Hallo Planetengucker,
ich habe ja leider nicht so den freien Blick in den Osten und deshalb dauert es auch leider etwas länger, bis ich etwas von den Planeten habe - zweite Nachthälfte um die Ohren schlagen ist nicht so mein Ding. Nun steht der Jupiter ja glücklicherweise schon kurz vor der Opposition und so ergeben sich auch schon arbeitnehmerfreundliche Beobachtungszeiten. Gestern zur Mitternacht wechselte zudem noch überraschend der Himmel sein Antlitz von bedeckt auf ziemlich klar. So schleifte ich denn auch schleunigst meine Ausrüstung raus und baute auf. Nach einer guten Stunde Binogucken am M42 und anderen helleren DS-Objekten, schwenkte ich dann auf Photografie um. Der Newton war inzwischen gut angepasst und so wanderte der 152/900 runter von der Monti und gab den Platz frei für die größere Optik. erfreulich stellte ich fest, dass die Kollimation noch fast perfekt war (ein Dreh an einer Schraube des FS reichte) und so konnte es losgehen. Nach Adaption der ASI120MM an die Filterschublade und irgendwie sofort geglückter Suche nach dem Objekt der photografischen Begierde konnte es fast schon losgehen. Schnell noch einen Überblick in Firecapture (wie war das noch gleich?) nach ca. achtwöchiger Abstinenz bedingt durch einen sagenhaften Winterhimmel, der eher an einen Dauerregenherbst erinnerte, und dann sollte endlich der erste Jupiter dieser Saison auf Platte gebannt werden. Das livebild zeigte allerdings plötzlich grausigstes Seeing, wobei ich den einen oder anderen Schornstein im Verdacht hatte, und so musste ich mich doch noch lange 5 Minuten gedulden. Dann wanderten aber (es war nun mittlerweile doch etwa 1:40 Uhr) bis ca. 2:40 vier RGB bzw. ab der dritten Serie IR-RGB-Serien auf die Platte des Netbooks. Die erste serie war noch recht grausig, was die Qualität betraf (vor allem Rot), aber schon die zweite Serie gelang deutlich besser. Ab der dritten Serie probierte ich dann auch den Astronomik IR742 Pro aus und fand, dass er ganz nette Details auf Jupiter zeigte. Die letzten beiden Serien habe ich dann auch mit dem IR begonnen und wie anzunehmen in RGB-Reihenfolge fortgesetzt.
Die Aufnahme mit der ASI120 bei f/15 scheint optimal zu funktionieren. Man hat schön viel Licht und selbst bei RGB (also etwa 1/3 der Lichtmenge) kam ich mit 12,5ms und Gain 38 aus - Lediglich der IR verlangte nach 25ms und Gain 50 für die gleichen Helligkeitswerte.
Als erstes Ergebnis habe ich hier die zweite RGB-Serie kombiniert mit dem IR der dritten Serie hochgeladen. Ich weiß, der IR ist hier zeitlich nicht optimal zum Rotkanal, aber die Neugier siegt manchmal.
Skywatcher Newton 200/1000, ASI120MM, Orion Highpower 3fach Barlow, Baader RGB-Filter, Astronomik IR742Pro - je Farbkanal 2000 Bilder, 33% Stackrate.
Sternklare Grüße
Alko