24" Spiegel - Verspannungen?

  • hallo,


    ich habe mal eine Frage an euch Leute die viel mit grossen Spiegeln zu tun haben, und ich glaube hier bin ich richtig ;)


    Verspannungen im Glas sind ja leider ein Thema und können die Spiegelform beeinträchtigen. Ich habe nun hier ein Beispiel für einen 24" Spiegel, wo der Hersteller behauptet auf seinem Teststand hat er >99% Strehl, bei meinen interferometrischen Tests im Krümmungsmittelpunkt leider Null. Frage: Kann so eine Form durch das Lösen von Verspannungen entstehen, neben heftigstem Astigmatismus auch ringförmige Zonen und abfallende Kante? Was sind eure Erfahrungen?


    Hier meine Messung mit nur Koma deaktiviert wie bei Newtons üblich, 0° 90° und 135° Positionen wurden übereinander gelegt und gemittelt (nach zurückrotieren natürlich):
    http://www.astrotreff.de/uploa…400_Nr1_0+90+135_full.jpg


    und hier mit Astigmatismus und Koma deaktiviert, um die Zonen besser darzustellen:
    http://www.astrotreff.de/uploa…0_Nr1_0+90+135_noAsti.jpg


    Der Spiegel zeigte auch im Stern und Ronchitest entsprechend schlechte Ergebnisse und wurde in Absprache mit dem Hersteller zum Nacharbeiten retourniert.


    Ein halbes Jahr später ist er nun wieder da, mit den besten Versicherungen dass diesmal alles perfekt ist. Nun habe ich am Wochenende wieder gemessen, und das ist schon wieder ganz ähnlich wie beim ersten Mal. Gibts das, dass der Spiegel tückischer Weise nochmal in etwa dieselbe Form springt wie beim ersten Mal? Der Hersteller meint, da kann nur das Glas Substrat schuld dran sein.


    Hier die Neubearbeitung mit nur Koma deaktiviert, 0° und 90° Position gemittelt (Markierung war sogar noch da) - der Asti dreht sich mit:
    http://www.astrotreff.de/uploa…_Nr1_remake_0+90_full.jpg


    und diesmal Asti, Koma UND Sphärische Abberation deaktiviert um die Zonen besser zu sehen. Graphisch interessant sind auch die radialen Striche, die waren vorher nicht da:
    http://www.astrotreff.de/uploa…90_noAsti_noSpherical.jpg


    Ich bin leider kein Schleifer und habe mit so grossen Spiegeln noch wenig Erfahrung. Was kann alles passieren wenn Spannungen im Glas sich lösen? Ist sowas drinnen, zweimal hintereinander?


    dank euch und viele Grüsse
    Tommy
    PS: Die Bilder erscheinen nicht beim direkt einfügen, liegt vielleicht am Leerzeichen in meinem User Namen hier.

  • Hallo Tommy,
    der Asti ist vor und nach der Nachbearbeitung gleich orientiert. Ich tippe auf eine nicht plane Rückseite, die sich bei der Politur durchgedrückt hat. Du könntest mal die Rückseite ansehen und uns mitteilen, ob sie rauh und angeschliffen ist, oder völlig blank und unbearbeitet. Das wäre ein erster Hinweis...
    An Verbiegungen durch den Teststand kann ich mir das nicht vorstellen.
    Eine Frage noch: Wieviele Interferogramme hast du für die Auswertungen gemittelt? Immer 0° und 90° gemessen?


    edit: Eben vergessen: Die radialen Striche kommen von der Politur und sollten eingentlich nicht da sein. Die sind so schön gleichmäßig, weil maschinell gearbeitet wurde - vermutlich mit Polierpads, die sind recht aggressiv zum Glas. Vielleicht sagt Kai noch was dazu, der hat damit Erfahrung.
    Ich denke, man kann Asti maschinell nicht korrigieren. Das sollte manuell geschehen.

  • hallo,


    in jeder Position wurden je 4 Interferogramme mit um je 90° gedrehter Keilrichtung gemittelt.
    Die Rückseite ist rauh und angeschliffen.


    Der Spiegel wurde jedesmal vor dem Versenden beim Hersteller geprüft und beste Qualität um 99% Strehl attestiert.
    Mir geht es darum, ob Glas sich so verhalten kann, das innere Verspannungen solche Formen hervorbringen -
    es erscheint mir recht unwahrscheinlich, aber da fehlt mir schlicht die Erfahrung.


    viele Grüsse
    Tommy

  • Hi,
    naja, Glas kann sich so verhalten, aber nciht ohne Grund. Die 99% des Hersteller machen mich stutzig. Ich kann mir die nur erklären, wenn die den Spiegel per Foucault-Test vermessen haben und die günstige Diagonal über den Spiegel genommen haben. Da misst man eben nur lokal und nicht global wie mit dem Interferometer.

  • Hallo Tommy,
    mach doch einen Spannungstest von hinten, polarisiertes Licht von hinten Richtung verspiegelte Vorderseite und im Polfilter knapp neben der Lichtquelle das Substrat begutachten.
    So schlimm wie die Auswertung ist, sollten da heftige Verspannungen zu sehen sein, wenn es wirklich die Ursache sein sollte.
    Spannungen im Substrate können sich bei heißem Bechichtungsvorgang lösen und zum Verwerfen der Form führen. Mit welcher Anlage beschichtet wurde weißt du sicher nicht, oder?
    Wenn der Hersteller nach dem Beschichten eine Endkontrolle gemacht hat, hätte es ihm auffallen müssen. Da er behauptet eine Endkontrolle gemacht zu haben, kann die Lösung der von dir vermuteten Spannungen nur auf dem Transportweg passiert sein.
    Daran glaube ich aber nicht.
    Im Übrigen würde ich mir als Hersteller spätestens nach der ersten Reklamation über die Ursachen Gedanken machen.
    Vielleicht liegt es am Unvermögen, an der Mestechnik kann es nicht liegen, da die Protokolle der Optiken von ihm mit Zygoprotokoll kommen.
    Mir ist bewusst wo die Optik herkommt, möchte es aber gern dir überlassen, ob wir das offiziell wissen dürfen.[:D]
    Viele Grüße
    Jörg

  • <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: tommy nawratil</i>
    <br />Frage: Kann so eine Form durch das Lösen von Verspannungen entstehen, neben heftigstem Astigmatismus auch ringförmige Zonen und abfallende Kante? <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Nein, so etwas habe ich noch nicht erlebt.


    Wie hat der Tester gemessen? Mit Interferometer? In mehreren Orientierungen?
    Wenn ja, muss er, um 99% Strehl auf so einem großen Spiegel zu erhalten, richtig viiiiiel Arbeit in lokale Zonenkorrektur reinstecken und jedes mal viele Einzelmessungen mitteln.


    Wie dick ist der Spiegel? Wie sieht der Spiegelrand aus?
    Er muss gleichmäßig und an den Auflagerstellen genau im 90° Winkel geschliffen sein, sonst misst man eine unterschiedliche Durchbiegung je nach Aufstellorientierung und das Ergebnis zeigt Asti.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Die Rückseite ist rauh und angeschliffen.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Das zeugt von geschliffener Rückseite, gut! Allerdings habe ich auch schon geschliffene Rückseiten gesehen, die trotzdem nicht rotationssymmetrisch waren, weil mit zu kleinem oder zu flexiblem Tool geschliffen wurde. Seitdem traue ich nur noch Rückseiten, die ich selbst plangeschliffen habe.


    Wenn der Hersteller meint, das Glas sei schuld, hätte er deine Messungen vor dem Überarbeiten verifizieren müssen. Hat er das?
    Hat er das Glas zuvor auf Spannungen geprüft (Polfiltertest)? Das könntest du selbst auch nachträglich noch machen. Wie der Polfiltertest auch bei bereits verspiegeltem Spiegel geht, hatte ich hier gezeigt:
    http://www.astrotreff.de/topic…RCHIVE=true&TOPIC_ID=5631

  • Hallo Tommy


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Frage: Kann so eine Form durch das Lösen von Verspannungen entstehen, neben heftigstem Astigmatismus auch ringförmige Zonen und abfallende Kante? Was sind eure Erfahrungen?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Verspannt oder nicht, dass muss dich eigentlich nicht interessieren. Wenn der Spiegel richtig gelagert ist und sonnst keine Fehler im Messaufbau vorhanden, hat der Spiegel keine Strehl 99 und ist somit erneut eine Reklamation.


    Mit einer Wippenlagerung, wo der Spiegel genau im Schwerepunkt steht, so das er ohne große Krafteinwirkung schön hin und her pendelt beim Antippen bekommt man in einer 5er Tackt Messung sehr gute reproduzierbare Ergebnisse auch bei solch großen Spiegel.

    Der Glasträger dürfte ca. 6cm haben, da spielt der Knickasti noch keine so große Rolle. Bei der Drehung in 0°,72°,144°,216°,288° wirst du schön sehen wie der Asti mitwandert.
    Ist der Asti immer wo anders, ist der Spiegel nicht richtig gelagert.


    Mit openFringe und der FFT Analyse ist man da deutlich schneller fertig, als mit Einzelstreifen Auswertung.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Was kann alles passieren wenn Spannungen im Glas sich lösen? Ist sowas drinnen, zweimal hintereinander?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Das ist nicht mehr als eine billige Ausrede. Wenn da wirklich Spannungen im Glas sind dann ist es auch unmöglich den Spiegel auf Strehl 99 zu polieren.
    Es ist ja nicht so, als würde man den Spiegelrohling auf die Maschine legen und nach 10h kann der Spiegel mit Strehl 99 herunter genommen werden. Selbst auch mit Maschinenpolitur ist das ein mehr Stufiger Prozess von Polieren - Messen, Polieren - Messen,
    Polieren - Messen, usw. Und durch die Spannung würde nach jeder Saison die Form unkontrollierbar hin und her springen. Um echte Strehl 99 zu bekommen, muss man die letzten Züge von Hand retuschieren[;)]


    Nehmen wir selbst mal das Szenario das nach dem Bedampfen sich eine Spannung löste und den Spiegel verzog, so hat letztlich dann doch die "Endkontrolle" versagt den Spiegel vor dem Versand zum Kunden noch einmal zu testen.
    Deshalb hat der Spiegel noch vor dem Versand nie und nimmer Strehl 99 gehabt.


    Gruß Uwe

  • Hallo Tommy,


    Du hast echt eine Engels-Geduld mit den Engländern![;)]
    Das haben die gar nicht verdient.


    Es ist klar, dass man bei der erstmaligen Vermessung von relativ großen Spiegel unsicher ist. Geht mir übrigens genauso. Es ist ein Unterschied, ob man sich an das eigene Glas langsam und in vielen kleinen Schritten gewöhnen kann oder ob man einen "dahergelaufenen" Spiegel auf Herz und Nieren testet.


    Im Falle des 24" ist die Sache aber eindeutig. Wäre nur noch die sortenreine Entsorgung zu klären: Weiß-Glas-Container oder überwiegt der Grünstich?

    Uwe schrieb:
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Wenn da wirklich Spannungen im Glas sind dann ist es auch unmöglich den Spiegel auf Strehl 99 zu polieren.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    So ist es!
    Ich kenne historisch nur den einen Fall, wo sich eine größere Scheibe währen und nach der Politur verzogen hat. Das war in der 50'er Jahren das Isaac Newton Teleskop (2,5m!) und der Pyrex Rohling war schon bei der groben Formgebung mit Diamant-Werkzeugen unrühmlich in Erscheinung getreten. Die Inhomogenitäten und Spannungen waren so groß, dass kleine Risse auftraten. Das hat man aber irgendwie weggeschliffen oder mit Sekundenkleber in den Griff bekommen. Nur leider hat es sich das Glas während der Politur anders überlegt.
    Alles nachzulesen im Buch "Fernrohre und ihre Meister" von Rolf Riekher.
    Der Polfiltertest dieses Gullideckels hat sicher alle Tönungen der RAL-Farbkarte in doppelter Ausführung enthalten[:D]


    Aber zurück zu den Engländern:
    Ihr denkt alle zu kompliziert!
    Wer vorgibt mit Zygo zu messen und so deftig daneben haut, der ist
    a) entweder selbst zu blöd oder
    b) hält die anderen für blöd


    Ich tippe auf b)
    Ist schließlich nicht da erste mal:
    http://astrochonum.com/Metrologie/miroir300_OO_v2.pdf


    Kannst Du bitte mal das 99-prozentige Zygo Protokoll einstellen?
    Vielleicht sind wieder gewisse Ähnlichkeiten zu erkennen. Dann hätte der Betrug wenigstens ein System[xx(]


    Viele Grüße
    Kai

  • hallo Jörg, Stathis und Uwe,


    danke für eure Meinungen! Im Moment ist der Spiegel beim Anwender welcher schon den Dobson fertig hat,
    und wir wollen am echten Stern noch unabhängig testen. Ein guter Tester misstraut seinen Ergebnissen
    ja immer mehr oder weniger, das ist gesund. Da kann ich auch mit den Polarisationsfiltern schauen.
    Der Test beim Hersteller erfolgte mit Zygo wie Jörg schon sagt, auf Vakuumpads.
    Bei mir leider noch nicht auf Wippe, aber wenigstens in Schnur-Schlinge mit definierter Schnur-Position.
    Es wird nicht so genau sein, aber es geht ja um Null oder 99%.


    Die 5er Takt Messungen hab ich mit meinem 14" Spiegel gemacht, da hatte ich auch meherere Reklamationen,
    wenn der Spiegel gut ist kann man da genauer den Prüfstandfehler rausmitteln - Alois hat's mir gezeigt wie's geht
    und mir diesen auch parallel vermessen. 2 Rücksendungen sogar. Die Argumentation des Herstellers war die selbe:
    Das Glas ist verspannt. Der war bei weitem nicht derart schlecht beinander, und da mussten wir schon viel genauer messen.
    Hier glaube ich nicht, dass die viel aufwendigere Arbeit des 5er Takts die Auswertung einen viel besseren Spiegel zeigt.


    Ich wollte jetzt von euch erfahrenen Leuten die Meinungen einholen, ob so was durch Spannungen verursacht werden kann.
    Ihr habt ja schon einiges gesehen im Laufe der Jahre. Oder ob es einfach eine probate Ausrede ist, die niemand widerlegen kann und niemand beweisen muss.
    Uwe ist da ja schon tiefer gegangen in seinen Darlegungen.


    viele Grüsse
    Tommy

  • hallo Kai,


    danke auch für deine Meinung :)
    vergiss nicht den Laurent Bourgon und seine Heldentat:
    http://www.felopaul.com/odk.htm


    Will mich da lieber asymptotisch aber auf gesichertem Fundament nähern!


    Metrofile wollten sie nicht rausrücken, sonst hätten wir das schon genau angesehen.
    Auch waren keine Zernike in irgendeiner Form zu entlocken. Ich habe Beispiele geschickt
    wie so'n Zygo Protokoll aussehen soll das ich gern sähe, nämlich mit den Koeffizienten drauf,
    nichts zu machen.


    Ich will lieber erst das Ganze mit unabhängigen Tests wasserdicht machen und keine voreiligen
    Beschuldigungen anstellen. Das kann unangenheme rechtliche Folgen haben. Ich stelle lieber meine Arbeiten
    zusammen wenn komplett und es sind einfach meine bescheidenen Ergebnisse,
    jeder kann dann vergleichen und seine Schlüsse ziehen.
    Im Blog habe ich inzwischen ein breiteres Publikum.


    Da sind dann auch Messungen zur Reflektivität enthalten.


    Hier gehts darum die Argumente abzuklopfen, man tut ja immer gut daran beide Seiten zu betrachten.


    viele Grüsse
    Tommy


    oh, jetzt sieht man das Bild! Vielleicht irgendwas im Filenamen? Hier der Spiegel im Dobson:

  • Hallo Tommy
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Ich will lieber erst das Ganze mit unabhängigen Tests wasserdicht machen ... <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Das ist zwar sehr schön, denn dann haben wir auch was davon.
    Aber ich würde mir weniger Arbeit machen. Gerade wenn das Ergebnis so eindeutig ist.
    Schick den Spiegel doch einfach zurück.
    Nie und nimmer würde ich einen (angeblich) verspannten Glas-Klotz kaufen, der sich beim leichtesten Seegang über dem Ärmelkanal verzieht.
    Da würde ich kategorisch auf eine Nacharbeit verzichten.


    Viele Grüße
    Kai

  • Hi Tommy,


    Du schreibst:
    "Der Test beim Hersteller erfolgte mit Zygo wie Jörg schon sagt, auf Vakuumpads."
    Die spannen den Spiegel zum Testen auf ein Vakuumfutter? Dann ist doch alles klar. Die Rückseite des Spiegels hat den Formfehler. Beim Spannen wird der Spiegel plangezogen und die Vorderseite poliert. Sicherlich sogar auf die behaupteten 99% Strehl.
    Du brauchst also für Deine Tests und auch als Halterung im Teleskop ein Vakuumfutter.
    Grüße
    Axel

  • Servus Tommy,


    ich würde mich dem Rat vom Kai anschließen. Zurück damit. Selbst wenn du noch 3 Stunden in irgendwelche Auswertungen steckst, wird der Spiegel nicht annähernd so gut, daß man ihn behalten möchte.


    Ich glaube NICHT an Verspannungen im Glas. Hätte der Klotz derartige wilde Verspannungen, dann würden diese immer irgendwie anders freigesetzt und die Form wäre auch immer wieder eine andere. Ein bisserl Asti mal hier, und nach zwei Stunden polieren mal da. Im Prinzip würde sich das gute Stück unkontrollierbar verhalten. Tut es aber laut der beiden Auswertungen die den Spiegel vor und nach der Nachbearbeitung zeigen, nicht. Die haben nur versucht den Asti zu korrigieren. Was ihnen auch mehr oder weniger gut gelugen ist. Eher weniger.


    Da würde ich keine Minute Zeit mehr investieren.


    Grüße,


    Harry

  • Hallo Harry,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Die haben nur versucht den Asti zu korrigieren. Was ihnen auch mehr oder weniger gut gelugen ist. Eher weniger.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Genau, eher weniger[:D]
    Denn es ist nun deutlich mehr Asti drin[xx(]
    Dafür sieht die Oberfläche interessanter aus[8D]


    Was mir noch aufgefallen ist:
    In der Auswertung mit Asti-Abzug ist klar und deutlich ein Warnhinweis versteckt.
    Vorsicht Radioaktiv!
    http://www.ffw-markt-eschlkam.…uerwehr-radioaktiv02a.gif


    Viele Grüße
    Kai

  • Wie es scheint, ist der Vorgang mehrfach aufgetreten und gut reproduzierbar, Zeit für eine Namensgebung.
    Wie wäre es mit:
    "ContinentalEU-Plop-Effekt"


    Hochstrehliges Glas springt beim Übergang von Insel zu Festland spontan in Kartoffelchip- Sombrero Form.
    Das wäre in guter Übereinstimmung mit der Quantenmechanik, wo ja Messunschärfen und Spontanzerfall hinreichend nachgewiesen sind.

  • Hallo Tommy!


    Wenn in dem Glas Spannungen sind, verhält sich der Rohling beim Polieren ziemlich willkürlich. Ich hatte mir einmal bei einem 14" fast die Zähne ausgebissen und ums Verr.... keine Sphäre hinbekommen. Wie sich dann herausstellte, war das Glas massiv verspannt. Nach Tempern und Feinkühlen war das Polieren und Parabolisieren wie gewohnt möglich.


    Außerdem was soll diese Ausrede mit den Spannungen? Du kaufst doch einen Teleskopspiegel (der sogar mit Strehl 99 beworben wird) und keinen verspannten Glasklotz. Von einem Hersteller von Teleskopspiegeln erwarte ich die Verwendung von einwandfreiem Glasmaterial!


    Der Hinweis von Axel mit dem Vakuumfutter klingt plausibel.


    Ich würde damit keine Zeit mehr verschwenden und mein Geld zurück fordern.


    Grüße
    Frank

  • Hallo Stathis,
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Hochstrehliges Glas springt beim Übergang von Insel zu Festland spontan in Kartoffelchip- Sombrero Form.
    Das wäre in guter Übereinstimmung mit der Quantenmechanik, wo ja Messunschärfen und Spontanzerfall hinreichend nachgewiesen sind. <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    [:D][:D][:D][:D][:D][:D][:D][:D][:D][:D][:D][:D][:D][:D][:D][:D][:D]
    keine Worte mehr nötig, alles wurde gesagt.[}:)]
    Viele Grüße
    Jörg

  • Hallo Stathis,


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">"ContinentalEU-Plop-Effekt"


    Hochstrehliges Glas springt beim Übergang von Insel zu Festland spontan in Kartoffelchip- Sombrero Form.
    Das wäre in guter Übereinstimmung mit der Quantenmechanik, wo ja Messunschärfen und Spontanzerfall hinreichend nachgewiesen sind. <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    absolute Spitzenklasse!
    Diesen Effekt solltest du dir patentieren lassen [:D]


    Viele Grüße, Karsten

  • hallo,


    vielen Dank für eure messerscharfe Analysen. Glas mit inneren Spannungen hüpft also schon beim Polieren
    gerne von selbst hin und her, bevorzugt bildet es kleine Radioaktivitätszeichen und vielstrahlige Sonnensymbole.
    Ansaugen mit Vakuumpads bringt es sofort zur Räson. [xx(]
    Eine Versendung über den Ärmelkanal triggert zudem die Quantenmechanik, und das Glas nimmt die typische
    Kartoffelchip-Sombreroform an. Das werd ich mal unserem Professor Zeilinger am Institut für Quantenphysik erzählen,
    das ist vielleicht effektiver als verschränkte IR Photonen mit 16 Zöller vom Dach der Uni auf den Anninger rüberzuschiessen. [:D]


    viele Grüsse
    Tommy
    PS: Hier ein Sterntest mit der ersten Version des "99%" Spiegels an Polaris - haben meine Kollegen gemacht:

  • hallo Jörg,


    Asti sieh man im Sterntest am besten ganz nahe des Fokus bei hoher Vergrösserung,
    das sieht hier zu klein und dazu überbelichtet aus. Der simulierte Sterntest aus
    Open Fringe zeigt, dass das Gemisch an Aberrationen sogar dazu führt dass die
    Eiform sich beim Fokusdurchgang nicht wie üblich um 90° dreht.
    Das Fokusbild ist 5x vergrössert, man beachte dass da KEIN Seeing dabei ist.


    lg Tommy

  • Hallo Tommy,
    da ist der Asti vom Seeing und anderen optischen Fehlern verdeckt.
    Der Sterntest sieht trotzdem wirklich grottig aus, trotz wenig Astisichtbarkeit.
    Das hat der Kai schon irgendwo mal geschrieben, dass Asti erst auffällt, wenn der Wert richtig groß ist. Hat er recht, der Schlingel.[:o)][:)]
    Ich muss langsam auch mal ein bisschen mit dem Abberator spielen, scheint sich wirklich zu lohnen.
    Wegen meines geringen Vertrauens in solche Simmulationsprogramme, habe ich das Teil bisher nur kurz inspiziert, scheint aber von der Realität gar nicht allzuweit weg zu sein.
    Viele Grüße
    Jörg

  • hallo Jörg,


    die Simulation in Open Fringe kommt dem realen Sterntest sehr nahe.
    Da kannst du einen Satz Zernike eingeben, und bekommst einen guten Eindruck was du am realen Stern erwaten kannst.


    Der Asti Anteil in diesem Spiegel ist schon sehr gross, aber die anderen Aberrationen auch.
    Ich habe versuchsweise alle die ersten 38 Zernike Terme und 5th 6th 7th spherical in Open Fringe deaktiviert,
    ausser low order Asti, und immer noch hatte das Ei diese Spitzen. Du siehst im Fokusbild das
    Astikreuz schwach angedeutet, allerdings stehen die Achsen etwa 60° zueinander statt 90° wie üblich.
    Sowas hab ich noch nie gesehen.


    lg Tommy

  • Hallo zusammen,
    Jörg schrieb:
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Das hat der Kai schon irgendwo mal geschrieben, dass Asti erst auffällt, wenn der Wert richtig groß ist.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Da muss ich hinzufügen: bei einem <i>großen</i> Spiegel und unter <i>Seeingeinfluss</i>!

    Die jetzige Version, oder besser Verschlimmbesserung, Eures 24'er ist nun schon arg deformiert. Aber die erste Version würde bei schlechtem Seeing gar keine so verkehrten Bilder machen. Planeten oder PN's bei guten Seeing sind allerdings keine lohnenden Ziele[xx(]


    Das ist ja gerade die Tücke:
    Als Käufer eines größeren Spiegels will man in der normalen Rücksendefrist von 2 Wochen eine Entscheidung. Hopp oder Top!
    Habe bei meinem 28'er über ein Jahr warten müssen, um einmal annähernd das Potential am Himmel überprüfen zu können. Bei <i>gemessenem</i>, stabilen Seeing von 0,85".
    Dabei wusste ich wirklich exaktgenau wie die Oberfläche aussieht und was zu erwarten ist.


    Bei meinem neuen 33'er habe ich übrigens 2 Lambda Verbiegungs-Asti für horizontnahe Beobachtungen eingeplant. Bisher bin ich sehr zufrieden mit dem Abbildung. Aber dass Seeing da unten ist 2x-4x schlechter als im Zenit.
    Vielleicht messe ich einmal den Spiegel+Zelle in dieser Stellung um zu sehen, was da wirklich an Asti drinsteckt. Ist eben alles sehr aufwendig...


    Viele Grüße
    Kai

  • Hallo Kai


    Bei meinem neuen 33'er habe ich übrigens 2 Lambda Verbiegungs-Asti für horizontnahe Beobachtungen eingeplant. Bisher bin ich sehr zufrieden mit dem Abbildung. Aber dass Seeing da unten ist 2x-4x schlechter als im Zenit.


    <font color="yellow">Das ist ein sehr guter Satz.
    Auch meine Erfahrungen gehen dahin dass das Seeing viele kleine Fehler überlagert und in der Praxis unsichtbar macht.
    Beruhigend ist da nur dass bei der Fehlersuch am Teleskop der Spiegel ausgeschlossen werden kann, wenn er am Prüfstand gut war.</font id="yellow">


    Vielleicht messe ich einmal den Spiegel+Zelle in dieser Stellung um zu sehen, was da wirklich an Asti drinsteckt. Ist eben alles sehr aufwendig...


    <font color="yellow">
    Ja das ist sehr Aufwendig aber vielleicht gelingt es dir doch. Auf die Spiegeldrehung kannst du da ja wohl verzichten,
    weil du willst ja eh den daraus entstandenen Astigmatismus wissen und der Bath Astigmatismus ist ja so klein
    dass er einen verschwindend kleinen Beitrag ausmacht. Wenn nötig, kann er ja im Programm Open-Fringe abgezogen werden.
    Eigentlich müsstest du nur die Zelle ohne Hut aufstellen. Leicht geneigt wie bei der Horizontbeobachtung.
    Das klingt wieder Angenehm. Vielleicht machst du es doch. Bin gespannt..</font id="yellow">



    Beste Grüße
    Alois



    <font color="yellow"></font id="yellow">

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