Wie poliert man einen Hundekuchen...

  • Hallo,


    ich brauche mal eure Hilfe.
    Könnt ihr mir mal sagen wodurch die Hundekuchen-Struktur eigentlich entsteht? Möchte ich nur wissen damit ich es vermeiden kann.


    Hintergrund ist folgender,
    ich poliere gerade meinen 14" f/22 Primärspiegel für meinen neuen Yolo.
    Bisher habe ich immer mit dem 85%-Tool TOT gearbeitet.
    Hatte immer einen mehr oder weniger großen Zentralberg gehabt.
    Der Spiegel hat gemacht was er wollte.
    Daraufhin habe ich mir ein ca. 45%-Tool (6") angefertigt.
    Die verschiedensten Strichführungen abwechselnd angewendet.


    -ZickZack mit Betonung der Mitte ohne Überhang, mal mit der rechten, mal mit der linken Hand, mal mit beiden Händen


    - Kreise ohne Überhang, mal mit der rechten, mal mit der linken, mal mit beiden Händen, jeweils mal rechts herum und mal links herum


    - Chaotische Strichführung ohne Überhang, mal mit der rechten, mal mit der linken Hand, mal mit beiden Händen


    Der Zentralberg ist so gut wie weg, dafür habe ich jetzt eine unruhige Oberfläche, halt Hundekuchen. Kann ich nicht gebrauchen. Hab ja kein Hund.[:o)]


    Der Randbereich sieht derzeit sehr gut aus. Nur die Oberfläche hätte ich gerne noch etwas gleichmäßiger.
    Ansonsten komme ich der Sphäre schon sehr nahe.


    Werde heute noch mal eine Mikrostruktur ins Pech einpressen. Vieleicht komme ich damit weiter.
    Ich glaube nicht das es an der Geschwindigkeit der Strichführung liegt. Werde aber auch noch mal etwas langsemer machen.


    Für den einen oder anderen Tipp wäre ich euch dankbar.


    Gruß
    Ralf

  • Zu schnell poliert könnte eine Ursache sein. Eine Mikrofaccetierung im Pech kann die Neigung zu Hundefutter durch aggressivere Wirkung möglicherweise verstärken.


    1s pro Strich (also 1s für das 'hin' und 1s für das 'her') - schneller würde ich nicht polieren.


    Ansonsten vielleicht das Glas? Wenn es eine zu starke Wärmedehnung hat, passiert das auch schnell.


    Gruß


    ullrich

  • Hallo Ulrich,


    danke für die Tipps.


    Ich habe schon einige Spiegel geschliffen und poliert. Nur Hundekuchen habe ich bisher nie bekommen. Daher bin ich etwas ratlos.
    Das einzige was hier jetzt neu ist, ist das ich mit Subdiameter-Tools arbeite.
    Da muss ich mich auch erst reinfuchsen.
    Meine Erfahrungen bisher, der Spiegel verhält sich doch anders wie in der Theorie.
    Ich werde es mal langsamer angehen lassen.


    Gruß
    Ralf

  • Hallo Ralf,
    ich glaube Dein "Problem" ist eher die extreme Empfindlichkeit des Foucault Test, gerade hier bei sehr langbrennweitigen Sphären.

    Man kann unter bestimmten Bedingungen Wellen von unter 1nm noch sehen!
    Das ist optisch weit weg von jeglicher Relevanz.
    Vorllem wenn später sowieso eine Hyperbel reinkommt. Und noch etwas Asti? Das geht doch über temporäre Verbiegung der Spiegel, oder?


    Ich habe bei Sphären übrigens die Erfahrung gemacht, dass das am besten auf einem Oversized Tool funktioniert. Effektiv etwa 20% größer und MOT.
    Allerdings kann ich Dir nicht sagen, ob das bei 14" noch funktioniert. Es kann auch sein, dass sich der Spiegel unter dem Polierdruck schon zu sehr verbiegt. Und leider ist die Toolpflege etwas aufwendig.


    Viele Grüße
    Kai

  • Hallo Kai,


    ja es ist schon erstaunlich wie groß der Oberflächenfehler sein kann ohne das es zu spürbaren Verschlechterungen der Leistung kommt.
    Habe mal mit FigureXP und Spot Plotter gespielt.
    Es würde ja schon reichen wenn der Spiegel "nur" sphärisch wäre. Optimum ist natürlich eine Deformation von -4,6. Dazwischen funzt alles und entsprechend darüber auch. Immer alles Beugungsbegrenzt.


    Trotzdem möchte ich es schon so genau wie möglich machen. So bleiben geringe Winkelfehler bei der Konstruktion gut unter Kontrolle.


    Ja und temporäres Glasbiegen kommt auch noch dazu. Da habe ich ja schon so meine Erfahrungen.[:D]
    Du demnächst ja im permanenten Verbiegen.[;)]


    Gruß
    Ralf

  • Hallo Ralf,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">ja es ist schon erstaunlich wie groß der Oberflächenfehler sein kann ohne das es zu spürbaren Verschlechterungen der Leistung kommt.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Es kommt darauf an, was man unter "groß" versteht.
    "Groß" im Sinne von guter Sichtbarkeit im Foucault - oder groß im Sinne von Höhendifferenzen.
    Das ist eben nicht dasselbe!

    Nun sind 1nm Welligkeit und 1nm PV Asti nicht exakt gleich in der optischen Wirkung. Aber versuche einmal 5nm PV Asti messtechnisch sauber zu quantifizieren. Wer das nicht schafft, braucht sich um die Wellen dann auch keine Sorgen mehr machen[;)]


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Trotzdem möchte ich es schon so genau wie möglich machen.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Klar, ist voll verständlich.
    Es gibt ja auch verschiedene Hundekuchen-Sorten.
    Nicht alle sind gut verdaulich.
    Wenn man's genau wissen will, muss man nachmessen.
    Nur, wie gesagt, eine f/22 Sphäre ist schon eine extrem gemeine Sache!
    Da kann man sich der Foucault'schen Suggestion kaum entziehen[;)]


    Viele Grüße
    Kai

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