Bericht Spacewalk Telescopes 16" Reisedobson

  • Hallo zusammen,


    da ich nicht die Möglichkeit habe, das Teleskop auf dem Grundstück an einer festen Position aufgebaut zu lassen, bin ich jedes Mal gezwungen, alles aus dem Haus zu schleppen, aufzubauen, die Stromversorgung zu verlegen und dann die Montierung neu einzunorden. Immer öfter habe ich festgestellt, dass mich nicht nur Wetter, Arbeit und familiäre Verpflichtungen von der Nutzung abhalten, sondern auch dieser "administrative" Aufwand, bevor es losgehen kann. Daraus ist die Idee entstanden, einen Reisedobson zu kaufen, der diese Vorarbeiten einschränkt, leicht im PKW transportabel ist (ich meine vor allem das Gewicht, weniger die Größe) und dabei ohne Stromversorgung an jedem günstigen Punkt schnell aufgebaut und genutzt werden kann und - nicht zu verachten! - platzsparend gelagert werden kann. Gleichzeitig ergab sich so natürlich auch die Gelegenheit, sich öffnungstechnisch ein wenig weiterzuentwickeln, so einen Dobson kauft man sich ja schließlich nicht alle paar Jahre neu.


    Nach vielen Recherchen musste ich feststellen, dass es kaum ausführliche Berichte oder Tests der verfügbaren Geräte von den einschlägigen "professionellen Selbstbauern" gibt. Entsprechende Suchanfragen mit Linkverweisen findet man ja auch hier im Forum, ich will jetzt nicht die Liste nochmal wiederholen. Nach Abwägung vieler für und wider, haben mich die augenscheinliche Verarbeitung, die Gewichtsangaben sowie die flexiblen Möglichkeiten eine individuellen Konfiguration bei den Teleskopen von Spacewalk Telescopes überzeugt und ich bestellte nach Beratung und Abstimmung der individuellen Bedürfnisse einen 16" Infinity Dobson mit GSO Spiegeln, Streulichtsocke, höherwertigem OAZ und digitalen Teilkreisen (BDSC).


    Disclaimer: Mit diesem Bericht will ich meine persönlichen Erfahrungen und subjektiven Eindrücke an Nutzer weitergeben, die vor einer ähnlichen Entscheidung stehen und sich informieren wollen. Ich habe nichts mit dem Anbieter zu tun und erhalte auch keinerlei Vorteile [:-)]


    Beratung:


    Auf Anfrage per eMail erhielt ich innerhalb von 24h eine freundliche und informative Antwort auf offene Fragen, die ich anhand der Beschreibung auf der Hompepage noch nicht klären konnte. Auch die Frage nach der Möglichkeit einer Fokusverlagerung wurde kompetent beantwortet und eine Modifikation des "Modells von der Stange" bei Bestellung auf die gewünschten Werte angeboten. Mag sein, dass sich ein gewöhnlicher Astrohändler diese Zeit nicht nehmen kann oder will, ich fand das jedoch sehr sympathisch und so bestellte ich meinen Dobson.


    Lieferzeit:


    Der Anbieter verlangt eine Anzahlung als Vorkasse, hierfür erhält man zunächst eine Teilrechnung. Natürlich gibt es sichereres, als einem privathaftenden Kleinunternehmer 4-stellige Summen per Vorkasse zu überweisen, aber ehrlicherweise muss man akzeptieren, dass derartige Einzelanfertigungen kaum anders machbar sind und deshalb alle anderen Anbieter in ähnlicher Weise verfahren. Es ist eben kein Karton aus dem Regal, der bei Nichtabnahme an den nächsten Kunden verkauft werden kann.


    Auf die voraussichtliche Produktionszeit wurde im Rahmen der Auftragsabsprache nochmals hingewiesen. Kurz vor diesem Zeitraum wurde nochmals per eMail ohne Nachfrage über den aktuellen Stand informiert und der Lieferzeitraum konkretisiert.


    Nur wenige Tage nach dem angekündigten Termin standen die Kartons bei mir. Einziger kleiner Haken: Versandt wird per DPD, damit ist man gezwungen, am Liefertag zuhause zu sein, da es keine andere Abholmöglichkeit gibt - und den Nachbarn will man diese Lieferung bei aller Freundschaft wirklich nicht aufhalsen. Praktisch ist, dass man online den Standort des Lieferfahrzeugs einsehen kann, dadurch konnte ich einfach die Mittagspause verlängern und musste nicht einen ganzen Tag Urlaub nehmen. [:)]


    Lieferung:


    Da standen sie, 5 Pakete, eines größer als das andere. Mein erster Eindruck: wow, ein kompaktes Reiseteleskop hatte ich mir irgendwie ... kleiner vorgestellt. Auch dem Paketboten hat man angesehen, dass er am liebsten mit ausgepackt hätte.


    Der Spiegel kommt in der originalen Box von GSO und ist entsprechend transportsicher verpackt. Auch alle anderen Teile sind mehrfach eingeschlagen, gepolstert und in Styroporkügelchen gelagert, dass es einem Umweltaktivisten wohl die Schamesröte ins Gesicht steigen lassen würde. Macht aber nichts, ich brauche immer wieder mal Füllstoff für Pakete und sammel die in gelben Säcken. Ergebnis der aufwendigen Verpackung: alles heil angekommen, nicht eine der Metallstangen hat auch nur einen Kratzer von der Nachbarstange abgekommen. Lediglich ein paar Schrauben waren so gut in der geknüllten Pappolsterung versteckt, dass ich nach Feststellung von fehlenden Teilen 4 davon wieder aus der Papiertonne holen musste. Ende gut, alles gut, alle Teile wieder da!


    Aufbau:


    Den Paketen liegt eine Aufbauanleitung bei, wie sie auch online abrufbar ist. Für den ersten Aufbau nimmt man sich ohnehin viel Zeit und mach das idealerweise in der hellen Wohnung. Die Anleitung ist ok, an manchen Stellen wären ein paar detaillierte Bilder der zu montierenden Teile gut gewesen. Ein paar Schrauben sind sehr knapp bemessen und greifen kaum in das zugehörige Gewinde. Insbesondere die Befestigung des vorderen Stangenpaars hat mich so manches Mal fluchen lassen. Letztendlich war ich froh, dass ich im Wohnzimmer stehe und nicht auf einem dunklen Feld. Die Brettchen des Hutes und die Montagestellen am Hut sind durchnummeriert, so dass diese immer an der selben Stelle sitzen. Wie man es gelernt hat, hält man sich natürlich penibel an die Aufbauanleitung - und stellt dann am Ende fest, dass nirgends stand, dass man die Spiegelbox nach der Montage der Höhenräder auf die Rockerbox stellen soll. Also wuchtet man das ganze fertige Teleskop am Ende drauf. Einmal tief Luft geholt und um die Erkenntnis reicher, dass diese prägende Erfahrung auf jeden Fall im Kopf gespeichert bleibt. Einen Nachteil stellte ich hierbei fest: Der Deckel der Spiegelbox schließt bündig mit der Box ab, allerdings werden die Halterungen der Stangen innen an der Box befestigt. Das führt dazu, dass der Deckel nicht mehr passt, sobald die Stangen montiert sind. Das ist natürlich insofern problematisch, dass der Spiegel ungeschützt ist, wenn man das fertige Teleskop zum Auskühlen rausstellt oder auch mal eine Beobachtungspause einlegen will. Die Abdeckung der Streulichtsocke hat zwar entsprechende Aussparungen, allerdings ist an dieser ja die Socke befestigt, die dann entweder am Hut befestigt werden muss (womit der Spiegel zu weiten Teilen wieder offen liegt) oder lose über die Querstreben gelegt wird und damit die Gefahr besteht, mit dieser den Spiegel zu berühren. Also am nächsten Tag in den Baumarkt und eine Multiplexplatte für 3€ besorgt, die ich dann mit passenden Aussparungen versehen und als Deckel nutzen kann.


    Ohne die Zeit zu messen, stand das Teleskop dann fertig vor mir. In ganzer Pracht, so ein 16" ist doch ein ordentliches Kaliber.


    Erster Eindruck nach dem Aufbau:


    Die Qualität der Teile und die Ausführung der Arbeiten ist ohne jede Beanstandung. Die Multiplexplatten haben den optimalen Kompromiss aus Festigkeit und Gewicht. Gleiches gilt für die Alurohre, die mehr als ausreichende Festigkeit haben. Die festen und lösbaren Schraubverbindungen sind sauber gearbeitet. Alle Holzteile sind penibel geschliffen, an keiner Stelle fanden sich scharfe Grate oder Splitter. Alle gebohrten Löcher sind angesenkt. Die beigefügten Schrauben und Stecksysteme sind so ausgeführt, dass eine Montage im Dunklen mit ein klein wenig Routine problemlos funktioniert. Der fertige Gitterrohrtubus ist absolut stabil und verwindungssteif. Alle relevanten Teile innerhalb des Hutes sind von innen schwarz ausgekleidet oder lackiert - selbst die nach innen durch die Muttern stehenden Schraubenspitzen. Die durchgeführte Justage war nach kurzer Eingewöhnung problemlos. Da ich das Teleskop wieder komplett zerlegte, kann ich bislang keine Aussage über die Justagefestigkeit treffen.Die Stromversorgung für Fangspiegelheizung und BDSC ist intelligent gelöst und lässt sich platzsparend in der Rockerbox verstauen bzw. bei Nichtgebrauch abstecken. Die Verstellung des Teleskops ist in beiden Achsen so leichtgängig wie nötig und gleichzeitig stabil. Schwerere Okulare (ES 9mm 100°) werden mit deutlicher Reserve sicher gehalten, bei ganz leichten Okulare (TS Goldkante) und tiefer Neigung neigt das Teleskop zum Driften (geschuldet dem wunschgemäß verkürzten Tubus und dem schweren Spiegel, siehe unten). Der Fokus liegt sehr weit außen, für die gewöhnlichen Okulare benötigte ich 2 Verlängerungen (35 + 50mm) sowie ca. 30mm Fokussierweg des OAZ. Das war schon fast zu viel des Guten.


    Die Streulichtsocke ist prima gelöst und absolut dicht, sitzt auch straff im Tubus und hängt nicht in den Strahlengang. Großes Manko ist hier jedoch die Montage der Grundplatte, da diese an der Spiegelbox verschraubt wird und diese Schrauben im Innern der Socke liegen! Das heißt mit einer Hand die Socke halten, damit diese nicht auf dem Spiegel aufliegt, mit der anderen Hand durch die Socke durchgreifen und blind 4 Rändelmuttern auf die Gewindestangen schrauben - ohne diese aus der Hand zu verlieren, denn dann landen sie zu 100% auf dem Spiegel...


    Etwas überrascht war ich, wieviele Teile bei Zerlegung in den Transportmodus noch einzeln herumliegen. In die Spiegelbox passen nur die Hutringe. Die Bretter des Hutes, OAZ, Fangspiegel (!), Streulichtblende, Höhenräder, Stangen und ein Stapel Sterngriffschrauben sind gesondert unterzubringen, was allerdings bis auf den Fangspiegel kein Problem ist.


    Prinzipiell habe ich nach einiger Suche folgende Varianten ausgewählt:


    1. die Stangen passen wunderbar in eine Kitehülle, in der normalerweise Lenkdrachen lagern. Prinzipiell gehen auch sonstige Stangentaschen z.B. von Zelten, die sind aber praktisch immer zu kurz oder viel zu lang.


    2. Im Musikhandel gibt es Keyboardtaschen. Die sind gepolstert und haben aufgenähte Taschen. Eine solche habe ich mir gekauft (30€) und bringe dort innen die Stangen und die Höhenräder und außen den ganzen Kleinkram wie die Brettchen, OAZ und die Schrauben unter. Die Tasche ist wie ein Rucksack tragbar und hängt zur Lagerung an der Wand. Offen ist die geschützte Lagerung des Fangspiegels.


    3. Insbesondere um den Fangspiegel zu schonen, spiele ich mit dem Gedanken, den Hut komplett zu lassen. Erspart am Ende auch Justierarbeit. Ebenfalls im Musikhandel bin ich auf Hüllen für Trommeln gestoßen. Die gut gepolstert sind und genau die Form des Hutes haben. Leider sind fast alle davon zu hoch, nach langer Suche habe ich jedoch einen passenden Anbieter gefunden (22" x 10").


    4. Für den schnellen Schutz zwischendurch habe ich mir eine Hülle für Stapelstühle besorgt. Für 9€ wird die ein wenig eingekürzt und hat die perfekten Maße für das Teleskop im Transportmodus 2.


    Weitere Ideen sind gerne willkommen!


    Nach dem Kauf:


    Einige Tage nach dem Kauf erkundigte sich der Verkäufer nach dem Zustand und Gefallen. Dass die beiden Batterieboxen für die Heizung und BDSC vergessen wurden einzupacken, stellte er selbst fest und schickte diese umgehend nach. Auf die kurzen Schrauben angesprochen verschickte er ebenfalls nach wenigen Tagen kostenfrei eine andere Variante, die nun noch stabiler ist und sich einfacher blind montieren lässt. In den Gesprächen auf die Driftneigung und den weit außen liegenden Fokus angesprochen, bot er sofort an, veränderte Stangenhalterungen im Tausch zu liefern, die den Tubus wieder etwas verlängern. Diese trafen ebenfalls nach einigen Tagen ein, der Austausch gestaltet sich nun aber doch schwieriger als gedacht, da die Halter offensichtlich auch geklebt sind. Ich bleibe hierzu am Ball und setze später einen Nachtrag rein. Ohne Lobhudelei muss ich wirklich sagen, das ist nicht zu toppen. Mehr Service, als man im Entferntesten als Kunde verlangen könnte.


    Zwischenstand/Verbesserungsideen:


    Wirklich handfeste Kritikpunkte sind beim besten Willen nicht auszumachen. Wie man so schön sagt, jeder Dobson hat seine Baustelle und persönliche Vorlieben des Eigentümers. Ein paar Kleinigkeiten:


    1. Der ganze Dobson ruht auf 3 Füßen aus je einer mittelgroßen Hutmutter. Wie lange diese die Belastungen des Alltags aushalten, vermag ich nicht zu sagen. Vor allem aber ruht das gesamte Gewicht auf diesen wenigen mm². Möglicherweise wären hier größere oder sogar austauschbare Füße verschiedener Härten ein Sprung nach vorne. Zum Schutz meines Holzfußbodens steht meiner jedenfalls auf eine dünnen Sperrholzplatte und hat dort ordentliche Eindrücke hinterlassen.


    2. Die Spiegelabdeckung passt wie beschrieben nicht mehr bei montierten Stangen. Hier wäre es sicher ein leichtes, einen passenden Deckel für wenig Geld als Zubehör anzubieten. Ich bin mir fast sicher, er macht das auch auf Nachfrage, ich habe mich erstmal selbst gekümmert.


    3. Wie beschrieben ist die Befestigung der Streulichtsocke nicht ideal gelöst. Ich würde fast wetten, dass irgendwann eine der Muttern auf dem Hauptspiegel landet weil man abrutscht.


    4. Die Hutblenden vermag beim Qualitätsanspruch des restlichen Werks nicht so richtig mithalten. Sieht ein wenig aus wie eine ausgeschnittene Isomatte, mit einigen Flecken von Kleberresten etc. und auch die aufgeklebten Klettstücke versprechen keine lebenslange Freude. Eine richtig gute Alternative ist mir hierzu bislang noch nicht eingefallen, es ist lediglich das einzige Teil, das noch wirklich nach waschechter Hobbyhandwerker-Bastellösung aussieht.


    5. Schön wäre eine Schutzabdeckung für den Fangspiegel, der doch bei der (De-)Montage des Hutes erhöhter Berührungsgefahr ausgesetzt ist. Auch eine angemessen geschützte Lagermöglichkeit habe ich bislang vergebens gesucht. Vieleicht baue ich mir eine kleine Holzbox, in der er frei hängen kann oder ich greife zu o.g. Variante und baue ihn nicht mehr auseinander. Auch hier: Ideen willkommen!


    6. Wie dargestellt wäre eine deutlichere Aufbauanleitung dem Erstkunden sicherlich eine große Hilfe. Z.B. heißt es dort, man möge die Randhalterungen des Hauptspiegels etwa auf die Mitte der Spiegeldicke ausrichten. Die Frage ist nur: wo bitte? Erst ganz am Ende bei der Justage kommt man darauf, dass die dritte Schraube genau hierfür gut ist.


    7. Über die extra georderte Holzuschutzschicht kann ich mir noch kein abschließendes Urteil erlauben. Es handelt sich hierbei um eine Art Wachslasur, die feuchtigkeitsabweisend sein soll. Dem Holz selbst sieht man kaum etwas an davon. Wie gesagt, die Wirkung in einer feuchten Nacht kann ich noch nicht beurteilen und setze auf die Erfahrungen des Konstrukteurs. Rein optisch fände ich eine schöne Klarlacklackierung vielleicht noch besser und die schützt mindestens ebenso gut.


    Nichts mit dem Teleskop an sich zu tun hat das BDSC, das ich bislang noch nicht zickenfrei zum Laufen bekomme habe. Erst wollte keine Verbindung klappen, dann wurde die bestehende Verbindung immer nach wenigen Sekunden getrennt und schließlich stand die Verbdindung, aber der Zusatztreiber zauberte kein Zielkreuz in Stellarium. Nach einer kompletten Neuinstalltion einer alten Stellariumversion war das Zielkreuz dann da, bewegte sich aber nicht mit dem Teleskop... Ich teste weiter.


    Die Spiegelheizung kam bei den aktuellen Temperaturen bislang noch nicht zum Einsatz, kann daher nicht bewertet werden.


    Alles in Allem kann ich sagen, die - für mich, meine Ansprüche und Bedürfnisse - perfekte Wahl getroffen zu haben. Gepaart mit dem super Service kommt auch der subjektive Eindruck nicht zu kurz. Bestimmt order ich irgendwann noch eine EQ-Plattform. Die genannten Kleinigkeiten lassen sich größtenteils leicht modifizieren, auch der Anbieter selbst hat beim Feinschliff viel mitgeholfen.


    Für alle, die vor einer ähnlichen Wahl stehen, kann ich nur ergänzen: Gewicht ist das A und O. Selbst die jetzt noch vorhandenen rund 30kg sind ordentlich zu schleppen, das trägt man nicht mal eben hunderte Meter übers Feld. Das war die beste Entscheidung überhaupt, denn bei den sonst üblichen 50-90kg in meist nur 2 Einzelteilen hört der Spaß definitiv auf. Von daher weiß ich jetzt auch um die Vorzüge der besonders leichten Spiegel als Einzelanfertigung, die waren mir jedoch offen gesagt zu teuer.


    Von daher darf ich dem Anbieter von Spacewalk Telescopes, Christian Busch, hier nochmal ganz herzlich danken und hoffe, dass mein Bericht auch vielen anderen bei der Auswahl eines für sie idealen Teleskops hilft.


    Leider waren bislang zeit- und wetterbedingt nur 2 kurze Beobachtungsabende drin, aber die Zeiten werden besser! [:)]


    PS: Auf Bilder habe ich bewusst verzichtet, um halbwegs Übersichtlichkeit zu wahren und schließlich sind fast alle Perspektiven auf der Anbieter-HP zu erkennen. Bei besonderen Wünschen bitte ich einfach um kurze Meldung, dann fertige ich welche an.

  • Hallo Daniel,


    danke für den sehr ausführlichen Bericht, den ich mit viel Interesse gelesen habe ... was soll ich sagen, auch wir haben vor kurzem einen 16 Zöller von Herrn Busch gekauft. Allerdings in der schlankeren Selbstschliffvariante. Im Wesentlichen kann ich alle Erfahrungen genau so unterstreichen, der Dobson liefert ein tolles Bild, das einzige wirkliche Manko ist die Montage der Streulichtsocke, und ja, mir ist schon beim zweiten Mal eine der Schrauben auf den wertvollen Spiegel geknallt. Hier sollte dringend anders konstruiert werden, mal sehen, was ich da selbst noch ändern kann.
    Einige der Schrauben sind etwas kurz geraten, besonders die seitlichen. Alles in Allem sind wir aber sehr zufrieden.


    Soweit meine Erfahrung.
    Gruß Robert

  • Hallo Robert,


    das tut mir leid mit dem schönen Spiegel, aber ich glaube das erwischt mich auch noch irgendwann... Genau diese seitlichen Schrauben hat er bei mir ausgetauscht. Letztendlich könntest du das aber auch selbst. Die Sterngriffschraube hat ein Innengewinde. Dort die Gewindestange entfernen, durch ein längeres Modell ersetzen und ggf. mit einer Mutter kontern. Geht nun spielend leicht.


    Nun wünschen wir uns aber erst Mal wieder günstige Nächte!

  • Hallo Daniel,


    ein schöner Bericht, aber genau die Bilder fehlen eben. Wirklich mal Nahaufnahmen von den Details der Verarbeitung, denn die kann man auf den etwas auf Schick gemachten Bildern online sehr schlecht sehen. Man könnte sich wirklich mehr vorstellen und einen besseren Eindruck gewinnen, wenn man Details vom Teleskop sehen könnte.



    Beste Grüße,
    Christian

  • Hallo zusammen,


    erst einmal vielen Dank für den Bericht. [:)]


    Es ist immer wieder schön, ein Feedback und damit auch Denkanstöße für Änderungen zu bekommen. Ich selbst führe eine Liste mit Dingen, die ich in einer der nächsten Versionen abändern möchte bzw. die mir oder anderen aufgefallen sind. So alle 5-6 Monate gibts dann eine Art Modellpflege.


    Alle Änderungen kann ich in der Regel nicht berücksichtigen - der eine mag es so und der andere halt eben anders:


    So z.B. mit den Öffnungen für die Stangen in der Spiegelabdeckung. In der ersten Version konnte man die Stangen auch bei geschlossener Spiegelbox montieren. Hier bekam ich Rückmeldungen, dass Staub eintreten könnte und man die Löcher besser verschließen sollte. Hab ich gemacht - mit dem obigen Ergebnis. [;)] Ihr versteht?


    Natürlich muss es auch irgendwo wirtschaftlich bleiben. Aus meiner eigenen Erfahrung heraus würde ich jetzt einfach mal behaupten, dass die letzten 5% zur Perfektion genauso viel Zeit beanspruchen wie der Sprung von 50% auf 95%. Das wird mir aber niemand bezahlen wollen - zumindest ist das mein Eindruck, wenn ich mich so durch die Foren lese. Aber das ist auch ok so.


    Dann gibt es natürlich noch die Dinge, die in der Tat besser werden können:


    1) Streulichtsocke: die derzeitige Verschraubung mit der Spiegelbox hat sich konstruktiv angeboten - aber es ist in der Tat noch nicht der Weisheit letzter Schluss. Ich hab zwar schon zwei Ideen, wie ich das umsetzen möchte, habe mich aber noch nicht entschlossen, welche Version es werden wird. Ändern wird es sich aber.


    2) Hutblende: Ja, gefällt mir auch noch nicht so ganz. Ich hatte es schon mit diversem Plastik versucht, aber den bekomm ich nur mit Kratzern geliefert. Sieht also auch nicht schön aus. Da fand ich die einrollbare Blende aus Weichschaumstoff besser, weshalb ich bei der geblieben bin. Meine eigene sieht auch nach anderthalb Jahren der intensiven Benutzung noch ziemlich gut aus - und nachts, wenn es dunkel ist, sogar wie neu. [;)]


    Ähnlich verhält es sich mit Schraubboxen für die (größeren) Fangspiegel ab 74mm aufwärts. Wirklich fündig geworden bin ich hier noch nicht, genauso wenig wie bei langen Sterngriffschrauben. Ich halte aber weiterhin die Augen offen.


    3) Stellfüße: Stand schon auf meiner Liste drauf, so dass jedes Teleskop ab September mit schönen, 25mm langen Gummifüßen daherkommt. [:D]


    4) Die Anleitung wird, wenn ich Zeit dafür finde, ebenfalls immer mal wieder überarbeitet, so dass auch die in nächster Zeit Fortschritte machen wird. Immerhin gibts schon eine. [;)] Hierzu wäre es für mich hilfreich, Feedback zu bekommen. Wenn man so in der Materie drinsteckt wie ich, fällt es einem manchmal schwer, die Sache aus der Sicht des Anfängers zu betrachten.


    Abschließend kann ich nur betonen, dass man mich gerne ansprechen kann, wenn man etwas anders haben möchte. Eine Lösung hab ich bisher für fast alle Wünsche gefunden. Aber das ist ja auch das schöne - man kann (in einem gewissen Rahmen) sein zukünftiges Teleskop mitgestalten.


    Mehr möchte ich an dieser Stelle dann auch gar nicht schreiben. Man hat ja als Anbieter sowieso schon Angst, sich zu äußern. [;)] Obwohl ich an dieser Stelle betonen möchte, dass ich wie zu meinen reinen Amateurzeiten immer noch jede klare Nacht mit meinem eigenen 15" Infinity unter dem Sternenhimmel zu finden bin.


    In diesem Sinne wünsche ich allen einen klaren Himmel.


    Christian

  • Hallo Daniel,


    vielen Dank für den interessanten Bericht! In der Tat hört und liest man ja sehr wenig von den Werken der Reisedobsonanbieter. Dein Bericht sticht hier äußerst positiv in Inhalt und Schreibstil heraus - Klasse!


    Ich bin zwar schon versorgt mit einem Reisedobson (SumerianOptics), finde es aber äußerst spannend, den Markt zu verfolgen und die Reisedobsonanbieter in Ihrer Entwicklung zu vergleichen.


    Christian - Dir auch vielen Dank für Deine tolle Reaktion aufs Feedback. Find ich klasse, dass Du auch noch derart am Beobachten bist!


    Schöne Grüße und Clear Skies für euch zwei!


    Norman

  • Hallo


    (==>)Norman: Selbst Beobachten macht halt doch am meisten Spaß. [:)]


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">...liest man ja sehr wenig von den Werken der Reisedobsonanbieter<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Ja, ist schon irgendwie schade, egal ob es sich jetzt um Teleskope von mir oder von anderen kleinen Firmen handelt. Berichte kaufen kann ich mir im Vergleich zu anderen großen Herstellern halt noch nicht leisten. *grins* [;)]


    (==&gt;)Stefan: Vielen Dank für den Link. Genau sowas in der Art habe ich gesucht. Und dann sogar noch in Farbe! [:D] Eieiei, da wird man verrückt! Werd mich in der nächsten Zeit mal dort schlau machen, was die Drehboxen so kosten.


    Viele Grüße,
    Christian

  • Hallo zusammen,


    zunächst einmal Entschuldigung für die Verspätung. Ich habe den Thread hier nicht vergessen und bin auch bemüht, meine Zusagen einzuhalten. Die letzten Arbeitswochen vor dem Urlaub waren dann aber doch stressig und die Wochenenden gut gefüllt. Deshalb will ich jetzt hier ein paar Bilder vorstellen und auch die Erfahrungen aus den bisherigen Beobachtungsnächten einfließen lassen.


    Vielen Dank auch an Christian für sein Statement hier, ich habe überhaupt kein Problem damit, wenn sich Anbieter zu ihren eigenen Produkten und Plänen äußern - sachlich neutral natürlich. Die aufgegriffenen Punkte zeigen auch, dass diese Kleinserien durchaus ihre Vorzüge zu Großserienproduktionen haben, bei denen so schnell keine Veränderungen stattfinden (können).


    Absolut unterschreiben kann ich auch die Aussage bezüglich des Perfektionierungsaufwandes. Die letzten 2% Perfektionismus kosten meistens mehr Zeit als Material und diese Zeit kann/will am Ende kein Käufer in Bruttoarbeitsstunden bezahlen. Da heißt es eben, selbst Hand anlegen, zumal hier wie man deutlich sieht, das subjektive Empfinden sehr unterschiedlich ist.


    So, da mein Bericht bislang ja sehr positiv geprägt war, habe ich mir ernsthaft Mühe gegeben, auch Anlässe für Nachbesserungsbedarfe zu finden. Ich musste lange suchen, aber ja, ich habe das Haar in der Suppe gefunden - sogar 2 davon [:D]



    Wie man hier sieht, liegen die Höhenräder nicht komplett auf, was konstrukltionsbedingt auch logisch ist, da Höhenräder und Rockerbox die selbe Materialstärke haben und die Spiegelbox natürlich ein wenig Luftspalt benötigt. Das führt dazu, dass der Tubus bei Höhenveränderungen um diese 2mm seitlich verkippt und zwischen rechtem und linkem Anschlag pendelt. Zu lösen wäre es durch eine ca. 1mm dünne Zwischenlage auf den Innenseiten der Höhenräder, wobei man natürlich auch sagen muss, dass das beim Beobachten keinerlei Relevanz hat. Möglicherweise wirkt es sich auf die Genauigkeit der digitalen Teilkreise aus, das konnte ich bislang aber nicht testen, da ich mich damit noch nicht weiter beschäftigt habe.





    Wie man hier sieht, ist das Stromkabel für die FS-Heizung an der Spinne mit 3 Streifen Klebeband befestigt. Zwischen den Befestigungen liegt es nicht ganz plan auf, so dass es theoretisch (!) zu Beugungserscheinungen kommen könnte. Visuell ist mir davon bislang nichts aufgefallen und ich behaupte mal, das wird es auch in Zukunft nicht. Für die Perfektionisten: Einfach das Kabel mit Haftkleber befestigen.

  • so, weiter geht es hier mit ein paar Bildern des Teleskops, wie gewünscht. Zunächst Bilder der aktullen Lagerung, einmal mit staubsicherer Hülle und einmal das Teleskop in meinem Lagermodus.



    Ich habe mich nun vorerst dazu entschieden, den Hut nur noch zu zerlegen, wenn es aus Platzgründen unbedingt notwendig ist. So passt das Teleskop perfekt neben den Kleiderschrank und steht dort sicher und geschützt. Gleichzeitig spart es beim spontanen Beobachten Aufbauzeit und ich verspreche mir auch eine stabilere Justage, hierzu aber später mehr. Die Hülle habe ich bislang aus purer Faulheit noch nicht gekürzt, daher ist sie nur umgeschlagen. Kommt noch irgendwann. [:)] Zu sehen ist auch die von mir zugesägte Spiegelabdeckung mit den Aussparungen für die Stangenhalterungen.

  • Hier haben wir nochmal den Spiegeldeckel im Detail. Offensichtlich war ich hier etwas zu sparsam und werde an der Aussparung seitlich noch je 1mm abtragen, denn in den Nächten hat sich gezeigt, dass hier die inneren Schraubenköpfe beim Einstecken ein wenig klemmen, ist aber nun wirklich kein Akt. Eigentlich nur zu Testzwecken bzw. zum Vergleich habe ich die Platte mit 2 Schichten gewöhnlichem Klarlack aus der Dose lackiert. Spiegelt zwar ein wenig, aber gefällt mir und hält Feuchtigkeit ab.




    Und dann haben wir hier noch die bereits angesprochene Bodenplatte. Nach dem ersten schnellen Provisorium habe ich nun 6mm Buche Multiplex genommen. Auf der Oberseite mit der Oberfräse eine Führung für die Standfüse eingefräst, so dass das Teleskop nicht auf der Platte rutschen kann. Auf der Unterseite habe ich ein paar Filzgleiter geklebt, so dass das ganze Konstrukt bequem auf dem Laminat hin- und hergeschoben werden kann.


  • Hier gibt es noch die bereits angesprochene Stangentasche zu bewundern. Eigentlich per Definition ein "Kite Bag", als eine Tasche für Lenkdrachen. Durchmesser 18cm, Länge 140cm und damit perfekt für alle Stangen des Teleskops. Lediglich der Reißverschluss ist etwas knapp zum Einlegen. Und das Beste: die Tasche kostet regulär rund 22€, gibt es aber aktuell bei mytoys.de (keine Werbung!) für gerade mal 5,99€. Wenn man über Otto bestellt, umgeht man sogar den Mindestbestellwert [:D] Da können sich die Anbieter von "Astro-Stangentaschen" aber warm anziehen mit ihren Preisen.



    Weiter geht es mit den angesprochenen Schwärzungen im Hut. Zunächst die entgegen des OAZ liegende Seite mit den entsprechenden Schwärzungen und - mein persönliches Highlight - der geschwärzte Schraubenkopf. Nicht, weil ich mir davon wahnsinnige Wirkungen verspreche, sondern weil genau solche kleinen Details für mich der Beweis sind, dass sich jemand ganz intensiv mit seinem Produkt beschäftigt hat und auf solche Nichtigkeiten Wert legt. Eben genau diese Liebe zum Detail, die man bei keinem industriellen Produkt finden wird.



  • Als nächstes habe ich mir die Spiegelhalterungen im Detail vorgenommen. Zunächst der Fangspiegel mit den entsprechenden Justageschrauben. Nicht werkzeuglos zu bedienen (3mm Inbus) aber sehr feinfühlig und präzise. Kein Vergleich mit dem Fangspiegel meines GSO Newton, obwohl die Konstruktion annähernd gleich ist. Vorteilhaft ist natürlich, dass die Höhe des FS fest vorgegeben ist und damit eine Fehlerquelle und auch Wackelmöglichkeit wegfällt.



    Und dann noch das Gegenstück hierzu, die Spiegelbox und die Hauptspiegelhalterung mit der 18-Punkt-Lagerung und den Justageschrauben. Ebenfalls sehr feinfühlig und nach ein wenig Übung blind zu bedienen. Insgesamt sehr solide und stabil gefertig.


    An der Spiegelbox sieht man auch die freistehenden Gewindestangen, an die üblicherweise der Deckel geschraubt wird. Hier ist eben auch die Befestigigung der Streulichtsocke vorgesehen, wobei man schon sieht, dass diese sehr eng am Spiegel stehen und damit innerhalb liegen. Einzige Lösung ist hier offensichtlich die Installation von weiter außen liegenden Gewindestangen, so dass die Verschtraubung der Socke auch außerhalb erfolgen kann. Dass die vorhandenen Stangen so weit innen liegen, hat den Grund, dass mit diesen auch die Abstandhalter befestigt sind, die den Spiegel vor einem Herausfallen bewahren.



  • In den zurückliegenden Beobachtungsnächten habe ich mir nun auch die Justagestabilität im Detail vorgenommen.


    Rahmenbedingungen:


    - Zerlegung und Lagerung wie abgebildet in der Wohnung
    - Transport über 2 Etagen ins Auto
    - Transport im Auto über ca. 10km mit teils holprigem Gelände
    - Aufbau auf dem Feld


    Ergebnis:



    Ich denke das Bedarf keiner weiteren Erklärung und übertrifft meine Erwartungen bei Weitem. Die hier fotografierten Ergebnisse haben sich in den letzten Nächten mehrfach bestätigt und würden sicher für eine rein visuelle Beobachtung auch so ausreichen. Gleichzeitig habe ich auch die Lage des OAZ geprüft. Weder bei Drehung des Lasers im OAZ noch bei voll ein- oder ausgefahrenem Zustand oder mit Verlängerungshülse verändert sich die Lage.

  • Zum Abschluss habe ich mich dann noch mit der genauen Tragfähigkeit auseinandergesetzt, über die ja nur vage Aussagen getroffen werden konnten.


    Ich muss allerdings darauf hinweisen, dass mein Teleskop zum einen einen etwas kürzeren Tubus besitzt (Fokus weiter außen) und zum anderen mit dem schweren GSO Spiegel bestückt ist. Beides hat Auswirkungen auf die ermittelten Daten und kann damit nicht 1:1 auf eine Anfertigung nach Liste übertragen werden. Ich denke aber trotzdem, dass die Daten recht interessant sind und stelle sie deshalb hier ein.


    Zunächst hatte ich ja berichtet, dass der Fokus sehr weit außen lag. Die neu gelieferten Stangenhalterungen habe ich nun montiert (ein dezenter Schlag mit dem Gummihammer hat das Klebeproblem gelöst) und komme damit auf eine moderate Fokuslage (die genaue Lage messe ich noch und reiche sie dann nach, aber letztendlich dürfte das für euch eher keine Relevanz haben). Gemessen wurde zunächst, bis in welche Horizonttiefe das Teleskop bei einem Okularwechsel stabil steht, d.h. Messung mit visueller Verlängerungshülse, aber ohne Okular und ohne 1 1/4" Verkleinerung.



    Bis zu einer Horizonthöhe von rund 45° (und höher) kann das Okular frei gewechselt werden, ohne dass das Teleskop nach oben driftet. Bei tieferen Einstellungen ist also ein Zusatzgewicht am Hut nötig oder es tritt ein leichter Drift nach oben auf.


    Weiter habe ich gemessen, welche Tragfähigkeit das Teleskop in dieser Position hat, ohne nach unten zu sinken. Damit komme ich dann auf das maximale Okulargewicht, dass verwendet werden kann.


    <u>Im Ergebnis kam eine Tragfähigkeit (in 45° Höhe) von 2100g heraus!</u>


    Weiter habe ich mich dann damit beschäftigt, wieviel Zusatzgewicht benötigt wird, um das Teleskop auch in tieferen Stellungen stabil zu halten. Messbedingungen wieder die selben, Gewichtsbelastung gemessen am OAZ. Gemessen wurde mit Horizonthöhen von 10°, 15° und 20°, damit denke ich sollten alle relvanten Einsatzszenarien abgedeckt werden, bei höheren Einstellungen wird das nötige Gewicht ja eher niedriger.


    <u>Im Ergebnis steht das Teleskop in allen 3 Horizonthöhen stabil ab einem Zusatzgewicht am OAZ von 180g.</u>


    Unberücksichtigt geblieben ist dabei, dass solche leichten Okulare üblicherweise 1 1/4" haben werden und damit auch die Verkleinerungshülse im OAZ steckt (diese bringt bei mir schon 110g auf die Waage). Aber es geht ja schließlich vor allem um Okularwechsel während der Beobachtung und dort wechselt man ja auch 2" Okulare.


    Nun brauche ich also ein möglichst kompaktes Gewicht mit 180g+, das sich auch am Hut befestigen lässt und optisch, naja, nicht zu hässlich aussieht. Gefunden habe ich einen massiven Edelstahltürknopf in zylindrischer Form, kompakt und 130g schwer, bereits mit M4 Innengwinde. Dankenswerterweise sind am Hutring bereits senkrechte Löcher, so dass ich dieses Gewicht dort einfach aufschraube und es auch nicht stört. Zwar ist das Gewicht niedriger als nötig, aber dafür liegt ja auch eine größere Hebelwirkung als am OAZ an. Ich werde das live testen und dann nochmal berichten, zur Not hole ich halt noch einen zweiten [:)] Aktuell ist leider Regenwetter.


    PS: Natürlich könnte ich mir auch einfach ein passendes Stück fräsen lassen mit dem richtigen Gewicht, aber im Vergleich zu dem Preis von 4,95€ dürfte ich dann wohl eher beim 10-fachen landen.


    Soweit soll es das dann erstmal gewesen sein. Ich hoffe, die Bilder und Beschreibungen gefallen und helfen vor allem auch Neugierigen, die noch vor einer Kaufentscheidung stehen. [:)]

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!