Mondfotografie mit kleinen Instrumenten

  • Hallo zusammen,


    nachdem um die Planetenfotografie viel und interessant diskutiert wird, fange ich mal wieder mit dem Mond an. Nachdem mir aufgefallen ist, das ich mit dem 150er Refraktor doch recht gut fotografieren kann und die Bilder sich sehr gut mit dem Mondatlas von Antonin Rückl identifizieren lassen, macht es mir wieder zunehmend Spaß, mich mit dem Mond zu befassen. Allerdings bin ich nicht hundertprozentig mit den Fotos zufrieden und würde das gerne mal diskutueren. Ich habe Fotos aus dem Fotum in Erinnerung, die recht dunkel gehalten waren aber äußert scharf in der Darstellung die Details auf dem Mond gut in Szene setzten.
    Hier mal ein Beispiel von mir:


    <center></center>


    Hier gibt es bestimmt noch Verbesserungspotenziel, aber mir fehlt im Moment ein Ansatz.


    Viele Grüße,


    Micha

  • Hier noch ein Beispiel:


    <center></center>


    Es ist leider nahezu unmöglich, die Kontraste auch nur annähernd dem visuellen Anblick entsprechend wiederzugeben. Nachdem ich den ersten Blick durch das Teleskop auf die Berggruppe geworfen hatte, war ich begeistert. Innerhalb einiger Minuten hatte ich den Eindruck, die Schatten wandern zu sehen. Um die Schatten auf dem Video einigermaßen sichtbar zu bekommen, ohne den beleuchteten Teil der restlichen Mondoberfläche nicht auszubrennen, musste ich den Gammawert auf 1,2 erhöhen. Dabei nahm das Rauschen im dunkelen Teil des Bildes sehr stark zu.
    Trotz der Mängel ist ein schönes Dokument dieser Beobachtung entstanden.


    Viele Grüße,


    Micha

  • Hallo Michael,


    mein Bild von heute: (draufklicken für groß, ca. 1 MB)


    FS-60, TV Powermate 2,5x, Alccd5l-IIc.


    Firecapture -&gt; AS2! und EBV-Schnellschuss mit Hugin -&gt; Lightroom -&gt; Gimp.


    Gruss,
    Michael


    Edit: Vorschaubild eingebunden.

  • Hallo ihr zwei Glücklichen,


    schöne Bilder habt ihr da geschossen. Ich wollte gestern Abend auch, meinen SC9,25 aufgebaut, aktive Kühlung wegen
    aufziehender Bewölkung. Damit geht es wesentlich schneller. Aber die Wolken waren noch schneller. Mist.


    Danke fürs zeigen eurer Erfolge.


    Gruß,


    Armin

  • Hallo Armin,


    danke! Ich hatte jetzt zwei Monate ziemlich saure Gurken und musste die letzte Nacht unbedingt nutzen. Da kam mir dieser Thread gerade recht. [:)]


    Gruß
    Michael

  • Moin,
    schöne Bilder und interssanter Thread!
    Michael (6 Zoll), deine Bilder gefallen mir sehr, wenn das Seeing mal richtig gut ist, geht aber mehr, dann werden die Mare-Oberflächen auch rauh und sind mit Craterlets übersäht.



    Groß: http://www.astrobin.com/full/143842/0/?real=&mod=


    Ich musste etwas in den Dateien kramen, um ein wirkliches gutes Bild zu finden, dass ich hier noch nicht verwendet habe. Dieses ist das beste von mehreren, das ich schon mal in einem Mosaik "verbraten" habe, wenn man die Bilder für sich vornimmt, geht bei manchen immer mehr als bei anderen.
    Das Bild stammt vom 18.10. um 5.15 Uhr mit 6" f8 Refraktor, 2000mm, ASI130MM, Grünfilter. Beim Bearbeiten habe ich ordentlich Gas gegeben, Histogramm gestretcht, bei Fitswork Wavelets ohne Glätten, dann Decon über die Rauschgrenze und wieder gelättet und zum Schluss noch eine Dosis feinste Wavelts bei Registax. Ob man wirklich so schärfen will oder es lieber glatter mag, ist natürlich Geschmackssache.
    Jedenfalls finde ich Thomas' Bilder hier hoch interessant, da sieht man, was Refraktorpower kann:


    http://www.astrotreff.de/topic.asp?TOPIC_ID=175529


    So richtig klein sind die 6Zöller Refraktoren ja nicht. Das ist ja bei dem kleinen APO anders. Michael (Apo), dein Bild finde ich für die Öffnung klasse!


    Viele Grüße, es wird Zeit, dass das Wetter besser wird!


    Martin

  • Hallo Michael,
    Dein Bild gefällt mir gut. Einzig den Saum an Jupiter kann ich nicht verstehen. Woher kommt der? Am Fs-60 gibt es sicher keinen Farbsaum...
    Ansonsten ein sehr schönes Bild.
    Viele Grüße,
    Roland

  • Hallo Micha,


    Ich Schließe mich hier mal an:-) komme gerade vom schnell spechteln mit meinem 3,5" Zoll Vixen Refraktor.
    Leider war der Himmel leicht Bewölkt, aber ich habe trotzdem mal ein kleines Foto geschossen mit einer spärlichen Ausrüstung ,dem
    Samsung Galaxy S3 :)

    Vielleicht gefällt es ja trotzdem...


    Viele Grüße
    Andre

  • Hallo Andre,


    Absolut! Auf diese Idee bin ich auch schon gekommen und hatte sogar aus Pappe einen Adapter gebastelt, um im Urlaub nicht "ohne" dazustehen. Auch heute fotografiere ich manchmal mit meinem 50/540 Fernröhrchen und Kompaktkamera.


    Viele Grüße,


    Micha

  • Danke Micha, du besitzt also ein Zeiss 50/540 ? Ist das ein E oder C Objektiv ? Vielleicht kannst du hier mal Zeigen was der kleine kann:-)


    Viele Grüße
    Andre

  • Hallo Micha,


    Das sieht für 6 Zoll richtig gut aus, das erinnert mich gerade an meinen alten 6 Zoll Newton damit hatte ich auch mal das Plato und Alpental abgelichtet...schade das man im Alpental die Rille nur erahnen kann aber trotzdem schönes Ergebnis :)


    Viele Grüße
    Andre

  • Hallo Andre,


    die Rille im Alpental hat mich schon interessiert, aber auch mit Verlängerung hinter der Barlow ist si eher zu ahnen. Allerdings war auch schon Cirrus aufgezogen und das Seeing verschlechterte sich. Wenn das Tal näher an der Lichtgrenze gewesen wäre hätte es vielleicht im Bereich des Möglichen gelegen.


    Hier mal ein Link zu einem Foto mit dem 50/540: http://www.mschmiedecke.de/ast…rn_13062016_50_540_2x.jpg
    Es ist ein Objektiv mit Luftspalt - ich glaube ein C-Objektiv.


    Es war jedenfalls wieder ein schöner Abend und ich habe noch einiges Material gesammelt.


    Viele Grüße,


    Micha

  • So Micha, nun war ich mal auf deiner HP:-) Daumen hoch....gefällt mir außer ordentlich gut....auf dein 80er AS bin ich ganz neidisch :-)))grins.... Vielleicht findet sich ja noch mehr positives Material von diesem Abend...dann immer hier rein damit:-)


    Viele Grüße
    Andre

  • Hallo Roland,


    den Farbsaum an <s>Jupiter</s>Mond kann ich mir auch nicht recht erklären. Mein Verdacht geht in Richtung atmosphärische Dispersion (oder irgendeine Dezentrierung). Ich sehe den Saum auch visuell am Mond (aber auch nur da, Saturn war sauber, Jupi konnte ich noch nicht mit dem Teleskop beobachten). Jetzt wollte ich mit dem Bild auch mal sehen, ob ich mir das nur einbilde oder ob das vielleicht an meinen Okularen liegt.


    Bye
    Michael

  • Hallo Michael,
    atmosphärische Dispersion könnte natürlich sein wenn der Mond ganz Nahe am Horizont steht. Momentan hat man ja die Möglichkeit zu beobachten wann er höher steht.
    Ich hab mal eine Aufnahme vom 2.10 mit dem 80/1200 Achromat gemacht

    Große Version: http://www.astrobin.com/full/126009/0/
    und im 114/900 Spiegel:

    Große Version: http://www.astrobin.com/full/126015/0/


    Klar man sieht hier beim 80ger den Farbfehler und etwas Farbsaum. Der Farbsaum ist aber meiner Meinung nach sehr dezent und meiner Meinung ist auch die Einfärbung sehr dezent im Vergleich zum Spiegel. Das muss ich mal wieder loswerden weil vor kurzem die Diskussion um schreckliche Einfärbung am 80 FH war. [;)]
    Dein Mond ist vermutlich farbrein. Schau mal ob der Saum auch bei höherstehenden Objekten ist. Wie ist es wenn Du ein Hausdach oder einen Baum beobachtest? Gibt es da komische Farbverläufe?
    Der FC-60 hat vermutlich ein justierbares Objektiv, gell? Hast Du die Justage geprüft.


    Viele Grüße,
    Roland

  • Hallo Andre,


    auch eine sehr schöne Aufnahme, mit hoher Auflösung. Die Krater haben etwas "farbige" Ränder. Da ist wohl die Barlowlinse nicht optimal? Aber das tut dem Bild keinen wirklichen Abbruch.
    Wenn ich mit dem Refraktor aufnehme, bleibt nur der Grünauszug übrig, da bei einer Farbaufnahme der Mond in der Regel auch nur "schwarz/weiß" zu sehen ist.


    Hier noch ein Nachschlag von gestern:


    <center></center>


    Auf Ptolemäus kommen schön die überfluteten Krater hervor.



    <center></center>


    Purbach


    Viele Grüße,


    Micha

  • Hallo Roland,


    deine Mondbilder sind ziemlich beeindruckend! Ich bin überrascht, wie sauber das Bild aus dem FH ist, dessen Schärfe prügelt deinen 114er Spiegel ja locker weg, falls die Sorgfalt bei der Erstellung beider Bilder gleichwertig war!


    Die atmosphärische Dispersion habe ich für meinen Standort nicht durchgerechnet, ich hatte nur irgendwo im Netz eine Tabelle gefunden, nach der bei 45º Höhe Werte im Bereich niedriger Bogensekunden zu erwarten wären, und über diese Dimension reden wir bei meinem Mond ja im Grunde auch. Hier im Tal staut sich bei (typischem) Westwind auch ein bischen die Feuchtigkeit. Und das thermische Profil der Luftschichten ist zur Zeit auch eher ... nichttrivial.


    Ich schaue gerade auch nochmal meine Rohdaten von dem Bild durch. Mir scheint inzwischen, dass der Farbsaum auch durch meine erste Bearbeitung deutlich verstärkt wurde. Vielleicht gelingt mir noch eine bessere Bearbeitung.


    Nichtsdestotrotz ist der Tak aber nicht perfekt farbrein, was aber auch schon gelegentlich diskutiert wurde.
    Justierbar ist die Linsenfassung bei diesem Modell leider (oder gottseidank?) nicht. Aber der Gedanke mit der Dezentrierung ging mir jetzt nicht so recht aus dem Kopf und ich habe gerade mal bei Tag danach geschaut. Ein Hauch von Farbsaum wird zum Rand hin sichtbar und ändert sich subjektiv-visuell nicht, wenn ich den Tubus um 180º um seine optische Achse drehe, es findet also keine Umkehr des Farbsaums statt (uffz!). Gleiches beim Schwenken über LED-Lichterketten an Nachbarhäusern, Farbsaum innen bleibt am linken wie rechten Bildrand innen, was aussen ist bleibt aussen. Ich denke also, die Linsen sind soweit schon in Ordnung.


    Spekulation: Es könnte aber möglicherweise auch eine leichte Verkippung im OAZ gegeben haben (Verkantungen bein Ansetzen, Gewichte der Komponenten, zerrende Kamerakabel, etc). Dann ist die Brennebene nicht mehr kongruent mit der Sensorebene und "oben" ist leicht extrafokal und unten leicht intrafokal. Dann kann es meinem oberflächlichen Verständnis nach bei Zweilinsern auch zu solchen Farbeffekten kommen.


    Spekulation2: Ob der Tubus bei der Aufnahme richtig ausgekühlt war, weiss ich jetzt auch nicht mehr. Möglicherweise eher nicht.


    Wenn jemand noch eine hilfreiche Idee zu dem Thema hat, lasst es mich bitte wissen. Aber ich sehe das im Moment auch nicht so superkritisch, für höhere Vergrößerungen habe ich noch einen 4"-Mak hier, der seinem Öffnungsvorteil entsprechend besser auflöst.


    Viele Grüße,
    Michael

  • Hallo Michael,
    hmm, möglicherweise war der 114er noch nicht ausgekühlt und hatte thermische Probleme. Normal sollte er mindest ebenbürtige Bilder bringen. Egal, ich wollte nur die Farben zeigen, dass die im 80/1200 nicht totatl anders sind wie im 114/900 und den kleinen Farbsaum.
    Der Tak ist bauartbedingt sicher farbreiner wie mein 80/1200 auch wenn dieser für einen Achromaten schon ziemlich farbrein ist. (Früher gab es auch noch 76/1250 under 76/1300 oder 60/1200 die noch farbreiner waren. ) Insofern sollten Farbsäume bei Dir auch noch schwächer ausfallen.


    Dein zweites Bild schaut doch schon deutlich besser aus. Das ist die Größenordnung an Farbsaum die in etwa passen sollte. Viel besser!


    Zu Farbsäumen in Okularen. Es gibt einige Okulare die Farbsäume verstärken oder gar erzeugen können. Die Planetaryokulare machen das glaub ich. Die Plössl können glaub ich auch Farbsäume hervorbringen ...
    Die echten Orthos bringen keinen Farbsaum ins Bild.


    Viele Grüße,
    Roland

  • Hallo an Alle,


    als Erstes wünsche ich Euch ein frohes und gesundes neues Jahr! Mögen alle Wünsche in Erfüllung gehen und das Wetter gnädig sein!
    Zum Neujahrstag gab es auch ein bisschen Astronomie. Sah es am Nachmittag noch sehr gut aus, wurde es mit Einbruch der Dunkelheit wolkig. Ich wollte heute am Mond den 150/1200 mit dem 80/1200 vergleichen. Die meisten Videos waren aber nicht wirklich gut. Festzuhalten war am Ende, dass eine 2x Barlow für den 80er schon zu viel des Guten ist - 1,5 wäre wohl für beste Bedingungen das Äußerste und das das Bild des 80er doch ungleich dunkler als das des 150er ist. Natürlich kein Wunder, aber in der direkten Gegenüberstellung sehr deutlich. Eine Aufnahme von Kopernikus gefällt mir dennoch sehr gut und deshalb zeige ich sie hier sogar in Farbe. Hier hat der 80er deutlich die Nase vorn. Auch der Blauauszug enthält viel mehr Details als der vom 150er.


    <center>
    AS 80/1200 + 2x Barlow</center>



    Aufgefallen ist mir auch beim visuellen Beobachten, dass die "glatte" Oberfläche des Mondes im 80er auch immer glatt war, während im 150er die Oberfläche immer wieder blickweise körnig wurde und manchmal kleinste Details aufblitzten. Dazu muss aber die Sicht wirklich gut sein, was heute einfach nicht gegeben war.


    Viele Grüße,


    Micha

  • Hallo Micha,


    Deine Bilder im Nachtrag vom 30.12. finde ich persönlich klasse, auch wenn die schärfe nicht ganz erreicht wurde, solche Fotos waren doch noch vor 20 Jahren nur weit aus größeren Teleskopen vorbehalten, da konnte man von diesen Aufnahmen nur träumen.
    Wenn man sieht was heute mit z.b. 6 Zoll machbar ist, frag ich mich was man in weiteren 20 Jahren damit sehen wird:-)


    Viele Grüße
    Andre

  • Hallo Mondfreunde,


    ich hoffe, daß ich mein Mondmosaik hier einstellen darf.
    Gestern abend bin ich mal am Mond hängen geblieben. Ruhige Luft, nur leichtes Gewaber und gestanzte "Löcher" im Mond hat man nicht gerade oft. Ich habe es gestern genossen, binokular am TAL100/1000 bei 250-facher Vergrößerung zu schauen. Kalt war es außerdem, das hielt mich aber nicht ab, mich etwa eine Stunde dem Vergnügen hinzugeben.
    Anschließend dachte ich mir, ich versuche mal ein Mosaik, lang ist's her seit dem letzten Mal. Gedacht und getan. Beim Bearbeiten der Bilder habe ich immer wieder visuell nachgesehen und war erstaunt, selbst kleine Krater im Okular wie auf dem Monitor zu sehen.
    Aufgenommen wurde mit dem TAL100/1000, ASI120MC, Zenitspiegel. 6 Videos ergaben letztendlich das Mosaik. Gestackt wurde mit AutoStakkert und geschärft wurde mit Registax. Leider wurde die große Version nicht frei geschaltet, daher nur die Kleine.



    Gruß, Andreas

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