Dawn: Erster Blick auf eine neue Welt

  • <b>Mehr als 413 Millionen Kilometer entfernt von der wärmenden Sonne, mitten im Asteroidengürtel zwischen den Umlaufbahnen von Mars und Jupiter, zieht ein seltsamer Körper seine Bahnen: Ceres, der größte Asteroid im Sonnensystem. Mit einem Durchmesser von etwa 950 Kilometern und nahezu kugelförmiger Gestalt gleicht er eher einem Planeten als einem Asteroiden. Dennoch ist Ceres anders als Merkur, Venus, Erde und Mars. Unter der Oberfläche des Asteroiden vermuten Forscher eine Schicht aus gefrorenem, vielleicht sogar flüssigem Wasser. Zudem besitzt der Kleinplanet möglicherweise eine Atmosphäre aus Wasserdampf, die aus unterirdischen Reservoirs gespeist wird. Im Frühjahr 2015 kommt die NASA-Raumsonde Dawn an dieser geheimnisvollen Welt an. Bereits jetzt aus einer Entfernung von etwa 1,2 Millionen Kilometern hat das Kamerasystem von Dawn einen Blick auf das entfernte Ziel geworfen. Der Endspurt zum Kleinplaneten Ceres hat begonnen.</b>


    Die Raumsonde Dawn ist kein Neuling im Asteroidengürtel. Nach ihrem Start im September 2007 schwenkte die Raumsonde am 16. Juli 2011 in eine Umlaufbahn um den Asteroiden Vesta ein. Mehr als ein Jahr lang untersuchte Dawn den etwa 530 Kilometer großen Körper und fand eine Welt von bizarrer Schönheit – mit unzähligen Kratern, tiefen Rillen und einem der höchsten Berge im Sonnensystem.


    „Vesta ist eine steinige Welt. Ihr innerer Aufbau ähnelt dem der Erde“, erklärt Asteroidenforscher Andreas Nathues vom Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung (MPS), der das Kamerateam von Dawn leitet. „Für den zweiten Teil der Mission am Kleinplaneten Ceres müssen wir uns nun auf ganz andere Bedingungen einstellen“, fügt er hinzu. Obwohl Vesta und Ceres beide im Asteroidengürtel zuhause sind, unterscheiden sie sich deutlich. Wenn auch viel kleiner, gleicht Vesta den inneren Planeten Merkur, Venus, Erde und Mars. Manche Forscher bezeichnen den Körper sogar als fünften Vertreter dieser Gruppe. Ceres hingegen erinnert eher an die eisigen Monde der äußeren Planeten Jupiter und Saturn: tiefgefroren und wasserhaltig. Messungen mit dem Weltraumteleskop Herschel deuten zudem darauf hin, dass Ceres gelegentlich Wasserdampf ins All spuckt – ähnlich wie der Saturnmond Enceladus, nur in deutlich geringerem Ausmaß.



    Ein Blick auf den Kleinplaneten Ceres, aufgenommen am 1. Dezember 2014 aus einer Entfernung von 1,2 Millionen Kilometern. Ceres ist der helle Fleck in der Mitte des Bildes. Da Ceres deutlich heller ist als die Sterne im Hintergrund, hat das Kamera-Team eine lange Belichtungszeit gewählt, um diese Sterne sichtbar zu machen. Die übertriebene Größe von Ceres, die daraus resultiert, wurde durch Überlagern eines kurzen Schnappschusses des Asteroiden korrigiert. Unten links: Auf diesen Aufnahmen hat Ceres einen Durchmesser von gerade einmal neun Pixeln. BIld: NASA/JPL-Caltech/UCLA/MPS/DLR/IDA


    „Die Mission Dawn wird uns helfen zu verstehen, wie sich solche wasserreichen Asteroiden gebildet haben und wie sie bis heute aktiv sein können“, so Missionsleiter Chris Russell von der University of California in Los Angeles. Das Kamerasystem aus zwei baugleichen Weltraumkameras, das unter Leitung des MPS entwickelt wurde und betrieben wird, spielt dabei eine entscheidende Rolle. Es soll den Kleinplaneten nicht nur nach und nach mit einer Auflösung von bis zu 35 Metern kartieren, sondern auch die Topographie der Oberfläche darstellen sowie die mineralogische Zusammensetzung der Oberfläche ergründen.


    Auf dem ersten aufgelösten Bild von Ceres, das das Kamerasystem am 1. Dezember 2014 aus einer Entfernung von etwa 1,2 Millionen Kilometern aufgenommen hat, misst der Kleinplanet nur neun Pixel im Durchmesser. Das Bild hilft dem Kamerateam, ihr Instrument noch vor der Ankunft am Kleinplaneten im nächsten Jahr zu kalibrieren. Mitte Januar werden die Aufnahmen dann immer deutlicher. „Die schärfsten Bilder, die uns bisher von Ceres vorliegen, wurden vom Weltraumteleskop Hubble aufgenommen“, so Nathues. „Die Auflösung dieser Bilder müssten wir Ende Januar übertreffen. Ab dann betreten wir Neuland.“


    Nach einer kurzen Anflugphase wird Dawn im März nächsten Jahres in eine Umlaufbahn um den Kleinplanten einschwenken. In den folgenden Monaten wird sich der Abstand zwischen Raumsonde und Oberfläche auf nur 400 Kilometern verringern. Mehr als ein Jahr lang soll Dawn den eisigen Wasserspucker beobachten.


    Weitere Infos auf den Seiten des Max-Planck-Instituts für Sonnensystemforschung unter http://www.mps.mpg.de/3867888/…_Blick_auf_eine_neue_Welt

  • Hallo Caro,


    Diese wertvollen Informationen sind eine Bereicherung fuer mein Erstaunen, wofuer ich sehr dankbar bin.


    Neulich haben wir auf der Sternwarte auch ganz viele Sternschnuppen, die durch Meteroiten die auf die Erde herab fallen ausgeloest werden gesehen. Das war ein Anblick der von grenzenloser Schoenheit und Kostbarkeit gepraegt ist.


    Zuvor gab es auch einen Vortrag ueber Kometen, ihre Entstehungen, Umlaufbahnen und Gefahren, was sehr ausschlussreich fuer mich war.


    Der Himmelskoerper der um Jupiter und Mars herum zieht koennte meiner Vorstellung nach durch die starke Gravitation von Sonne (28 G)und Jupiter (9 G) beeinflusst werden, wodurch seine Umlaufbahn bestimmt wird. Natuerlich kann ich nicht sagen ob ich mit dieser Vermutung richtig liege, es ist nur ein Gedanke.


    Auch die wissenschaftlichen Erkenntnisse ueber Ceres und seinen starken Wassergehalt finde ich zum dahin schmelzen. Denn dadurch koennte man vielleicht zusaetzliche
    Lebensmittelrecoursen und Pflanzenanbau ermoeglichen, mit der Vorraussetzung dass die Fotosyntgese gelingt. (Licht in Sauerstoff umwandeln).


    Auch die Groesse von Ceres und die dadurch neu erworbenen astronomieschen Fortschritte empfinde ich als sehr bewundernswert. Durch den zukuenftigen Wassergewinn durch Ceres und all die spannnden Ereignisse die Astronauten spaeter darauf schoepfen koennen empfinde ich in meiner Vorstellungskraft auch als sehr paradiesisch.


    Sonnengegossene Gruesse von Laura[:)]

  • Hallo Caro,
    mir kommt die Auflösung der Kamera an Bord so klein vor. Wenn ich mal rechne, 1,2 Mill km ist etwa 3-fache Mondentfernung. Dann hat Ceres knapp 1000 km Durchmesser, der Mond rund 3500km, also etwa das 3,5- fache. Macht also einen scheinbaren Durchmesser von Ceres, wie der Mond in grob zehnfacher Entfernung von der Erde. Das wären aber immer noch 3 Bogenminuten, also mit bloßem Auge und erst recht mit dem kleinsten Teleobjektiv, als ausgedehntes Objekt sichtbar. Und dann nur 9 Pixel?


    Viele Grüße
    Armin

  • Hallo Armin,


    ob da irgendwo ein Zahlendreher steckt, müßte man mal überprüfen. Die Framing-Kamera auf Dawn hat ein Gesichtsfeld von 5,5 Grad mal 5,5 Grad und 1024 Pixel mal 1024 Pixel. Die Optik hat eine Brennweite von 150mm.


    Viele Grüße
    Caro

  • Ich glaub auch da stimmt was mit der Entfernung nicht, sonst wär das Ding ja schon Übermorgen da, kenne allerdings auch die Bedingungen nicht, vielleicht schleicht sich Dawn auch langsam von hinten ran ?
    Ich freu mich jedenfalls schon wie ein Schnizel auf neue Bilder, soll ja 2 Monate Verzug haben wg Antriebspanne, hoffentlich wird das nicht wieder so ein Schwarzweißklumpen wie Vesta und Tschuri.

  • Ja es wird noch viele Traumerfuellte Bilder der Astronomie geben die denTempel meines Geistes zum Bluehen bringen. So lasse ich mich gespannt schonmal gedanklich in die bereits existierenden Fotos nieder.

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