Dobson läuft mir etwas zu gut

  • Hallo Zusammen,


    seit ein paar Tagen bin ich stolzer Besitzer eines 12,5“ Martini Reisedobsons. Dieses Gerät wird nun mit der Zeit für den Einsatz fertig gerüstet.
    Für ein kleines Problem, verursacht durch meinen Okularauswahl, benötige ich von Euch ein paar Ideen:


    Wenn ich das Gerät mit dem größten Okular, Sucher, Socke, … ausstatte, kippt der Dobson ab einem bestimmten Neigungswinkel weiter nach unten durch. Mit etwas Gegengewicht auf die Spiegelkiste hört das auf. Nehme ich das Okular raus um auf ein Kleineres zu wechseln, läuft der Dobson nach oben weg.
    Will sagen, der Dobson ist zu leichtgängig für meine Ausstattung.


    Habt Ihr ein paar Ideen oder Hinweise, wie ich das weg bekomme?


    Vielen Dank und viele Grüße


    Tom

  • Hallo Tom,


    ich versetzte die Teflonpads bei meiner Rockerbox so weit wie möglich nach oben und klebte in den unteren Muldenteil einen speziellen Möbelfilz als zusätzliche Bremse: http://www.astrotreff.de/topic.asp?TOPIC_ID=188450 Das hat prima geklappt. Ich habe auch das Gegengewicht unter dem Tubus verändert. Ist allerdings kein Martini-Dobson.


    Schöne Grüße, Volker.

    Deep Sky visuell, Mond und Sonne im Weißlicht mit 10" f/5 Dobson auf Selbstbau Birke-Multiplex  :dizzy:

  • Ich würde es auch mit einer Filzeinlage unten, dort wo die Höhensichel in der Rockerbox liegt, versuchen. Die Position der Teflonpads ist ja schon weit außen, so daß sie nicht wesentlich veränderbar ist - zumindest nicht in die gewünschte Richtung. Ansonsten mal direkt bei Dieter Martini anfragen.


    Viele Grüße


    ullrich


    P.S. John würde zwar nichts sagen, aber er hieß Dobson, also mit 'o' [;)] und zu seinem Ehren fände ich es schon ok, ihn richtig zu schreiben[8D]

  • Hallo Tom,


    Eine zusätzliche Bremse wäre auch meine erste Idee. Ebenfalls denkbar ist eine Stahlkette hinten an der Rockerbox, die zum Teil auf dem Boden liegt und bei niedriger Objekthöhe weitgehend in der Luft hängt.
    Es gibt auch Leute, die eine elastische Seilmimik eingebaut haben (Gummiseil oder Metallfeder), die ab einem bestimmten Teleskopwinkel gestreckt wird.


    Das mit der Bremse oder elastischer Mimik ist mit Vorsicht zu probieren. Ab einem bestimmten Okulargewicht wird dein Teleskop einfach nach vorn umfallen.


    Eigentlich sind solche leichten Reisedobsons ungeeignet für schwere Okulare. Es ist nun mal physikalisch unmöglich, mit einem echten Dobson-Teleskop beliebige Massenunterschiede am Hut einfach so wegzustecken.
    Vorn gehört auch kein schwerer optischere Sucher hin, sondern nur ein Peilsucher à la "Skysurfer 3" oder Rigel-Finder.
    Das Reisedobson-Konzept funkioniert nur dann vernünftig, wenn bei <i>allen</i> Komponenten Gewicht gespart wird.


    Leider erwähnen das die Anbieter eher nicht in der Produktbeschreibung in der Werbung. Hättest Du Dieter Martini vor dem Kauf mitgeteilt, welche Okulare Du verwenden willst und dass Du mit Socke und schwererem Sucher beobachten willst, dann hätte er das Problem sicher angesprochen und dir technisch entgegen kommen können.
    Eine Lösung wäre gewesen, die Geometrie von vorn herein auf die Zusatzmasse des schwereren Suchers und der Socke auszulegen.
    Auch das kann so ein leichtes Teleskop aber niemals 100% für schwere Okulare geeignet machen.


    Ich persönlich würde einfach auf Okulare über 400-500g Stückgewicht weitgehend verzichten - oder mir ein "solideres" Teleskop anschaffen.
    Erst ab ca. 25-30 kg Tubusmasse kann man die "schweren Brummer (&gt;1kg) unter den Okularen bedenkenlos verwenden.
    Die Nagler Typ 6 sind z.B. eine sehr schöne Okularserie, und wer's günstiger mag, kann auch gern die ES 82° (bis 14mm) anpeilen.


    Wenn ich einen Wunsch an die Okulardesigner äußern dürfte: Bitte entwickelt ein echtes Übersichtsokular für Reisedobsons - ca. 26-28mm Brennweite, &gt;=82° Gesichtsfeld, &gt;40mm Bildfeldblende, geeignet bis f/4, und unter 500g schwer! Und wenn's geht, deutlich unter 400 Euro Verkaufspreis.
    Leider geht der Trend bei den Okularen eher zur fetten "S-Klasse" mit über 1 kg[B)].




    Gruß,
    Martin

  • Solange das Teil zu Hause ist, reichen u.U. schon zwei Hantelgewichtscheiben mit 2 bis 5 Kilo links und rechts an die Höhenräder (Schwerpunktnähe). Dadurch erhöht sich das Gesamtgewicht des Tubus und die Reibhaftung, ohne dass sich am Schwerpunkt groß was ändert. Wirkt wie eine Bremse.

  • Hallo Kalle,


    gute Idee mit den Hantelscheiben. Das zusätzliche Gewicht bis zu 10kg wirkt aber dann nicht nur im Höhenlager, sondern auch im Azimut, wo Tom keine Probleme zu haben scheint.


    Schöne Grüße, Volker.

    Deep Sky visuell, Mond und Sonne im Weißlicht mit 10" f/5 Dobson auf Selbstbau Birke-Multiplex  :dizzy:

  • Hi,


    der Schwerpunkt muss in der Drehachse sein.


    Ist er es nicht, muss man mit Gegengewichten arbeiten (z.B. unter der Spiegelzelle).


    Die Bremse schwergängiger zu machen bei nicht austariertem Dob ist nicht zielführend.
    Die Bremse soll nur die Gewichtsunterschiede zwischen den Okularen ausgleichen.


    Ich hab keinen Dob, aber das ergibt sich aus den Hebelgesetzen.


    klare Grüße
    John

  • Hi John, <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Wenn ich das Gerät mit dem größten Okular, Sucher, Socke, … ausstatte, kippt der Dobson ab einem bestimmten Neigungswinkel weiter nach unten durch. Mit etwas Gegengewicht auf die Spiegelkiste hört das auf. Nehme ich das Okular raus um auf ein Kleineres zu wechseln, läuft der Dobson nach oben weg. <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Oh doch- in dem Fall ist die Bremse oder das Gewicht an der Achse sehr zielführend, das Gewicht hinten am Tubus wirkt dagegen genau kontraproduktiv. [:)]


    Spannfedern wie bei den früheren GSO oder noch bei den Galaxydobson würden dieses Problem auch beseitigen. Ohne die Azimutachse zu belasten. Nur fehlt dazu hier bei dem Martindobson der nötige Fixpunkt in der Achse des Höhenlagers.


    Gruß
    Stefan

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