Selbstbau eines 10"-Dobson: Frage zur Brennweite

  • Hallo,


    kürzlich habe ich mich dazu entschlossen die 10"-Dobson-Bauanleitung, die schon seit Jahren auf meiner Festplatte schlummert endlich in die Tat umzusetzen. Ein günstiges Spiegelset habe ich zum Glück schnell gefunden und bin die letzten Tage kräftig am Basteln.


    Leider bin ich nun an einem Punkt angelangt, wo ich doch mal um Rat fragen muss um mir hoffentlich unnötige Arbeit zu ersparen.


    Wie schaffe ich es, die Position des Fangspiegels und des OAZ so zu setzen, dass ich nachher auch tatsächlich in den Fokus komme? Sähe leider sch... aus, wenn ich das Loch für den OAZ mehrmals bohren müsste oder wenn ich gar den Tubus zu kurz bauen würde.


    So wie ich es bisher verstehe, muss die Strecke von der Oberfläche des Hauptspiegels bis zur Mitte des Fangspiegels + die Strecke von der Mitte des Fangspiegels bis zum Okular gleich der Brennweite des Hauptspiegels sein.


    Sofern das korrekt ist, ist mein Problem, dass ich nicht weiß wo im OAZ denn genau der Fokus liegen soll. Fährt man ihn einfach bis zur Mitte aus und misst dann an einem bestimmten Punkt (wenn ja, an welchem?)? Hinzu kommt, dass es sich ja um einen 2"-OAZ handeln soll und der Adapter auf 1,25" ja noch etwas nach oben herausragt. Welchen Punkt im OAZ nehme ich denn dann als Bezugspunkt (soll ja für 2" und für 1,25"-Okulare funktionieren)?


    Ich will natürlich gerne mit allen Okularen in den Fokus kommen. Mein bisheriges Teleskop ist auch schon bis auf den Tubus selbst gebaut. Dort hatte ich das Problem, dass ich mit einem neuen Okular plötzlich nicht mehr in den Fokus kam. Das konnte ich damals lösen indem ich einen Teil vom OAZ abgefeilt habe... so was soll beim Neubau wenn möglich nicht vorkommen.


    Mich würde auch interessieren, wie ihr das praktisch beim Teleskopbau macht. Macht ihr erst einen Testaufbau mit den Spiegeln, um die genauen Maße zu ermitteln? Oder baut ihr einfach drauf los und es passt, wenn ihr euch nicht verrechnet habt? Bei dem Thema stellt sich natürlich auch die Frage, ob die Herstellerangabe zur Brennweite überhaupt genau genug ist oder ob man diese vorab nochmal testen sollte (wenn ja: wie macht man das am besten?)?


    So, ich hoffe ich habe mich mit meine Fragen verständlich ausgedrückt. Wenn nicht sagt bescheid, ich kann ggf. auch ein Zeichnung machen.


    Viele Grüße,


    Alf

  • Hallo Alf,
    eine wichtige Überlegung ist noch, ob Du den Dobson auch Fotografie (z.B. mit SLR den Mond ablichten) in Erwägung ziehst. Dann wählst Du den Brennpunkt in 55mm Abstand von der niedrigsten OAZ Position, was für alle Okulare (egal ob 2" oder 1 1/4") mit Sicherheit genug Fokusreserven bietet. Das hängt aber auch von der Größe des Fangspiegels und dem verwendeten OAZ ab, ob man dann überhaupt noch genügend Ausleuchtung bekommt. Wie von Hans-Jürgen geschrieben, hilft da das benannte Programm, sofern man die Parameter der optischen und mechanischen Komponenten und die spätere Nutzungsart weiss.
    Viele Grüße und Erfolg
    Bernd

  • Hallo Hans-Jürgen,


    vielen Dank für die schnelle Antwort. In meiner Bauanleitung war das Programm "Newt25" empfohlen, dort wurde nach einigen Angaben zum Spiegel gefragt, die ich nicht hatte. Das Programm hat mir dann einen Abstand Fangspiegel zum Hauptspiegel von 1290 mm bei einer Brennweite von 1250 mm ausgespuckt. Ich vermute das wäre schief gegangen, oder sehe ich das falsch? Also wollte ich es lieber selbst berechnen und verstehen (ist meines erachtens bei einem Newton auch nicht schwer, oder?).


    "MyNewton" habe ich nun auch ausprobiert. Dort erscheint alles plausibel und ich hatte auch alle Angaben zum Spiegel. Allerdings wird dort nach OAZ-Höhe und OAZ-Extra-Höhe gefragt ... wie man diese ermittelt war im wesentlichen meine ursprüngliche Frage.


    Viele Grüße,


    Alf

  • OAZ Höhe kann man sich entweder durch Messen (sofern man das Teil schon hat) oder durch Recherche auf einschlägigen Händlerseiten ermitteln. Leider stehen da nicht immer alle Daten. Eventuell muss noch die Wanddicke des Tubus berücksichtigt werden.
    Viele Grüße
    Bernd

  • OAZ-Höhe, ist die Bauhöhe im eingefahrenen Zustand.
    Extra-Höhe vermutlich die Reserve für den Fokus, die meiner Meinung nach 10 mm nicht unterschreiten sollte, da einige Okulare einen sog. neg. Bezugspunkt haben, dass heißt, der Fokus liegt im Okular (hinterm Anschlag).


    Schau dazu auch in meine Okulardatenbank (unten verlinkt).

  • Hi Alf
    ich habe den Fokus bei meinen Bauten immer rund 2,5 cm über den OAZ (voll eingefahren) gelegt und kam mit allen Okularen gut klar. Verlängerung etc. war nie nötig und fokuskritische Speerswaler haben auch funktioniert.
    Maße oben: Den Hut mußt Du größer als den HS bauen. 10 -15% müßten reichen.
    Daraus ergibt sich dann auch der Weg den Du oben brauchst. Hut bis FS-Mitte zzgl Hutdicke und OAZ-Bauhöhe plus 2,5cm Fokuslage.
    AUs dem Ergebnis ergibt sich dann , wenn man es von der Brennweite abzieht, die Höhe der FS-Mitte über dem HS.
    CS

  • Hallo,


    vielen Dank für die vielen Antworten, alles sehr nützliche Infos. Aber ich sehe für meine ursprüngliche Frage brauche ich eine Skizze. Die meisten OAZe sind so aufgebaut:



    ... nehme ich nun a), b) oder c) bei voll ein/aus-gefahrenem OAZ als Basis für die Berechnung?


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"> Den Hut mußt Du größer als den HS bauen. 10 -15% müßten reichen. <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Ich baue einen Volltubus, muss dieser auch 10-15% größer sein? Eigentlich wollte ich die Spiegelhalterung, die glücklicherweise beim Spiegel dabei war, verwenden. Sie hat um den Spiegel noch ca. 2 cm "Rand", dann käme der Tubus. Diesen würde ich durch meine Tubuskonstruktion allerdings noch etwas verringern (der Strahlengang zum Spiegel ist aber nicht beeinträchtigt). Oder würdet ihr dann den Tubus entsprechend größer machen, dann müsste ich allerdings auch die Spiegelhalterung selbst bauen.


    Gruß,


    Alf

  • Alf,
    inkl. aller Bauteile, so, dass du mit einem kleinen Okular in den Fokus kommst. Das gleiche für 2"-Okulare getrennt rechnen, den kritischen Wert aus beiden aussuchen und nehmen.


    Reduzieradapter gibt es unterschiedliche, flach und hoch bauend. Schau dich um.


    Gruß

  • Hi Alf,


    10" wären 250mm Spiegeldurchmesser- der Tubus sollte dann einen freien Innendurchmesser so um 300mm haben, etwas mehr wäre besser bezüglich Tubusseeing. Bei einem engen Tubus bewegt sich aufsteigende Luft im Tubus im Strahlengang und das stört.


    Zum OAZ- einfach komplett einfahren, 1,25" Adapter einstecken und dann die gesamte Aufbauhöhe messen. Das wäre dann die OAZ-Höhe. Dazu kommt dann die Extrahöhe von min. 10mm oder wie auch vorgeschlagen 25mm. Den Verstellweg des OAZ mit betrachten- liegt er bei 50mm oder nur bei 30mm? Fokuslage auf halber Auszuglänge sollte eigentlich Fall passend sein, wobei du den Hinweis von Kalle beachten solltest.


    Deine Zeichnung irritiert mich ein wenig- 2" Adapter und 1,25" Adapter? Typisch sitzt doch der 2" Einsteckplatz direkt am bewegten Innenrohr, nur der Adpater für 1,25" wird zusätzlich eingesteckt. Außer bei Skywatcher, da muss man ja den 2" abschrauben um dann dann 1,25" aufzuschrauben.


    Gruß
    Stefan

  • Hallo Stefan,


    vielen Dank, du hast natürlich recht. Das kommt davon, dass ich bisher noch nie so einen OAZ in der Hand hatte, sondern immer nur Bilder gesehen habe. Ok, ich habe zwar schon einige Male bei Anderen durch 2" Okulare geschaut. Aber mit den 2"-Adaptern habe ich noch nicht hantiert und auch nie darauf geachtet wie das aufgebaut ist. Aber da ist es ja gut, dass ich nachgefragt habe und jetzt etwas klüger bin. Ich denke ich habe nun verstanden, wie ich das Teil zusammen bauen muss.


    Mit dem Tubus hast du mich auch überzeugt. Ich werde ihn vom Durchmesser her nun etwas größer dimensionieren, was zum Glück noch möglich ist. Eine Möglichkeit die vorhandene Spiegelhalterung zu modifizieren ist mir auch schon eingefallen.


    Jetzt bin ich natürlich gespannt ob am Ende alles funktioniert. Da ich wie ihr seht was große Teleskope betrifft noch ziemlich unerfahren bin (bisher habe ich nur kleinere Geräte) ist das ganze natürlich ein kleines Abenteuer.


    Viele Grüße,


    Alf

  • Moin Alf,
    unabhängig vom Design gibt es diverse Unsicherheitsfaktoren im Rahmen der Umsetzung, die dazu führen, dass Designvorgaben m.E. bestenfalls auf +/- 5mm erreicht werden.


    Längen und Längenmessung:
    Zollstöcke haben nur eine begrenzte Genauigkeit, können über ihre 2m Länge schon mal 1mm voneinander abweichen.
    Brennweite HS: Wie genau kennst du diese Brennweite? Wird konstruktiv die Pfeiltiefe des HS berücksichtigt. (Brennweite ist aus der Spiegelmitte definiert, Tubusmaße misst man idR. via Spiegelrückseite bzw. Spiegelrand)


    Justage:
    Die Lage des HS in seiner Zelle kann schnell +/- 5 mm variieren.
    Je nachdem, ob man den sog. Offset des FS umsetzt oder nicht, kann der opt. Weg vom HS zum Okular um deren Wert variieren. Bei 10" f/5 können das +/- 5 mm ausmachen.


    Nimmst du den Worst Case, kann Dein Fokus allein wegen dieser Angaben um +/- 10 mm vom theoretischen Wert abweichen. Ein Katastrophe, wenn da was zu knapp kalkuliert ist. Von Ungenauigkeiten beim 'Bau' ist noch gar keine Rede.


    Gruß

  • Hallo Alf


    ich empfehle die Anleitung auf Stellafane.org. Build a Dobsonian Telescope. Die gehen da wirklich Schritt für Schritt vor, das ist sehr hilfreich für den Anfang! Siehe z.B. Designing Your Telescope. Die nutzen das Online-Design-Programm Newt for the Web. Da speziell ist die Hilfe sehr aufschlussreich, einfach mal durchlesen! Auch gibt es dort fertig zu ladende Referenz-Newtonentwürfe. Schwerwiegende Fehler werden von der App als rote Warnhinweise angezeigt. Insgesamt sehr schön gemacht! Insgesamt ist die Stellefane.org-Fundgrube sowieso sehr schön gemacht.




    Beste Grüße,
    Christian

  • Hallo Kalle,


    mensch, du kannst einem ja Mut machen... aber ich werds jetzt schon zu Ende bringen. Ganz unerfahren bin ich im Basteln zum Glück ja nicht und denke schon dass ich es auf sagen wir mal mindestens +-5mm hinbekommen könnte. Durch den größeren Tubus-Durchmesser wird es möglich sein im Notfall den Hauspiegel etwas nach vorne oder Hinten zu versetzen, auch noch so ein Notnagel ...


    Christian, danke für die Links, ich werd sie bei Gelegenheit mal genauer durchlesen. Aber für dieses Teleskop werde ich mit der Bauanleitung die ich habe weitermachen. Nur die Sache mit der Brennweite / OAZ war dort mit Verweis auf das Programm "Newt25" nicht genau erklärt. Mit dem kam ich ja nicht zurecht und deswegen hatte ich hier gefragt.


    Gruß,


    Alf

  • Hallo,


    ich habe gerade hier im Forum quasi DIE Antwort auf meine Frage zur Fokallage bei Okularen entdeckt: die Okulardatenbank von Kalle (http://www.astrotreff.de/topic…HIVE=true&TOPIC_ID=102158). Wenn ich laut der dortigen Liste -21 mm bis +18 mm mit dem OAZ abdecken kann (also dass er sich noch entsprechend ein- und ausfahren lässt) müsste ich ja mit allen aufgeführten Okularen - und das sind ja schon einige - in den Fokus kommen. Wobei die negativen Werte problematischer sind. Hinten noch eine Verlängerung auf den OAZ aufzustecken müsste ja immer gehen (bei zu großem positiven Wert).


    Nun würde ich natürlich gerne die Fokallage der Okulare die ich bereits besitze kennen. Leider ist aber keins meiner Okulare in der Liste und ich habe somit keine Referenz anhand derer ich die anderen (zumindest grob) ausmessen könnte. Und den genauen Fokuspunkt meiner bisherigen Teleskope relativ zum OAZ kenne ich leider nicht. Weiß jemand eine einfache Möglichkeit diesen zu bestimmen, oder hat jemand die Daten zur Fokallage für eins meiner Okulare? Dann könnte ich die anderen gerne (wie gesagt grob) ausmessen und die Werte zur Verfügung stellen.


    Ich besitze folgende Okulare:
    - Baader Classic Ortho 6mm
    - TS Planetary 9mm
    - TS Planetary 15mm
    - GSO SuperView 20mm
    - Silver Plössl 25mm
    - TS Super Plössl 40mm


    Außerdem habe ich die fehlerhafte Abbildung von oben nochmal korrigiert. Für mich zum Verständnis, und vielleicht liest ja auch noch jemand mit, für den die korrekte Abbildung eine Hilfe ist.



    Gruß,


    Alf


    edit: Bezeichnung des 20mm Okulars korrigiert. Ist von GSO und nicht von TS.

  • Hi Alf,


    willst du einen Skywatcher-OAZ verbauen? Alle anderen sind nämlich nicht so aufgebaut. Üblich endet einfach der verstellbare OAZ-Teil mit der Einstecköffnung für 2". Der 1,25" Adapter wird da eingesteckt und baut typisch so um 10mm auf. Es gbit auch Lösungen bei denen der Adapter so gut wie bündig im 2" Rohr versenkt werden kann.


    Zu der Liste von Kalle. Die -22mm gelten bei den beiden Ethos nur für 1,25" Hülse. Man kann diese beiden Okulare aber auch als 2" einstecken- dann liegt der Fokus bei 6,9mm. Einziges Okular, das häufig wirklich Probleme macht, ist das 13,4mm Speers. Und das Speers Zoom ist auch recht selten da nur noch gebraucht zu bekommen. Und die kann man ja vermeiden.


    Gruß
    Stefan

  • Hallo Stefan,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"> willst du einen Skywatcher-OAZ verbauen? Alle anderen sind nämlich nicht so aufgebaut. Üblich endet einfach der verstellbare OAZ-Teil mit der Einstecköffnung für 2". Der 1,25" Adapter wird da eingesteckt und baut typisch so um 10mm auf. Es gibt auch Lösungen bei denen der Adapter so gut wie bündig im 2" Rohr versenkt werden kann.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Ja, ich habe zum Glück über die Anzeige hier im Forum einen gebrauchten Skywatcher OAZ gefunden. Der Verkäufer hat sogar hier mitgelesen und mich netterweise auch auf meinen Fehler hingewiesen. Deswegen habe ich bei meiner neuen Skizze ja drunter geschrieben, dass es nur für Skywatcher OAZe gilt.


    Bzgl. der Fokuslage hatte ich bei meinem bisherigen Teleskop Probleme mit dem GSO SuperView 20mm und dem TS Super Plössl 40mm, weil diese für meinen bisherigen 1,25" OAZ nach der Definition von Kalle zu negativ war. Allerdings hatte ich diesen OAZ selbst an mein Tasco 114/900mm Newton dran gebaut, vorher war da ein 0.96" OAZ dran. Ich konnte das Problem lösen, indem ich vom OAZ ein Stück abgeschmirgelt habe, so dass er sich nun tiefer einfahren lässt. Bei meinem neuen Teleskop soll das natürlich nicht mehr passieren. Daher wüsste ich natürlich gerne, wie "negativ" die Fokuslage bei diesen Okularen tatsächlich ist (ich habe sonst ja keinen Vergleich). Wenn du allerdings sagst die -22mm seien schon extrem, werden meine Okulare wohl eher nicht noch extremer sein. Vielleicht nehme ich daher -22mm als Grenze. Das passt sogar fast bis +18mm, der neue OAZ hat einen Bereich von 38mm. Hinten 2mm würden mich aber nicht stören, man muss das Okular ja nicht bis zum Anschlag reinschieben.


    ... plus meine Ungenauigkeiten beim Bau ^^, aber das wird sich erst zeigen, wenn das Teleskop fertig ist. Vermutlich muss ich dann sowieso noch basteln bis alles läuft. Die Sache mit der Fokuslage ist bei weitem nicht die einzige Unsicherheit. Aber das macht die Sache ja gerade interessant/spannend und bisher habe ich noch für die meisten Probleme Lösungen gefunden.


    Die Rockerbox ist übrigens schon fast fertig, muss nur noch lackiert und mit Gleitlagern versehen werden. Auch hier ein Problem: es gibt kein Original ebony Star mehr in der Größe die ich brauche. Na ja, entweder auf Ersatzmaterial ausweichen oder stückeln. Vermutlich probier ich erst mal letzteres.


    Gruß,


    Alf

  • Hallo,


    jetzt wo ich den Thread schonmal offen habe hätte ich gleich noch eine kleine Frage: lieber drei oder vier Streben für die Befestigung des Fangspiegels? Bisher sehe ich folgende Vor-/Nachteile:


    3 Streben:
    + weniger Abschattung
    - 6 Spikes


    4 Streben:
    + nur 4 Spikes
    + etwas stabiler?
    - mehr Abschattung


    Gibts noch weitere Punkte zu bedenken, oder ist es wirklich reine Geschmackssache? Bei kommerziellen Systemen findet man ja beide Varianten. Ich hatte bisher immer drei Streben und die vielen Spikes stören bei der Planetenbeobachtung schon. Ich habe auf Fotos auch schon andere Varianten (Bögen, etc.) gesehen, bei denen man wohl keine Spikes sehen soll. Allerdings scheinen mir die fürs Erste schwer umsetzbar. Es soll dann ja auch justierbar sein...


    Gruß,


    Alf

  • Hallo Alf,


    ich denk mal die Variante mit den vier Streben ist sowohl stabiler als auch leichter zu realisieren. Du würdest damit jedenfalls nichts falsch machen.


    Was mich jetzt aber interessiert, wie kommst Du bei drei Streben auf sechs Spikes, hingegen bei vier Streben auf vier Spikes?


    Gruß
    Kay

  • Hallo Kay,


    das mit den Spikes ist ganz einfach. Jede Strebe erzeugt einen Spike und zwar ist dieser auf beiden Seiten des Sterns zu sehen.


    Bei 4 Streben liegen sich jeweils 2 gegenüber und damit überdecken sich diese beidseitig sichtbaren Spikes gegenseitig- vorausgesetzt die Streben liegen parallel zueinander.


    Bei 3 Streben werden 3x beidseitig Spikes erzeugt- da diese Paare aber 120° zueinander versetzt liegen überdecken sie sich nicht- und damit sind ingesamt 6 Spikes sichtbar.


    Gruß
    Stefan

  • Hallo Kay,


    dann werde ich wohl 4 Streben nehmen. 4 Streben sind auch bei den kommerziellen Geräten häufiger anzutreffen, ich hab nochmal geschaut. Warum genau es bei drei Streben zu sechs Spikes kommt muss dir ein Optik-Experte erklären. Die Spikes gehen eben immer durchs ganze Bild, auch wenn die Strebe nur in eine Richtung schaut. Dass es so ist kann ich aus meiner Erfahrung bestätigen. Besonders schlimm ist es mir dieses Jahr bei Mars aufgefallen. Klar, man kann sich dran gewöhnen, aber schön ist es nicht.


    Gruß,


    Alf

  • Hallo Stefan,


    danke für die Erklärung. Das ist mir bislang nie aufgefallen weil immer vier Streben verwendet und ich den Grund für die Entstehung der Spikes falsch gedeutet hab.


    Gleichwohl heißt das aber auch dass man bei einer exzentrischen Anordnung dann aufpassen muss nicht bei acht Spikes zu enden. Das muss ich mir nächster Gelegenheit am Stern genauer ansehen. Baue ich doch selber grade wieder an einer Spinne.


    Hallo Alf,


    siehe oben, Stefan hat's erklärt.



    Gruß
    Kay

  • Hallo,


    hat jemand von euch Erfahrung, wie man Ebony Star einzeln gut und sauber schneiden kann? Wie ich bereits oben geschrieben habe muss ich leider beim Gleitlager stückeln, da es kein Ebony Star in der von mir benötigten Größe mehr gibt. Dazu bräuchte ich jetzt möglichst saubere, glatte Schnittkanten. Mit dem Cuttermesser hab ichs nicht sauber hinbekommen, da franst es aus. Zur Not probier ichs mal direkt mit der Stichsäge, aber eine einfachere Lösung wäre mir lieber.


    Gruß,


    Alf

  • Hi Alf,


    fräsen oder Stichsäge mit feinem Metallblatt nehmen. An meinen Höhenrädern habe ich fertige schmale Streifen von ICS aufgeklebt. Die waren aber etwas breiter, also nach aufkleben grob mit Feile und dann fein mit Sandpapier passend gemacht.


    Cuttermesser- mit Lineal (falls ein ein gerader Schnitt sein soll) mehrfach längs schneiden, dann gegebenenfalls an einer Kante angelegt abbrechen und mit Sandpapier glätten.


    Gruß
    Stefan

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