ES ED80CF vs. TS APO65Q

  • Hallo zusammen!


    Ich habe hier schon mal vor einer Weile Hilfe für die Anschaffung meines ersten Teleskops für die Fotografie gesucht. Nach langem Überlegen hatte ich mich jetzt schon für den TS APO65Q entschieden, doch jetzt habe ich erschreckt festgestellt, dass er 100€ teurer geworden ist. Wenn man bedenkt, dass er früher sogar nur 600€ gekostet hat und jetzt 900, finde ich das schon dreist.


    Jetzt habe ich hier im Forum die Anzeige von Explore Scientific gesehen, wo man gerade den ED80CF inclusive Reducer/Korrektor für 1000€ bekommt.


    Tja, und schon bin ich wieder unschlüssig. Vom Gewicht her will ich gerne bei 2,5kg bleiben, da das Teleskop erstmal auf einen Star Adventurer soll (später kommt da bestimmt eine GoTo Montierung).
    Mich reizt die größere Öffnung und der Carbon Tubus. Außerdem kommt der ES APO mit mehr Zubehör. Und wenn man überlegt, dass der Korrektor eigentlich 400€ kostet, man den momentan aber geschenkt bekommt.. Da kommt in mir der Sparfuchs raus!


    Also, was meint ihr? Bin gespannt auf eure Antworten!

  • Hallo Björn,


    die Preisentwicklung des 65Q ist schon echt heftig. Das kann man aber auch positiv sehen:


    a) Nimmt TS für ein Gerät halt den erzielbaren Preis. Wäre das Teil eine Gurke, würde er mit der Zeit billiger. Da er sich aber offensichtlich auch zu dem ständig steigenden Preis weiterhin gut verkauft, scheint er das Geld wert zu sein. Vergleiche den 65Q mal mit dem Pentax 75SDHF - beide leuchten Vollformat aus und haben perfekt punktförmige Sterne über das gesamte Feld. Allerdings ist der 65Q farbrein, während der Pentax (für 1200,- EUR) einen sehr knackigen Farbfehler hat.


    b) Es ist doch schön, dass Mario Draghis heldenhafter Kampf gegen die Deflation endlich Wirkung zeigt. Es ist nämlich nicht nur der 65Q, der in letzter Zeit massiv teuerer geworden ist[8D]


    Nur gut, dass ich meinen 65Q vor Jahren gebraucht für 400,- bekommen habe[:D][:D][:D]


    Aber nun zur optischen Qualität:


    Du vergleichst da einfach Äpfel mit Birnen. Beim 65Q (wie auch beim 75SDHF) ist der Flattener Teil der Optik und kein nachträglich angeflanschtes Teil. Ich habe schon diverse Refaktoren mit diversen Reducern/Flattenern besessen. Eine Abbildung wie beim 65Q war damit nie zu erreichen. Ganz gut ist allerdings der Flattener (ohne Reducer) von TS - der ist über den Abstand zum Chip recht gut auf die jew. Optik anpassbar.


    Und das ist ein wichtiger Punkt: Der Abstand zum Chip. Der muss bei jedem nachträglich angeflanschten Flattener genau bestimmt und dann natürlich auch immer eingehalten werden. Das ist schwierig mit unterschiedlichen Kameras mal mit - mal ohne OAG etc.


    Beim 65Q und anderen Geräten mit eingebautem Flattener ist das anders. Egal welche Kamera - wenn Du im Fokus bist, passt auch automatisch der Abstand zum Chip und Du hast eine perfekte Abbildung...


    Im Zusammenspiel mit dem StarAdventurer ist das ganze etwas zwiespältig. Zum einen ist ein größerer Refraktor (auch wenn die Brennweite nicht höher ist) eine größere Herausforderung für die kleine Montierung. Einfach weil der Hebelarm größer ist.
    Andererseits wird das vermutlich durch die höhere Lichtstärke und die damit verbundene kürzere Belichtungszeit kompensiert.


    Gruß
    Klaus

  • P.S.


    Der 65Q leuchtet (mit der richtigen Adaption) Vollformat aus. Wie gut die Ausleuchtung eines 80mm-Refraktors mit 2" Auszug und nachgeschaltetem Reducer ist? Der Reducer reduziert nicht nur die Brennweite sondern auch das ausgeleuchtete Feld im gleichen Maße.


    Und wenn das bei der aktuellen Kamera kein Problem ist (weil kleiner Chip) - dann evtl. bei der nächsten?


    Gruß
    Klaus

  • Hallo Klaus,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: watchgear</i>
    Du vergleichst da einfach Äpfel mit Birnen. Beim 65Q (wie auch beim 75SDHF) ist der Flattener Teil der Optik und kein nachträglich angeflanschtes Teil.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Es kommt noch etwas hinzu. Wir wissen nicht wie Farbrein der 80ED ist. Möglicherweise ist er so farbein wie der Skywatcher 80ED. ...


    Servus,
    Roland

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Möglicherweise ist er so farbein wie der Skywatcher 80ED<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    ...was ja nicht mal das schlimmste wäre. Der alte 80ED ist eigentlich besser als sein Ruf...


    Ich habe übrigens noch einen Nachtrag: Der 65Q ist nur dann ein wirklich tolles Gerät, wenn die Korrektor-Linse nicht verspannt ist. Damit gab es anfangs große Probleme und ich weiß nicht, ob TS das mittlerweile im Griff hat. Meiner machte zuerst auch dreieckige Sterne, bis ich in die Verschraubung der Korrektor-Linse einen Gummi-O-Ring gebaut habe. Seit dem ist die Optik der Traum[:p]


    Gruß
    Klaus

  • Sorry, wenn ich mich hier kurz einklinke, mein 65Q macht auch dreieckige sterne - vor allem wenns recht kuehl ist - kannst noch etwas naeher ausfuehren was/wo du da optimiert hast? ... danke ..


    Jonas


    ps - mein 65q kostete damals neu 550,- euro :))

  • Hallo zusammen!
    Erstmal vielen Dank für eure Antworten. Mir ist klar, dass der 65Q ein tolles Teleskop ist. Die Verspannung des Korrektors ist anscheinend seit einer Weile in der Herstellung korrigiert, jedenfalls habe ich sowas mal irgendwo gelesen. Was mich jetzt nur interessiert ist, ob der ED80 eventuell ein besserer Deal wäre mit dem momentanen Angebot.
    Das mit dem Abstand zum Chip und die generelle Tatsache, dass ein äußerer Korrektor nicht so gut sein kann wie ein interner, war für mich teilweise neu.
    Vielleicht findet sich ja hier noch jemand, der Erfahrungen mit dem ED80 oder ähnlichen Geräten von ES hat. Besonders die Farbkorrektur interessiert mich. Die Bilder bei Astrobin sehen jedenfalls ganz gut aus..
    Wenn ich noch ein paar Monate mit der Anschaffung warte, habe ich genug zusammengespart um gleich eine EQ6 mitzubestellen. Dann kann es auch was größeres werden. :D

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Jonas242</i>
    <br />ps - mein 65q kostete damals neu 550,- euro :))
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Unglaublich.. Bald ist der doppelt so teuer wie am Anfang. Ich hätte die 800€ ja auch noch zähneknirschend bezahlt, aber jetzt wird es einfach nur noch dreist. Vielleicht habe ich ja Glück und jemand verkauft demnächst mal wieder einen gebrauchten.

  • Hallo Jonas,


    eigentlich reicht es, wenn man die Verschraubung der Korrektor-Linse ein wenig löst, so dass sie ganz leicht klappert. Ich hatte allerdings Angst, dass aus dem leichten Klappern ein Verkippen wird...


    Deshalb habe ich zwei der größten Gummi-O-Ringe genommen, die ich gefunden habe und daraus einen in der richtigen Größe gemacht. Die Schnittflächen habe ich mit Vulkanisiermittel (Reparaturset für's Fahrrad) verklebt. Das habe ich dann in die Verschraubung der Korrektorlinse gelegt und so fest angezogen, dass es gerade nicht mehr klappert. Das Gummi kompensiert jetzt die unterschiedliche Wärmeausdehnung von Linse und Auszugsrohr, damit es auch bei -20°C keinen Asti mehr gibt.


    Gruß
    Klaus

  • Hallo Jonas,


    nur kurz auf die Schnelle, ich muss zur Schicht:


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  • Hallo,
    ich nochmal.
    Aus einem anderen Thread zum 65Q vom 17.07.2014.
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: schiffi22</i>
    <br />Hallo Mathias,


    da ich bei TS arbeite kann ich Dir sagen das dieses alte Problem heute nicht mehr besteht.
    Es gab damals Probleme mit zu engen Linsenfassungen, welches aber seit einem guten Jahr beseitigt ist.
    Durch die zu engen Fassungen, wurde im Winter bei Kälte und zusammenziehen des Tubus, Druck auf die Linse
    verursacht. Dadurch entstanden auch dann die genanten Probleme. Problem erkannt und behoben seit gut einem Jahr.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Ein wirklich feines, kleines Gerät mit einem sehr guten OAZ.
    In Verbindung mit diesem Adapter uneingeschränkt zu empfehlen. Ebenfalls erforderlich sind eine Verlängerungshülse um mit der Kamera in den Fokus zu kommen und natürlich der Adapterring passend zum Bajonett der anzuschließenden Kamera.
    Wenn man sich die Preisentwicklung beim 65Q allerdings so ansieht, ist er fast schon zu schade, um ihn auf die Montierung zu setzen...
    Lieber als Wertanlage gut verpackt wegschließen [:D]

  • Hi.


    Hatte früher auch mal einen TS Apo65Q, der war ganz gut.


    Im Moment habe ich mir so einen als Zweitteleskop zugelegt.
    Lacerta 72/432 Apo:
    http://www.teleskop-austria.at…32&skod=%203&om=TELESKOPE
    Der ist für Preis-Leistung mehr als Top, bin sehr zufrieden damit.
    Der Orginale verschraubte Flattner tut auch sein Werk und funktioniert gut mit meiner Moravian 8300FW.
    Vom Preis und Gewicht(2,5kg) liegst du da genau richtig.


    mfg Riegi

  • Hallo Björn,


    ja der Euro Kurs macht sich halt bemerkbar.
    Der kleine 65Q ist sicher ein sehr schönes und recht handliches Gerät mit dem man viel Spaß haben kann.
    Mir scheint die Beratung hier aber dennoch recht einseitig und nicht ganz objektiv.
    Klar empfiehlt man das was man selber hat, na ja zumindest wenn man damit zufrieden ist.
    Das heißt aber nicht das andere Lösungen nicht auch gut sind.


    Leider hat sich hier keiner zu Wort gemeldet der mal den alternativ angedachten ES fotografisch getestet hat.
    Das ist schade und so kommt hier ein doch sehr einseitiges Bild mit Schwerpunkt 65Q rüber.

    Ich will im Bereich 80mm mal eine sehr schöne Alternative zeigen.
    Es ist der TS 80/480 Triplet.


    http://www.teleskop-express.de…--2--Crayford-Auszug.html


    Hier gibt es ein LSA Diagramm das erkennen lässt das es sich hier um ein erstklassiges Design handelt das vergleichbaren Optiken aus edlem Hause nicht nachsteht.
    Man darf hier theoretisch etwa mit Polystrehl 0,98 rechnen, das ist wirklich ausgezeichnet.


    Zusammen mit dem TS Flattener hätte man eine schöne 80mm Fotokombi die kaum mehr kostet wie der 65Q und diesem Optisch in jedem Fall ebenbürtig wäre.
    Sowohl was die Achse als auch das Feld betrifft!
    Dieser Variante würde ich gerade auch in anbetracht der aktuellen Preise in jedem Fall den Vorzug geben.


    Wichtig zu wissen.
    Flattener wie der TS die sich neutral bezüglich der Brennweite verhalten reagieren sehr gutmütig und haben eine ausgezeichnete Feldkorrektur.
    Sie arbeiten bei anpassen des Arbeitsabstandes ausgezeichnet auch mit unterschiedlichen Refraktoren zusammen.
    Auch wenn der Arbeitsabstand mal nicht ganz optimal ist hat man hier noch eine gute Feldkorrektur.


    Ganz im Gegensatz zu Reducern die sich diesbezüglich in der Regel recht Zickig verhalten.
    Auch können Reducer in der Regel nicht die Feldkorrektur erreichen die man mit einem Flattener erreicht der sich neutral bezüglich Brennweite verhält.
    Ich würde daher in jedem Fall einen Flattener der sich neutral verhält den Vorzug geben.


    Grüße Gerd

  • Hallo Gerd,
    vielen Dank für deinen Beitrag. Du triffst den Nagel auf den Kopf: Dass der 65er APO ein gutes Teleskop ist, weiß ich schon lange. Was ich mich halt frage ist nun, ob es für den gestiegenen Preis auch bessere Lösungen gibt.
    Der TS 80er ist schon interessant, aber für den SA bestimmt zu schwer. Den ES 80er habe ich auch nur wegen des Carbon-Tubus in Betracht gezogen. Damit wiegt er genauso viel wie der 65er.
    Jedenfalls sit es gut zu wissen, dass eine Reducer/Flattener Combo nicht wirklich gut sein muss. Vielleicht findet sich ja hier noch jemand, der besagte Combo mal getestet hat.

  • Noch eine Ergänzung: Aufgrund der Preiserhöhung wird plötzlich der TS ED70Q wieder interessant: http://www.teleskop-express.de…or---perfekt-fuer-DS.html


    4-Linsiger ED-APO, mit eingebautem Korrektor, bis APS-C zu gebrauchen. 300 Euro Aufpreis nur für ein größeres Feld und vielleicht etwas besseres Glas.. Ich weiß nicht so recht. (Wenn das so weiter geht, werde ich nie eines kaufen.. :( )

  • Hallo Björn,


    zwei Dinge:


    1) Mit Reducer hat der 80er Carbon f/4,2, nicht f/5.
    2) Mit dem regulären Flattner habe ich genug Ergebnisse, die die Qualität der Kombi belegen. Du kaufst also nicht die Katze im Sack. Ich habe die Bilder für die Foren auf 1024px runtergerechnet, aber die liegen natürlich auch alle im Orginal vor.


    Clear skies


    Tassilo

  • Hallo Björn,


    bei Dir geht es in erster Linie doch um eine Optik die auch auf
    Deinen StarAventurer paßt.
    Frag doch mal bei Interconspactec nach einem Takahashi 60CB nach.
    Die Kosten für den 980 Gramm schweren Fluorite Refi halten sich
    irgendwie im gleichen Preisprofil wie die hier thematisierten Chinaoptiken auf.
    Der dazu gerechnete Flattener ist nicht teuerer als das was die
    Anderen so verlangen.
    Und er ist sehr vielseitiger als Alles was sonst so Angeboten
    wird.
    Die dazu angebotene Rohrschelle ist zwar teuer aber absolut ihr
    Geld wert.
    Und Dein SA wird sich über das Leichtgewicht freuen und Dir eine
    bessere Nachführung bieten.


    ...und meisten`s verkauft man dann so "einen Kleinen" nicht mehr.


    Gruß
    Marwin

  • Hallo Alle.


    Tipp zum Fernrohr und Zubehöhr-Kauf:


    Verschiedene Geräte am selben Tag, Terristisch / oder Nachts, astronomisch testen.
    Probeaufnahmen machen, Einzeleinstellungen und Sicht-Ergebnisse in Stichworten, dokumentieren.


    Der Aufwand ist Groß: Bei Verkäufern telefonisch Termine organisieren.
    Anfahrt und Equipment bereithalten, auf und Abbbau der Teleskope + Cameras
    Vergleiche am Laptop abzüglich "Rauschen".


    Nur so lässt sich am sichersten das geeignete Gerät auswählen.
    Dann muß unbedingt der "Original" Testsieger auch erworben werden.
    Fertigungs-Toleranzen werden so ausgeschlossen.


    Von 50 Baugleichen Fernrohren / Okularen/ Filter können 5 oder mehr, einen Fehler haben.
    Genauso können 3 von 50, ein wesentlich Besseres Bild liefern als der Rest.


    Grüsse von Günter

  • Hallo Kai,


    bis auf die Beschriftung (und den Preis[:D])gibt es nur
    einen kleinen Unterschied, der mir aufgefallen ist:
    Beim Tecnosky wird der OAZ mit einer Schraube geklemmt, die
    vermutlich eine Unterlage auf die Zahnstange drückt (siehe die zweite Abbildung auf der
    Shopseite).
    Bei meinem (Kaufdatum November 2014)fehlt diese Schraube (obwohl das Gewinde vorhanden ist)und
    der OAZ wird mit einer Schraube geklemmt, die zwischen dem Sucher-
    schuh und dem OAZ- Einstellrad mit der 1:10 Untersetzung sitzt.
    Die Abbildungen bei TS und den Teleskopspezialisten zeigen allerdings
    die gleiche Ausführung wie am Tecnosky und bei allen 3 ist kein Gewinde an der von mir beschriebenen Stelle sichtbar.
    Es kann natürlich sein, dass die Abbildungen den aktuellen Zustand zeigen, vielleicht meldet sich ja noch jemand der aktuell einen 65Q neu erworben hat.

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