Jupiter 1. Mai und 5. Mai

  • Hallo Forum,


    wirklich gutes Seeing ist z.Z. wohl nicht zu finden. Ich vermute mal es liegt an dem großen Unterschied zw. Tag- und Nacht-Temperaturen, die die Luftmassen bewegen. Zudem stelle ich immer wieder fest, dass das Teleskop der Außentemperatur hinterher hinkt. (Damit ist allerdings bald Schluss, denn ich arbeite gerade an einer Lösung)
    Egal, ein echter Junkie nimmt was er kriegt, vor allem, wenn er schon seit Wochen keinen "Schuss" mehr hatte.
    Anbei also das Ergebnis aus 20 mal 90 s mit Rotfilter und 3 mal 90 s mit der Farbkamera. C11, ASI 178MM, ASI 120MC, 2800 mm, das Übliche also. Io stammt aus nur 2 Bildern der Serie. Die längliche bzw. zweigeteilte Form des Mondes ist real und eine Folge der (überbearbeiteten) Albedostrukturen.
    Viele Grüße,
    ralf


  • Hallo Ralf,


    mir gefällt er - wo kommt nur die Schärfe her. Trotz suboptimalem seeing. Das C11 im Vergleich zu meinem Newton_8" hat zwar 3" mehr Öffnung - aber das Geheimniss der Schärfe liegt wohl auch in der Bearbeitung?
    Du schärfst glaube ich ausschließlich in Photoshop?
    Hm, ich schicke heute - später noch mal meine Jupiter vom 20. April hinterher!
    So als Vergleich...[8)]


    Gruß Andreas.

  • Hi Ralf,


    Ein klasse Jupiter! Aus mono und Farbkamera kombiniert?! Eine sehr interessante Technik, wie wechselst du die denn? Einfach umstecken oder gibt es da was technisches?


    LG Benny

  • Hallo Ralf,
    wirklich ein schöner Jupiter mit vielen feinen Bandstrukturen. Was mich etwas erstaunt, dass das OvalBA teiweise sehr unauffällig wirkt und manchmal relativ auffällig. Ist es die letzten Wochen geschrumpf oder weniger intensiv. Hast Du auch visuell geschaut? Wenn ja, war das OvalBA sichtbar oder ist es im Seeing untergegangen?
    Servus,
    Roland

  • Hallo Andreas,
    ja, meistens schärfe ich in PS mit 2 versch. Radien, was einer Waveletschärfung ähnlich ist. Ich nutze aber oft auch einen Stern, den ich zuvor belichtet habe, und nehme den dann als Schärfungsalgorithmus. (PSF Schärfung) Grundsätzlich wird das Thema Schärfen zu hoch gewichtet, finde ich. Was nicht im Bild ist, kann man auch nicht schärfen. Einen sehr großen Schritt nach vorne habe ich gemacht, nachdem ich vor jeder Aufnahmesession das Gerät peinlichst genau nachjustiert habe. Gerade bei schlechtem Seeing bringt das sehr viel.
    Hallo Benny,
    ja, ich stecke die Kameras einfach um. Schön ist, dass ich da kaum Probleme mit Farbkippern habe o.Ä. habe. Bei der Bearbeitung später bringt mir das auch noch etwas. Für gewöhnlich über-be-arbeite ich meine Bilder immer etwas, und dann sage ich mir, etwas weicher wäre schöner. Dazu nutze ich dann das Farbbild, das ja unschärfer ist, zusätzlich zum Weichzeichnen. Hier sind es übrigens 30% gewesen. Der Vorteil ist, dass das Bild dabei einem echten RGB näher kommt, z.B. werden die Äquatorbänder dunkler.
    Hallo Roland,
    ja, ich habe dieses mal sogar recht viel visuell geschaut. Vom OvalBA habe ich rein gar nichts gesehen. Es gab die beiden Bänder, dann den GRF und das dunkle Band im Norden. Das, was mich zur Aufnahme bewegt hat, das waren die hellen Wirbel im SEB, die z.T. recht kontrastreich erschienen. Mehr war nicht zu sehen.
    Das Oval BA habe ich erst im fertigen Bild erkannt. Ich vermute es liegt an der Qualität der Farbfilme, das es so schwach ist, denn der Fleck verrät sich ja mehr in der Farbe als in der Luminanz.
    Viele Grüße,
    ralf

  • Hallo Ralf,


    ja das Wetter macht es uns in dieser Saison nicht leicht.
    Trotzdem eine sehr schöne Aufnahme von Dir.


    Was mir auch schon bei meinen Aufnahmen aufgefallen ist, der Bereich um den GRF wirkt, wenn er so wie bei Dir am Rand steht, als ob jemand so schräg drübergewischt hat.


    Ich rätsel noch, ob das wirklich so aussieht oder ob der Effekt der EBV zuzuschreiben ist.


    Grüße
    Volker

  • Hallo Volker,
    ich habe tatsächlich in einigen Bildern so schräge Strukturen, die über den ganzen Planeten laufen. Nach 20 Filmen war das aber praktisch nicht mehr zu sehen. Ich habe das mit der Chipstruktur und Hotpixeln etc. interpretiert.
    Wenn du die allgemeine Weichheit am Rand meinst, dann entsteht der Eindruck vielleicht dadurch, dass ich gerade die Wirbelstrukturen daneben sehr betont habe.
    Viele Grüße,
    ralf

  • Hallo Planetenfreunde,
    am Abend des 5.5. bin ich eher lustlos auf Planetenjagd gegangen, denn die Sterne flackerten bis ins Zenit. Da half es auch nicht, dass der Jetstream mit 15 m/s moderat stark angegeben wurde. Ein erster Blick durchs Okular verriet auch nicht viel. Nachdem ich aber einige Zeit auf meinem Bildschirm das zappelnde Planetenbild betrachtet hatte, konnte ich doch viele kleine Details erkennen. Aufgrund der enorm schnellen Bewegungen verringerte ich die Einzelbelichtungszeit auf 1/40 bis 1/50 s. Außerdem verwendetet ich beim Stacken später nur 10% der Bilder. (sonst immer so um 66%) . Was soll ich sagen, ich war von dem Ergebnis sehr überrascht. Außerdem entpuppte sich der vermeidliche Mondschatten als Ganymed. Visuell war das nicht zu erkennen. Auch, dass der GRF da gerade um die Ecke schaute erkannte ich erst nach dem Schärfen.



    Glück gehabt, und das auch noch in anderer Hinsicht. Normalerweise mag ich keine Schatten oder Monde vorm Jupiter. Das gibt immer nur Ärger beim Stacken und Derotieren. Nicht so hier. Ganymed bewegte sich in gleicher Geschwindigkeit wie die Planetenoberfläche. So konnte ich 30 min lang filmen (20 mal 90 s) und konnte ohne Probleme alles zusammen derotieren.
    Die übrigen Daten: Farbe: 2 mal 90 s ASI120MC, Lumi: ASI 178MM Rotfilter, Celestron C11 bei 2800 mm, geschärft mit iterativer PSF (dieses mal hat es wieder super geklappt).
    Viele Grüße,
    ralf

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