Fragen zur Astrofotografie

  • Nabend,


    ich habe bei Ebay für 15€ eine SPC 900NC00 günstig erstanden.
    Und habe Sie nun das erste mal testen können.


    Da dies mein erster Versuch war ein Foto durchs Teleskop zu machen, ( Smartphone beim Mond mal ausgenommen ). Haben sich nun fragen aufgetan.


    Aber erstmal ein paar Daten:
    Instrument: Skylux 70/700 auf Astro 3
    Kamera: SPC 900NC00
    Software: Giotto
    Filter: Astrozaap Solar Glasfilter, TS IR/UV Filter


    Hier die Bilder





    Die Bilder stammen aus der selben AVI und sind Summenbilder mit 10% aus 250 Bildern. Der Sonnenfleck diente Giotto als Referenzpunkt zum Stacken.



    Das erste was mir aufgefallen ist, ist das wenn ich Visuel durchs Teleskop schau ( 15mm ) die Sonne komplett im Okular steht und auch noch viel Platz hat.
    Die Cam bekommt sie nicht voll drauf. Auch nicht auf dem Vorschauer. Warum ist das so ? oder mach ich einfach was falsch?


    Das Zweite ist, ich konnt mich auf den Kopf stellen und bekahm kein scharfes Bild. Wahrscheinlich stand die Sonne schon zu tief und das Seeing war deswegen unter aller *** ( 19:00 Uhr ). Visuell wirkte sie aber viel schärfer.


    Ich freue mich und Danke euch schonmal für die Hilfestellung.


    Vielleicht mag mir der ein oder andere noch ein paar weitere Tipps da lassen.

  • Hallo Colin,


    hast du was falsch gemacht? Nein, also abgesehen vom tiefen Sonnenstand, da darfst du in der Tat was die Bildschärfe angeht keine Wunder mehr erwarten. So spät am Nachmittag wird es schon schwierig, überhaupt den optimalen Schärfepunkt zu finden, weil mans auf dem Monitor nur noch wabern sieht. Der Okularauszug des Lidl ist natürlich auch nicht wirklich feinfühlig.


    Schau dir mal den Kamerachip an: Der ist nunmal nicht der allergrößte, der Großteil des Sonnenbildes, den das Teleskop erzeugt, geht sozusagen recht, links, oben und unten dran vorbei. Wenn du die Sonne ganz im Bild haben willst, bräuchtest du eine Kamera mit größerem Chip - oder ein Teleskop mit kleinerer Brennweite. Den Bildausschnitt mußt du also mit der Kombi als gegeben hinnehmen. Wenn du dagegen auch mal Planeten aufnehmen willst, kannst du mit einer Barlow auf größere Brennweiten kommen - aber nicht übertreiben, sonst kommt irgendwann nicht mehr genug Licht, und von der Bildauflösung gewinnst du ab einem gewissen Punkt auch nicht mehr dazu.


    Giotto kommt als Aufnahme- und Auswertesoftware heutzutage nur noch selten zum Einsatz, aber wenn du damit gut zurechtkommst, spricht natürlich nix dagegen. Du kannst aber ruhig auch mal andere Programme wie Firecapture oder gerade bei ToUcam-Derivaten wxAstrocapture zur Aufnahme probieren, die sind zumindest meiner Meinung nach deutlich bedienfreundlicher.


    Hast du denn eigentlich das Summenbild noch weiterverarbeitet? Hier wird ja normalerweise mit maßgeschneiderten Softwarefiltern mit Programmen wie Registax die optimale Schärfe rausgeholt. Wenn du zum Stacken Autostakkert verwendest, bekommst du eine schon recht gute Endversion automatisch ausgespuckt. Astrohardy hat unter http://www.gva-hamburg.de/videokurs/rezepte/rezept.htm ein schönes Tutorial für diese Programme zusammengestellt.


    Viele Grüße
    Caro

  • [<blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Colin</i>
    <br />
    Das erste was mir aufgefallen ist, ist das wenn ich Visuel durchs Teleskop schau ( 15mm ) die Sonne komplett im Okular steht und auch noch viel Platz hat.
    Die Cam bekommt sie nicht voll drauf. Auch nicht auf dem Vorschauer. Warum ist das so ?
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hi Colin,


    bei deiner visuellen Teleskopanorndung hast du ein sogenanntes wahres Gesichtsfeld gemäß des Durchmessers der Okular-Feldblende (das ist der geschwärzte innerste erhabene Rand, wenn du mal von der Steckhülsenseite innen reinkuckst) und gemäß der Brennweite des Skylux. Je größer die Feldblende, desto größer das wahre Gesichtsfeld, je größer die Brennweite, desto kleiner das wahre Gesichtsfeld. Bei der Weite der Feldblende Deines 15mm Okulars passt dann offenbar die Sonne rein. Dieses Bild sieht aus wie ein Tunnel, der immer noch so eng ist, dass er wiederum locker in das extrem weite Gesichtsfeld eines menschlichen Auges passt (60-70°). Daher hast du keine Probleme die ganze Sonne zu sehen.


    Bei der photographischen Projektion mit 700 mm Brennweite wird die 0,5° große Sonnenscheibe in der Brennebene 6 mm groß abgebildet.
    Der Sensor-Chip der Webcam ist jedoch nur ca. 3mm groß. Das Sonnenbild ist ja da, aber ragt über die Ränder des Sensors hinaus.


    Ciao,
    Jo

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