Stern oder ?

  • Hallo,



    diese 3 Bildausschnitte entstanden unmittelbar hintereinander. Bel.-Zeit jeweils 2 Minuten, EOS1100D mit 55mm-Objektiv, nachgefuehrt.
    Nun sind Lichtpunkte auf digitalen Aufnahmen nichts ungewoehnliches, aber hier zeigt der "neue Stern" genau die gleiche durch den Nachfuehrfehler bedingte, eirige Form wie die anderen Sterne auch. Also muss das Aufleuchten doch wohl einen deutlichen Teil der Bel.Zeit betragen haben. Das sollte einen Satellitenflare ausschliessen. Ebenso einen geostat. Satelliten aufgrund der Bel.-Zeit. Auch ein Kleinplanet kann es nicht sein.
    Wer hat eine Erklaerung bzw. Vermutung, was das gewesen sein koennte?


    btw. der hellste Stern ist Beta Eridani

  • Hallo Hans,


    evtl. ist es ein Meteor gewesen, der genau in deine Richtung geflogen ist. Das könnte auch bei einem kurzen Aufleuchten die etwas eirige Form erklären.


    Gruss Heinz

  • Hallo Hans,


    hast du die Bilder auch noch mal in voller Auflösung verfügbar?


    Kommen die Eiersterne durch die Nachführung oder eventuell durchs Objektiv zustande?


    Grüße, Marcus

  • Hallo Hans,


    keine Ahnung, ob das von der Zeit- und Intensitätsskala her passen würde, aber wie wäre es mit einem Mikrogravitationslinsenereignis? D.h. ein Stern im Hintergrund wird durch einen im Vordergrund vorbeiziehenden verstärkt.


    Nur so als Idee... die üblichen Verdächtigen kommen ja nicht in Frage.


    Viele Grüße


    Holger

    :milky_way: 10" f/5 Newton-Bino :comet: 120mm f/5 Achromaten-Bino :hammer_and_wrench: 8" f/8 Jones-Schiefspiegler-Bino

  • Hallo,


    (==>) Manuel: danke, dass du meine Unruhe teilst
    (==>) Marcus: Ursache der Eier ist bereits oben beantwortet
    (==>) Holger: ja, so einen Knüller hätte ich gern, aber wie soll man sowas überpruefen?

  • Hey Hans,


    ok, es hätte ja auch ein Ausschnitt vom Rand sein können, wodurch die Eier vielleicht durchs Objektiv kommen. Bei mir war mal der OAZ vom Newton verkippt, wodurch alle Sterne im Bildfeld sehr verzogen waren, obwohl die Nachführung einwandfrei lief.
    Sollte es bei deinem Bild an einer Verkippung (Objektiv, Sensor) liegen, dann könnte es auch ein kurzes punktförmiges Ereignis gewesen sein.


    Sind denn sonst noch irgendwo im Bild solche Objekte zu sehen?


    Grüße,
    Marcus

  • Hallo Marcus,


    schon richtig. Der Ausschnitt ist ca. 2/3 vom Zentrum hin zum rechten Rand der Aufnahme. Sicher ist da auch eine Verzeichnung (keine Verkippung) durch das Objektiv dabei, aber auch die Sterne in der Bildmitte zeigen eine wenn auch deutlich geringere Verzeichnung.
    Was mich so elektrisierte war die absolute Gleichheit mit den beiden benachbarten Sternen hinsichtlich "Eiform" und auch der rötliche Halo um alle drei Objekte ist auffallend ähnlich.


    <Sind denn sonst noch irgendwo im Bild solche Objekte zu sehen?>
    nein

  • Hallo Holger,
    statt eines Mikrogravitationslinsenereignis könnte auch ein vertikaler hochfliegender Kugelblitz den Lichtpunkt erzeugt haben [;)]


    Ich würde das ausschließen. So ein kurzes Gravitationslinsenereignis müsste von einem Nahen Objekt ausgehen. Die nahen Objekte haben aber meist entweder nicht genügend Masse oder wären sehr hell.
    Ein weitentferntes Objekt müsste mit extrem hoher Geschwindigkeit unterwegs sein. Nein, das würde ich ausschließen.


    Eher könnte es eine auf dich zufliegende Sternschnuppe oder ein Blitzlicht eines Flugzeugs oder ein anderes kurzzeitiges Phänomen sein.
    Servus,
    Roland

  • Hallo Hans,


    Beta Eri hat Dec -05°04' und wenn der helle Stern direkt unterhalb des "Objekts" 66Eri(Dec-04°38') ist, dann ist die Wahrscheinlichkeit sehr groß, dass es sich hier um einen geostationären Satelliten handelt. Wahrscheinlich drehten sich die Sonnenpanele durch eine Bahnkorrektur zufällig in Richtung Erde, sodass ein Flare zu sehen war.
    Andere, wenn auch abenteuerliche Interpretationen, kann man ausschließen, auch wenn du es nicht für einen geostationären Satelliten hälts. Die Position spricht dafür.


    Grüße,
    Matthias

  • Hallo Matthias,


    ja, 66 ERI ist richtig. An eine Bahnänderung eines geostat. Satelliten hatte ich nicht gedacht, obwohl mir bewusst war, dass die Position des "Objekts" für einen geostat. Satelliten spricht. Ich denke, deine Vermutung ist wohl die Plausibelste. Danke.

  • Hallo,


    jetzt habe ich mal mit CalSky recherchiert und hier ist der vermutliche Kandidat mit dem besten Fit, INTELSAT 901.



    Ich denke, dass passt zu gut um falsch zu sein :-)).

  • Schön, dass das Rätsel gelüftet werden konnte [:)]


    Der Satellit scheint ja sogar schon seine geplante Lebensdauer überstiegen zu haben: https://en.wikipedia.org/wiki/Intelsat_901


    Es muss sich dabei nicht unbedingt um ein Bahnkorrektur-Manöver gehandelt haben. Solche Flares treten bei geostationären Satelliten häufig um das Äquinoktium herum auf.


    Siehe z.B. http://www.satellitentracking.de/txt/13_objektklassen.html
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Während diese Lichtreflexion die meiste Zeit über in den leeren Raum hinein erfolgt, gibt es zwei Zeitperioden innerhalb eines Jahres, in denen die Erde selbst das Ziel des zurückgeworfenen Lichtes ist. Dabei handelt es sich um die Tage vor- und nach den beiden Tag/Nacht-Gleichen (den "Äquinoktien"), also die Zeit um den 21. März (Frühlingsbeginn) und den 23. September (Herbstbeginn). Dann nämlich steht der geostationäre Orbit in "Kantenstellung" zur Erdbahn und geostationäre Satelliten können während der Nacht einen Flare erzeugen. Gleichzeitig geraten sie in dieser Zeit auch periodisch in den Erdschatten und zwar für bis zu 70 Minuten. Flares ereignen sich immer kurz vor dem Eintritt eines GSO-Satelliten in den Erdschatten oder kurz nach seinem Austritt aus dem Erdschatten. Die Helligkeit der Satelliten kann bei einem solchen Flare um mehrere Größenklassen ansteigen und in den Bereich der Sichtbarkeit mit bloßem Auge gelangen, Werte bis zu + 3 mag werden berichtet. Der optimale Zeitraum für das Auftreten solcher Flares hängt auch von der geographischen Breite des Beobachtungsstandortes ab:
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    oder auch hier mit schöner Animation: http://www.rkracht.de/bilder300d/canongeo.htm



    Grüße, Marcus

  • Dagegen spricht allerdings, dass bei einer nachgeführten Aufnahme der Satellit eine Strichspur hinterlässt, da ein solches Aufhellen normalerweise einige Minuten andauert.

  • Hallo Hans,


    da Intelsat 901 vermutlich noch in Betrieb ist, sind solche kurzen Flares unwahrscheinlich. Von Deutschland aus gesehen kann sich dieser Satellit auch nur südlich an Beta Eri vorbei bewegen. Ich würde eher auf einen älteren Satelliten tippen, der nicht mehr in Betrieb ist und deshalb taumelt oder rotiert. Bei einem rotierenden Satelliten könntest du durchaus noch weitere Flares auf deinen Fotos (meist in gleichmäßigen Abständen) finden.


    Gruß, Ronny

  • Hallo Ronny,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Von Deutschland aus gesehen kann sich dieser Satellit auch nur südlich an Beta Eri vorbei bewegen.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    die Aufnahmen enstanden auf La Palma (Kanaren).

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