Auswahl Schleiftool

  • Hallo Zusammen,


    ich möchte einen 14'' f5 Spiegel schleifen und bin mir noch unschlüssig über die Art von Tool die ich einsetzen werde (14'' Glasrohling fällt aus).


    1. Fließentool aus Fließenkleber und Fließen.


    2. Granittool


    Hierbei ist das Granittool mein Favorit, da diese meiner Meinung nach am einfachsten herzustellen ist bzw. schon passend gekauft werden kann. Das Fließentool scheint mir in der Herstellung doch etwas aufwendiger zu sein oder gibt es doch Gründe eher ein Fließentool einzusetzen?


    Und noch eine Frage bezüglich der Toolgröße.


    Da das Tool selbst hergestellt werden soll kann ich ja zwischen Fullsize- und Subdiametertoll wählen.
    Ist es von Vorteil ein Fullsizetool zu nehmen damit auch MOT geschliffen werden kann oder eher egal?


    Viele Grüße
    Rudi

  • Hi Rudi,
    es führen viele Wege nach Rom ...


    Bei einem homogenen Granittool muss es nicht unbedingt Fullsize sein. Bei Fließen würde ich es allerdings Fullsize machen. Hintergrund ist, dass als Subtool die Fließen zu schnell durch sein könnten.
    Mach Dir aber gleich noch ein zweites 'richtiges' Subtool, mit dem Du später parabolisieren kannst. Bei 14" mit Fullsize oder 'beinahe' Fullsize wird das sonst zur Glückssache. Die Sphäre lässt sich so noch polieren, aber die Parabel ...


    Gruß

  • Hallo Rudi,


    Willkommen im Forum!


    Wenn du kein Glastool magst dann würde ich für deine Spiegelgröße ein Volltool sowie ein ca. 50%- Tool vorschlagen, beide Granit. Den Grobschliff kannst du dann mit beiden Tools machen und du hättest dann auch die richtige Toolgröße zum Parabolisieren. Fliesentools halte ich für Krampf mit viel Arbeitsaufwand.


    Viel Erfolg wünscht dir


    Kurt

  • Servus Rudi,


    wenn du denn masochistisch veranlagt bist, dann nimm das Granittool und schleif gut und gerne erstmal 8-10 Stunden bis die Kurve drin ist. [B)] Solange dürfte es ungefähr dauern, bis du auf Pfeiltiefe gekommen bist.


    Weniger masochistisch veranlagt? Dann würde ich den Rohling vorflexen. Allerdings müßtest du dann natürlich auch dein Granittool konvex flexen. Das wiederum spricht dann für ein Fliesenkleber- oder Zahnarztgips-Tool. Dieses würde in deinen ausgeflexten Rohling gegossen werden und hätte dann bereits grob die Form. Klaro, mußt du dann noch deine Fliesenstücke draufkleben.


    Wie auch der Kalle schon sagt. Viele Wege führen nach Rom. Nur einen Weg gehe ich sicher nicht mehr. Und das ist der bei 14" aufwärts ein flaches Tool von vonherein zu benutzen um die Kurve reinzubringen. Das ist was für Masochisten.


    Ich liebe diese Fliesenkrämpfe und mache sie heute noch. [;)] Bin ich auch Masochist?


    Nein, mal im Ernst. So ein großes Tool aus Granit ist eine super Sache. Aber wirklich nur wenn man viel Zeit hat um damit erstmal die Kurve reinzukriegen. Und auch ganz im Ernst: Die Kurve reinkriegen heißt mit richtig ORDENTLICH Druck zu arbeiten. Ich bin sportlich, aber das geht echt auf Handgelenke und Ellbogen.


    Ich weis Kurt, diese Diskussionen hatten wir schon zig-mal. Und irgendwie ist's eine Art Glaubenskrieg ob Granit, Glas, Fliesenkleber oder Zahnarztgips. Aber in diesen 8-10 Stunden Schleifarbeit mit zwei flachen Scheiben, hab ich den Rohling ausgeflext, mein Fliesenklebertool hergestellt UND den Grobschliff beendet.


    Ich denke, jeder soll benutzen was ihm am besten liegt, er am liebsten benutzt, oder Vorrätig hat. Alles ist mehr oder weniger geeignet.



    Grüße,


    Harry

  • Hallo Rudi,


    Bei deiner Spiegelgröße würde ich nicht mehr die gesamte Pfeiltiefe manuell aushöhlen, schon gleich überhaupt ganz und gar nicht mit einem flachen Granittool!


    Der Hauptnachteil des Granittools ist die große Abriebfestigkeit, d.h. sehr viel Anstrengung beim Grobschliff geht in das Zermahlen von
    Granit. Daher würde ich Granittools nur mit Vorflexen verwenden.
    Das Tool sollte eher etwas kleiner als der Spiegelrohling sein, also ca. 300mm. Die Granitscheibe sollte ca. 30mm dick sein.


    Alternativ könntest Du eine 20mm dicke Granitfliese nehmen und beidseitig per Epoxid-Laminierharz mindestens 8mm dickes Fensterglas aufkleben, das ein Glaser vielleicht als Abfall im Container liegen hat. Der Rand muss natürlich sorgfältig angefast werden.
    Das weichere Fensterglas wird viel schneller abgetragen als Granit, daher ist der Komplett-Grobschliff mit so einem Tool vielleicht gerade noch akzeptabel.


    Ein Fliesentool macht meiner Meinung nach genau dann Sinn, wenn Du einen Spiegelrohling mit bereits vorgefräster Krümmung zur Verfügung hast. FHarry hat dazu mal eine geniale Vorrichtung gebaut, die ich auch bereits benutzen durfte. Damit kann man bis auf etwa 1mm an die endgültige Kurve herankommen. Der vorgekrümmte Spiegelrohling wird dann als Form für das Fliesentool verwendet.


    Ich habe bei meinen Fliesentools immer eine Menge Aufwand getrieben, indem ich erst den "Gusskörper" hergestellt, ihn dann komplett in GFK eingepackt und die Fliesen anschließend mit Epoxidharz, das mit Glasmehl angedickt war, blasenfrei aufgeklebt habe. Die Spalten zwischen den Fliesen fülle ich mittlerweile mit demselben Material, um Karbo-Nester sicher auszuschließen.
    Zum Glück ist so ein Fliesentool sehr haltbar. Mit meinem 10 Jahre alten ersten 300mm Fliesentool habe ich erst letztes Jahr einen 12,5" Spiegel für unsere Sternwarte geschliffen. Und es ist noch für weitere 1-2 Spiegel ausreichend!


    Gruß,
    Martin

  • Hallo Rudi,


    nach den Beiträgen von Harry und Martin fällt mir ein was ich vergessen habe[:I]: Beim Granittool und Grobschliff sollte man sukzessive mit der Flex (am besten bestückt mit Diamant- Topfscheibe)nachhelfen.


    Gruß Kurt

  • Apropos Flexen ... das ist nicht jedermanns Ding.


    Wenn es die Teile mit Landsamlauf gäbe ... 80 m/s Tangentialgeschwindigkeit (288 km/h) ist mir persönlich zu viel. Kennt jemand eine Schaltung, damit man das Teil auf 20% reduzieren kann? Ich dachte an einen PWM-Regler o.ä., den man in das Anschlusskabel einbaut. Geht das mit den Bürstenmotoren, die so eine Einfachflex hat?

  • Hallo Harry, liebe Mitleser,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">...Ich liebe diese Fliesenkrämpfe und mache sie heute noch. Bin ich auch Masochist?...<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    nöö, keine Ahnung [:D] Ist doch schön dass es hier mehrere Möglichkeiten gibt.


    Mir gefallen eigentlich Glastools am besten. Für meine 16" hab ich dafür eine 19 mm umd eine 12 mm Floatglasscheibe mit Epoxi verkittet Die Klebeflächen wurden vorher mit K320 angepasst.
    Mid diesem Tool hab ich zuerst einen 16"f/4,9 geschafft (mit Flex-Untertützung). Danach hat es ein Freund für seinen 16" f/4,5 übernommen. Zuletzt brauchte ich es zur Änderung des 16" F/4,9 auf F/4. Das Tool ist immer noch dick genug für weitere 16".


    Gruß Kurt

  • Hi Kurt,


    eben genau auch deswegen "jeder was er so da hat". Du hast halt das Schweinsglück, an diese Glasscheiben zu kommen. Ich hab noch immer keine günstige Quelle gefunden. Falls es so wäre, boah genial, dann täte ich ganz sicher auch mit Glas schleifen. Tool vorfräsen, Rohling vorfräsen. Spitze.


    Denn einigen ganz gewaltigen Nachteil hat das Fliesentool. Die Reinigung. Bis da alles aus den Ritzen raus ist, das dauert. Und dann noch das Gefummel mit der alten Zahnbürste. Was man sich da nicht alles antut [:o)]


    Salute,


    Harry

  • Hi Kalle,


    ich fürchte, daß selbst mit vernünftiger PWM-Regelung am Ende nicht mehr genug Power überig ist um die Scheibe am Laufen zu halten. Ich habe eine billige drehzahlgeregelte Flex dafür. Aber da passiert auch genau das. Die Flex bleibt bei langsamster Geschwindigkeit einfach stehen. Also gibt man dann doch mehr Gas.


    Wenn man zum Flexen eine Vorrichtung hat, ist das allerdings alles kein Problem. Freihand würde ich's mir auch nicht zutrauen.


    Salute,


    Harry

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">... (288 km/h) ist mir persönlich zu viel.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Ja, innerhalb von Ortschaften ist das etwas schnell, aber neben der Autobahn geht's schon [:D]


    Ich ziehe deshalb auf meine große 230mm Flex eine 180mm Scheibe. Oder noch eine Nummer kleiner.


    cs Kai

  • Hallo Kalle


    Unter "Drehzahlregler sly " findest Du einen Regler für Bürstenmotoren ; sogar mit potentialfreien Ausgang und hohem Drehmoment auch bei niedriegen Drehzahlen .
    Allerding : Hohes Drehmoment gibt es bei billigen Motoren nur bei hohem Strom und damit viel Wärme . Durch die niedrige Drehzahl verschlechtert sich die Kühlung sehr stark , sodas die Flex schnell überhitzt .


    Gruß Rainer

  • Hallo Harry,<blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: FHarry</i>
    <br />Hi Kurt,


    eben genau auch deswegen "jeder was er so da hat". Du hast halt das Schweinsglück, an diese Glasscheiben zu kommen. Ich hab noch immer keine günstige Quelle gefunden. Falls es so wäre, boah genial, dann täte ich ganz sicher auch mit Glas schleifen. Tool vorfräsen, Rohling vorfräsen. Spitze.


    Denn einigen ganz gewaltigen Nachteil hat das Fliesentool. Die Reinigung. Bis da alles aus den Ritzen raus ist, das dauert. Und dann noch das Gefummel mit der alten Zahnbürste. Was man sich da nicht alles antut [:o)]


    Salute,


    Harry
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    die Glasscheiben fürs Tool hab ich vor ca. 10 Jahren beim Glaser rundschneiden lassen. Hab vegessen was das damals gekostet hat. Heute würde ich für einen eigenen 14" Spiegel ein 12" Borofloattool bei Stathis mitbestellen. Das klingt vielleicht auf den ersten Blick nach Luxus. Aber ein derartiges Tool würde man nach Gebrauch mit Sicherheit günstig weiterverkaufen können und bräuchte auch keine Zahnbürsten zur Reinigung. Nur frag mal wer so etwas hat. Ich konnte mich nämlich bisher nicht so recht von meinen Glastools trennen[8D].


    Gruß Kurt

  • Hallo zusammen,


    und schönen Dank für die vielen Antworten.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
    Von Kurt Erstellt am: 26.02.2015 : 01:12:47 Uhr
    Wenn du kein Glastool magst dann würde ich für deine Spiegelgröße ein Volltool sowie ein ca. 50%- Tool vorschlagen, beide Granit. Den Grobschliff kannst du dann mit beiden Tools machen und du hättest dann auch die richtige Toolgröße zum Parabolisieren.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Eigentlich kenne ich nur das Fullsize Glastool von einem 6'' f5. Für den 14'' ist mir dieses eigentlich zu teuer.


    Harry schreibt vom Nachteil der Reinigung beim Fließentool gegenüber dem Glastool.
    Beim Granittool dürfte die Reinigung ähnlich wie beim Glastool sein?


    Wie ist das beim Granittool mit Fragmenten die sich lösen? Muß das Tool mit Epoxi behandelt oder sonst wie die Oberfläche behandelt werden?



    Gruß Rudi

  • Hi Rudi,


    das Granittool ist in der Reinigung dem Glastool ebenbürtig.
    ABER und VORSICHT:
    Es hatten hier schon mal einige Probleme mit bröseligen Granittools. Da hilft auch das Versiegeln nichts. Denn es bröselt auch auf der Seite mit der geschliffen wird. Ich bin mir nicht mehr zu 100% sicher, aber ich glaube es war der grünliche Granit der wohl besonders dazu neigt einem die Stimmung zu versauen.


    Grüße,


    Harry

  • Wenn man das beste Ergebnis erzielen möchte dann braucht man auch gutes Material und Werkzeug.
    Fliesentool oder Granit nehme ich nicht, vieles ausprobiert und Glas als Schleiftool ist das beste.
    Kratzer beim Schleifen habe ich so gut wie garnicht.
    Warum also a der falschen Stelle sparen?
    Ich habe natürlich die Moglichkeit Spiegelrohlinge zu fräsen, mit Kühlung, ist doch klar, oder?
    https://www.facebook.com/photo…3D55809F4C&size=960%2C720

  • Hallo Zusammen,


    ich hoff das geht so spät noch einmal nachzukaken und eine Antwort zu bekommen?


    Ich hab mich jetzt also für ein Granittool 350 x 40 das ich als Fullsizetoll einsetzen will und ein 6" Glastool entschieden.


    Nun meine Fragen.
    1.) Kann das Tool als Fullsize verwendet werden wegen des 5mm Untermaßes im Durchmesser.


    2.) Muss das Tool angefast werden? Auch wenn ich dieses "Vorflexe" wird der Rand des Tolls doch noch stark abgetragen.



    Gruß
    Rudi

  • Hallo Rudi,


    zu Deinen Fragen:
    1.) Ein Fullsize-Tool muss imho nicht exakt die gleiche Größe wie der Spiegel haben. Bei meinem 13" Spiegel war das Tool fast 4cm kleiner.


    2.) Das Tool sollte in jedem Fall eine Fase haben. Wenn sie im Zuge des Schliffs "verschwindet", sollte sie - wie auch beim Spiegel - nachgezogen werden. Scharfe Kanten sind stärker krümel- oder bruchgefährdet und sollten daher möglichst vermieden werden.


    viele Grüße
    Harold

  • Hallo zusammen,


    abschließend meine Vorgehensweise zum Schliff des 355mm f5 Pfeiltiefe(4,4mm) Spiegels.


    350mmx40mm Granittool (Baumarkt Trittplatte).
    Diese werde ich mit der Diamantscheibe so gut als möglich vorfräsen, jedoch bis max.3mm am Rand. Dann schön fasen und den Rest schleifen (MOT und TOT).
    Da ich den Spiegel nicht vorfräse (Angst hat er) werde ich mit MOT und zentralen kurzen Strichen beginnen.


    Das Ergebnis bezüglich dieser Vorgehensweise werde ich dann hier mitteilen.



    Aktualisiert: 01.04.15
    Wie oben beschrieben habe ich angefangen. Ich habe jedoch beim Schliff Bedenken bekommen das sich das Tool noch an den Spiegel anpasst und deshalb das Tool wieder eben gemacht.
    Inzwischen hat sich das Tool an den Spiegel angepasst und es fehlen noch 2mm Pfeiltiefe.


    Fazit: Das Granittool macht für mich einen ordentlichen Eindruck (keine Brösel, wird schön glatt).
    Für den gesamten Grobschliff werde ich ca. 20Stunden. benötigen bei nicht vorgefrästem Rohling und Tool.



    Gruß
    Rudi

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