September Spechteln im Odenwald

  • Beobachtungsbericht vom 18. zum 19. September 2015


    Ort: Feld, tief im Odenwald
    Bedingungen: Klarer Himmel zwischen Fronten. Seeing eher schlecht. 6,3mag
    Instrument: Newton 200/1000 auf HEQ5


    Hallo Gemeinde,


    ich war mal wieder draussen und möchte Euch gerne dran teilhaben, insbesondere vielleicht Anfänger, die ebenfalls einen 8er Dobson haben (also was ist machbar).


    Vorab - die 2015 Saison läuft echt gut. Ab dem Winter konnte ich fast jeden Monat nahe Neumond beobachten. Letztes Jahr fingen ab August ja die Wetterprobleme an, und so schien es auch für dieses September-Wochenende zu sein (in meiner Region - Südhessen). Letztes Wochenende wars nix, aber an diesem Freitag sagte meteoblue eine mögliche Öffnung des Himmels für ein paar Stunden in der Nacht voraus. Also wartete ich am Abend und blickte vom Balkon auf die Entwicklung des Wetters, insbesondere im Zielgebiet Odenwald. Den sehe ich vom Balkon recht gut in der Ferne. Also mit den Vorhersagen (Öffnung ab 20:00 bis 3:00) und mittlerweile Kennerblick ;) habe ich beschlossen, es könnte klappen. Also ans Werk und viel Geraffel von der Wohnung ins Auto tragen. Um 20:00 fuhr ich los. Um 21:00, nach 55km war ich an meinem Beobachtungsfeld angekommen. Aber oh jeh, die Landwirte wollen das Wetter auch nutzen und ernten ein Maisfeld ab, bei voller Festbeleuchtung. Also Abzug. Ich irrte etwas in der Gegend rum, aber es war alles ungeeignet. Dann fuhr noch tiefer in den Odenwald. Auf einem anderen Feld am anderen Ort schien es ruhig zu sein. Also dort aufgebaut. Mittlerweile war es 22:00 als ich das helle Licht im Auto ausgeschaltet habe. Ein pechschwarzer Himmel begrüßte mich (noch nicht adaptiert). Trotzdem: die Milchstraße konnte ich sofort sehen! Komische Sache das mit derDunkeladaption. Der Mond war auch schon weg, also los...


    Ich wollte primär die Objekte abarbeiten, die ich im Karkoschka "Sternenführer" all die Jahre (naja es sind drei) vernachlässigt habe, oder bisher nicht geschafft zu finden oder zu sehen.


    Zunächst also das Sternbild im Süden, Steinbock. Dort M75 - ein sehr weit entfernter KS. Ist nicht ganz leicht zu finden. Ich habs zuerst mit dem Rigel Finder versucht. Als Okular nehme ich trotz zu hoher AP immer noch gerne das Erfle 38mm. Es gibt mir maximales wahres Feld (2,7 Grad) und hat im Gegensatz zu dem 6x30 Sucher einen bequemen Einblick. Gefunden habe ich M75 letztlich mit dem Zielen mit dem Rigel auf eine Augen-sichtbare Sterngruppe und dann im TSWA per Star-Hop. M75 selbst ist tatsächlich klein und neblig im 8-zöller. Maximal habe ich einen auf 9mm verlängerten Hyperion benutzt. Dann ist der KS etwa so groß wie 2 Jupiter.


    Wenn ich schon da war habe ich auch den Klassiker M30 besucht ein interessant geformter KS mit "Füßen". Leider war er etwas unscharf durch das Seeing und nebelhaft durch die aufgehellte Trübung so tief im Süden. Die Füße immerhin blitzten hin und wieder als Sterne auf.


    Dann ging es weiter nach Osten zum Wassermann. Dort natürlich mal wieder den Saturnnebel, ein PN der nicht ganz rund ist. Diesmal meine ich noch ein sehr schwaches Halo daneben/drumrum erblickt zu haben. Im Karkoschka ist er tatsächlich wie ein Saturn in Kantenlage abgebildet (ein Foto), aber in der Realität ist es einfach ein ovaler PN. Ist recht hell, ich bin mal spasshalber bis knapp 385x hoch gegangen, weit über die Seeing Grenze. Die Flächenhelligkeit gibt das noch her.


    Dann habe ich wieder zwei nie besuchte Karkoschka-Objekte im Wassermann markiert M72 und M73. M73 ist ein Mini OS aus 4 Sternen, den man leicht überfährt. Ich bin also im Ü-Okular zunächst auf den KS M72 gestoßen. Er ist auch relativ klein für einen KS - und blass, blasser als M75. Er bleibt neblig. Mehr als 12mm habe ich nicht reingestöpselt.


    Dann per Starhop zurück zu M73. Im Ü-Oku (38mm) scheint es ein sehr kleiner OS zu sein, schwache Sternchen etwas neblig wirkend auf sehr kleinem Raum. Kein Wunder dass es eine M-Bezeichnung bekam (also mit einem fernen Kometen verwechselbar). Da stellt sich mir die Frage: Mit welchem Gerät hat der gute Charles M. seinen Katalog erstellt? Na jedenfalls im 12er Okular sind es eben die 4 Sternchen, nicht mehr, kleinräumig im Dreieck angeordnet.


    Einen Klassiker im Wassermann, den ich schon öfters drin hatte, ist der Helix Nebel (NGC7293). Ein riesiger PN. Leicht zu finden im Odenwald mit einem Übersichtsokular - aber nur mit UHC, oder besser OIII! Ohne sieht man nix bei schwacher Vergrößerung. Der ist schon riesig und schon im Pano 27mm ein recht großer Rauchring. Wie der berühmte Ringnebel in der Leier, aber ziemlich aufgedunsen. Man braucht schon dunklen Südblick Himmel dafür.


    A propos, bei der Gelegenheit fällt mir ein, nun dunkeladaptiert, mal die Himmelsqualität zu schätzen. Nach meiner Erfahrung sollte man möglichst ohne Rotlicht Gelese arbeiten. Mir fällt spontan die Pegasus Zählmethode ein (sonst mache ich das an UMi mit einem Kärtchen). 13 Sterne zähle ich = 6,3mag nach Tabelle (jetzt kann ich ja die Taschenlampe benutzen ;-)). Nicht schlecht!


    Mittlerweile ist's Mitternacht, leicht windig bei 8 Grad. Zum Glück bin ich gut angezogen. Für die Erstausflügler unter Euch: Hose, darüber Skihose. Socken plus Wollsocken, Wanderstiefel. T-Shirt, Sweatshirt, Wollpulover, gefütterte Windjacke. Seidenschal, Stirnband. (Noch ohne Handschuhe ;-)).


    Wie ich so zufrieden bin, sehe ich eine helle Lichtkeule hinterm Wald aus unerwarteter Richtung (die Verkehrsstraße ist woanders). Himmeldonnerwetter, wird auch hier gemäht? Na jedenfalls kommt hinter einem Waldeck ein Auto auf mich zu. Ausgerechnet aus einem von dem Hauptlandwirtschaftsweg abzweigenden Feldweg, wo ich mich aufgebaut habe, um etwaigen "Durchgangsverkehr" nicht zu stören. Warum passiert mir das immer! Ich also hektisch mit Taschenlampe gewunken, dann rumgemacht meine Ausrüstung irgendwie zur Seite zu stellen. Auto kommt, stoppt: "Was machen Sie denn da?" Jedenfalls waren es mal wieder Jäger. Nach einem etwas steifen Gespräch darf ich dann bleiben - aber mann, schlafen die nie? Egal wo und wann ich mich aufstelle. Jedes zweite mal passiert mir das. Da ist ja echt was los im Odenwald, dass es überhaupt noch zu viele Viecher gibt! Den muss es echt gut gehen dort im Odenwald, wenn die sich so vermehren, dass die Jägersleut'keine Pause haben und selbst in finsterster Nacht noch aktiv sind.


    Na gut - eine halbe Stunde später bin ich wieder dunkeladaptiert. Das war auch nötig, denn jetzt kommt der Wal in Szene (kulminiert). Und dort habe ich meine Vendetta mit der großen Galaxie NGC247. Mehrmals versucht, auch bei scheinbar gutem Himmel, aber nie erwischt. Heute kann ich Vollzug melden, hurra! Die Sculptor Galaxie etwas tiefer war nie ein Problem, aber diese! Jedenfalls habe ich per Starhop und Vergleich am Ü-Oku das markante Sternfeld hergestellt und dann blind den 12er Nagler reingeschoben. Bingo! Sehr schwach, aber recht groß, eine M31-mäßig gekippte Galaxie. Keine besondere Struktur, kein ausgemachter Kern. Nur eine blasse große Ellipse bei leicht aufgegrautem Hintergrund. Klar so tief am Horizont in Deutschland gehts nicht besser. Jedenfalls abgehakt :-)!


    Dann zum Ergötzen noch tiefer zur Sculptor Galaxie NGC253. Diese ist deutlich besser zu identifizieren, bei gleicher Form und Größe wie NGC247. Wirkt ähnlich wie eine verkippte M33 Galaxie. Fuddel, wie ich sie nenne sind zu sehen, also hellere und dunklere Flecken. Bei uns steht sie wohl zu tief, mehr ist mit dem 8" nicht zu erhoffen, vermute ich.


    Noch tiefer im Wal war ich auch noch nicht - der große KS NGC288 steht auf meiner Karkoschka-ToDo Liste. Zu finden war er nicht schwer. Schon im Ü-Oku ist es ein recht großer blasser runder Fleck. Im 12mm - mein KS und GX Arbeitspferd - ist er am deutlichsten. Ziemlich groß, aber flächig blass und ohne Einzelsterne. Auch kein besonderer Kern. Er steht aber auch extrem tief. Hier macht sich die parallaktische Aufhängung bezahlt, das Oku ist bequem in etwas gebückter Sitzhöhe.


    Zum Abschluß im Wal noch M77 (hatte ich schon früher). Im Ü-Oku glatt für einen Stern gehalten und erst mal nicht identifiziert. Erst beim dritten mal versuche ich den "richtigen Stern" mit dem 12er zu nehmen. Jetzt erst wirkt er neblig. Der braucht den 9er (mein kleinster Weitwinkel). Wirkt wie ein sehr weit entfernter KS oder ein PN.


    Mittlerweile ist alles ziemlich naß und sogar der HS tief im Tubus ist leicht beschlagen, Na prost Mahlzeit und ich habe aus Faulheit den Föhn und die (schwere) andere 12V Batterie zu Hause gelassen, weil angeblich die Luftfeuchte nicht über 75% geht. Bisher ein sicherer Indikator für taufreie Optik. Ich versuche Handwärme zu spendieren. FS und(!) HS. Hat etwas geholfen, aber beim dicken HS daaaaauert es.


    Nun der Rest ist kurz nacherzählt, weitere Kandidaten waren im Zenit M31 (klasse), M33 (auch klasse) und weitere Klassiker.


    Ach so im Sternbild Andromeda hatte ich auch noch was abzuhaken. NGC891 hatte ich noch nie, eine spindelförmige Galaxie. Mann, was habe ich mich auch dieses mal abgequält, das Biest liess sich einfach nicht finden, obwohl es, ausgehend vom wunderbaren Doppelstern gamma-And recht einfach sein sollte (einfach etwas RA Drehung spendieren). Nach gefühlt einer halben Stunde habe ich dann per Starfielderkennung (selbst das hat gedauert) das Zielfeld in die Mitted des Ü-Okus gesetzt und dann blind den Nagler 12mm reingestöpselt. Und da war er denn auch. Schwach, nicht klein und spindelig, aber deutlich. Haken!


    Nach ein zwei weiteren Objekten die ich aus dem FF kann, zogen dann endgültig breite Wolkenfelder auf. Um 3:00, wie vorhergesagt. Der HS war wieder leicht angehaucht, Zeit zu gehen.


    Übrigens fuhr zwischendurch doch noch ein Auto auf der Feld-Schnellabkürzungsstrecke vorbei, diesmal aber so wie es sein sollte. Nicht an meiner T-Abzweigung ins Nirgendwo.


    Auf dem Weg nach Hause fing es ziemlich bald zu regnen an. Na wenn das mal nicht wieder eine erfolgreiche Nutzung einer Wetterlücke war!


    Damit hat sich meine Neumondspechtel Serie seit Februar 2015 lückenlos fortgesetzt. Ein gutes Jahr!!


    Ich hoffe ihr seid dabei geblieben bis zum Schluß. Vielen Dank dafür und Gute Nacht heute (hier übrigens gut bewölkt seit dem Samstag Morgen...


    CS,
    Walter

  • Servus Walter,


    schöner Bericht ! Auch die Objektauswahl ist nicht schlecht, zwischen Futzelkram (südliche Kugelhaufen) und grpßen bekannten "Trümmern"....
    Das mit den nächtlichen Durch-Wald-und-Flur-Fahrer kenne ich auch (leider). Es ist immer wieder erstaunlich, wo und wann irgendwelche Leute nachts durchs Gelände fahren. Mir ist absolut schleierhaft, was die da machen wollen. Auch die Jägerschaft kann mir nicht erzählen, dass sie nachts im stockfinstern Wald was schießen wollen.
    Lass Dich übrigens nicht von denen vergraulen. Schließlich darf man auch als Nicht-Jäger nachts in den Wald.


    CDS
    Stefan

    visuell:

    ICS Dobson 14.5" f/4.7


    fotografisch:

    Lichtenknecker FFC 190/760mm f/4

    Galaxy RC 10" f/8

  • Hi Stefan,


    Danke :-).
    Na die machen halt einen auf Gefahr in die man sich selbst bringt. Aus Versehen und so und letztens wurde ja ein Pärchen im Maisfeld beim Schäferstündchen zusammengeschossen. Die gehen tatsächlich davon aus, dass nachts nur noch Wildtiere auf dem Acker zu sein haben. Da kann man auch mal auf ein Rascheln im Maisfeld ballern. Umso wirscher stehen sie dann unbeleuchteten Menschen nachts um 12 gegenüber. Klar wir sind genauso störend für sie wie umgekehrt, vertreiben das Wild und was weiss ich... Ist ja auch für ihn ein Problem, wenn er mich übern Haufen ballert. Kann ja auch sein, daß sie in solchen klaren Neumondnächten Wildkameras laden, beobachten, Salzsteine auslegen usw. sie machen ihre Arbeit. Aber ich sag immer: Leben und Leben lassen. MAn kann sich doch arrangieren - aber ein Handynummeraustausch wollte er dann doch nicht.


    Also jemand mit sehr hohem Sicherheitsanspruch sollte nicht auf ein x-beliebiges Feld...(für die Anfänger). Auch ich wurde mal vom ersten Schuss beim Spechteln ganz schön erschreckt. Mittlerweile bin ich etwas abgebrüht. Kann aber sein, dass der Odenwald durch die vielen Wälder/Äcker Übergänge ein besonders aktives Jagdgebiet ist. Vielleicht versuche ich es doch im weiter entfernetn Spessart. Ist zumindest Bayern und nicht mehr Hessen, vielleicht herrschen da andere Gepflogenheiten (nur bei Büchsenlicht jagen).


    Ich habe übrigens mein 7x50, was ja ein Jagdglas ist dabei gehabt.
    Ich hab mal über die Felder geblickt, auf den Waldrand. Man sieht ja gar nix, ohne technische Hilfe! Bei Frankfurt ja, da ist immer genug Streulicht, aber hier - stockschwarz. Jedenfalls sehr dunkelgrau. Ein Viech siehst Du da nicht, außer es steht vor Dir.


    CS,
    Walter

  • Hallo Walter,


    M 31 fand ich in Teleskopen bislang eher unspektakulär und die Galaxie hat mir in Ferngläsern besser gefallen. In der Nacht von Donnerstag zu Freitag haben wir die Galaxie ebenfalls mit 8" und 12" beobachtet. Bedingungen: Lage im Zenit, Transparenz sehr gut, Seeing weniger gut. Jetzt sehe ich M 31 mit anderen Augen. Beide Dunkelbänder wirkten fast schon plastisch und M 31 hatte eine vorher noch nicht gesehene Ausdehnung und zeigte viele Strukturen, M 32 lag im schwachen Halo von M 31. Es lohnt sich wirklich, altbekannte Standardobjekte immer mal wieder zu besuchen, auch sie sind hin und wieder für eine Überraschung gut.


    Bei dem Maisfeld-Schäferstündchen-Unfall ist noch unklar, ob es sich nicht sogar um eine Eifersuchtstat handelt. Ich würde diesen Vorfall nicht allzusehr zu Lasten der Jägergilde verwenden. Ich gebe aber zu, dass ich im Herbst auch lieber mit einem leuchtend gelben Leibchen durch den Wald jogge ;)


    Beste Grüße


    Rene

  • N'abend Rene,


    Ja M31 habe ich natürlich auch im 7x50 angeschaut. Es hat die Hälfte des Bildfelds eingenommen, ist auch nur so umrahmt :-).


    Ich wollte der Jägergilde als solche natürlich nichts unterstellen (weit verbreitete Fahrlässigkeit). Das sind Leute wie wir, in aller Variation. Es ist halt ein Restrisiko da, deswegen hab ich immer die rote Leuchte in schwacher Stellung um den Hals baumeln. Hab auch schon gelesen dass welche ein blinkendes Hundeband aufs Autodach legen. Das geht mir dann zu weit. Ein Auto sollte vom Wildschwein zu unterscheiden sein.
    Ich hoffe doch, die doch im Dunkeln schiessende haben Restlichtverstärker oder so, anders kann man ja nüscht treffen bei Neumond und ballern habe ichs schon öfters gehört - bei Neumond und nach 1:00.


    Aber wurscht, ich vertraue ihnen weitgehend.
    Es ist bei mir eher so ein "Ach Menno, kann man nicht hier alleine sein...", denen gehts wohl genauso mit uns ;-)! Ein Königreich für einen ungestörten, rundum dunklen Spechtelplatz...


    CS,
    Walter

  • Mahlzeit Walter!


    Danke für Deinen lebendigen Bericht! Auf den ersten Blick hab ich erstmal durchgescrollt wegen der Länge und das Lesen verschoben ;) Aber ich weiß ja, dass Du unterhaltsam schreibst, so habe ich mich nun mal in Ruhe in der Mittagspause der Geschichte gewidmet :)


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">die doch im Dunkeln schiessende haben Restlichtverstärker<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Da will ich mal Halbwissen verbreiten - ich meine gehört zu haben, dass die derartige Technik nicht verwenden dürfen. Was verkauft/ gekauft wird, steht auf einem anderen Blatt ;) Aber ggf. hab ich mir da Käse gemerkt.


    Glückwunsch zur Beobachtungsserie dieses Jahr! Bei mir ist das gefühlt eher so lala. V.a. wegen Zirren, die speziell dieses Jahr die eigentlich wolkenlosen Nächte vermiesen. So zumindest mein Eindruck für Südbayern.


    Füge doch vielleicht nächstes mal eins zwei Bildchen (vom Platz oder so) ein wnn Du magst, das lockert den Text auf und ist doch auch mal interessant :)


    Schöne Grüße
    Norman

  • N'abend Norman,


    danke für die Blumen :-)! Ich habe übrigens dank Deiner Berichte den Fötusnebel (im Sommer) gefunden. Der geht ja gar nicht schwer im 8er und ist tatsächlich sehr interessant gewesen.


    Mit den Bildchen - muss ich mal sehen. Ich tauche ja am Platz erst im Dunkeln auf (jedenfalls ab jetzt und bis Mai), meine Digiknipse kriegt das wohl kaum hin mit so einem kleinen Objektivchen und mit der Scharfstellung kommt der Autofocus wohl auch durcheinander.


    Aber Versuch macht kluch...ich behalte das mal im Hinterkopf.


    CS,
    Walter

  • Hi Walter,


    da hast du ja eine Nacht mit einigen Eindrücken erlebt. Eine schöne Objektauswahl vor allem im südlichen Bereich! Ja, diese Störer... Da hätte ich auch einiges zu berichten (neugierige Polizisten, Jäger und aggressive Disco-Spätheimkehrer. Aber nichts ist so schlimm wie ein übelst gelaunter Bauer, auf dessen Boden du deinen Dobson aufgestellt hast...).


    Meine neuesten Störer summten mir um die Ohren. Ich dachte zuerst, es wären Wespen auf der Suche nach Fallobst und wunderte mich, das die nachts noch so aktiv sind. Am nächsten Tag ging ich mit meiner Frau dort spazieren: Es war ein Hornissennest in einem Baum, neben dem ich des Nachts noch 3m entfernt parkte und etwa 10m weit entfernt davon beobachtete. Es hatten wohl einige Hornissen noch Dienst, um auch nachts das Nest zu schützen. Glück gehabt... (Hornissen sollen aber beim ersten Nachtfrost sterben und auch das Nest nicht mehr neu besiedeln). Wär nämlich echt schade um den schönen dunklen Platz...


    Schöne Grüße, Volker.

    Deep Sky visuell, Mond und Sonne im Weißlicht mit 10" f/5 Dobson auf Selbstbau Birke-Multiplex  :dizzy:

  • Hi Volker,


    deswegen stehe ich auch immer auf dem Weg ;) und nicht auf der Wiese. Da musste dann aber auch ein mal ein ganzer Erntefuhrpark um 23:00 durch, wie man es dreht und wendet - es ist schwierig in unseren Gefilden. Leider gibt es keine Windräder in der Ecke, da ist wohl immer eine schöne Zufahrt und Manöverplatz davor.


    CS,
    Walter

  • Hallo Walter,


    bei deinem Bericht hat man wirklich das Gefühl, live dabei zu sein, und ich kann mir dazu auch die Wald- und Wiesenlandschaft im Odenwald so ungefähr vorstellen. Und toll auch die vielen nützlichen Tipps für Einsteiger ! Deine Anfangsobjekte M72, M73, M75 und M30 sind mir als Morgenobjekte des Messier-Marathons wohlvertraut, die sind dann typischerweise mit Zeitdruck in der Dämmerung verbunden. Und bei zweien deiner Objekte kann ich schon im 10-Zöller interessante Details sehen, wenn der Himmel wirklich gut ist: Beim Saturnnebel die "Ansae" - die beiden schmalen Anhängsel auf beiden Seiten, die an die Saturnringe in Kantenstellung erinnern - bei gutem Seeing z.B. bei 235x. Und von einem richtig dunklen alpinen Standort deutlich den zentralen Teil des Staubbandes der edge-on Galaxie NGC 891, z.B. bei 125x; zusammen mit den vielen Vordergrundsternen am Rand der Milchstraße ergibt das einen tollen 3D-Effekt - bei Superhimmel wirklich ein Superobjekt !


    Es gibt ja viele Geschichten von nächtlichen Begegnungen, die eher unerfreulich sind - obgleich das als oft skurrile Story dann auch wieder unterhaltsam sein kann. Zu dem Thema ...


    (==&gt;) Volker:


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"> Aber nichts ist so schlimm wie ein übelst gelaunter Bauer, auf dessen Boden du deinen Dobson aufgestellt hast...).<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    ... bin ich im Genuss eines schönen Gegenbeispiels: Ein Spechtelplatz im Voralpenland, mit einem Bauern, der mir explizit die Erlaubnis für den Platz auf seiner Wiese gegeben hat. Und er ist richtig interessiert, und lässt sich gerne mal ein paar schöne Objekte im Fernrohr zeigen. Er hat mich morgens auch schon eingeladen, auf seinem Traktor mitzufahren, um nach durchspechtelter Nacht noch seine Waschräume verwenden zu können :)


    Servus
    Ben

  • Hallo Ben!


    Der hatte sogar noch ´ne Flinte umhängen! Wenn ich den noch um ´ne Treckerfahrt gebeten hätte und um die Benutzung seiner Waschräume, gäb´s im Saarland wohl einen Specht weniger...[:)]


    Liebe Grüße, Volker.

    Deep Sky visuell, Mond und Sonne im Weißlicht mit 10" f/5 Dobson auf Selbstbau Birke-Multiplex  :dizzy:

  • Hi,


    mit Flinte? Das erklärt die Brummigkeit ;-).


    Ben, wau in der Morgendämmerung so flaue Sachen, das muss knapp sein. Marathon - Respekt! Ich habe bis jetzt noch nicht alle Messier Objekte, aber diese Winter/Frühlingsaison nehme ich vor, die Lücken zu schließen. Deine Beobachtungen machen mir Hoffnung, vielleicht klappt es bei superklarem Himmel im Oktober Neumond. Die Ansen im Saturnnebel sind viel schwächer als das Ei oder?


    Ich habe noch eine Story. War mal an einem Parkplatz im Odenwald. Um 1:00 kam ein Auto, Licht aus, Disko Mucke. War etwas um die Ecke, mich haben sie wohl nicht gesehen. Der Rest ist ab 16.


    Gruß,
    Walter

  • Hallo Walter,


    beim Marathon in Südbayern (Geigersau, 2012) war das morgens in der Dämmerung wirklich sehr schwierig, und zwei der möglichen Objekte (M75 und M55 - M30 ging Mitte März auch theoretisch nicht) hab ich dann nicht mehr geschafft. Diesen März in Arizona hab ich dann alle 110 Messiers geschafft, M30 war zum Schluss aber sehr knapp - wenn es dich interessiert hab ich dazu ausführliche Berichte auf meiner Homepage.


    Ja, zuerst sieht man bei dem Saturnnebel NGC 7009 nur das türkisfarbene Ei, die Ansen sind viel schwieriger, und ziemlich dünn; ich habe sie übrigens ohne Filter erkannt. Ich denke, dass gutes Seeing hier besonders wichtig ist.


    (==&gt;): Volker: [:D][8D]. Und um diesen Specht wäre es wirklich sehr schade gewesen [:)]


    Servus
    Ben

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