Campbells Stern (PK64+5.1) - Rückblick

  • Liebe Nebelfreunde!


    Dieser sonderbare, erst 1893 von William Campbell spektroskopisch entdeckte Planetarische Nebel befindet sich etwa 2,5° nördlich von Albireo im Sternbild Schwan. Das Objekt bildet mit phi Cyg und 9 Cyg ein gleichseitiges Dreieck. Es handelt sich dabei um einen rötlichen(!) Nebel um den leicht veränderlichen 10mag-Stern V1966 Cyg.


    Zum Auffinden des PN in dieser sternreichen Region ist eine gute Karte wichtig, zum Beispiel ein Ausdruck von CdC oder GUIDE 9.0.


    Hier ein kleiner Rückblick zweier Beobachtungen des "roten" PN der letzten Wochen (12,5" f/4.8 ohne Filter):


    Im Übersichtsokular bei V=50x erscheint mir das Objekt stellar mit deutlichem Orangeton. Wegen des kleinen Durchmessers des PN von nur 8" vergrößere ich dann so hoch, wie es das Seeing zulässt (meist bis V=300x). Der helle Zentralstern überstrahlt den kleinen Nebel bei direktem Sehen, indirekt jedoch wird der PN sprunghaft größer - ein ähnlicher Effekt wie beim Blinking Planetary NGC 6826, nur schwächer. Eine rötliche Färbung des Nebels kann ich nicht sehen, ebensowenig löst sich der Nebel vom Stern (möglicherweise zu geringe Vergrößerung wegen des begrenzten Seeings, vielleicht auch wegen zu geringer Öffnung?).


    Wie seht ihr das Objekt?


    Grüße, Volker.

    Deep Sky visuell, Mond und Sonne im Weißlicht mit 10" f/5 Dobson auf Selbstbau Birke-Multiplex  :dizzy:

  • Hallo Volker.


    Ich habe auf meinem Seiten eine Beobachtung zu Campbells Wasserstoffstern gefunden.


    Beobachtet habe ich mit 8"/ƒ4 bei einer Vergrößerung von 170x:


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Mit Hilfe einer Megastar ® Karte habe ich den Pn zweifelsfrei identifiziert.
    Ohne Filter unterscheidet sich der Nebel nicht von den umgebenden Sternen.


    Mit dem O III Filter bleibt der Nebel sternförmig und wird nur zusammen mit den Sternen in der Umgebung
    abgeschwächt.
    Mit dem H- &beta; Filter ist der Pn heller als die Sterne in der Umgebung und auch nicht mehr sternförmig,
    sondern leicht flächig.
    Die flächige Form fällt im Vergleich zu den Sternen sofort auf.
    Der Nebel ist ausreichend hell und einfach zu sehen. Strukturen kann ich keine erkennen,
    er ist ein sehr kleines nebliges Bällchen. <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Mit 12"/&fnof;4 Newton habe ich den Nebel noch nicht beobachtet.



    Edit: Korrektur in den HTML Codes.

  • Hallo Gerd!


    Danke für deine Antwort. Nein, der OIII-Filter ist für dieses Objekt ausnahmsweise nicht geeignet, er dunkelt den PN nur ab. Leider habe ich keinen Hbeta, der - wie du auch schreibst - hier die richtige Wahl wäre. Ich habe auch von Beobachtern gelesen, die an diesem Objekt mit einem Orangefilter(!) Erfolge erzielten.


    Grüße, Volker.

    Deep Sky visuell, Mond und Sonne im Weißlicht mit 10" f/5 Dobson auf Selbstbau Birke-Multiplex  :dizzy:

  • Nabend zusammen,


    ha, witzig, dass ausgerechnet jetzt dieses Objekt thematisiert wird, denn jüngst am vergangenen Wochenende hatte ich es selber erstmalig beobachten können. Bei moderater Vergrößerung (200x) zeigte sich im 16er-Dobson ein unscharf wirkender Stern, der von einem engen, rötlich-orangenen Hof umhüllt war. Wirkte wie ein Feuerkranz. Ich war überrascht und gleichermaßen begeistert, dass die Farbe derart stark und intensiv sichtbar war, doch bei 450x verblasste sie wieder; der Hof erschien im "normalen" Grauton. Campbell's Stern war sehr einfach zu identifizieren, doch ergaben sich leichte Unsicherheiten, weil die anderen Feldsterne in der Umgebung, aufgrund des antauenden Fangspiegels, ebenfalls etwas "umnebelt" wirkten... Kein Wunder bei 'ner Luftfeuchte von 100%. Von der Ringstruktur war nichts auszumachen; dazu fehlte mir leider die Vergrößerung.
    Dazu mal noch 'ne taufrische Zeichnung, die erst heute Morgen ihre Vollendung erfuhr:


    Auch wenns unspektakulär ausschaut - Definitiv eins der schönsten Objekte, die ich überhaupt bisher vorm Spiegel hatte!!


    Viele Grüße - Anne

  • Hallo Anne,


    bei mir ließ der Orangeton bei V=150x beim Übergang zum indirekten Sehen nach und verschwand gänzlich bei V=230x. Die für das indirekte Sehen im Auge zuständigen sehr lichtempfindlichen Stäbchen sind ja auch leider kaum farbempfindlich. Die größere Öffnung deines Sechzehners macht sich da stark bemerkbar. Ich werde dieses faszinierende Objekt auf jeden Fall "im Auge" behalten. Sehr saubere Zeichnung von dir!


    Grüße, Volker.

    Deep Sky visuell, Mond und Sonne im Weißlicht mit 10" f/5 Dobson auf Selbstbau Birke-Multiplex  :dizzy:

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