DSLR-Adapter, Linsen und Filter Fragen

  • Hallo werte Astronomie-Freunde !


    Ich habe ein Dobson Skywatcher 8" Teleskop mit zwei Linsen: Super 10mm und Super 25mm Wide Angle Long Eye Relief
    Die gab's zum Kauf dazu.
    Den Mond bekomme ich fantastisch scharf und groß dargestellt. :))
    Aber etwas zu hell, da ich noch keinen entsprechenden Filter habe.
    Daraus resultiert meine erste Frage: Was für einen Filter brauche ich ? (Auch für Planeten.)


    Den Jupiter finde ich auch. Allerdings sehe ich ihn wie auf dem ersten Foto: http://www.binoviewer.at/beoba…skopvergleich_jupiter.htm


    Und das wundert mich ein wenig.
    Wahrscheinlich habe ich kein geeignetes Objektiv.
    Was mich zur zweiten Frage führt: Welche Linse brauche ich, um annähernd die Bildqualität von der fünften Abbildung von unten zu erreichen (200/1000mm Newton). Falls das überhaupt mit einem 8" möglich ist.
    Macht es Sinn eine 3x Barlowlinse zu kaufen, um die Objekte bei etwas schlechterer Bildqualität zu vergrößern ? Oder sollte man etwas mehr Geld in bessere Qualität investieren ?


    Wenn ich die entsprechende Ausrüstung dann habe, möchte ich auch die Objekte fotografieren.
    Ich habe eine Canon EOS 650D. Dazu brauche ich wohl einen "T2 Adapter für Canon EOS Bajonett" ?
    Ich stelle mir gerade vor, wie dann meine "schwere" Canon am Okularauszug hängt.
    Geht das einfach so ohne dass irgendwas kaputt geht oder abbricht ?


    Eine Frage noch:
    Welchen Sinn hat die große schwarze Plastikabdeckung mit dem Loch direkt vorne vorm Fangspiegel, das so groß ist wie das Sucherfernrohr ?



    Gruß !


    Marc

  • Hi Marc,
    für ne vernünftige Jupiterabbildung brauchst du wohl bessere Okulare. Die Planetarys von TS werden immer gerne als Preis\Leistungs Tip empfohlen. Für ne Vergrößerung entsprechend deines Optikdurchmessers, also 200 Fach, wäre ein 5mm Okular gut. Aber du brauchst langfristig eh mehr Brennweiten um dich den jeweiligen Sichtbedingungen anzupassen.
    was willst du mit der DSLR fotografieren? Planeten oder Deepsky?


    Gruß
    Rolf

  • Hallo Marc,


    mit Deinen Okularen sind ohne Barlow diese Vergrößerungen möglich. 10mm = 120*; 25mm = 48*. Die maximal sinnvolle Vergrößerung bei Deinem Dobson liegt ca. bei 400* wofür Du ein 3mm Okular benötigen würdest. Sichtbedingungen für diese Vergrößerung sind aber recht selten, deshalb würde ich die Anschaffung so eines Okulars ganz nach hinten schieben. Es bleibt oft im Koffer. sinnvoll wäre ein 2" Übersichtsokular mit großem Gesichtsfeld. Hier kann man erst eine Empfehlung aussprechen, wenn die Qualität Deines Beobachtungsplatzes bekannt ist.


    Den Jupiter auf dem Link wirst Du auch mit viel Erfahrung so detailliert wie beim 200er Dobson auf dem Bild gezeigt nicht sehen. Der Anblick bei höherer Vergrösserung ist aber trotzdem Klasse, nur etwas weniger strukturiert.


    Zum Mondfilter kann ich nicht viel sagen, ist wohl mehr von den persönlichen Bedürfnissen abhängig. Ich verwende ND05. Manchen ist das noch zu hell, anderen zu dunkel. Hier gibt es auch variable, mit denen habe ich aber keine Erfahrung.


    Den T2 Adapter würde ich bleiben lassen. Mit dem Dobson und DSLR fotografieren ist sehr schwer. Dazu braucht es sehr viel Erfahrung, eine Nachführplattform und noch mehr Erfahrung. Die meisten Fotos hier im Forum sind auf einer Montierung nachgeführt.


    Die Barlow würde ich mir sparen (Gute sind Teuer) und eher in 3-4 sinnvoll abgestufte Okulare mit >= 70° Gesichtsfeld investieren. Die beigelegten sind vermutlich RK mit 52° Gesichtsfeld. Macht mit einem Dobson auf Dauer keinen Spaß.

  • Hi Marc,
    nochmal zu der Geschichte mit der DSLR. Um deinen Okularauszug brauchst du dir keine Sorgen machen, der hält die DSLR locker.
    Wie Thomas auch schon schrieb ist es sehr schwer mit DSLR und Dobson zu fotografieren. Wenn überhaupt dann nur Planetenvideos, und da stell ich es mir schon als echte Herrausforderung vor gleichzeitig nachzuführen und zu fokussieren ;)
    Deepsky, behaupte ich jetzt mal ganz frech, ist unmöglich. Schliesslich musst du den Dobson manuell nachführen um ein Objekt im Sichtfeld zu halten,wackelfrei! und ich bezweifel das es auch nur 5sek lang klappt. Abgesehen könnt ich mir vorstellen das du mit der DSLR garnicht erst in den Fokus kommst, da die ganze Konstruktion auf Visuell ausgelegt ist.
    So leid es mir tut, aber zum fotografieren hast du dir das falsche Teleskop zugelegt[:(]


    Gruß
    Rolf

  • Danke für die Antworten !
    Ich denke, dass ich den Mond schon fotografieren kann, wenn ich einen T2 Adapter habe.
    Das sollte bei der Größe und Nähe kein großes Problem sein.
    Bei weiter entfernten Objekten, wie Planeten, werden diese wohl zu schnell aus dem Sichtfeld "gleiten" bevor ich sie scharf bekomme. Dann macht eine Nachführplattform Sinn.
    Sind das Sonderanfertigungen ?
    Später natürlich auch Planeten. (EDIT: nach Rolfs Meinung wohl kaum möglich)
    Deepsky-Objekte noch später, da ich noch keines finden konnte. (EDIT: fast unmöglich)


    Im Moment beobachte ich von einem Balkon aus in Stuttgart-Zuffenhausen mit exaktem Blick nach Osten.
    Norden und Süden nur eingeschränkt. Keine Sicht nach Westen.
    Das ist natürlich suboptimal.
    Im Moment sehe ich den Jupiter südöstlich ziemlich weit oben mit bloßem Auge.


    Dass ich natürlich nicht auf anhieb super Fotos machen kann, ist mir bewusst. ;)
    Ich erwarte auch nicht zuviel.
    Ich war schon super happy, als ich das erste Mal den Jupiter gesehen habe. Auch wenn er klein und ziemlich verschwommen aussah. Aber es ist etwas ganz Anderes, als wenn man sich nur Fotos anschaut !
    Nur ich muss ja anfangen, um Erfahrung zu sammeln. Noch ist kein Meister vom Himmel gefallen. :P


    "ND05" = http://www.astroshop.de/omegon…m-mondfilter-1-25-/p,5085
    ?
    Nach deren "Expertenmeinung" wird ein Orion-Mondfilter empfohlen, da ich einen 8" Spiegel habe.
    Was meint der "Astrotreff"-Experte ?


    EDIT:
    Das Thema Fotografie ist erledigt.
    Der Mond reicht erstmal mit entsprechendem Filter.


    Welche Linse ist empfehlenswert, wenn ich Planeten wie den Jupiter beobachten möchte ?

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: MaexxDesign</i>
    <br />
    Später natürlich auch Planeten. (EDIT: nach Rolfs Meinung wohl kaum möglich)


    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Das hab ich nicht gesagt, ich stell es mir nur sehr schwierig vor[;)]


    Gruß
    Rolf

  • Hallo,


    Planeten geht schon, mit viel Aufwand siehe


    http://www.astrotreff.de/topic…162707&whichpage=1#647044


    DeepSky habe ich auch schon mal gesehen, weis aber nicht mehr wo. Aufwand und Erfahrung waren aber groß.



    Zum Filter: Genau den hab ich, war bei meinem ersten Teleskop dabei, ich bin aber nicht so ganz zufrieden, vor allem weil er einen deutlichen Farbstich erzeugt. Hier konnte ich bei einem Bekannten mal durch einen deutlich besseren sehen, weiß aber nicht mehr, was das für einer war. Ich habe ihn nur noch nicht ausgetauscht, weil ich selten den Mond betrachte.

  • Hallo Marc,


    willkommen noch von mir hier auf Astrotreff.


    Vorab- hast keine Linsen, du hast Okulare. [:)]


    Das mit Foto hat sich ja schon erledigt. Mond geht natürlich relativ einfach, aber nur dafür einen Adapter anschaffen- ich würde erst mal etwas bessere Okulare anschaffen. Die Beipackteile sind sehr einfache Ausführungen und es fehlen dir auch noch andere Brennweiten.


    Schau mal hier auf den Link (klick mich)- da hab ich mal dein Teleskop eingetragen und sortiert ist nach dem Gesichtsfeld das du mit verschiedenen Okulartypen und Brennweiten am Himmel sehen kannst.


    Was dir für mehr Übersicht fehlt wäre ein Okular so um 32-35mm Brennweite. Das sollte ein möglichst großes Eigengesichtsfeld haben, also so um 65° oder mehr- Typ Erfle, TSWA oder WA oder UWA- wie sie halt so benannt werden.


    Für hohe Vergrößerungen muss man ein wenig mehr abstufen- so bis 200-fach geht häufiger, darüber sind die brauchbaren Nächte seltener. Also etwas um 6 oder 5mm wäre nützlich, dazu vielleicht ein 8mm.


    Graufilter für Mond- da geht auch ein variabler Polfilter sehr gut, damit kannst du die Helligkeit anpassen und das sit auch mal für einen hellen Jupiter ganz nützlich.


    Gruß
    Stefan

  • Hallo Marc,


    erst mal zu den Begriffen: Das Ding wo man reinschaut heisst Okular vom lateinischen Oculus (Auge). Das Objektiv ist der Teil der Optik, der dem Objekt zugewand ist, das wäre in unserem Fall das Teleskop. Das sind einfach Grundbegriffe, die passen sollten, wenn man nicht aneinander vorbei reden will [;)].
    Zum Mondfilter: Trotz der guten Kundenbewertungen habe ich bei dem Omegonfilter Bedenken. 30% Transmission sind m.E. deutlich zuviel für 8" Öffnung. Hol dir lieber ein ganz normales Graufilter ND09 mit 13% Transmission, das passt besser. Noch besser ist ein Doppelpolfilter mit variabler Transmission (1-40% bei Orion).


    Gruss Heinz

  • Hallo Marc,
    wenn du schon eine digitale Spiegelrelfex hast, könntest Du auch mit dem Objektiv und einem Stativ aus fotografieren, Andromedagalaxie, Orionnebel, Sternhaufen werden bereits sichtbar.
    Mit einer Barndoor (zwei Bretter, Scharnier, Mutter, Gewindestange...) kann man dann auch Deepsky-Aufnahmen machen.
    Einfache barndoor,
    http://www.astropix.com/BGDA/SAMPLE2/SAMPLE2.HTM besser http://education.jlab.org/tracker/
    http://www.heiko-schaut-ins-al…w=article&id=84&Itemid=95
    Hier Bilder einer sehr guten Barndoor
    http://www.j-baechli.ch/astrof…Controller?action=GALLERY


    Eine "EQ Plattform" habe ich auch, kostet mittlerweile leider 300€, mit handwerklichem Geschick kann man die aber auch selber bauen.
    Allerdings ist da die Fotografie trotzdem sehr eingeschränkt. Selbst an 650mm Brennweite war das Ausrichten der EQ Plattform recht kniffelig, für Videoastronomie (5-10s Belichtungszeit) aber zur Not ausreichend.


    An 1300mm Brennweite habe ich mit der Canon 450D auch schon Jupiter gejagt, das geht, ist aber bei manueller Nachführung schon ein wenig stressig da gleichzeitig zu knipsen und den Planet im Bild zu halten. Mit den neueren Canons und dem Videomodus aber wieder einfacher, da kann man sich dann später die besten Videoframes herraus picken und stacken.
    Wenn man keine Hochglanzposter davon ausdrucken möchte sondern nur für sich das gesehene dokumentieren will, ist das mehr als ausreichend.


    Um dich an die max. Vergrößerung heran zu tasten wäre ein Astrozoom auf Basis eines HR Planetary auch eine gute Lösung. Es ersetzt quasi 2-4 Festbrennweitenokulare und im Gegensatz zu billigeren Zooms bleibt das scheinbare Gesichtsfeld gleich groß.
    Die 58 Grad scheinbares Gesichtsfeld eines HR Planetaryreichen auch bei 200-300x noch um Planeten im Blick zu halten und sind schon angenehmer als deine Inklusivokulare. Okulare mit 68-82 Grad scheinbarem Gesichtsfeld sind natürlich noch besser, da kostet aber ein einziges Okular dann so viel wie das Zoom.


    Mondfilter-&gt; Übergangslösung eine Sonnenbrille - Sonst sind natürlich variable Polfilter toll aber entsprechend teurer.


    Der Balkon ist immer ein schwieriger Beobachtungsstandort. Aufsteigende warme Luft, Lichtverschmutzung von Nachbarn, eingeschränkte Sicht...
    Das Auffinden von Deepsky-Objekten ist bei besserer Orientierung am freien Himmel in einer möglichst dunklen Region wesentlich einfacher.
    Orionnebel, Andromedagalaxie, H&Chi Persei uvm. sollten aber auch unter weniger optimalen Bedingungen zu sehen sein, wenn auch die Sicht nach Osten da einschränkt.


    Zudem wie schon gesagt wurde: Ein 2" Übersichtsokular ist wichtig, vielleicht noch wichtiger als eins mit hoher Vergrößerung, da man damit viel mehr Feld sieht als im 25mm Okular mit nur 52 Grad scheinbarem Gesichtsfeld.


    Viel Erfolg und klare Nächte,

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