteller, Montierung, Kamera, PC, Software, Transport, etc... ) überblicken kann. Und dann noch die Sache mit den verschiedenen Okularen und der Nachführung.


    Hab mir die ganze Sache etwas "einfacher" vorgestellt [:I]


    VLG, yme

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: yme24</i>
    <br />Heinz, ich finde die Fotos echt Klasse. Den bisherigen Antworten folgend vermute ich dass dies wohl das ist was ich aus Fotos machen kann. Mit eigenen Augen scheint das ja nicht möglich zu sein.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Wie bereits gesagt, ich habe visuell sogar eher etwas mehr gesehen als das, was ich auf Fotos abbilden konnte.
    Fotos sind einfacher 'zu beobachten' als ein Planet im Okular. Kontrast und Farbsättigung sind grösser, im Okular muss man etwas genauer hinsehen, um die gleichen Details wahrzunehmen. Ausserdem muss man sich Zeit lassen, um kurze Momente ruhiger Luft zu erwischen. Dann sieht man plötzlich Feinheiten, die vorher nicht zu erkennen waren. Bei Jupiter habe ich schon mal eine viertel Stunde ununterbrochen ins Okular geschaut, um mgl. viele Details zu erwischen.

  • Hallo,
    der GRF ist schon in recht kleinen Geräten sichtbar. Im FH 80 f/15 kann man den GRF als leicht oranges Oval erkennen. Das kann man sicher mit weniger Öffnung noch unterbieten.
    Die Cassiniteilung kann man auch mit dem 80ger Refraktor weitgehend umlaufend sehen, wenn das Seeing es zulässt... Die Enke Teilung geht natürlich nicht. Manchmal gibt es im 6" Teleskop so Effekte, die etwas ähnliches wie die Encke Teilung zeigen, ist aber wohl ein Beugungseffekt.
    Details auf Mars kann man auch im 80ger schon erkennen. Größere Öffnungen zeigen aber feinere Details.
    Ein schöner 4" APO zeigt Dir M31, Plejaden sowieso (je nach Himmel mit Reflexionsnebel), M13 mit einigen hundert Sternlein, Details auf Mars.
    Bei den Mariner Tälern auf Mars muss ich passen. Ich denke, dass das im 4" eventuell angedeutet gehen könnte (aber mit großem ?). Es wird im 6" f/8 Newton oder 8" f/6 Newton wahrscheinlich möglich sein.
    Die Tharsis Montes könnten bei Wolkenbildung auf Mars sichtbar werden (sonst nicht). Da ist natürlich gutes Seeing notwendig und eventuell ein Keilprisma um die Atmosphärische Dispersion "aufzuheben".
    Also ich vermute, dass ein 8" f/6 Dobson das unter guten thermischen Bedigungen packen kann. Vermutlich geht auch ein kleinerer APO wobei ich da bei den Marsdetails unsicher bin. Ein 6" ED oder APO könntes packen beim 4" APO wirds haarig.
    Der 4" APO hätte bei M31 Vorteile, da er durch geringere Brennweite ein größeres Feld zeigt. Bei M31 braucht man einen dunklen guten Himmel um die Staubbänder sehen zu können. Da sollte aber auch Dein Fernglas etwas bringen.
    Da der APO deutlich teurer wie ein 8" oder 10" Dobson ist, wird der Dobson für viele vermutlich interessanter sein.
    Servus,
    Roland

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