Kepheus in Milchsuppe

(größer: http://img5.fotos-hochladen.ne…lbild5kopieyne49zbofc.jpg)

Cosina 50mm, f/4;
EOS 350Da, 800 ISO;
45 Lights a 149s, 30 Darks/Flats/Flatdarks;
Fitsworks/Photoshop

Ein paar Stunden am frühen 17.09 ohne durchziehende tiefe Wolken, ohne Mond, und der lange aufgeschobene Wunsch mal die Milchstraße im Kepheus abzulichten konnte umgesetzt werden. Der leichte Hochnebel plus Stadtlichtsiff hat den Sensor bei den Testaufnahmen gleich zugesuppt, doch die Euros für den CLS Filter erwiesen sich als gut investiertes Geld. Die riesen Halos um die hellsten Sterne konnte der Astronomik freilich nicht wegzaubern. 2h dauerte die Freude im Zenit, bis die ersten Wolken durchzogen und die Szene langsam in die Lichtglocke der 10 km entfernten Großstand abtauchte und der Mond im Osten guten Morgen sagte.

Jo

Flatdarks werden mit den gleichen Belichtungseinstellungen der Flats gemacht, jedoch ohne Licht, also bei abgedeckter Öffnung.

Deepskystacker wandelt diese in ein Masterflat um, wenn Du sie der Liste hinzufügst. Der Rest geht dann automatisch.

In Fitswork fügst du sie über Datei -> Masterdark /-Flat estellen oder Taste (F6) einer Liste hinzu (wie die Darks und Flats). Fitswork errechnet dann aus den Flats und den Flatdarks ein Masterdark. Dieses muß noch normalisiert werden, indem Du es in Fitswork wie eine Bilddatei öffnest und dann im Menüpunkt mit der Funktion verarbeitest: Bearbeiten -> weitere Funktionen -> Bayer Masterflat normalisieren. Dann diese geöffnete Bilddatei abspeichern. Sie hat dann automatisch den Namen Masterflat_2.fit und muß für den weiteren Stackvorgang (Stapelverarbeitung) gewählt werden.

(==>)Manfred:
Logisch. Die ungefähre Belichtungszeit für die Flats wird zunächst über die Belichtungsmessung gefunden. Die tatsächlich verwendete stellt mann dann manuell anhand dieser automatisch ermittelten so ein, dass letztendlich der Peak im Histogramm sich ca. beim unteren Drittel befindet. Das ist dann fix manuell vorgewählt und wir auch für die Flatdarks so beibehalten.

Flatdarks enthalten nur den Biasanteil und den Dunkelstromanteil der Flats. Ideale Flats sollte diese Anteile nicht haben, da mit den Flats eher die Fehler der Optik korrigert werden. Würde man diese Anteile nicht von den Flats abziehen, kämen später bei der Divison diese Bildfehler in das Resultat.

(Light - Dark) / (Flat - Flatdark) = Endbild

Siehe hier:
http://www.astrotreff.de/topic.asp?TOPIC_ID=167080

Ein paar Milchstraßenfotos von gestern Nacht, bevor alles im Nebel unterging. Die Bedingung war Großstadtrand und leider auch etwas Dunst. Dank CLS-Filter konnte die Lichtverschmutzung auf Kosten der natürlichen Farbe reduziert und der Kontrast angehoben werden.

50mm, F/4, diesmal Einzelbeichtung 300 s, wie das erste Kepheus-Bild ca. 2 h für jede Region.

Visuell in der Zenitregion vielleicht 4, das Milchstraßenband war zu erahnen. Im Sucher waren mit Offenblende 1,8 gerade Deneb und Mirfak zu erkennen. In Horizontnähe konnten sich die Brummer Rigel und Sirius gegen die Dunstglocke durchsetzen.
Ohne Filter wäre nach 1 Minute der Hintergrund einer Aufnahme Gelb/Orange und das H-Alpha überdeckt.

Kein Guiding auf Vixen GP, die Kamera war an der Gegengewichststange mit so einem Klemmbolzen.

Die Aufnahmen entstanden inmitten aus einer Siedlung, die in einem Talkessel liegt heraus, im Mainntal nahe Würzburg. Ich hab mal unsere Wetterbedingungen am Satellitenradar über die Zeit verfolgt und mußte leider feststellen, dass sich genau in der Region auch gerne mal Hochnebel bildet bzw. hält.