Neuling braucht Hilfe

  • Hallo zusammen,
    ich möchte mich nun auch mit den Sternen und Planeten intensiver beschäftigen. Dabei möchte ich auch astro-fotografieren lernen. Deshalb bin ich nun auf der Sucher nach einem geeigenten Geräte, dass später dann auf alle Fälle zum Fotografieren mit einer DSLR geeignet ist.
    Man hat mit folgende Combo vorgeschlagen.


    Skywatcher Teleskop N 200/1000 PDS Explorer BD HEQ-5 Pro SynScan GoTo


    http://www.astroshop.de/skywat…-pro-synscan-goto/p,19169


    Was haltet ihr davon?


    Andere Vorschläge sind auch gerne willkommen.


    Habt ihr einen Tipp für eine gute Einstiegslektüre?


    Danke


    Gruß
    Andreas

  • Hallo Andreas,


    willkommen hier auf Astrotreff.


    Für einen absoluten Anfänger im Bereich Astrofotografie halte ich einen 200/1000 Newton für eine Nummer zu groß. Die HEQ-5 dürfte den Tubus zwar stabil genug tragen, aber trotzdem muss das Setup erst einmal beherrscht werden.


    Und ohne Guiding wirst du mit 1000mm Brennweite auch mehr Ausschuss als verarbeitbare Fotos erhalten.


    Hast du schon Kenntnisse bezüglich Justage eines Newton? Weißt du wie eine parallaktische Montierung aufgestellt und eingenordert werden muss? Ist dir klar- Montierung und Teleskop genügen noch nicht- weitere Kosten kommen da noch dazu. Spannungsversorgung, Ladegerät, diverse Adapter, Guidingeinrichtung, bei einem f/5 Newton sollte ein Komakorrektor eingesetzt werden....


    Gruß
    Stefan

  • Hallo Stefan,


    danke für die Antwort.
    Nein mir ist eigentlich nichts klar :)


    Wo kann man sich denn am besten in das Thema einlesen?
    Kannst du mir ein Buch empfehlen?


    Ich möchte halt nicht jetzt Geld für was ausgeben, was ich dann später ersetzen möchte...


    Hmm, schwierige Entscheidung...


    Gruß
    Andreas

  • Hallo Andreas,


    Bücher gibt es eine ganze Reihe, oft wird das von Stefan Seip empfohlen-


    http://www.amazon.de/Astrofoto…0104265?tag=astrotreff-21


    Zum Thema als solches- Deepsykfotografie bedeutet sehr lange Belichtungszeiten. Alles was du über Fotografie weißt kannst du vom Prinzip in die Tonne stecken, außer der Bedienung deiner Kamera.


    Überleg selbst- du willst mit einem Tele (nix anderes ist ein Teleskop) mit 1000mm Brennweite ein sehr lichtschwaches Objekt fotografieren- und das bewegt sich auch noch durch die Rotation der Erde.


    Letzteres soll die Montierung per Nachführung ausgleichen, aber dazu muss die Polachse möglichst absolut parallel zur Erdachse ausgerichtet sein. Kurze Belichtungszeiten für sehr helle astronomische Objekte liegen so bei 30-150s, lange Belichtungen gehen aber schnell mal in den Bereich einiger Minuten. Und davon machst du nicht nur ein Bild, du machst vom gleichen Objekt nacheinander soviel Aufnahmen wie möglich. Diese werden danach per Softwar gestackt, also quais übereinandergelegt. Damit mittelt sich das Rauschen heraus und die Gesamtbelichtungszeit ist vom Prinzip die Summe der Einzelbilder.


    Und für diese Gesamtzeit darf kein Nachführfehler auftreten. Da hilft dann das Guiden, also eine zusätzliche Einrichtung, um Nachführfehler möglichst abzustellen.


    Dann sollte man auch Darkaufnahmen anfertigen um diverse kameraseitige Bildstörungen damit zu entfernen, Flats und Biasaufnahmen kommen gegebenenfalls auch dazu.


    Schnell mal ein Foto machen ist nicht- bis die Montierung exakt eingenordet ist und alle Einstellungen passen vergeht schon mal etwas Zeit. Den Fokus exakt einzustellen ist auch nicht so einfach- Autofokus gibt es da nicht.


    Wenn du alles richtig gemacht und damit Glück hast passt alles und du bekommst mit von mir aus mit 300s Belichtungszeit Aufnahmen schöne runde Sterne- und das auch für mehrere Bilder. Hast du irgendwas nicht ganz richtig gemacht passt vielleicht der Fokuse nicht oder die Sterne sind doch kleine Eier statt Punkte, dann war die Nacht umsonst.


    Gut, die Nacharbeit mit dem Stacken erfordert auch Zeit, dann kommt noch weitere Bildnachverarbeitung. 3 Stunden draußen und Fotos gemacht führt zu nochmals der gleichen Zeit für die Verarbeitung. Wenn du viel Glück hast schaffst du pro Monat 3-5 halbwegs gute Bilder. Vollmond und schlecht Wetter abziehen und in den paar richtug guten dunklen Nächten ohne Wolken steht dann Besuch vor der Tür oder du bist selbst irgendwo eingeladen. [}:)]


    Nur so als kleine Vorwarnung auf was du dich einlassen möchstest. Am Tag schnell mal ein Bild mit dem Handy knipsen ist Fahrradfahren- Deepskyfotografie ist dagegen wie einen Formel 1 Renner um die Strecke scheuchen. [:)]


    Gruß
    Stefan

  • Hallo Andreas,


    ich würde erst mit visueller Bobachtung starten, damit man Praxis mit dem gesamten Handling bekommt und dann über Planetenfotografie sich der Astro - Fotografie zuwenden.
    So erkennt man am Besten, was überhaupt mit Montierung und Optik und eigener Zeit dafür geht!


    Du hast eine E-mail dazu von mir!

    Gruß Günter


    GSO 12"+ 8" Skywatcher Dobson, Celestron 8" Schmidtkamera; C8 Orange + 5,5" Comet-Catcher; MAK 100/1000 + 127/1500; ED 80 PRO,

  • Moin zusammen,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: G2-Astro</i>
    ich würde erst mit visueller Bobachtung starten, damit man Praxis mit dem gesamten Handling bekommt und dann über Planetenfotografie sich der Astro - Fotografie zuwenden.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    visuelle Beobachtung, Planetenfotografie und DS-Fotografie sind drei grundverschiedene Disziplinen bei denen ich absolut keinen linearen Zusammenhang sehe.


    Unter der Voraussetzung, dass DS-Fotografie das "Ziel" ist, nehme ich eine parallaktische Montierung mal als Grundvoraussetzung (Gewichtsklasse HEQ5 oder größer). Ob ich diese Montierung nun für meinen visuellen Spass oder aber zur Fotografie aufbaue spielt keine Rolle, die "Arbeitsschritte" sind identisch. Zuerst Stativ ins Wasser bringen, dann Montierungskopf auf den Pol ausrichten. Benötigte Geräte auf die Montierung packen und Polausrichtung erneut prüfen. Goto-Alignment durchführen (entweder mit dem Auge am Okular oder halt per Kameradisplay) und dann halt das Objekt der Begierde anfahren.
    Ab hier gehen aber die Anforderungen auseinander:
    - Visuell: Möglichst viel Öffnung, moderates Öffnungsverhältnis weil idR. okularunkritischer
    - Planetenfotografie: Möglichst viel Brennweite und ruhig ein langsames Öffnungsverhältnis um mit gegebener Öffnung max. Brennweite zu erlangen, Autoguider: Überflüssig!
    - DS-Fotografie: Da kommt es auf deine Ziele an, aber in den meisten Fällen ist die Öffnung Nebensache, aber es sollte ein schnelles Gerät sein mit moderater Brennweite und ein Autoguider wird Pflicht!


    Wenn du also den Weg visuell-&gt;Planeten-&gt;DS gehst, dann gehst du meiner Meinung nach auch eine Menge fauler Kompromisse ein.


    Mein Tip: Setze dir deine eigenen Prioritäten! Womit willst du anfangen? Alles auf einmal geht nicht und versuche nicht doch irgendwie alles unter einen Hut zu bringen. Der 8"/5 Newton ist eine feine Sache um visuell den Himmel abzugrasen und mal hier und da ein Foto von Mond und Sonne (NUR MIT FILTER!!) zu machen. Für den Einstieg in die DS-Fotografie ist meiner Meinung nach die Brennweite viel zu hoch und beim Guiding tun sich ebenfalls so einige Fehlerquellen auf. Darüber hinaus ist die HEQ5 mit dem Newton schon fast an ihrer Grenze, was den Einstieg in langzeitbelichtete DS-Fotografie auch nicht gerade einfacher macht.
    Für Planetenfotografie ist eine DSLR auch nicht unbedingt das Gelbe vom Ei, denn idR. werden Planeten mit kleinen Sensoren gefilmt (also eher Webcam oder Planetencam).



    Also alles in allem solltest du dir, sofern du nicht 2- oder 3-mal kaufen willst, Gedanken machen, wo du wirklich anfangen willst.

  • Hallo 2odiac,


    definitiv möchte ich erstmal nur schauen. Aber ich bin mir ziemlich sicher, dass dann bald das Verlangen nach Foto erwachen wird. Sicher erstmal hauptsächlich die Planeten und die Sonne.


    Aber gerade weil ich nicht 2 oder 3 mal kaufen möchte muss ich ja gerade versuchen es unter einen Hut zu bringen.


    Wird nicht leicht...


    Gruß
    Andreas

  • Hallo Andreas,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: AnderlSp</i>
    Aber gerade weil ich nicht 2 oder 3 mal kaufen möchte muss ich ja gerade versuchen es unter einen Hut zu bringen.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Das ist ein Trugschluß! Bei 4 oder 5m Brennweite hast du bei der Planetenfotografie gerade mal gut 300x300 Pixel eines 18mpix-DSLR-Sensor mit Daten gefüttert, wenn überhaupt und das abhängig vom Planeten! Hier mal ein Bild mit 2m Brennweite und einer DSLR: http://astrob.in/191233/0/


    Im Umkehrschluss bekommst du den Nordamerikanebel oder die Andromedagalaxie so gerade eben bei 500mm Brennweite als Ganzes auf den selben Sensor. Selbst wenn du jetzt mit dem 8"/5 Newton anfängst, dann kannst du zwar "gut" visuell beobachten, aber um Planeten zu Videografieren musst du schon ne ordentliche Barlow in den Strahlengang packen um auf entsprechend Brennweite zu kommen (oder halt Okularprojektion) und je mehr optische Elemente "dazwischengefummelt" werden, dest mehr Fehlerquellen für ein schlechtes Bild hast du, zudem wird die Bildqualität dabei generell nicht besser! Klar geht es, aber mit Fokus auf Planeten gäbe es meiner Meinung nach bessere Lösungen. Dafür ist die Brennweite des Newtons für so manches große DSO schon zu lang, so dass du die Objekte nicht mehr ganz fotografieren kannst.


    Bei der Sonne würde ich auch nicht unbedingt auf einen 8" Newton setzen, sondern eher auf einen kleineren Refraktor, den man ggf. später mal mit einem h-alpha-Filter versehen kann. Wenn du wirklich bei der Astrofotografie mit all ihren Spielarten landen/bleiben solltest, dann wirst du früher oder später auch min. 2 wenn nicht gar 3 verschiedene Teleskop nutzen, das einzige, was du nicht mehrfach kaufen musst ist die Montierung und da stellt sich mir die Frage, wenn schon HEQ5 im Raum steht, warum nicht gleich ne NEQ6?

  • Hallo Andreas,
    "hier werden sie geholfen"...mußte ich denken,als ich diese Zeilen las....
    Als Neuling möchte man halt gleich zu Beginn, soweit wie es geht "astronomisch was auf die Beine stellen". Auslöser zu diesem Hobby war ...(ich weiß es nicht, tut auch nichts zur Sache). Hier im Astrotreff wird man vor so mancher Geldausgabe bewahrt. Sollte man nämlich zur Ansicht kommen, das Hobby ist nicht das richtige (z.B. 8 Tage nur Regenwetter, man hat ein Gerät und kann es nicht nutzen...) kann Frust aufkommen. Das Gerät wandert evtl. als "Verkaufsobjekt" wieder hier im Astrotreff.
    Denke z.B. daran, daß meine Wenigkeit mit einem Bino 7x50 auf Stativ angefangen hat. Sternbuch war "Welcher Stern ist das" aus dem Kosmos-Verlag. Ich habe es noch heute....
    Hat man gleich ein Fernrohr (der Vorschlag war ein 200 mm Dobson,) ist man ja noch gar nicht geübt im "astron. Sehen". Das stellt sich erst im Laufe der Zeit ein. Mit einem Fernglas hat man einen größeren Himmelsausschnitt vorsich, während man bei einem Fernrohr erst meistens über den Sucher gehen muß, und der dreht das Bild auch noch um. Oder man nimmt ein "Telrad", da sieht man durch drei rote Kreise den Himmelsausschnitt "im Original".
    Sehr gute Erfahrungen habe ich auch mit Spektiven gemacht, die in der Regel im Vergr.-Bereich durchweg über einem Fernglas liegen. So kann z.B. bei einem 100 mm Gerät durchaus bis 100fach hochgefahren werden und man sieht dann sehr schön z.B. den Saturn mit seinem Ring und einige seiner Monde.
    Entschuldige, wenn ich evtl. etwas philosophisch geworden bin.
    Aber die Anfängerfragen allgemein liest man hier immer wieder, und du bist nicht der einzuige, der sich hier gern den Rat von anderen einholen möchte.


    Gruß
    Guenther

  • Hallo zusammen,


    vielen Dank für all die Hilfe und Anregungen.


    Was wir zuerst machen wollen ist einfach den Einstieg zu schaffen.
    Heißt erstmal visuell Mond und die Planten gut beobachten. Das ist sicher die erste Priorität. Davon Fotos machen zu können wäre natürlich schön.
    Ich tu mich noch ein bisschen schwer mit den Brennweitenangaben. WEnn ich nun z.B. den Saturn mit seinen Ringen gut erkennen möchte, welche Brennweite brauch ich denn dann?
    Mir ist auch noch nicht ganz klar der Zusammenhang zwischen der Vergrösserung des Teleskops und der Linse am Okular. Vergrößert diese dann nochmals?


    Mit 800mm an meiner DSLR bring ich den Mond ganz gut drauf. Aber dass ich mit 1000 oder 2000 den Saturn vernünftig sehe fällt mir schwer zu glauben...
    Wo ist mein Denkfehler?


    Gruß
    Andreas

  • Hi Andreas,


    schau mal auf diesen Link drauf-


    http://www.sterngucker.de/arti…-um-teleskop-und-okular-/


    Ich hab da alles Mögliche zusammengefasst, dürfte dir die eine oder andere Frage beantworten.


    Vorab- die Brennweite des Teleskops ist erst mal egal, die ergibt ja erst zusammen mit der Brennweite des benutzten Okulars die Vergrößerung. Und für Planeten benötigt man relativ hohe Vergrößerung. Wichtiger ist eigentlich die Öffnung des Teleskops, also Größe des Objektivs bei einem Refraktor oder des Haupstpiegels bei einem Reflektor- die Öffnung gibt die max. nutzbare Vergrößerung vor.


    Vergrößerung ergbit sich aus Brennweite Teleskop geteilt durch die Vergrößerung des eingesteckten Okulars- Beispiel: Teleskop hat 1000mm, das Okular hat 20mm-&gt; ergibt also eine Vergrößerung = 50x. Steckst du dagegen ein 5mm Okular ein hast du 200x.


    Die max. sinnvolle Vergrößerung kannst du mit ca. der doppelten Öffnung annehmen- hat dein Teleskop also 100mm Öffnung kannst du bis max. 200x vergrößern, hat das Teleskop 200mm Öffnung gehen eben noch max. 400x.


    Zum Thema Mond und Planeten mit deiner DSRL- der Mond ist im Verhältnis zu Jupiter, Saturn und Co. sehr groß. Mit einer DSRL Planeten ablichten ist schlecht, auf dem Chip füllen die vielleicht 300x300 Pixel des großen Chips aus.


    Gruß
    Stefan

  • Hallo Andreas,


    wie Stefan schon schrieb, Planeten und DSLR sind keine guten Partner. Ausnahmen mal außen vor: http://www.astrobin.com/191233/ Auf dem Bild siehst du aber recht deutlich, wie klein die Planeten bei 2m auf dem Sensor einer DSLR erscheinen und selbst mit einer Barlow wäre bei ca. der doppelten Größe Ende im Gelände.

  • HEQ5 ist schon mal gut, darauf passt eigentlich ganz gut ein 150/750 Newton als Einsteigergerät
    Warum?
    Es ist nach meiner Meinung ein gutes Einsteigergerät, aber kein Alleskönner, d.h. visuell und später photographisch sind machbar. Die Montierung ist stabil genug das das Ganze auch nicht zu einem Wackeldackel mutiert und auch genügend Reserven um dann später mal eine Kamera anzuschließen.
    Ansonsten wenn es Dein Budget erlaubt, EQ6, AZ-EQ6, mit beiden bist Du für die Zukunft gerüstet, ansonsten die HEQ5 und die später verkaufen um auf Größeres umzusteigen

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