Buchrezension "First Star I See Tonight"

  • <b>First Star I See Tonight</b>
    An Exploration of Wonder



    Autor: Robert L. Eklund
    Verlag: Xlibris
    217 Seiten
    Preis: € 24,99
    ISBN: 978-1425783389


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    © XLibris Verlag
    Mit freundlicher Unterstützung
    des Autors



    <b>Klappentext: </b>
    <i>
    </i>"First Star I See Tonight"<i> lädt den Wissenschaftler und den Poeten dazu ein, ihre Differenzen für eine Nacht beiseite zu legen – um hinaus zu gehen und beim Sonnenuntergang still zu spüren, wie sich die Erde nach Osten dreht, um vom aufgehenden Mond geblendet zu werden, eine Sternschnuppe zu fangen, mit den Sternbildern zu spazieren, auf einer Rakete zum Jupiter zu reiten und schließlich mit ganz anderen Augen auf den Heimatplaneten zurück zu schauen.
    In Poesie, Prosa und in Bildern kreierten der Autor/Poet Robert L. Eklund und die Grafikerin Virginia Hoge einen einzigartigen Mix von Astronomie und Kunst, der dazu auffordert, sie auf ihrer Milliarden-Jahre Mission zu begleiten um „die Wunder von außen und innen zu entschlüsseln“.
    </i>



    <b>Rezension: </b>


    Beginnend mit einem alten Kinderreim, der auch den Buchtitel enthält, wird der Leser auf „den Geist“ des Buches eingestimmt. Ein Geist, der den Autoren wohl bereits sein Leben lang begleitet hat. Kein Wunder, denn Bob Eklund wuchs bei seinen Großeltern auf dem Gelände des Yerkes Observatoriums auf, wo diese zusammen mit den anderen dort tätigen Astronomen wohnten. Sein Großvater war der Fotograf des Observatoriums und gleichzeitig auch so etwas wie der PR-Mensch. Auf öffentlichen Veranstaltungen hielt er sehr beliebte Vorträge, die er auch im Ruhestand noch fortsetzte.
    Bei dem Hintergrund ist es ganz natürlich, dass der Autor ebenfalls, wenn auch am Mount Wilson Observatorium, Astronom wurde.


    Durch seine Tante entdeckte er seine Fähigkeiten als Schriftsteller und seinen Hang zur Poesie. Später kam er in Kontakt zur japanischen Haiku-Dichtung, die ihm besonders passend für berufstätige Menschen in der heutigen schnelllebigen Zeit erschien: sie erfordert eine genaue und sensible Beobachtung, aber nur wenig Zeit.


    Dieses Buch zeugt von der Liebe Eklunds zu den Sternen, eine Liebe, die viele von uns ebenso empfinden - auch wenn wir es nicht so schön formulieren können.
    David H. Levy drückt es in seinem Vorwort so aus, dass es Robert L. Eklund gelungen ist, uns <u>nicht</u> zu sagen, auf welche Art wir den Sternenhimmel würdigen <u>sollten</u>, nur <u>dass</u> wir ihn würdigen <u>müssen</u>.


    Das Buch gliedert sich in sieben Kapitel auf, die den Ablauf einer Nacht nachvollziehen sollen. Von der Dämmerung übers Mondlicht, DeepSky, den Konstellationen, dem Traum vom Fliegen, Rückkehr zur Erde bis zur Guten Nacht - auch für Astronomen.
    In jedem Kapitel findet sich ein Vielzahl von kleinen Geschichten und Begebenheiten, die sich jeweils dem Kapiteltitel zuordnen lassen und auch Beschreibungen von Himmelsereignissen oder Erklärungen von astronomischen Phänomenen, sowie viele kleine Gedichte zu dem jeweiligen Thema, von denen die meisten Gedichte vom Autor selber sind. Man muss das Buch nicht der Reihe nach durch lesen, es spricht nichts dagegen sich die Texte nach Lust und Laune auszusuchen.


    Als Beispiel für eine kleine Begebenheit die Beschreibung einer Heimfahrt im späten Herbst. Die Plejaden, Taurus und Orion standen am Himmel, die Bob Eklund aber durch die Lichtverschmutzung im Stadtgebiet von Los Angeles kaum zu sehen bekam. Zu dieser Zeit lebte er in Bel-Air, welches etwas nördlich von Los Angeles in den Bergen liegt. Während die Stadt im Nebel lag, brach er auf seiner Heimfahrt schließlich durch den Nebel und sah über sich die Sterne, während die Lichter der Stadt im Nebel hängen blieben.
    Das Gedicht dazu geht etwa so:


    <i>War es eine neblige Nacht?
    Ich habe es vergessen, hier draußen
    Inmitten der lachenden Plejaden!</i>


    Oder im Kapitel „Orion and Friends“ über die Konstellationen, wo er vom Big Dipper (dem großen Wagen), dem Skorpion und dem Schwan erzählt, von Großstadtkindern, die noch nie in ihrem Leben einen dunklen Himmel zu Gesicht bekommen haben und dann für sich selber die Konstellationen entdecken und neu benennen. Denn nur so sind die Konstellationen entstanden – in der Fantasie der Menschen. Genau wie die Poesie, auch sie entsteht erst durch die Fantasie der Menschen.


    Sowohl das Titelbild als auch die zahlreichen schwarz/weiß Illustrationen im Buch sind von Virginia Hoge, die selber aus einer Familie von Astronomen kommt.


    In den Kapiteln sind die Essays und Gedichte übersichtlich gegliedert, Danksagung, Vorwort und Einführung sind am Anfang des Buches in einer etwas kleineren Schrift gedruckt.
    Die Haiku-Form der Gedichte ist etwas gewöhnungsbedürftig, aber wer darauf eingeht wird erkennen, wie treffend sie zu den entsprechenden Ereignissen passen.
    Am Ende des Buches ist eine lange Reihe Bemerkungen enthalten, die man parallel zu dem Text des Buches lesen sollte, da es sich oft um kleine Randnotizen zu Zitaten oder Begebenheiten handelt, die für sich allein keinen Sinn ergeben, im Zusammenhang aber recht interessant sind.
    Zitate oder Gedichte, die nicht von Robert L. Eklund stammen, sind kursiv gedruckt und immer mit einem Namen versehen.



    <b>Fazit: </b>


    Unter einem dunklen, klaren Sternenhimmel zu stehen ist immer wieder überwältigend. Manch einer wird schweigsam oder schwärmerisch, für andere ist es Meditation oder Poesie.
    Robert L. Eklund kann diese Poesie in Worte fassen und hat sie uns in diesem Buch zugänglich gemacht. Ein Buch über Sterne - anders als üblich - aber durchaus im positiven Sinne.
    Ich habe es oft neben meinem Bett liegen und lese vor dem Einschlafen ein paar Geschichten oder Gedichte.
    Und wenn es denn mal klar ist und ich mit meinem Teleskop draußen stehe, kommt mir bei jeder Sternschnuppe wieder der kleine Kinderreim in den Kopf:


    <i>Star light, star bright,
    First star I see tonight.
    I wish I may, I wish I might
    Have the wish I wish tonight.</i>


    Robert L. Eklund ist der Editor des AstroPoetryBlogs auf der Website der Astronomers Without Borders (AWB) und freut sich immer über neue Gedichte (bevorzugt in englisch), die in Beziehung zur Astronomie stehen.


    <font size="1">Danke an Robert Blasius (sweeper), der mir dieses Buch empfohlen hat.
    </font id="size1">


    <font size="1">Edith hat einen meiner Fehler verbessert</font id="size1"> [;)]

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